Alternativen zu (Geburtstags-)Geschenken?

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  • Liebe Community,

    vielleicht gibt es hier jemanden, der sich auch schon mal Gedanken darüber gemacht hat, auf Geschenke zu Geburtstagen, Weihnachten und anderen Anlässen zu verzichten. Und zwar meine ich damit Geschenke für die Kinder.

    Ich frage aus persönlichen Gründen und möchte keine Grundsatzdiskussion anstoßen, ob Kinder Geschenke brauchen. Da darf jeder seine eigene Meinung zu haben.

    Es würde mich stattdessen interessieren, ob es Eltern gibt, die diesen Weg bereits gehen und welche Erfahrungen sie damit machen. Welche anderen Möglichkeiten gibt es, einen Geburtstag zu einem besonderen Tag zu machen? Wie kann man Weihnachten feiern, ohne Geschenke unter dem Tannenbaum?

    Wen es interessiert: wir planen einen Umzug in ein mobiles tiny house, da wird es wenig Platz für Spielsachen und sonstige Gegenstände geben.

    Ich freue mich über Ideen und Anregungen!

    Liebe Grüße!

  • Hallo,

    Ich würde auch oft lieber nichts schenken, machen wir bisher auch nicht. Wir reduzieren die Anzahl. Ganz auf Geschenke verzichten würde ich nicht, aber einen tollen Ausflug zur Feier des Tages wäre meines Erachtens eine gute Alternative. Und vielleicht ein paar Dinge, die sich verbrauchen: Bastelsachen, besondere Zutaten zum Backen oder Kochen,...

    Weihnachten ist das mit dem Ausflug vielleicht schwierig, aber da könnte man auf Gutschein umschwenken.

  • Ich kenne eine Familie, die schenken grundsätzlich nur Selbstgemachtes. Also auch sich untereinander. Die haben tolle Ideen, sind aber auch alle sehr kreativ unterwegs. Ich selber finde es toll, könnte aber eine solche Begleitung (denn sie haben die Kinder natürlich begleitet bei der Vorbereitung) nicht leisten.

    Und ich hätte doch die Frage: geht es Dir um Besitz oder um das Schenken an sich?

    Bei mir ist es so, dass die Kinder (für meinen Geschmack viel zu große) Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke bekommen. Aber ich weiß auch, dass es ihnen eine Freude ist, sich monatelang zu überlegen, was sie möchten. Es gibt halt sonst unter dem Jahr selten was ... wenn das jetzt auch wegfallen würde, wäre das schwierig ... irgendwann war nämlich die Zeit vorbei, als sie nur mit Naturmaterialien spielen wollten (keine Kritik, ich vermute nur, Deine Kinder sind noch recht klein?)

  • Und ich hätte doch die Frage: geht es Dir um Besitz oder um das Schenken an sich?

    Gut, dass du nachfragst, das hatte ich noch nicht rüber gebracht. Tatsächlich geht es mir um das Besitzen von (zu vielen) Dingen. Nicht nur, aber auch aufgrund des bald anstehenden Minimalismus zwecks Leben im tiny house.

    Daher ist der Hinweis auf sich verbrauchende Geschenke schon sehr hilfreich, Mafu

    Das große Kind ist übrigens fast 5 und hat durchaus schon große Wünsche (aktuell ein Piratenschiff) und er soll ja auch gerne Spielsachen haben, aber es können (und sollen) nicht jedes halbe Jahr etliche neue Sachen dazu kommen.

    Natürlich könnte man für jedes neue Spielzeug ein altes aussortieren. Aber dann bleibt die Fixierung auf „Sachen“. Machen Sachen uns glücklich? Oder Beziehungen? Ich würde diese Fixierung gerne etwas aufweichen…

  • 1. - Erlebnisse bzw. Eintritte

    2. - sich verbrauchendes

    3. - Leih-kosten

    Zu ersterem zähle ich sowas wie mit dem Kind gezielt einen Ausflug nur für das Kind machen: Zoopark, Aquarium, Zelten nur zu zweit, Höhlenbesuch,...

