Ultraschall abgelehnt Arzt nach Hause geschickt

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  • Grüß Euch alle im Rabendorf,


    sehr freue ich mich dabei sein zu dürfen.

    Auch vielen Dank dafür, dass Ihr mir die Möglichkeit gibt mich mit meinem Problem an Euch wenden zu dürfen.


    Ich bin in der 11 SSW und zum Ersten Mal schwanger.

    Folgendes ist mir gestern, 7.7.21 in einer Frauenartzt Praxis widerfahren:


    Da ich schwanger bin und Vorsorge Untersuchungen machen wollte, wie den Bluttest, Blutdruck und die Urinprobe war ich beim Frauenarzt, da keine Hebamme in meiner Umgebung das macht.

    Die behandelde Ärztin hat mich wider nach Hause geschickt, nachdem ich die Ultraschall Untersuchung abgelehnt habe. Da ich weiß, dass es Ärzten und allen anderen Personen seit 2021 untersagt ist, ohne medizinische Notwendigkeit ungeborene Kinder mit Ultraschall zu untersuchen, erstaunt mich dieses Verhalten umso mehr, da es mir gut geht und ich keinerlei Beschwerden oder Krankheiten habe, noch gibt es irgentwelche medizinischen Probleme in der Familie und es sind auch keine anderen Untersuchung gemacht worden, die etwas aussagen hätte können.

    Mit dem Vorwand, dass die Ärztinn meine Schwangerschaft vorher feststellen muss, bevor sie Blutwerte und Urinprobe ins Labor schicken kann, hat mir die Sekretärin gesagt, entweder ich mach den Ultraschall oder kann wider nach Hause gehen, weil sie nichts für mich tun können.

    So meine Frage, ist ob die Ärztin auch einen Schwangerschaftstest mittels Urin- und oder Blutprobe durchführen hätte können zum feststellen meiner Schwangerschaft?


    Stimmt es wirklich, dass der Ultraschall der einzige Weg ist um die Schwangerschaft festzustellen?


    Warum wurde mir die Blutuntersuchung generell verweigert, obwohl jede Person, alle 2 Jahre ein Recht auf ein großes Blutbild hat, und ich seit Jahren keines mehr gemacht habe?



    Danke nochmal für die Möglichkeit für den Austausch, alles Liebe und Hare Krsna

    Eure Tungi

  • Drahtesel Ich hab dazu das hier gefunden: https://www.aerzteblatt.de/nac…hen-wird-ab-2021-verboten


    Eine Feststellung der Schwangerschaft würde ich als Laiin als medizinisch vertretbaren Grund ansehen, aber vielleicht kann darüber jemand qualifizierteres was sagen.


    Ich würde das Vorgehen der Praxis auf jeden Fall meiner Krankenkasse schildern und mal sehen was die dazu sagen. Bei der Praxis würde ich aber so oder so nicht bleiben wollen, wenn die mich so abwatschen.


    Alles Gute für deine Schwangerschaft!

  • Ich glaube, ich würde mich nach einer anderen Gynäkologin umsehen... (und mit meiner Krankenkasse sprechen)


    Allerdings würde ich dem frühen Ultraschall zustimmen, allein, um eine Eileiterschwangerschaft auszuschließen - der ist auch im üblichen Leistungskatalog so vorgesehen.


    Die Schwangerschaft als solche lässt sich natürlich auch ohne US feststellen.

    Mit dem großen Blutbild hat das nichts zu tun; dafür ist eine allgemeinmedizinische Praxis üblicherweise zuständig,, ebenso wie für alle anderen Allgemeinuntersuchungen auch.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Die Schwangerschaft als solche lässt sich natürlich auch ohne US feststellen.

    Ob die Schwangerschaft intakt ist, siehst du nur im Ultraschall. Wenn man HCG im Blut hat, weißt du nur, dass eine Schwangerschaft bestand, aber nicht, ob der Sitz des Embryo in der Gebärmutter ist oder ob noch ein Herzschlag vorhanden ist. Deshalb ist im 1. Trimenon ein US regelhaft und darf auch abgerechnet werden.

    Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder, ein geordnetes Leben zu haben.

    Besonders wenn sie es selbst ordnen dürfen.


    - Pippi Langstrumpf -

  • Hallo und herzlich Willkommen Tungi,


    erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft.


    Ich hoffe, du hast bzgl. FÄ noch Auswahl in deiner Gegend. Mich persönlich hätte so eine Praxis nie wieder gesehen, zumindest, wenn ich Auswahl hätte. Was für ein Kokolores, andere Untersuchungen nur in Verbindung mit US machen zu dürfen/können.


    Meinen FA, bei dem ich mit den SchwSch'en war, hatte ich schon vorher, und war erfreut, dass er, obwohl er damals kurz vor der Rente war, solchen Dingen wie Hebammenvorsorge usw. gegenüber aufgeschlossen war. Bei jedem Besuch hat er mich gefragt: "Und was kann ich heute für Sie tun?", und hat dann genau das gemacht. Die Vorsorge war überwiegend bei meiner Hebamme, und in der zweiten SchwSch habe ich nur irgendwann nach der Mitte einen US machen lassen, um sicherzustellen, dass die Plazenta nicht an einer blöden Stelle sitzt. Bei der ersten SchwSch war ich mir mit dem Empfängniszeitpunkt nicht so ganz sicher, da kam mir der US recht. Aber wenn jemand das nicht möchte, ist es in meinen Augen eine Frechheit, unter irgendeinem Vorwand einen US aufschwatzen zu wollen.


    Wie intensiv hast du dich denn nach Hebammen umgeschaut?


    Hast du Freundinnen (mit Kindern?), die mit ihren FÄ zufrieden sind? Oder vielleicht magst du hier konkret nach einer Empfehlung für deine Gegend fragen.


    Viel Glück!

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Naja, du weißt ja offenbar, dass du schwanger bist, also bis das der Arzt ja nicht durch Urin oder Blut feststellen?!

    Ich kenne es so: für die Ausstellung eines Mutterpasses wird dann Blut genommen und auch Werte im Urin gemessen und da eingetragen. Gerade die Urinuntersuchung ist ja Standard bei jeder Vorsorge. Da geht es aber nicht um die Feststellung der Schwangerschaft, sondern um Werte wie Eisen, Leukozyten (glaub ich ?) und sowas.

    Ob du Ultraschall machst oder nicht, ist ganz deine Entscheidung! In der 11. Woche wäre aber auch ein der erste offizielle Ultraschall möglich, soweit ich weiß. Meist heißt es in der 12. Woche, aber da gibt es auch ein wenig Spielraum.

    Ich habe ab dem zweiten Kind nur noch diese drei Ultraschalls (12., 20. Und 30. Woche) machen lassen, ab dem dritten Kind sogar nur noch zwei (den in der 30. weggelassen). Das war jedes Mal eine Diskussion in der Praxis, jedes einzelne Mal.

    Alle anderen Untersuchungen, auch die Blutabnahme, hat die Hebamme daheim bei mir gemacht. Warum sollte eine Hebamme das nicht machen? Das ist ihr Job, wenn sie Vorsorge anbietet!


    Also entweder da nochmal nachhaken oder die Praxis wechseln!

  • Bei Kerstin_Pfalz unterschreib.


    Noch ergänzend: klar man kann im Urin und im Blut auf HCG, das Schwangerschaftshormon, testen. Eine sichere Diagnose einer regulären Schwangerschaft ist das jedoch nicht, da ein HCG Anstieg auch bei extrauterinen (zB Eileiter- oder Bauchhöhlen-) Schwangerschaften oder in seltenen Fällen durch Tumore verursacht sein kann.

    Zu diesem frühen Zeitpunkt ist nur der Ultraschall eine sichere Nachweismethode.



    Ebenso kann ein Arzt die Behandlung verweigern, solange es sich nicht um einen Notfall handelt.



    Alles Gute dir für deine weitere Schwangerschaft. Ich würde dir auch empfehlen dir eine andere Praxis zu suchen, du kannst dich auch nur durch eine Hebamme betreuen lassen, wenn du generell keinen Ultraschall möchtest.

