Erfahrungen mit Scharlach ohne Antibiotika?

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  • Es sieht hier gerade so aus, als wenn uns der Scharlach wieder erwischt hat. Ganz sicher ist es nicht, aber der Verdacht liegt nahe. Der letzte Scharlach liegt beim Großen etwa 4 Wochen zurück und wurde mit Antibiotika behandelt. Unsere Heilpraktikerin schlug uns vor, den Scharlach zu begleiten und ohne AB durchzustehen, aber ich stand kurz vor einem sehr wichtigen Modul in der Uni und dem Zwerg gig es so dermaßen schlecht, dass ich mich für das AB entschied.
    Tja, was, wenn der Scharlach jetzt wieder da ist? Gibt es hier jemanden mit Erfahrung, Scharlach ohne AB auszuheilen? Ich habe auf diversen Seiten gelesen, dass es sich um eine "Korrektur" der seelisch-geistigen Entwicklung handelt und die Kinder so oft wieder erkranken, bis dieser Mangel wieder in Ordnung ist. Das könnte ich mir schon vorstellen. Andererseits möchte ich so ungern schon wieder AB geben. Das reisst das Immunsystem so herunter (nach dem letzten Mal war er bis jetzt ständig verschnupft und hatte Husten).




    Ich gehe auf jeden Fall am Montag zu unserem (sehr alternativen) KiA, aber vorher kommt ja noch das Wochenende... danke erreichbarer Heilpraktikerin hat er jetzt Belladonna bekommen, aber ich bin mir unsicher, ob ich das Ganze komplett homöopathisch durchziehen soll und kann. #hilfe

  • wir haben beides schon mehrmals durch und unsere Erfahrung ist: nach antibiotika kommt die nächste "schwere" Krankhet viel schneller (ob Scharlach, Mttelohrenentzündung, Mandelentzündung...). Kommt aber auch darauf an, wie schlecht es den Kindern dabei geht, manchmal ist für mich Antibiotikum das kleinere Übel, wenn die Kinder ohne komplett aus dem Lot sind.


    Gute Besserung!

  • Beim letzten Mal war er völlig neben sich - daher gab es für mich keine Alternative. Derzeit siehts so aus, als wenn er zwar schlapp ist und nicht spielt, aber ihm gehts auch nicht sooo schlecht (wobei das ja noch kommen kann). Ich lese auf vielen Webseiten immer von Komplikationen ohne AB - das verunsichert mich etwas. Die Heilpraktikerin will es ohne durchziehen - den KiA erreich ich erst am Montag (hab ihm eine Email geschrieben) und wenn ich zum Notdienst fahre, krieg ich da entweder eine Falschdiagnose (wie meistens) oder sofort AB. #augen
    Ach menno, immer am Wochenende!! #motz

  • hör auf dein Gefühl! Auf jeden Fall würde ich darauf achten, dass dein kleiner sich nicht überanstrengt, möglichst Bettruhe und/oder gaaaanz ruhige Beschäftigung. Meine Infos sind, dass sich die Komplikationen aufs Herz auswirken können und zwar auch dann, wenn man mit Antibiotikum behandelt. Weil der Körper so oder so sehr beansprucht wird. Wir haben gerade eine Scharlach-Runde hinter uns: zuerst die Jungste und derGroße, fast zwei (!) Wochen später der Mittlere. Alle drei sind immer noch sehr blas, ermüden relativ schnell und haben Schwierigkeiten mit konzentration, schlafen lange. Wir geben zurzeit Vitamine.

  • Mit Kind habe ich keine Erfahrungen, aber selbst zwei mal Scharlach gehabt und ohne AB auskuriert, ein mal als kleines Kindergartenkind mit 6 Wochen Bettruhe, ein mal als Jugendliche sehr leicht, war nach 10 Tagen wieder ganz fit. Es gibt acht unterschiedliche Scharlacherreger, deswegen sind Scharlachserien überhaupt möglich.