    2.: Mal- und Bastelmaterialien, weiche Knete, besonders robuste oder besondere Kleidung (Lederhose, Barfußschuhe,...)

    3. Bücher z.B. leihen wir in großer Menge regelmäßig in der Bibo aus. Unsere Stadtteil-Bibliothek verleit auch Spiele. Sowohl Brettspiele, als auch bestimmte Magnet- und Puzzlespiele.

    Ich weiß nicht, ob ihr mit eurem Tiny-Haus herumziehen wollt, oder irgendwo fest steht.

    Denn bei zweiterem könnte man auch einfach sowas wie Sandkasten, Schaukelt/Klettergerüst usw. schenken lassen.

    Hängematte oder Hängesessel ist auch schön und als Geschnenkt geeignet.

    Liebe Grüße
    Martina

    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • Danke für Deine Antwort! Ich kann das gut verstehen (habe selbst zwei Jahre minimalistisch im Bus auf Reisen gelebt). Meine Erfahrung war, dass es mit kleinen Kindern sehr gut geht, weil sie sehr viel mit dem spielen, was sie draußen finden. Jetzt sind meine größer und ich glaube, sie könnten es sich nicht mehr so gut vorstellen...

    Tendenziell hilft gegen zu viel Besitz nicht allzu spezielle Sachen anschaffen. Also vielleicht das gewünschte Piratenboot ja, aber ansonsten einfach Legosteine und Kaplas. Meine bauen sich allein mit dem Basismaterial die tollsten Welten. Also auf gut kombinierbares achten wäre mein Tip.

    Edit: und vom "Basismaterial" wirklich genug, damit viel Platz ist für Kreativität. Auch wenn es erstmal mehr Platz wegnimmt.

  • Wir schenken zu Weihnachten oft Dinge die gebraucht werden, z.b. ein neues Shirt, Pyjamas, spezielles zu Essen.

    Aber auch mal Materielles und dann eher eine große Sache, z.b. eine Kamera, wo alle zusammen legen.

    Zum Geburtstag wird sich hier auch oft ein Ausflug gewünscht oder eine spezielle Führung im Zoo oder im Museum.

  • Meiner Erfahrung nach, wollen Kinder in dem von Dir beschriebenen Alter "was zum anfassen". Ein Gutschein für einen Zoobesuch oder so, ist noch zu abstrakt.

    Es müssen ja nicht Tonnen von irgendetwas sein, aber vielleicht zwei Schleichtiere , was zum anziehen, was Du so nie kaufen würdest. Sachen, die sich verbrauchen (Seifenblasen, Stifte,...) oder auch " nützliche Dinge" wie ein neues Fahrrad, wenn es gebraucht wird.

  • Machen Sachen uns glücklich? Oder Beziehungen? Ich würde diese Fixierung gerne etwas aufweichen…

    Ganz ab von Platz und Geld: Ich glaube, dass es, wenn man die Kinder "zu kurz hält" mit Gegenständen und Sachen, die ihnen gehören, die sie zur verfügung haben, das nach hinten losgehen _kann_. Und sie dann erst recht viel haben wollen und nicht teilen wollen und horten.

    Wenn dein grosser 5 ist, dann ist das aus meiner Warte noch sehr klein. In dem Alter war einfach "haben" und "meins" durchaus wichtig. Eine Entspannung a la "Mama, das hätte ich auch gerne, aber kauf es nicht nochmal, xy und ich können es uns ja teilen" oder "das ist toll, aber alles will ich gar nicht selbst haben" kam später. "Das brauch ich nicht mehr, das kann weg" auch.

  • Wenn es darum geht, was Verwandte schenken können, können das auch Kosten für einen Kurs sein. Schwimmkurs, Musikschule oder so was.