    Eine Pflicht, sich durch einen Arzt in der Schwangerschaft betreuen zu lassen, gibt es nicht.

  • Ganz unabhängig vom inhaltlichen: Da es sich nicht um einen Notfall handelt, darf die Ärztin wegen unüberbrückbarer Differenzen oder gestörtem Vertrauen die Behandlung ablehnen.

  • Auch, wenn die Ärztin das darf, ist es sehr schade, dass sie es gemacht hat. Ich vermute eher Unsympathie als fachlich inhaltliche Differenzen. Wie hat man denn vor Ultraschalls Schwangerschaften festgestellt? Natürlich kann man ein Blutbild machen. Eine Hebamme kann doch eine Schwangerschaft ebenso feststellen,einen Mutterpass ausstellen etc. Wieso soll die Ärztin es nicht können, wenn sie auf einen Ultraschall verzichten soll? Es ist eher ungewöhnlich den ersten US nicht zu machen, das ist schon richtig. Aber das macht es nicht unmöglich.


    Schade, dass dir das passiert ist. Ich würde auch dazu raten, lieber nach einer anderen Praxis Ausschau zu halten, so doof es für dich auch ist :(

  • Ich habe eine gute Hausgeburtsfrauenärztin. Sie schallt selten, wenig und immer ganz kurz. Niemals länger als unbedingt nötig. Keine Bildchen und keine „ nur mal kucken“. Sie hätte wahrscheinlich aber einen 30 Sekunden Ultraschall gemacht um den Sitz in der Gebärmutter zu bestätigen.


    Könntest Du Dich damit anfreunden? Du bist die Patientin aber in Routinen einer Praxis einzugreifen halte ich für den falschen Weg, vor allem wenn Du noch keine Hebamme hast.

  • Du bist die Patientin aber in Routinen einer Praxis einzugreifen halte ich für den falschen Weg, vor allem wenn Du noch keine Hebamme hast.

    Da haben wir anscheinend unterschiedliche Herangehensweisen.


    Bei "keine Auswahl" bleibt mir nicht viel anderes übrig als mich dem zu beugen, wenn ich eine Dienstleistung unbedingt brauche/haben will.


    Aber ansonsten würde ich, solange ich die Nerven dafür habe, bei einem so wichtigen Thema (das waren die Themen SchwSch-Vorsorge und Geburt für mich) nicht einfach die Routinen abnicken (das wurde ja lange genug gemacht, die damaligen Dammschnittraten von 80% oder was es war kamen ja nicht von ungefähr und lagen an "machen wir immer so"), sondern mir Alternativen suchen.


    Kann natürlich sein, dass es inzwischen nicht mehr so sehr viele gibt, es gab ja ein großes Sterben freier Hebammenpraxen. Meine zweite HG-Hebamme macht zumindest keine HGs mehr (kann aber sein, dass sie noch Vorsorge macht).


    Ich persönlich wäre allerdings, wenn nötig, für Hebammen-Betreuung auch relativ weit gefahren. Bei T war es nur eine halbe Stunde, bei Q nach Umzug sogar weniger.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

    • Offizieller Beitrag

    In der 11. Woche wird es keine unerwartete eileiterscwangerschaft mehr sein, das macht sich iA früher bemerkbar.


    Ich kenne es so, dass gerne auf dem US im ersten Trimester bestanden wird um das Geburtsdatum zu datieren. Ab der 12.Woche wird das nämlich bis zu +/-14 Tage ungenau. Was dann wieder Konsequenzen hat, wenn man überträgt etc.


    Ich habe den frühen US deshalb nur beim ersten Kind mitgenommen. Und sonst nur den großen detaillierten in der 18.-20. zum organscreening. In den USA ist routinemäßig gar kein weiter US vorgesehen.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • huehnchen69: es ist hier wirklich ein Problem, selbst Privat versichert“ eine neue Gyn zu finden. Ich hätte längst gewechselt wenn ich jemanden gefunden hätte der noch weniger schallt und CTGs macht!


