Unterrichtsausfall

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  • Hallo liebe Raben,


    meine Tochter ist ja nun auf die Realschule gewechselt. Die erste Schulwoche ist rum. Sie fühlt sich sehr wohl.

    Nun ist es so, dass es an der Schule wohl einen akuten Lehrermangel gibt. Und ich bin etwas irritiert.


    Sie hat nur einen vorläufigen Stundenplan bekommen, erstmal nur für die nächste Woche. An einigen Tagen nur 4 Stunden Unterricht. Ich war ganz erschrocken. Vor allem, weil teilweise zu den Zeiten kein Bus fährt.

    Ich hab mich mit einer anderen Mutter darüber unterhalten, die noch ein älteres Kind an der Schule hat. Und die sagte mir nun, daran müsse ich mich schon mal gewöhnen. Das bleibt so. Es gab an der Schule die letzten Jahre massiven Ausfall, die wäre dafür bekannt.

    Und dass ich mich darauf einstellen soll, dass ich nicht mehr richtig planen kann.


    What??!!! Das kann doch nicht sein, oder?


    Wie ist das an euren Schulen? Gibt es da auch Phasen mit viel Stundenausfall?

  • Ja.

    Im letzten Schuljahr fielen für die 8. Klasse meiner Tochter 4 Stunden pro Woche regulär weg, wenig später wurde es auf 5 Stunden erhöht. Jede Woche. Uns fiel der komplette Nachmittagsunterricht komplett weg.

    Dieses Jahr sind es nur zwei; Musik und eine Förderstunde.

    Leider fällt eine erste Stunde weg - der Schulbus für die körperlich behinderten Inklusionskinder fährt aber zur ersten. Die dürfen dann im Winter ne Stunde im Rolli auf dem Hof kreiseln. #kreischen


    In der 2. Klasse meines Sohns geht es auch schon los: Eine Arbeitsstunde pro Woche fällt weg - was dazu führt, dass die Kinder zum Ausgleich Hausaufgaben bekommen. Die Klasse besucht aber geschlossen den Ganztag - der allerdings macht die Hausaufgabenbetreuung erst ab Klasse 3. Für die spät abgeholten Kinder, die erst um 17:30 zu Hause sind, wird das sicher ein ganz besonderes Vergnügen, dann noch Hausaufgaben machen zu müssen #haare

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  • Meine Kinder gehen auf eine Schule in der es eigentlich keinen Stundenausfall gibt.

    Selbst die sehr wenigen Vertretungsstunden werden versucht mit passenden Fachlehrern zu vertreten oder mit Lehrern, die die Kinder haben und dann wird eben der Unterricht gemacht.


    Ich weiß, dass es auf anderen Schulen teilweise anders aussieht.


    Bei uns hat die Schulkonferenz beschlossen, dass höchstens Randstunden ausfallen dürfen. Also 1. und letzte Stunde.

    Aber selbst die werden oft vertreten.


    Was du schreibst finde ich sehr heftig. Da muss ja scheinbar schon mit zu wenigen Lehrern geplant werden.


    Evtl. mal bei der Schulleitung oder dem Schulamt anfragen.


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass mit Elterndruck einiges erreicht werden kann.

  • Die andere Mutter sagte, dass wohl mehrere Lehrerinnen schwanger geworden sind. Aber dass das Problem dort wohl schon immer bestand.

    Bei ihrem größeren Kind ist wohl über längere Zeit der Englisch Unterricht ausgefallen.

    Das finde ich schlimm, wenn das auch Hauptfächer betreffen würde.


    Wie soll man das auffangen als Eltern?

  • Bei uns ist das Problem, dass es keine Bewerber:innen auf die freien Stellen gibt.

    Da kann man also nicht mal irgendwem Dampf machen - die Stellen sind ausgeschrieben und sollen besetzt werden. Aber offenbar will niemand dort arbeiten. #gruebel

    Dabei ist es eigentlich eine nette Schule. Na gut, W-Lan gibt es immer noch nicht und die Anbindung an den ÖPNV ist grausam und die Autobahn durch Dauerbaustellen immer verstopft ... Vielleicht würde ich auch nicht hier arbeiten wollen. #angst


    In Englisch hat es uns auch erwischt: Die KLasse hatte über zwei Jahre eine Englischlehrerin, die gar kein Englisch konnte. Also wirklich gar nicht. Fiel erst im Homeschooling in den Videokonferenzen jemandem auf :wacko:

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  • Hieß es nicht eigentlich, dass es im diesem Jahr zusätzliche Unterrichtsangebote geben soll, um die Coronadefizite auszugleichen?

    Wie soll das gehen, wenn nicht mal der normale Unterricht abgedeckt ist?

