Afghanistan

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  • Es gibt nun unterschiedliche Theorien, warum Afghanistan selbst so wenig Gegenwehr leistet. Die einen sagen, man hat einfach Angst vor weiteren Jahrzehnten des Krieges.

    Die anderen, dass Bestechungsgelder in Milliardenhöhe fließen.

    Vermutlich stimmt beides.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt nun unterschiedliche Theorien, warum Afghanistan selbst so wenig Gegenwehr leistet. Die einen sagen, man hat einfach Angst vor weiteren Jahrzehnten des Krieges.

    Die anderen, dass Bestechungsgelder in Milliardenhöhe fließen.

    Vermutlich stimmt beides.

    Das bedeutet aber auch, dass die Taliban sehr gut vorbereitet waren. Oder wie ein Kommentator im Radio heute meine, die arbeiten halt auch sonntags.

  • Es gibt nun unterschiedliche Theorien, warum Afghanistan selbst so wenig Gegenwehr leistet. Die einen sagen, man hat einfach Angst vor weiteren Jahrzehnten des Krieges.

    Die anderen, dass Bestechungsgelder in Milliardenhöhe fließen.

    Vermutlich stimmt beides.

    Das bedeutet aber auch, dass die Taliban sehr gut vorbereitet waren. Oder wie ein Kommentator im Radio heute meine, die arbeiten halt auch sonntags.

    Natürlich sind die das!

    Das ist keine hinterwäldlerische Räuberbande mit Mopeds. Die sind bestens organisiert, verfügen über große finanzielle Ressourcen und sind weltweit in mächtigste Positionen vernetzt.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
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    • Offizieller Beitrag

    Ja, du hast natuerlich recht und irgendwo weiss ich das auch, nur erschrickt es mich immer wieder, wenn ich realisiere, wie clever sie vorgehen.

  • wo bekommen die denn ihre finanziellen Ressourcen her? und welches sind international ihre Netzwerke?

    I

    • Offizieller Beitrag

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    • Offizieller Beitrag

    Das bedeutet aber auch, dass die Taliban sehr gut vorbereitet waren. Oder wie ein Kommentator im Radio heute meine, die arbeiten halt auch sonntags.

    Natürlich sind die das!

    Das ist keine hinterwäldlerische Räuberbande mit Mopeds. Die sind bestens organisiert, verfügen über große finanzielle Ressourcen und sind weltweit in mächtigste Positionen vernetzt.

    wo bekommen die denn ihre finanziellen Ressourcen her? und welches sind international ihre Netzwerke?

    I

    Drogen, Mining, Steuern und Abgaben und Erpressungen, Spenden, und von manchen anderen Laendern. Ich meine gelesen zu haben, die haben ein geschätztes jährliches Einkommen von 1.5Milliarden USD

  • Natürlich sind die das!

    Das ist keine hinterwäldlerische Räuberbande mit Mopeds. Die sind bestens organisiert, verfügen über große finanzielle Ressourcen und sind weltweit in mächtigste Positionen vernetzt.

    wo bekommen die denn ihre finanziellen Ressourcen her? und welches sind international ihre Netzwerke?

    I

    Drogen, Mining, Steuern und Abgaben und Erpressungen, Spenden, und von manchen anderen Laendern. Ich meine gelesen zu haben, die haben ein geschätztes jährliches Einkommen von 1.5Milliarden USD

    Und die sind bestens vernetzt mit Saudi Arabien, den Arabischen Emiraten, Iran ... nur so als die Naheliegendsten.

    Da gibt etliche schwerstreiche Familien, die das Weltbild der Taliban für ein mehr als erstrebenswertes halten und die gern finanzieren.


    Die Taliban lassen sich aber auch Steuern zahlen in den eingenommenen Gebieten, und zwar nicht zu knapp.

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  • Es gab im Juni einen Antrag der Grünen im Bundestag, dass das Programm für die Ortskräfte erweitert wird und schneller geht. Das wurde von SPD und CDU abgelehnt, die FDP enthielt sich, Grüne und Linke stimmten dafür.


    https://www.bundestag.de/dokum…nische-ortskraefte-846934


    Ich habe am Freitag noch gelesen, dass ein ranghoher US-amerikanischer Militärstratege davon ausging, dass Kabul in sechs bis neun Wochen erobert werden könnte. Ich vermute es waren jetzt alle überrascht.

    ABER dass man nicht jetzt eine humanitäre Luftbrücke einrichtet, ist eine Schande.

    Da wird mit einem Transportflugzeug geflogen, das 160 Menschen aufnehmen kann.

    Eine Schande für unser Land!

  • Es ist wirklich eine Schande!


    Gerade eben las ich, dass Laschet jetzt eine Luftbrücke fordert.

    Bei diesem scheinheiligen Gequatsche wird mir schlecht.

    Mit großem Kind (2008) und kleinem Kind (2018)


    Meist vom Handy aus im Forum unterwegs. Tippfehler sind garantiert.

  • Ich bin fassungslos, wie man ein Land so derart im Stich lassen kann. Erst 20 Jahre Aufbau und Hilfe und dann innert kürzester Zeit Rückzug aller Streitkräfte und die Menschen ihrem Schicksal überlassen. Dass die Taliban nicht plötzlich einen Richtungswechsel vornehmen, war ja wohl klar. Falls da jemals wieder ausländische Truppen kommen würden, wer würde denen noch vertrauen. Die haben den Taliban das Land als Präsentkorb überreicht. Eine entsetzliche Schande für die westliche Welt.

    Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder, ein geordnetes Leben zu haben.

    Besonders wenn sie es selbst ordnen dürfen.


    - Pippi Langstrumpf -

  • wo bekommen die denn ihre finanziellen Ressourcen her?

    Aus Afghanistan kommt immer noch eine große Menge an Rohopium. Das spült eine Menge Geld in die Kassen.

    Was ist mit all den anderen?


    Immerhin 19 Millionen Frauen und Mädchen im Land. Und gesund kann so eine Athmosphäre auch für die anderen 19 Millionen Jungen und Männer auch nicht sein.

    Fällt dir eine Lösung ein? Mir nicht.

    Alle nach Europa kann´s nicht sein - das werden auch bei weitem nicht alle wollen.

    Ich verstehe nicht, wie die Taliban es geschafft haben, so schnell voran zu kommen. Haben die Leute nur Angst vor denen, oder gibt es auch eine Menge Menschen, die es richtig finden, was die Taliban da tun?

    Ich frage mich, was die Bundeswehr in dem Land gemacht hat. Eigentlich sollten die Polizisten ausgebildet werden, damit sie das Land selbst verteidigen können. Das hat definitiv nicht geklappt...

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich verstehe nicht, wie die Taliban es geschafft haben, so schnell voran zu kommen. Haben die Leute nur Angst vor denen, oder gibt es auch eine Menge Menschen, die es richtig finden, was die Taliban da tun?

    Ich frage mich, was die Bundeswehr in dem Land gemacht hat. Eigentlich sollten die Polizisten ausgebildet werden, damit sie das Land selbst verteidigen können. Das hat definitiv nicht geklappt...

    Sowohl als auch.

    Natürlich sind unter den Afghanen eine Menge Taliban und Anhänger.

    Afghanistan hatte, schon bevor die Nato da einmarschierte, Jahrzehnte des Krieges hinter sich, Unruhen folgten auf Unruhen, folgten auf Unruhen. Gegen die Extremisten zu kämpfen hat in diesem Land nie etwas besser gemacht, es waren ewigwährende Kämpfe, am Ende wurde immer verloren und gesehen, dass man nur dann überlebt, wenn man sich mit ihnen gutstellt.

    Die Truppen und die Polizei sind nach dem Nato-Abzug komplett demoralisiert und dementsprechend auch leicht abzuwerben. Die USA haben mit den Taliban verhandelt - natürlich denkt man, man könne das auch tun, anstatt die Knochen hinzuhalten. Die Menschen hatten nie Vertrauen in die Ausbildung westlicher Kräfte, die sich einfach stark abhebt und der Art, wie z.B. ein Taliban-Kämpfer ausgebildet wird. Stellt euch bitte mal den Unterschied vor, wie Bundeswehr-Soldaten streng nach Vorschrift Kräfte ausbilden, und stellt dem die Taliban gegenüber, die ihre Krieger schon als Kinder zu gehirngewaschenen Killern machen, denen es eine Ehre ist, für ihre Sache zu sterben. Überzahl? Lächerlich!

    Es sind ja auch nicht nur die Taliban, dazu kommen noch lokale Warlords mit ihren Söldnertruppen, die um Land und Macht kämpfen - und denen die Nato nie etwas entgegenzusetzen hatte, weil diese Kämpfer komplett unter den Zivilisten leben. Die sind sofort an der Seite der Taliban, das kommt denen gelegen.

    Die afghanische Regierung und die hochrangigen Militärs stehen nicht seit gestern unter Korruptionsverdacht. Dass da die wichtigen Posten kurz nach den Amerikanern fliehen würden, war abzusehen.

    Da werden einige geschmiert worden sein. Andere erpresst oder mit Privilegien und Sicherheitsversprechen gelockt.

    Dazu kommt, dass die Taliban sehr schnell die wichtigsten Handelsrouten blockiert haben. Auch das größte Heer nützt dir nichts, wenn du es nicht versammeln und versorgen kannst oder deine Waffen abgefangen werden. (Und fortan dem Feind gehören.)


    Vielleicht ist es feige vom Großteil der nicht-Taliban-Afghanen (die Taliban sind ja auch größtenteils Afghanen), sofort zu kapitulieren. Aber nach der langen, schrecklichen Kriegsgeschichte dieses Landes kann man das kaum verurteilen.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
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  • "Bald werden die USA all ihre Kräfte zurückziehen und alle westlichen Länder werden es ihnen gleichtun. Wenige Wochen danach werden die Taliban wieder überall die Macht an sich reißen. Vielleicht wird es einen Krieg darum geben, ich glaube aber nicht. Die Afghanen sind verängstigt genug und die Regierung zu schwach und mit zu wenig Vertrauen. Ich darf mit meiner Frau und meiner Tochter nicht dort sein, wenn es so kommt, und es kommt so. Es ist eine Frage von Zeit."