    Hebammenbetreuung ist für die Vorsorge hier ein Kampf! Meine Hebamme hat von mir bescheid bekommen das ich schwanger bin am Tag des positiven Tests! Sie hat sich in 6 Wochen noch nicht gemeldet! Sie übernimmt keine reine Hebammenvorsorge und weiß noch nicht ob sie mich in der Nachsorge betreut, sie nimmt nur Hausgeburtsfrauen, wird aber wahrscheinlich in meinem Geburtsmonat keine Hausgeburten betreuen d.h ich habe dann keine Hebamme! Stehe auf 5 Wartelisten für reine Nachsorge! Die Situation ist düsterer als gedacht.

  • Oh weia, Müsli.


    Manchmal kann ich gar nicht so viel essen, wie ich brechen möchte.


    Hier in meiner Gegend hatten sogar die ganzen Geburtenstationen an kleinen KHs zugemacht. Auch das in unserer Stadt hier: Nagelneues KH gebaut, einschließlich Geburtenstation, und noch vor der Eröffnung hatte die Station zugemacht #heul.


    Seit kurzem gibt es hier ein Geburtshaus. Wenn ich das richtig verfolgt habe, haben die die nagelneue Station im KH übernommen, betreiben sie aber selbst.


    Aber so allgemein ist die Situation einfach zum Heulen. Ich fand die damals, als ich die Kinder bekommen habe, schon nicht gerade komfortabel und die Anzahl der HG-Hebammen viel zu niedrig. Aber das war ja angesichts deiner Erfahrungen ein Schlaraffenland #blink

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Hallo Tungi und herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!

    Ist der Termin schon länger her oder hast du dich im Datum vertan?


    Ich hatte eine Bekannte, die war die ganze Schwangerschaft über nicht bei einer FÄ, sondern hat die komplette Vorsorge mit der Hebamme gemacht. Dafür muss man aber natürlich eine passende Hebamme finden, die das mit einem macht. Ich drücke dir die Daumen, dass du so eine noch findest.

  • Geburtshäuser gibt es leider keine in der Stadt oder Nähe und ein anderes Hausgeburtshebammeteam leider auch nicht! Ich müsste ca. 80 bis 100 km fahren, das möchte ich nicht so gerne. Es sind große Staustrecken dazwischen. Die gute Klinik mit Geburtshausatmosphäre wurde vor 2 Jahren geschlossen. Da sind 2 meiner Kinder geboren, war 45 km weit weg.

    • Offizieller Beitrag

    Ich müsste ca. 80 bis 100 km fahren, das möchte ich nicht so gerne. Es sind große Staustrecken dazwischen.

    Das ist weit. Ich musste 65km zu meiner 2.Geburt fahren. Ich kenne aber manche Frau, die dann 2-4 Wochen vor der Geburt in die Nähe ihres Wunschgeburtsortes zogen in eine Ferienwohnung. Und bei meiner 3.Geburt hatte ich ein Hausgeburtshebammenteam, das knapp 100km weit entfernt war. Ich kann deine Sorge diesbezüglich dennoch sehr gut verstehen.

  • Wenn Du Deinen Wohnort schreibst, könnten Dir vielleicht andere einen Tipp geben.


    Ich kann gut nachvollziehen, dass Du nicht alle Untersuchungen willst, nur weil man die halt so macht (Praxis-Routine hin oder her).


    Alles Gute für die Schwangerschaft! #blume

    Ich kenne es so, dass gerne auf dem US im ersten Trimester bestanden wird um das Geburtsdatum zu datieren. Ab der 12.Woche wird das nämlich bis zu +/-14 Tage ungenau. Was dann wieder Konsequenzen hat, wenn man überträgt etc.

    Der Termin kann genauso gut von der letzten Periode her bestimmt werden. Dafür braucht es keinen US.

    • Offizieller Beitrag

    Der Termin kann genauso gut von der letzten Periode her bestimmt werden. Dafür braucht es keinen US.

    Ja. Ich habe aber genug Gynäkologen und Hebammen kennengelernt, die das den Frauen nicht zu trauten genau zu wissen.