Triell zur Bundestagswahl - schaut das jemand?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
    • Offizieller Beitrag

    Danke

  • Die linke war bisher immer in der Opposition.

    Dass man beim Seitenwechsel und Koalitionsverhandlungen Kompromisse finden muss, ist klar.

    Aber eigentlich will die Linke aus ihrer Oppositionsrolle gar nicht raus.

    Die Regierenden kritisieren ist immer einfacher, als selbst in dieser Position zu sein.

    So kann man dann halt aber auch nie großartig Einfluss nehmen, und die aussenpolitik hat schlechte Karten jemals "fortschrittlich" zu werden.

    Für mich insofern gut, dass ich sie jetzt endgültig streichen kann.


    So nutz mir ein Kreuzchen dafür halt nichts.

    Das dürfte der Linken auch klar sein, dass sie das viele Stimmen kosten wird.

  • Ich möchte noch drei Dinge da lassen:

    1.) Man kann auch eine Partei wählen, bei der man nicht in allen Politikfeldern übereinstimmt.

    2.) Nicht nur die Linke hat rote Linien, auch die Grünen würden z.B. Keine Koalition eingehen bei der Kohleausstieg 2038 steht. (Das würde man dann sprachlich Umlabeln, so dass es defacto Kohleausstieg 2030 ist und die anderen Parteien ihr Gesicht nicht verlieren)

    3.) Außen- und Sicherheitspolitik ist oft nur die Wahl zwischen schlechter und schlechter Lösung.

  • Die gravierenden ökologischen Probleme werden sich innerhalb des bisherigen Kapitalismus und des marktwirtschaftlichen Denkens nicht lösen lassen.

    Deswegen muss man es auch gar nicht erst versuchen, oder was?


    Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus. Wir haben keine Zeit mehr, erst mal noch groß das System umzustellen. Wir müssen jetzt erprobte Mechanismen verwenden, mit denen man den Egoismus der Leute in Linie mit den Zielen der Menschheit bringen kann.


    Das hat beim EEG schon mal wunderbar funktioniert, bis es unter schwarzgelb (3. Amtszeit Merkel) gestoppt wurde. Wenn man das EEG noch ein bisschen weiter in seiner Urfassung gelassen hätte, hätten wir den Kohleausstieg schon erledigt.

    Da gibt‘s was sehr fundiertes aus der Anstalt dazu, aber um zu sehen, was da geändert wurde, mal ein Tweet von heute:

    https://twitter.com/jvos63/status/1432327823277142023?s=21

    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Edit: Ich meine die Antwort. Das mit dem Stopp des Windenergie-Ausbaus in NRW ist auch noch ein Problem, aber ein anders. Wobei auch hier gilt: Wenn man nicht aktiv dagegen vorgegangen wäre, hätte der Windenergieausbau demnächst die Kohleverstromung überflüssig gemacht.

  • Xenia

    Die Graphik mit der EEG verstehe ich nicht.

    Was sind priviligierte Unternehmen?

    Das sind die, die den Strom zu Börsenpreisen kaufen dürfen, keine EEG zahlen müssen, aber extrem von ihr profitieren.


    Edit: Der Börsenstrompreis ist so ungefähr bei 4 cent pro Kilowattstunde. Er sinkt, wenn viel regenerativer Strom im Netz ist. Die regenerativen Stromproduzenten kriegen durch das EEG einen garantierten Preis, die Differenz zwischen Börsenpreis und Erstattung wird über die EEG-Umlage vom Fußvolk eingetrieben. Man könnte also sagen, dass die EEG-Umlage den billigen Strom für die privilegierten Unternehmen finanziert.

  • Und noch mal:


    Die Linke lehnt das von SPD und Grünen geforderte Bekenntnis zur Nato ab – will aber nach der Bundestagswahlmitregieren. "Ein klares Bekenntnis zur Nato würde heute bedeuten, einem Kriegsbündnis tatsächlich die Stimme zu geben", sagte Linkenchefin Susanne Hennig-Wellsow. Vielmehr müssten sich SPD und Grüne als Unterstützer des Afghanistan-Einsatzes "einen Kopf machen, wie sie die eigene Außen- und Sicherheitspolitik neu orientieren wollen". Konfrontation und Intervention hätten nicht zum Erfolg geführt. Im Mittelpunkt müssten Frieden und Sicherheitspolitik stehen...

    Die Linke lehnt die Nato und Auslandseinsätze der Bundeswehr ab und hatte sich kürzlich im Bundestag bei der Abstimmung über den Evakuierungseinsatz in Afghanistan mehrheitlich der Stimme enthalten.“


    https://www.zeit.de/politik/de…Hxkb6A4wmPyqlHM95xR8ux2ls


    Mir ist ein Rätsel, wie dieser absolut zentrale Punkt Leuten, die sich als Unterstützer verstehen, in den letzten Jahrzehnten entgangen sein könnte.

  • Sorry, ich komme gerade nicht ganz mit,

    wie siehst du jetzt diesen Punkt?

    • Offizieller Beitrag

    Also ich bin keine "Unterstützerin" der Linken. Der Wahlomat zeigt sie mir seit Jahren an Platz 1 oder 2, manchmal 3. Da habe ich nach und nach die Linken in Betracht gezogen, insbesondere, da ihr umweltpolitisches Programm sehr gut sein soll.