  • Ja, wie soll das gehen ... #weissnicht Ein echtes Dilemma ist das. Und die Lehrkräfte, die da sind, brennen wegen der Mehrbelastung zusehends aus.


    Das ist ein politisches Problem. Ich weiß nicht, in welchem Bundesland du bist, aber hier in Bayern gäb's schon ein paar Möglichkeiten, es den durchaus vorhandenen und willigen potenziellen Quereinsteigern zu erleichtern. Ich hab ans Kultusministerium geschrieben deswegen - wenn das genug Leute machen, kommen die Rädchen vielleicht doch mal in Bewegung.

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Definitiv ist das nicht normal. Also für einen kurzen Zeitraum, wenn zwei Schwangere, einmal Elternzeit und die Gallen-OP eines Kollegen oder der Skiunfall eines anderen (fiktive Beispiele) zusammenkommen. Da hat man dann keine Wahl, da man kurzfristig niemanden kriegt. Sollte das aber echt schon immer so sein, finde ich es merkwürdig.

    Hier in BY (Edit: an der Realschule) darf kein Unterricht ausfallen und das passiert dann auch nicht, gar nicht. Es wird immer vertreten, im allergrößten Notfall entfällt nachmittags Mal der Wahlunterricht.

    Weiches BL bist du denn? Bestimmt haben wir hier ne kompetente Kollegin, die berichten kann, was in eurem BL zu tolerieren ist und wo sich beschweren lohnen kann.

  • Ist hier auch so

    ...ich hab mich so dran gewöhnt durch den älteren Bruder, dass ich fassungslos auf den Plan vom kleinen guckt habe dieses Jahr:

    5x6 und 1x5 stunden und alles (!!!) wird unterrichtet.

    Eigentlich ist hier Kunst/ Musik, Physik/ Chemie epochal...dieses Jahr nicht...


    Welch Erleichterung (Ironie) ,als der große erzählte,der Plan müsse noch mal umgemodelt werden, weil zwei Abordnungen wieder abgezogen worden sind.

    Spontan...

    Also vermutlich sieht der Plan bald wieder wie immer aus...

  • Unterschiedliche Schulsysteme, unterschiedliche Regelungen ;)

    Ich bin aus Hessen und kannte da durchaus Unterrichtsausfall und Freistunden aus meiner Schulzeit und auch bei meinen großen Töchtern an der weiterführenden Schule. An der Schule wo ich arbeite ist das anders (anderes BL).

  • wir sind auch in Niedersachsen.

    Am Gymnasium der Großen geht es jetzt so halbwegs. Da sind auch schon Fächer ganze Halbjahre weggefallen. In der 5. und 6. gab es überhaupt niemals auch nur 2 Wochen am Stück ohne mindestens 2 bis 4 Stunden Ausfall, also eigentlich nie kompletter Stundenplan unterrichtet.

    An der Gesamtschule des Kleinen ist gerade die nominelle Stundenabdeckung durch Lehrkräfte bei gut 90 %. Man kann ja leicht ausrechnen, wie das wird, wenn mal jemand krank wird, auf Klassenfahrt geht usw.

    Eigentlich bräuchte eine Schule ja deutlich mehr als 100 % der Stundenabdeckung, um für sowas Kapazitäten zu haben. Und für das Drumherum ja auch noch!


    Corona-Lernstandslücken werden hier damit verringert, dass die Lernpläne "angepasst" werden, nicht durch zusätzliche oder auch nur reguläre Unterrichtsstunden.

  • Ich kenne das so auch gar nicht. Stunden fallen nicht einfach aus, die werden vertreten (Realschule und Grundschule BY). Bei Sohn ging die letzten 3 Schuljahre mindestens eine Lehrkraft in Elternzeit, bei Tochter im letzten Jahr.

    Es was immer sofort eine Vertretung zur Stelle.

    Corona-Lernstandslücken werden aufgeholt, dazu gibt es an der Realschule Förderkurse nachmittags (die auch stattfinden).

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Das ist ja wirklich sehr unterschiedlich.

    Es "beruhigt" mich ja etwas, dass es den Ausfall an anderen Schulen auch gibt.


    Wir hatten in der Grundschule das Problem, dass die Lehrerin lange krank war und dann durch eine Sozialpädagogin vertreten würde. Da fielen die Stunden nicht aus, aber es wurde oft nur gebastelt usw

  • Wenn das jetzt wirklich so bleiben sollte mit dem Ausfall, an wen Wende ich mich dann am besten?

    Also wie gehe ich am besten vor? Elternvertretwr, Schulleitung?

    Ich würde die Reihenfolge Elternvertretung, Schulleitung, Schulamt gehen.

    Je nachdem, ob beim ersten was passiert, halt garnicht mehr weiter gehen...