Drachenfliegen

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  • Ich muss es jetzt mal loswerden: Ich gehe Drachenfliegen! In Südfrankreich!


    Ich habe ja gerade ein Sabbatjahr und angesichts des schönen Wetters hatte ich beschlossen, in den nächsten Tagen mit dem Rad den Weser-Radweg entlang zu fahren. Das wollte ich schon länger mal machen und jetzt passte es gut.


    Nun habe ich aber gestern durch einen Zufall die Möglichkeit bekommen, einen Kurs im Drachenfliegen in Südfrankreich zu machen. Wollte ich auch schon immer mal machen und erst recht in Südfrankreich.


    Meine Familie sagt, sie kommt ohne mich klar und so fahre ich am Freitag morgen mit einer Mitfahrgelegenheit in die Nähe von Montpellier und lerne da, wie ich mit einem Drachen durch die Gegend fliege. Hach.


    Ich komme mir sehr spontan und verwegen vor. Die anderen Teilnehmer:innen sind vermutlich im Alter meiner großen Kinder und ich bin die Oma. Aber ich habe beschlossen, das ist mir egal. Und das Sportverbot, das mein Arzt mir gestern wegen meines Fersensporns verordnet hat, ignoriere ich auch. So. Und meine Höhenangst ist beim Drachenfliegen wohl nicht so schlimm, habe ich mir sagen lassen.


    Habe ich schon geschrieben, dass ich mich ganz doll freue? #cool

  • Na, das ist ja wohl toll!!!


    Ich freue mich für dich und wünsche dir jetzt schon mal irre viel Spaß #dance

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • So. Ich bin schon eine Weile wieder da und wollte ja noch berichten.


    Die Woche war toll. Wirklich richtig großartig.


    Angefangen mit meiner Mitfahrgelegenheit. Drei mir bis dahin unbekannte Menschen aus Berlin, bzw. Potsdam, zwei davon deutlich jünger als meine älteren Kinder. Eine angehende Polizistin, ein BWL-Student und ein Mitarbeiter im Forschungsministerium. Sehr spannend also. Mit diesen drei jungen Menschen habe ich zwei Tage in einem VW Polo (von der Oma meiner Mitfahrerin geliehen...) verbracht. Südfrankreich ist ganz schön weit weg, erst recht mit einem Polo. Wir haben die ganze Zeit gequatscht, Musik gehört, Spiele gespielt, die Landschaft bewundert,... - und es war richtig nett.


    Untergebracht waren wir in einem Haus in der Pampa in der Nähe von Montpellier. Das Haus lag oben auf einem Berg mit einer wunderschönen Aussicht, gegenüber eine alte Burg und sonst weit und breit nur Natur.


    Den Abend über trudelten nach und nach die anderen Teilnehmer:innen ein, insgesamt waren wir ungefähr zwanzig bunt zusammengewürfelte Leute aus allen Teilen Deutschlands. Viele sehr junge, sehr sportliche Menschen, aber zum Glück nicht nur. Mein Alter habe ich in der Vorstellungsrunde trotzdem dezent verschwiegen.


    Am nächsten Morgen gab es (wie jeden Tag) um 6 Uhr Frühstück, dann wurden die Drachen auf das Auto der Fluglehrerin geladen und um 6:45 Uhr war Abfahrt zum Flughang. Während der Fahrt wurde es langsam hell und wir fuhren einem Sonnenaufgang in den Bergen entgegen.


    Wir hatten jeden Vormittag für 4-5 Stunden Praxis an den Drachen, an den Nachmittagen konnten wir andere Aktivitäten machen. Ich war u.a. schwimmen im und Kanu fahren auf dem Tarn, bin durch eine Höhle geklettert, mit dem Mountain Bike durch die Berge gefahren und habe mir das schöne Städtchen Millau angeschaut. Auf das Klettern an den Felsen habe ich wegen meiner Höhenangst verzichtet und Canyoning war mir dann doch zu heftig.


    Leider hatten wir in der Woche nicht so gutes Flugwetter, sodass wir einen Tag nur Theorie machen konnten und an einem anderen Tag nach einer Stunde wieder zurück ins Haus gefahren sind, weil der Nebel sich nicht aufgelöst hat.


    Richtig hoch geflogen bin ich u.a. deswegen nicht. Da die Flugschule klassisch ausgebildet hat, haben wir erst mal das Starten gelernt. Das hieß, wir sind den ganzen Vormittag mit 20 kg schweren Drachen auf dem Rücken so schnell es ging den Berg runter gerannt. Natürlich haben wir die Drachen dann auch wieder hoch getragen. Im Lauf der Zeit sind wir auch mal abgehoben, da waren aber die leichten, großen, langbeinigen Menschen klar im Vorteil. Ich dagegen mit kurzen Beinen, leichtem Übergewicht und einem kaputten Fuß klar im Nachteil. Einen kleinen Eindruck vom Fliegen habe ich aber trotzdem bekommen.


    Insgesamt hatte ich eine richtig tolle Woche mit sehr netten Leuten, in einer atemberaubenden Landschaft und mit Erlebnissen, an die ich mich sicher noch lange erinnern werde. Besonders das Klettern in der Höhle hat mich sehr beeindruckt, da bin ich mit meiner Höhenangst mehrfach an meinen Grenzen angelangt, habe es trotzdem geschafft und war danach richtig stolz.


    Nachdem ich ja sehr spontan beim Drachenfliegen gelandet bin, habe ich mich mittlerweile ein bisschen schlau gemacht und weiß nun, dass es auch Schulen gibt, die mit dem Fliegen beginnen und das Starten später lehren. Das kommt mir sehr entgegen und ich bin gerade in Kontakt mit einer Flugschule, die solche Kurse anbietet.


    Aber auch nach Millau würde ich supergerne noch mal fahren. Da unsere Kinder ziemlich neidisch waren und sich das Drachenfliegen auch gut vorstellen können, werden wir wahrscheinlich im nächsten Sommer gemeinsam nach Frankreich fahren und einen Kurs machen. Ich bin sehr gespannt.


    Ich habe in Frankreich viele schöne Fotos gemacht. Wenn ich es schaffe, stelle ich in den nächsten Tagen ein paar davon ein.

  • Wow, das klingt phantastisch! Super, dass du eine so tolle Zeit hattest.


    Mein Freund und ich waren vor vielleicht 30 Jahren auch mal auf einer Rundreise in Frankreich, und die Tarn-Schlucht ist das, was mir landschaftlich als am Schönsten in Erinnerung ist, deshalb wundert es mich nicht, dass du von "atemberaubender Landschaft" sprichst. Montpellier hingegen war für uns ein Albtraum - da wollten wir nur durchfahren, und die Beschilderung war so unterirdisch, dass wir beinahe nicht wieder herausgefunden haben.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Danke für deinen Bericht!

    Das macht Mut, einfach mal es völlig Neues auszuprobieren und sich in Unbekannte Abenteuer (mit unbekannten Menschen) zu stützen!