Hallo zusammen,
mit großer Sorge verfolge ich die Entwicklung in Afghanistan. Gerade lese ich, dass die Taliban die Außenbezirke von Kabul erreicht haben.
Ich begleite seit ein paar Jahren Flüchtlingsfamilien. Die ein oder andere Frage hatte ich dazu ja auch schon gestellt.
"Unsere" afghanischen Familien kommen fast alle aus Kabul. Es sind offene Menschen, die natürlich kulturell durch ihre Herkunft geprägt sind. Ich vermag mir gar nicht vorzustellen, wie es denen jetzt geht, welche Angst sie um ihre Angehörigen haben, wie vielleicht auch jegliche Hoffnung zunichte gemacht wird jemals wieder in die Heimat zurückkehren zu können. Wie sich nun auf Traumata der Flucht noch weitere Ängste hinzuaddieren, wie in den Wohnungen nun die Fernseher laufen und die Kinder all dies sehen und die berechtigten Ängste ihrer Eltern erleben müssen.
Mich schockiert das Tempo, mit dem die Taliban vorrücken. Ich fürchte, dass das zögerliche Handeln der Bundesregierung dazu führen wird, dass Menschen sterben werden, die uns geholfen haben. Dass es ein immenser Rückschritt für die Rechte der Frauen und Mädchen ist, ist völlig klar.
Ich bin in Gedanken bei ihnen und fühle mich so hilflos, nichts tun zu können.