    Außenpolitisch habe ich andere Ansichten als sie, aber wie FrauMahlzahn schreibt, suche ich keine 100% ige Übereinstimmung.


    Aber nun sehe ich, dass sie auch in Zukunft keinen Einfluss haben werden und dann werde ich meine Stimme auch in Zukunft nicht an sie verschwenden.

  • Ich verstehe mich nicht als unterstützerin irgendeiner Partei #weissnicht

    Ich bin wählerin und muss mich fürs kleinste Übel entscheiden.

    Was nutzen mir massig Übereinstimmung mit einer Partei, wenn diese gar nie wirklich beabsichtigt an der Regierung beteiligt zu sein.?

  • In dem, was Hennig-Wellsow da sagt, steht explizit nicht „wir machen nur mit, wenn die Bundesrepublik aus der Nato austritt“.

    Neue Auslandseinsätze könnte man mit der Linken natürlich keine anfangen, aber die würde außer der Rüstungsindustrie ja eh niemand vermissen.

  • Außenpolitik steht einfach nicht so im Fokus wie andere Themen.

    Außerdem ist Außenpolitik in den meisten Fällen eher von Pragmatismus als von grundsätzlich unterschiedlichen Einstellungen geprägt. CDU/ FDP/SPD/Grüne unterscheiden sich vielleicht vom Ansatz her, aber in ihren dann tatsächlichen Entscheidungen dann eben doch nicht. Zumindest hab ich da bisher wenig Dissens wahrgenommen.

    Ich meine, die Diskussion läuft doch so: Die Bundeswehr will Drohnen haben. SpD/ Grüne sagen "Ja, aber nur zur Aufklärung ", CDU sagt "Ja und Bewaffnung zum Eigenschaft ist auch ok". Und was soll ich dazu sagen. Ich kann es nicht beurteilen, was die Bundeswehr braucht und was nicht und ob jemand die Drohnen noch steuert und so. Aber die wirkliche Diskussion "Was machen wir eigentlich in Mali? Was ist das Ziel?" Wird nicht wirklich breit geführt. Aber die ist doch entscheidend. Und wenn man dann sagt, da schicken wir die Bundeswehr hin um xy zu tun, dann muss man den Soldaten auch geben, was sie brauchen inkl. Drohnen mit Bewaffnung - wenn sie die denn brauchen.


    Daher ist für viele Außenpolitik eben dann doch nicht wahlentscheidend.

    • Offizieller Beitrag

    Was ich bei den Linken absolut nicht verstehe und wo sie dann gerade in Sachen Außenpolitik für mich unglaubwürdig sind: Wie sie so innerhalb kürzester Zeit den Wandel von einer Politik des Militarismus (die DDR war ein durch und durchmilitarisierter Staat) hin zum Pazifismus gemacht haben.


    Ich weiß auch, dass das Personal von heute nicht mehr identisch ist mit den Betonköpfen des SED-Politbüros. Aber dieser Wandel begann ja direkt nach der Wende. Und die Mitglieder waren ja dieselben, nur oben gab es dann statt Honecker & Co "Gysis bunte Truppe".

    Vor Ort hier in der Provinz war die Truppe aber nicht bunt.


    Und man kann sich natürlich auch fragen, inwiefern die Politik der SED gegenüber den Vertragsarbeiterinnen und - arbeitern aus Vietnam, Mosambik, Kuba... nicht eine Grundlage für die Ressentiments und den Rassismus war, die den Aufstieg der AfD maßgeblich ermöglicht haben.

    Eine ernsthafte, breite Aufarbeitung der Geschichte innerhalb der Linken habe ich nicht wahrgenommen. Wenn es sie gibt, ist es an mir vorbei gegangen.


    Pragmatisch kann ich sagen, dass RRG hier in Thüringen nicht den Weltuntergang zur Folge hat, wie die CDU es meint - und dabei gerne vergisst, dass viele alte CDU-Mitglieder im Osten Blockflöten waren und ebenso die Politik der SED mitgetragen haben.

  • CDU/ FDP/SPD/Grüne unterscheiden sich vielleicht vom Ansatz her, aber in ihren dann tatsächlichen Entscheidungen dann eben doch nicht. Zumindest hab ich da bisher wenig Dissens wahrgenommen.

    Das ist hier OT, aber es gibt diese Unterschiede nicht nur zwischen den Parteien.


    Sowohl der beste als auch der schlechteste Außenminister, den wir in den letzten 30 Jahren hatten, waren Mitglied der FDP. (Beim schlechtesten ist das Rennen offen zwischen Genscher und Kinkel, die gemeinsam dafür gesorgt haben, dass das damalige Jugoslawien gewaltsam zerfällt. Der beste war Westerwelle, der in der schon vorhandenen Stimmung von „wir wollen überall mitbomben“ uns einfach - elegant und ohne dass es groß jemand mitgekriegt hat - aus den ganzen Kriegen rausgehalten hat, die in seiner Amtszeit angefangen haben. )


    Daher ist für viele Außenpolitik eben dann doch nicht wahlentscheidend.

    In der Tat. Wenn sie für mich wahlentscheidend wäre, würde ich ziemlich sicher die Linke wählen.