    Gut gepflegt und gut homöopathisch begleitet ist es wahrscheinlich, dass Kinder komplikationslos den Scharlach überstehen. Aber wenn es Komplikationen gibt, können die das Herz betreffen - übrigens auch bei ansonsten sehr leichten Verläufen. Ich musste damals anschließend ein Belastungs-EKG machen, das wird wohl immer noch so empfohlen, um mögliche Probleme am Herzen zu erkennen, bevor es Folgekrankheiten gibt.


    Hast Du im Zweifelsfall Zeit, ein Scharlachkind wie ich es war sechs Wochen lang zuhause zu pflegen?


    Gute Besserung -
    Silbermöwe

  • Ich würde es vom Krankheitsverlauf/ dem Befinden deines Kindes abhängig machen.


    Als ich Scharlach hatte, war ich allerdings extrem dankbar für meine Antibiotika. Mir ging es ja so was von scheisse, das kann man gar nicht anders sagen... Und so würde ich mein Kind auf keinen Fall lassen.

  • meine tochter hatte scharlach und hatte mich angesteckt. sie bekam AB, ich nicht. bei keinem von uns ist es wiedergekommen. aber es gibt, wie oben schon geschrieben, verschiedene scharlach-erreger, deswegen kann man das auch immer wieder neu bekommen.


    denk auf jeden fall daran, dass dein kind ansteckend ist! und zwar nicht nur für andere kinder, sondern auch für erwachsene, mit denen sie engen kontakt hat.

  • Scharlach ohne Antibiotika würde mich wegen der Länge der Ruhephase abschrecken. Ich weiß allerdings nicht, wie lange die Quarantäne dauern sollte. Ich kenne aus Geschichten von Scharlach vor der Erfindung des AB dass die Quarantäne Wochen bis Monate dauerte.
    Das könnte ich nicht gewährleisten.


    Leslie

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Nur kurz, bin grad auf dem Sprung.
    Wir haben es ohne AB gemacht. Dauert ca. 10 Tage. ich würde es wieder so machen. Kuck mal im alten Forum. Habe damals was dazu geschrieben und es gibt auch einige gute und hilfreiche Sachen von Isis zu dem Thema.
    Gute Besserung und liebe Grüße
    Adelassia

  • Adelassia, beim schweren Verlauf kann es auch wesentlich länger als 10 Tage dauern, bis das Kind bzw. der Kranke vollständig genesen ist. Denn die Symptome klingen relativ schnell ab, aber der Körperr wird durch Scharlach so beansprucht, dass es je nach dem Wochen dauern kann, bis er sich komplett regeneriert.


    Wie gesagt, wir haben Scharlach schon mehrmals (der Große 9 mal!) im haus und die Verläufe waren schon sehr unterschiedlich. Wir haben es mal mit und mal ohne AB behandelt, jedesmal alle Umstände und die Schwere der Krankheit berücksichtigt. Da gibt es keinen eindeuigen Verlauf und schon mal keine eindeutige Empfehlung, nicht mal wenn zwei Personen in der gleichen Familie gleichzeitig erkranken. Denn die komplikationen können sehr schwerwiged sein!


    Übrigens waren meine Infos, dass 22 Scharlacherreger gibt, neulich meinte unser (neuer) Kinderarzt, dass es die über 90 gibt #kreischen


    Allen Kranken gute Besserung!

  • Danke für all eure Berichte!
    Mittlerweile hat es sich herausgestellt, dass es kein Scharlach-Rückfall sein kann. Das Fieber war nach wenigen Stunden (und Belladonna-Gabe) komplett weg und er klat hie und da über Bauchweh. Ich denke aber, dass die zwar anfangs da waren, jetzt aber zum Vorwand genommen werden, fernsehen zu dürfen bzw. morgen den Kiga ausfallen zu lassen.
    Das sehe ich schon auch als Alarmzeichen, denn normalerweise geht er sehr sehr gerne in den Kiga. Ich werde ihn wohl 1-2 Tage zuhause lassen und nur den Kleinen hinbringen. So hat der Große ein wenig Exklusivzeit - wahrscheinlich braucht er das einfach gerade.

