Faktencheck: das neue "Tiere+Antibiotika" Gesetz

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  • LilliMarleen ich hab den Konjunktiv benutzt.

    Alles was ich sagen wollte war: es hat Sinn, grundsätzlich zwischen Lebensmittel liefernden Tieren und Haustieren zu unterscheiden, wenn es um Arzneimittel geht. Und dass das gemacht wird, unterschieden.

    Nichts weiter.

  • dasHuhn ich lese da "kann"- und nein, kann die Milch eben nicht, weil durchgehend kontrolliert wird.

    Und ich lese da "IST nicht rentabel"...kein Konjunktiv für mich, außerdem eine Unterstellung...aber egal.

    LG, LilliMarleen


    *`74 + Mädchen*7/03 + Junge*5/06 + Junge *5/08

  • ok, ich lass das jetzt, ich hab keine Rechnung mit der Landwirtschaft offen und wollte überhaupt nix suggerieren oder unterstellen.


    Sind wir uns einig , dass LeMi- Tiere aus gutem Grund eigene Bestimmungen in Sachen Arzneimitteln haben? Mehr will ich doch gar nicht.

  • Ehrlich gesagt ist das Ganze etwas an mir vorbeigegangen #schäm Die Kinder und der Haushalt gehen aktuell vor.


    Ich kann aber auch so nichts dazu sagen, außer, daß mich diese Debatte schockiert.

    Ich behandle viele Haut- und Zahnpatienten und kleine Heimtiere auch. Gerade bei Ersteren sind AB oft das Wichtigste, um z.B. eine allergisch entzündete Haut überhaupt erstmal wieder "ansprechbar " zu machen.


    Ich hoffe einfach nur auf ein riesengroßes Missverständnis.

    Bitte.


    Und zum Thema Reserveantibiotika: Bei mir wurde noch NIE ein Antibiogramm gemacht. Noch nie.


    Wir TÄ hingegen müssen ja schon seit einiger Zeit für fast alles Antibiogramme anfertigen.

    Ich frage mich, ob und warum die Humanmedizin da so völlig außen vor gelassen wird? Werden da etwa keine AB verschrieben? Etwa keine Reserve-AB?


    Schon sehr komisch.

  • Bei keinem meiner antibiotisch behandelten Haustiere wurde je ein Antibiogramm gemacht.

    Im Krankenhaus dagegen erfolgt regelhaft die Entnahme von Kulturen und dann ggf die antibiogrammgerechte Therapieumstellung.

    Im ambulanten Bereich wird viel kalkuliert behandelt, in der Klinik initial natürlich auch.


    Und ja, viel zu viele Humanmediziner, egal ob ambulanten oder stationär, setzen Antibiotika zu undifferenziert ein und oft breiter als erforderlich.

    großer Sohn (1/08) und kleiner Sohn (6/15)

  • Thisbe

    Es kommt durchaus auf das verwendete AB an. Wenn immer nur Amoxicillin gegeben wurde, war das einfach nicht nötig; bei Fluorchinolonen (i.d.R bei Heimtieren, gern auch z.B bei Blasenentzündungen) hingegen schon. Das wäre ansonsten quasi illegal gewesen.

    Hingegen wurde bei mir bei einer Blasenentzündung noch nie ein Antibiogr. gemacht.

    Wundabstrich zähle ich nicht dazu, das sollte ja eigentlich ab einem bestimmten Grad immer erfolgen.

    Aber sowas wie Conjunctivitis oder auch Sepsis- wo soll man denn da abstreichen?

  • Blutkulturen machen wir viel (stationär), gerade bei Sepsis #ja


    Urin schicken wir auch ambulant durchaus weg, aber meist brauchen wir das Antibiogramm gar nicht, weil es kalkuliert schon funktioniert hat und die Patientinnen gar nicht wiederkommen. Chinolone kann man sowieso nicht mehr so wirklich nehmen.


    Ich wollte nur sagen - man kann es nicht verallgemeinern ;)

    Und jeder ist in meinen Augen verpflichtet, da sehr sorgsam zu sein.

    großer Sohn (1/08) und kleiner Sohn (6/15)

  • Bei Blasenentzündung ist es halt schon auch schwierig, der Patientin zuzumuten, erst mal zwei, drei Tage aufs Ergebnis des Antibiogramms zu warten.

    Ich hatte das bisher zum Glück nicht oft, aber beim ersten Mal ging das von 0 auf 180 in allerkürzester Zeit, das tat so höllisch weh, da hätte ich nicht mal einen Tag warten mögen.

    Beim zweiten Mal war es dann erträglicher, sodass ich erst mal selbst mit D-Mannose, sehr viel trinken und Cranberrysaft rumgedoktert habe, bis dann am dritten Tag die Nierenschmerzen kamen. Ich weiß nicht, ob man da hätte abwarten können.

    Im Grunde müsste man dann beim allerkleinsten Ziepen sofort in der Praxis stehen. Ob das so praktikabel ist?

  • Natürlich nicht ;)

    Wir schicken Urin ans Labor und fangen zeitgleich mit der Antibiose an. Das umgeht dann geschickt das Problem, wie bei Thisbe auch.

    Thisbe kommst Du aus dem klinischen Bereich? Also Klinik?

    Fluorchinolone sind die am besten verträglichen AB bei Nagern. Anderes ist auch mal potentiell tödlich. Wenn sie die also streichen, ja dann... werden die Nager und Kaninchen halt einfach nicht mehr so alt. Natürliche Auslese #hmpf

  • Der Artikel ist eine bodenlose Frechheit. Dieses ständige "Tierärzte verdienen hieran und verdienen daran.." ehrlich, wieviele steinreiche Tierärzte gibt es denn?? Das ist einfach so hanebüchen, ich werde richtig sauer, wenn ich sowas ständig höre!


    Lest bitte den hier:

    https://www.br.de/nachrichten/…von-haus-tieren-in-gefahr


    Und schaut Euch das Video an:

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    Das erklärt vieles.


    Das Problem ist der Gesetzentwurf bezüglich der Einzeltierhaltung, der muß ja gesondert erfolgen. Dieser dauert erwartungsgemäß Monate (Jahre??) Und solange sind die AB eben verboten.


    Es ist und bleibt ein Desaster.

  • Da ist garnix einkalkuliert. Einmal komplettes Verbot und dann hinterher überlegen, wie man das Gesetz umschreiben muss, damit Einzeltiere von Beständen unterschieden werden.

    Ich krieg das nicht auf die Reihe, wieso das jetzt unbedingt so holterdiepolter durchgeboxt werden muss.

  • Danke elly . Ich habe den Artikel gelesen, ist auf jeden Fall interessant, vor allem das mit den "antibiotikafreien" Schweinen. Wenn auch etwas unrealistisch.

    Amsetzen muss man v.a. in der Geflügelindustrie, aber da liegt halt leidee alles im Argen.

    Das drohende Verbot bzw die daraus resultierenden Nachteile wird allerdings nicht diskutiert.

    • Offizieller Beitrag

    Was ich gar nicht wusste, dass Antibiotika in der Geflügelhaltung nicht der Behandlung von Krankheiten dienen, sondern der Gewichtszunahme. #haare


    So wie ich das verstanden habe, klappt das mit den Schweinen in DK schon gut.

    Aber die Bauern stehen schon unter Druck, wenn die in Riesenställe investiert haben, die sie noch abzahlen müssen.


    Aber klar ist: Julia Klöckner geht gar nicht #flop