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S

  • Lieben Dank für eure Beiträge, sie helfen mir beim Reflektieren und ich merke, dass es mir wirklich nicht nur um zu viele Spielsachen und Dinge allgemein geht. Auch ganz losgelöst vom Gedanken, in einem tiny house mit sehr begrenztem Platz (übrigens mobil, Kontextfrei ) zu leben.

    Grundsätzlich behagt mir das Schenken zu festen Anlässen nicht. Unsere Kinder haben (derzeit) alles, was sie brauchen und noch mehr. Und der Große ist auch durchaus schon in der Lage, sich von Dingen zu trennen, mit denen er nicht viel spielt.

    Ihr habt vorgeschlagen, kleine Dinge zu schenken (die wenig Platz brauchen), nützliche Dinge (Anziehsachen) oder Gutscheine/Aktivitäten.

    Zum Einen ist meine Einstellung die, dass Dinge, die benötigt werden (Kleidung, ein größeres Fahrrad) von uns gekauft werden. Das zählt bei mir nicht als Geschenk. Ich weiß, dass es bei Vielen anders ist. Auch bei Spielsachen habe ich es bisher so gehandhabt, dass ich sie anlasslos und meistens second hand gekauft habe, wenn ich der Meinung war, die Kinder könnten sie zu dem Zeitpunkt gut nutzen. Was nützt es mir oder dem Sohn, wenn er sich jetzt dringend ein Piratenschiff wünscht und jetzt auch begeistert damit spielen würde, ich aber noch ein halbes Jahr damit warte, es zu kaufen, nur weil dann zufällig sein Geburtstag ist?

    So haben wir es bisher gemacht und dennoch ist er durch das Umfeld so sozialisiert, dass er zu Geburtstag und Weihnachten mit Geschenken rechnet.

    Daher die Frage, ob es irgendwer ganz anders macht. Ohne Geschenke, auch ohne Gutscheine oder Geld oder Eintrittskarten. Schließlich ist das Schenken zu Anlässen eine Erfindung des modernen Menschen, das heißt, man kann es auch sein lassen.

    Welche Möglichkeiten fallen euch ein, einen Geburtstag auch ohne Geschenke zu einem besonderen Tag für das Geburtstagskind werden zu lassen? Kennt ihr (vielleicht aus anderen Kulturen) besondere Rituale? Was habt ihr an eurem Geburtstag in der Kindheit besonders geliebt? Waren es wirklich die Geschenke?

    Ich freue mich auf weiteren Input :)

    LG

  • Zum Einen ist meine Einstellung die, dass Dinge, die benötigt werden (Kleidung, ein größeres Fahrrad) von uns gekauft werden. Das zählt bei mir nicht als Geschenk.

    Hier werden auch selten Klamotten geschenkt zu Anlässen - aber: es gibt immer mal wieder spezielle Wünsche. Etwas, was eigentlich nicht gebraucht wird, aber sehr stark gewünscht. Wendepulli war hier mal sowas oder Hosen einer speziellen Marke. Solche Sachen wandern dann hier auch mal als Geschenk auf den Gabentisch.

    Zu deinem Hauptthema kann ich wenig beitragen. Ich glaube, die Kinder hier hätten ein ziemliches Problem wenn alle anderen Kinder ringsherum Geschenke bekommen und nur sie nicht. Es gibt ja z.B. auch immer wieder Mitbringtage nach solchen Anlässen, im Kiga und in der Grundschule.

  • Das denke ich auch. Nach Weihnachten ist doch die gängige Frage "Und was hast Du zu Weihnachten bekommen?"

    Ich denke Du hast da eine sehr erwachsene Herangehensweise, die für Kinder in unserer Kultur aber nicht passend ist.

  • Es gibt ja z.B. auch immer wieder Mitbringtage nach solchen Anlässen, im Kiga und in der Grundschule.

    Mitbringtage? Oha, das kenne ich gar nicht. Stelle ich mir ziemlich unangenehm für Kinder vor, die keine „tollen“ Geschenke bekommen. Wer hat sich denn sowas ausgedacht?

