Unterrichtsausfall

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  • Ich warte erst mal ab. Meine Tochter ist ja erst kurz an der Schule, da will ich ja nicht sofort Stress machen.

    Aber wenn es so bleibt, würde ich das schon nicht einfach hinnehmen wollen.

  • An alle bei denen auch viel Ausfall war/Ist: Wie gehen denn bei euch die Eltern damit um? Wird das so hingenommen?


    Die Frage ist ja eh, ob man mit Beschwerden überhaupt was erreicht.

  • Blöd ist, dass die meisten Eltern sich nur in der Schule beschweren. Die kann da in der Regel aber nichts für.

  • Normalerweise melden Schulen zu bestimmten Stichtagen (z.B. im Januar, nachdem die Lehrkräfte angegeben haben, wie viele Stunden sie im kommenden Schuljahr arbeiten werden) ans Schulamt oder Regierungspräsidium, wieviele Lehrerstunden in welchen Fächern sie haben.

    Die Personalreferentin entscheidet dann zusammen mit dem Schulleiter, welche Stellen ausgeschrieben werden dürfen (darauf kann sich dann jeder mit der entsprechenden Lehrbefähigung direkt bei der Schule bewerben). Die restlichen Stunden werden dann in den weiteren Besetzungsverfahren besetzt: erst Versetzungen, dann Neueinstellungen.

    Insbesondere im ländlichen Raum passiert es aber häufig, dass Stellen, insbesondere in Mangelfächern, nicht besetzt werden, weil einfach niemanden nach Hintertupfingen will, wenn er auch in Heidelberg oder Tübingen eine Stelle bekommen kann.

    Dann wird geschaut, ob es an der Schule jemand fachfremd machen kann, jemand noch ein paar Stunden aufstocken möchte, die Nachbarschule Überhang hat und jemanden abordnen kann.

    „Unwichtige“ Fächer wie Kunst, die dritte Sportstunde o.ä. werden dann u.U. auch mal ein Jahr nicht unterrichtet, wenn dadurch der Unterricht in den Kernfächern sichergestellt werden kann.

    Vertretungsreserve haben Schulen in der Regel - wenn überhaupt - nur ein paar Stunden. Landschulen eher als Stadtschulen mal eher, weil dort keine kurzfristigen Vertretungen gefunden werden können.


    Bei Schwangerschaft oder Krankheit muss kurzfristig die Lehrkraft ersetzt werden. In Städten gibt es manchmal einen Verzretungspool, auf dem Land nicht. Die Schule kann dann die Stelle ausschreiben, aber in Hintertupfingen sitzen in der Regel keine arbeitslosen Physiklehrer, die auf einer mies bezahlten Verzretungsszelle arbeiten möchten.

    Jetzt kann der Schulleiter Mehrarbeit anordnen, aber natürlich auch nicht endlos viel. Ich kann mal ein paar Wochen ein vierstündiges Fach zusätzlich unterrichten, aber nicht dauerhaft. Zumal die Mehrarbeit sehr mies bezahlt wird.

    Abordnungen sind eine Möglichkeit, aber auch nur möglich, wenn die Nachbarschule die Stunden entbehren kann.

    Meist beginnt man dann großzügig umzubauen: man streicht in anderen Klassen Unterricht, der nicht unbedingt notwendig ist um Lehrerstunden für die Grundversorgung in anderen Klassen freizuschaufeln. Dazu muss man aber die Stundenpläne oft neu machen, was mitten im Schuljahr Eltern wie Lehrer auf die Palme bringt, denn jeder hat sein Nachmittagsprogramm auf den Stundenplan abgestimmt…

    Alles nicht einfach und jedes Jahr aufs neue ein Problem. Der Schulleitung ist das Problem sicher bewusst, wenn sie aber keine Zuweisungen bekommt, kann sie auch nur begrenzt agieren.

    Wahrscheinlich ist es zielführender (eventuell in Absprache mit der Schulleitung) und über den Elternbeirat sich bei der übergeordneten Behörde zu beschweren, denn manchmal ist dann doch eine Abordnung möglich.

    Viel Erfolg!

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Schwierig finde ich es auch mit den AGs. Meine Tochter würde sich gern für eine Sport AG anmelden. Aber dann meldet sie sich an und dann wird der Stundenplan geändert und sie hätte nach der 4. Schluss und muss dann da bleiben um in der 7 und 8.noch die AG mitzumachen.

    Ich glaube, da warten wir lieber noch.

  • Da muss ja scheinbar schon mit zu wenigen Lehrern geplant werden.