  • @ margarita
    Ich kann nur berichten, wie es bei uns war. Sicher ist jeder Verlauf und jedes Kind / jder Mensch anders und jeder muss das für sich entscheiden. Meinen Sohn hatte es schon ziemlich erwischt, aber er hat auf die ganzen Maßnahmen wie Globuli, Wickel,... gut angesprochen und wir haben das auch ärztlichlich abgeklärt und ihn hinter her noch mal untersuchen lassen. Das finde ich sollte man unbedingt tun.

  • Adelassia, dein letzter Post klingt für mich schon anders :) Der erste suggerierrte, als wäre alles pillepalle und nach 10 Tage wäre der Spuck vorbei. Und das wäre zwar sehr wunschenswert, man kann aber nicht von vorherein vom leichten Verlauf ausgehen. Leider:( Ich erlebe das gerade auf Arbeit: ein Kind hatte Scharlach, nach 2 Tage AB-Gabe wieder im Kiga. Das ist ejtzt 4 Wocehn her, seitdem ist das Kind ständig angeschlagen, schnell übermüdet und nach wie vor kränlich:( Ich wünsche einfach, dass Kinder, die Scharlach (bzw. egal welche Krankheit) haben, die Möglichkeit bekommen sich vollständig auskurieren. Aber das ist ja eine andere Diskussion ;) Orizabus subaziro: es freut mich für euch! Hoffentlich ist das Ganze bald überstanden!

  • Schön, dass es offenbar doch etwas eher harmloses ist! Das freut mich für Euch. :)


    Allerdings bin ich ein wenig irritiert:

    Zitat

    Die Heilpraktikerin will es ohne durchziehen

    und

    Zitat

    Unsere Heilpraktikerin schlug uns vor, den Scharlach zu begleiten und ohne AB durchzustehen

    Du weißt aber schon, dass Heilpraktiker Scharlach überhaupt NICHT behandeln DÜRFEN!
    Deine Heilpraktikerin überschreitet hier deutlich ihre Kompetenzen. Ist dir das bewusst?

  • Schön, dass es offenbar doch etwas eher harmloses ist! Das freut mich für Euch. :)


    Allerdings bin ich ein wenig irritiert:

    und

    Du weißt aber schon, dass Heilpraktiker Scharlach überhaupt NICHT behandeln DÜRFEN!
    Deine Heilpraktikerin überschreitet hier deutlich ihre Kompetenzen. Ist dir das bewusst?

    Ja, ist es mir und ich habe das auch von Beginn an abgelehnt. Unser KiA ist auch Homöopath und ich habe mit ihm am Samstag gemailt. Er meinte, dass ein wiederkehrender Scharlach immer antibiotisch behandelt werden muss, weil es sonst zu wirklich ernsten Komplikationen kommen kann. Eine Erstinfektion oder eine Infektion mit weitem Abstand zur letzten würde er ärztlich engmaschig kontrollieren, da könne man aber je nach Zustand des Kindes homöopathisch behandeln. Er ist aber auch Arzt und weiß, was er da tut. Keiner, der mit AB gerade um sich wirft, diese aber verschreibt, wenn das Risiko sonst zu hoch ist.


    Die HP war schon beim ersten Mal sehr enttäuscht, dass wir AB gegeben haben. Tut mir ja leid für sie, aber sowas entscheide ich dann doch noch gerne selbst. Sie hat dann auch nichts weiter dazu gesagt. Ich denke schon, dass ich einschätzen kann, was ich homöopathisch behandeln kann und wo ich doch besser einen Arzt, bzw. die Schulmedizin hinzuziehe. Von daher wäre ich sowieso spätestens morgen früh beim KiA aufgeschlagen.
    Trotzdem es sich doch nicht als Scharlach herausgestellt hat, bin ich froh über die Info des Arztes und die Erfahrungsberichte hier. Scharlach kann ja bei uns immer wieder ein Thema sein und ich weiß jetzt, wo der Hase beim nächsten Mal läuft (hoffentlich nicht!!)