    Du wusstest das schon vor vier Jahren. Viele andere im Land haben das kommen sehen. Die Botschaft in Kabul hat schon länger vor einer solchen Situation wie jetzt gewarnt - in Berlin hat man die Warnung nicht ernst genommen / nicht geglaubt. Wofür gibt es sehr gut ausgebildete, hochbezahlte Botschaftsmitarbeiter/innen, wenn man nicht mal denen vertraut?


    ... okay, Biden hat auch nicht geglaubt, dass es zu einer solchen Situation kommen könnte. (Und ich vermute, dass die USA auch ein paar kluge Leute vor Ort haben, die genau wussten, was kommen wird.)

  • "Bald werden die USA all ihre Kräfte zurückziehen und alle westlichen Länder werden es ihnen gleichtun. Wenige Wochen danach werden die Taliban wieder überall die Macht an sich reißen. Vielleicht wird es einen Krieg darum geben, ich glaube aber nicht. Die Afghanen sind verängstigt genug und die Regierung zu schwach und mit zu wenig Vertrauen. Ich darf mit meiner Frau und meiner Tochter nicht dort sein, wenn es so kommt, und es kommt so. Es ist eine Frage von Zeit."

    Du wusstest das schon vor vier Jahren. Viele andere im Land haben das kommen sehen. Die Botschaft in Kabul hat schon länger vor einer solchen Situation wie jetzt gewarnt - in Berlin hat man die Warnung nicht ernst genommen / nicht geglaubt. Wofür gibt es sehr gut ausgebildete, hochbezahlte Botschaftsmitarbeiter/innen, wenn man nicht mal denen vertraut?


    ... okay, Biden hat auch nicht geglaubt, dass es zu einer solchen Situation kommen könnte. (Und ich vermute, dass die USA auch ein paar kluge Leute vor Ort haben, die genau wussten, was kommen wird.)

    Ich nicht. Aber die Menschen wussten das alle.

    Die afghanischen Flüchtlinge haben auch nur bitter darüber gelacht, als es vor wenigen Tagen noch hieß, Kabul könnte in einigen Monaten an die Taliban fallen. Ihnen war bereits klar, dass es für Kabul längst zu spät war.


    Und Berlin und Washington und alle ... ich bin sicher, dass die das auch gewusst haben. So blöd können die ja nicht sein.

    Es war ihnen einfach egal. Und wenn nicht völlig egal, dann zumindest nicht wichtig genug #weissnicht

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Was ist das überhaupt für ein bescheuertes Ziel gewesen? " Wir haben die Drahtzieher von 9/11 gefasst". Allein 2500 Tote US-Soldaten, unzählige zivile Opfer- aus Rache?

  • Und Berlin und Washington und alle ... ich bin sicher, dass die das auch gewusst haben. So blöd können die ja nicht sein.

    Es war ihnen einfach egal. Und wenn nicht völlig egal, dann zumindest nicht wichtig genug

    Hier behauptet Maas, sie hätten die Lage falsch eingeschätzt:


    https://www.zeit.de/news/2021-…lage-falsch-eingeschaetzt



    (Mir fallen einige Beispiele aus dem Nahen und Mittleren Osten ein, wo sehr unterschiedliche Leute, die die Lage vor Ort gut kennen, zu Einschätzungen kommen, die sehr weit von dem entfernt sind, was unsere ranghohen Politiker/innen kommunizieren.

    Und ich lese Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes schon seit vielen Jahren vor allem als politisches Statement, weil ich mehrfach mitbekommen habe, dass die Botschafter vor Ort durchaus eine ganz andere persönliche Einschätzung der Sicherheitslage haben können, als was auf deren offiziellen Seiten verkündet wird. Ja, man kann sich die Lage "schön reden" und meistens merkt es niemand, der nicht im Thema drin ist.)

    • Offizieller Beitrag

    Ich höre gerade BPK, davor Kontrovers von DLF gehört. Es ist zum Haare raufen.

    Februar? 2020 gab es in Doha die Vereinbarung zum Abzug der amerikanischen Truppen. Dass die anderen Streitkräfte ohne USA dort nicht bleiben, war auch klar. Mehr als ein Jahr her.

    Ist es das, was vorbereitet wurde?

    Einige "Experten" sind überrascht, dass die Übernahme des Landes durch Taliban doch so schnell ging, sie hätten gedacht, dass es paar Wochen länger dauern würde. Vor allem, dass Kabul so schnell fällt.

    Dazu fällt mir echt nix ein. Was hätte sich in paar Wochen, meinetwegen in einem Monat dann geändert?