    Keine Ahnung - war hier aber wie gesagt vor allem nach Weihnachten durchaus üblich in 2 KiGas und einer Grundschule. Toll finde ich es auch nicht, aber auch nicht so schlimm um deswegen einen Aufstand zu machen um es zu unterbinden.

  • Bei uns gibt es oft auch "praktische" Dinge, die die Kinder toll fanden, wir aber nicht unbedingt angschafft hätten, z.B einen Sprudler, wir hatten nie einen und uns fehlte auch keiner, die Kinder wollten das unbedingt und haben sich auch sehr darüber gefreut....

    Und manchmal ist es einfach toll zum Kind sagen zu können, dass es jetzt kein Piratenschiff gibt, einfach so. und wir konnten auf Geburtstag verweisen und wenns dann noch aktuell war, war das für das Kind auch toll. ich denke , dass das auch mal ganz gut ist, wenn sie lernen sich auf was zu freuen.

    Es ist extrem schwierig zu sagen, was bezüglich des Schenkens immer richtig ist, und jede Familie muss das für sich selber festlegen und seinen eigenen weg finden zwischen den eigenen Ansprüchen, der Familie, des Kindergartens..... Wir suchen da auch schon seit vielen jahren und sind noch nicht am Ende des Weges. und jedes Jahr wird neu überlegt und gesprochen. Aber kleinigkeiten erfreut immer alle.

  • Mein schönstes Geburtstagsgeschenk war mal ein Überraschungstag von Freunden geschenkt. Sie haben mich morgens ins Auto gepackt und nicht verraten, wo es hingeht. Wir waren dann im Tropenaquarium. Vielleicht könntet ihr die Tradition des Überrschungstages für das Geburtstagskind einführen? Mit viel Heimlichkeit und mysteriösen Andeutungen vorher.

    Sonst schenken wir uns gern Sachen, von denen wir wissen, dass der andere sie braucht und als Geschenk immer in Erinnerung bleibt (gut, das geht bei Erwachsenen besser). Zum Beispiel etwas für die Küche. Oder etwas selbst gemachtes, getöpfert oder aus Speckstein, Holz. Eine Seifenschale oder etwas zum Jacken aufhängen.

  • Und manchmal ist es einfach toll zum Kind sagen zu können, dass es jetzt kein Piratenschiff gibt, einfach so.

    Versteh mich nicht falsch, aber das kann ich ja immer sagen, auch ohne Geburtstagsgeschenk.

    Jetzt kaufe ich auch nicht alles, was der Sohn plötzlich im Laden sieht und toll findet… Wenn ich merke, ein Wunsch besteht konstant über Wochen, will ich ihn gerne erfüllen.

    Danke für deine Idee, Das Yalchen , das klingt toll!

    Edit: Deine Schilderung vom Überraschungstag meinte ich ;)

  • Ich würde da zwischen den Geschenkanlässen unterscheiden wollen.

    Zum Geburtstag geht es ja darum denjenigen zu ehren, der Geburtstag hat. Das ist sein Tag. Bei uns bestimmen die Kinder, welchen Kuchen es gibt, was wir dann zum Mittag essen. Sowas könnte man ja vielleicht ausbauen.

    Ostern gibt es hier nur kleine Geschenke, und ein paar Süßigkeiten. Heuer hatten wir ein riesiges italienisches Schokoei. Das war sehr schön eingepackt.

    Das Festessen zum jeweiligen Anlass ist für uns auch immer sehr wichtig und nimmt doch einen großen Platz ein.

    Nikolaus kann man ganz klassisch Nüsse und Mandarinen nehmen.

    Weihnachten finde ich schwieriger. Das ist ja schon traditionell durch die Gaben der drei Könige mit Geschenken verbunden. Ich sehe jetzt nicht wie alt eure Kinder sind. Wir haben es lange so gemacht, dass es ein Gemeinschaftsgeschenk für alle gab. Das hatte gut gepasst und konnte dann auch was teureres/größeres sein. Aber da kommt es ja auch nochmal darauf an, was Weihnachten euch bedeutet.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.