  • ich hole mal diesen thread hervor, weil er bei uns z.z. aktuell ist....
    wie seht ihr das im nachhinein, kein ab zugeben? wir habene rstmals scharlach im haus, die ganze kiga zeit war nichts, und nun hat es meine fast 11jährige...
    es war wohl so, dass es erst die 6jährige hatte, samstag vor einer woche hohes fieber, aber ab dienstag wieder zur schule! hatte sonst keine der begleiterscheinungen!! wir dahcten gar nicht an scharlach.
    die große nun ab donnerstag fieber und ab samstag einen ausschlag über den ganzen oberkörper...kia war gestern auf hausbesuch da - "klassisches erscheinungsbild". die arme maus, sie verpasst soviel schönes z.z. er meinte selber, ab geben lönne man, müsse man nicht...ich kenne die komplikationen, aber er (obwohl schulmediziner) meint, es streiten die gelehrten, wie hoch das risiko keine ab wäre - hilfe!!

  • Mir wäre auch ein winzig kleines Risiko einer Komplikation zu hoch.
    Eine Herzklappenentzündung, die in einigen Jahren oder Jahrzehnten zu einem Herzklappenersatz führt, will ich bei Fröschlein nicht riskieren. Und eine Nierenentzündung, die ihn an die Dialyse bringt, auch nicht. Beides kann auch unter Antibiotikagabe passieren, aber das Risiko ist deutlich kleiner. Es hängt halt davon ab, wie lange sich der Körper um die Infektion kümmern muss. Je kürzer, desto unwahrscheinlicher eine Komplikation.


    Dabei berücksichtige ich auch, dass Streptokokken (die Scharlach-Erreger) fast immer für Penicillin empfindlich sind. Und Penicillin ist schon sehr lange bekannt, es gibt sehr viel Erfahrung damit. Wenn man nicht gerade allergisch ist, ist es gut verträglich. Ja, die Darmflora kann durcheinander kommen, da lässt sich aber etwas daran tun.


    Bei sehr schlecht verträglichen Antibiotika wäre ich vielleicht auch zurückhaltender.

  • Je kürzer, desto unwahrscheinlicher eine Komplikation.


    bei beiden war es ein leichterer verlauf....mich wunderte eben, dass sogar der kia nicht auf den ab bestand. ich bin unsicher...er meinte, die experten sind sich nicht sicher, wie riskant es sein könnte. man muss doch immer alles selbst entscheiden...ich bin aber kein mediziner!!

  • es gibt ärzte die bereits während der AB gabe gleichzeitig Darmbakterien für die Darmflora geben. Wir haben eine wirklich deutliche Verbesserung der Gesundheit NACH AB gabe gehabt nachdem wir das berücksichtigt haben. Das erste mal wussten wir es nicht und hatten einen winter dauerlazzarett (fing übrigens mit scharlach an die misere). das zweite mal als der kleine ein AB brauchte haben wir sofort mit den Darmbakterien angefangen und er hat sich super erholt.


    Mehr als zwei mal Erfahrung haben wir zum glück nicht :) bei den Kindern, aber auch als ich massiv ABs nehmen musste vor zwei Jahren habe ich das sofort angefangen mit den Bakterien und bin auch nicht in eine Krankheitsspirale geraten.


    Was den Scharlach betrifft wäre ich da von der schissigen Sorte muss ich gestehen. Ich vermeide ABs wo es geht, aber bei Scharlach.... würd ich es auch nicht riskieren.


    Darmbakterien gibt es übrigens einige. Wenn ihr einen guten Arzt habt lasst euch die zum kühlen verschreiben, die sind aktiv und deutlich wirklungsvoller als das trockenzeugs, in dem ein wesentlich kleineres Spektrum ist.



    edit: ich sehe gerade dass dein KIA das AB nicht empfiehlt. Oups. Da wäre ich jetzt auch irritiert.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

    Einmal editiert, zuletzt von murkel ()

  • Die neue Leitlinie empfiehlt AB nur noch bei schwereren Fällen. Die Studienlage zur Verhinderung vom akuten rheumatischen Fieber und Glomerulonnephritis durch AB ist ganz dünn.


    Unser Kinderarzt gibt kein AB mehr, die Kinder dürfen in Betreuung, wenn sie fieberfrei sind und wieder fit. Vorgaben dafür gibt es keine.