    DAS ist ein echtes Problem. Unsere Schule muss auch jedes Jahr mit zu wenigen Lehrkräften planen - und das kommunziert die Schulleitung auch so. (Und die Klassen sind hier alle bis zum Anschlag voll.)

    Und dann werden ständig Leute nur für 1 Jahr eingestellt und müssen dann wieder gehen. Da waren schon echt tolle Lehrkräfte dabei, die sich zum Teil tränenreich verabschiedet haben, aber dann wieder gehen mussten.

    Die Vertretungssportlehrerin vom letzten Jahr ist jetzt in der Nachbarstadt in einer Privatschule untergekommen (warum haben sie die nicht einfach behalten dürfen?). Dafür soll es jetzt eine neue Vertretungskraft geben. Da hat aber das Ministerium irgendwas beim Vertrag verbummelt und so muss die Vollzeitstelle solange von anderen Lehrkräften vertreten werden. Letztes Jahr gab es das gleiche Theater mit dem Englischlehrer.

    Die Lehrkräfte stehen bereit und dürfen nicht anfangen! Das ist aber wohl an vielen Schulen ein Problem.

    Die Schulleitung hat da keine Handhabe, muss den Mangel verwalten und bekommt noch die Prügel dafür ab.


    (NRW)

  • Eigentlich bräuchte eine Schule ja deutlich mehr als 100 % der Stundenabdeckung, um für sowas Kapazitäten zu haben. Und für das Drumherum ja auch noch!


    Corona-Lernstandslücken werden hier damit verringert, dass die Lernpläne "angepasst" werden, nicht durch zusätzliche oder auch nur reguläre Unterrichtsstunden.

    Das ist das grundsätzliche Problem. Wir waren in einem Jahr mit 94% so viel besser versorgt als alle anderen Schulen im Landkreis, dass wir gleich mehrere Lehrkräfte abordnen mussten. Dass bei uns dann auch nicht mehr alles abgedeckt werden konnte, war dann Pech. #hammer

    Ja, es gibt (insbesondere auf dem Land) zu wenig Bewerber*innen, aber es gibt auch prinzipiell zu wenig Stellen. Damit Schule funktioniert, bräuchte man eigentlich eine Versorgung von mindestens 110%. Da sind dann die Schulämter/Landesschulbehörden und die Politiker*innen diejenigen, an die man sich wenden sollte.

  • Bei uns fällt sehr wenig Unterricht aus. Dafür hat meine Tochter in Klasse 5/6 schon 5 Englischlehrerinnen gehabt und in Bio fallen mir auch mindestens 3 Lehrer ein.... aber da will ich mal nicht jammern. Auch wenn ich sagen muss, mir fallen deutliche Unterschiede auf zum Zwillingsbruder, der seit KLasse 5 einen Englischlehrer hat.

  • Unterschiedliche Schulsysteme, unterschiedliche Regelungen ;)

    Ich bin aus Hessen und kannte da durchaus Unterrichtsausfall und Freistunden aus meiner Schulzeit und auch bei meinen großen Töchtern an der weiterführenden Schule. An der Schule wo ich arbeite ist das anders (anderes BL).

    ich bin auch aus Hessen.

    In meiner Schulzeit gab es ggf. Ausfall, bei meinen Kindern bis inkl. 8 Klasse nicht. Null, niente, nada. Aber es wird ggf. nur durch eine U-Plus-Kraft vertreten, d.h. beaufsichtigt. Da kann es dann passieren, dass das Kind um 7:55 in der Schule sein muss, um 90 Minuten beaufsichtigt zu werden, dann hat es 3 Stunden regulären Unterricht und die letzte Stunde ist wieder Vertretung/Aufsicht.

    Ausfallen tun nur Nachmittagsstunden, 5 Zeitstunden sind verlässlich betreut (aber eben nicht unbedingt fachlich unterrichtet). Das passt also zumindest zu Fahrzeiten und der Vormittag ist für Arbeitszeiten der Eltern verlässlich nutzbar.

    Erst ab der 9. Klasse fällt ggf. die 1. Stunde und die 6. Stunde (und der Nachmittag) aus. Da kann es dann passieren, dass mit 2. Stunde Vertretung begonnen wird. Oder die 5. Stunde Mittagspause ist, die 6. Stunde ausfällt (man aber offiziell das Schulgelände erst nach der 5. Stunde verlassen darf #stumm.

    Ab der Oberstufe fällt dann alles aus, wenn die Lehrkraft nicht anwesend ist. Die SuS dürfen in Freistunden auch das Schulgelände verlassen (das dürfen sie vorher nicht und teils wird an den Toren und in umliegenden Supermärkten auch kontrolliert)

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -