Einschlafdrama knapp 9-Jähriger...

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  • Gerade komme ich aus dem Zimmer meines immer noch wachen neunjährigen. Er ist bei laufendem Hörspiel allein eingeschlafen seit er sechs wurde, aber es gibt immer wieder Phasen wie jetzt da wandert er die halbe Nacht durchs Haus und heult wie ein Schlosshund. Meist quälen ihn Gedanken und Ängste, gerade die Angst vor Spinnen. Ich begleite ihn auch gern in den Schlaf, dann aber zu angemessenen Zeiten...und da entsteht der Konflikt. Er möchte dann nämlich doch gern noch lesen abends, oder am Wochenende einen Filmabend machen. Dann bin ich aber reif fürs Sofa und möchte auch Zeit mit meinem Mann haben und die Kleine wird auch zwischendurch noch wach...

    Habt ihr Ideen oder Anregungen? Hilfe für kopfgeplagte Grundschulkinder.

    Er ist übrigens im Bereich Sprache hochbegabt und denkt und liest oft weit über seine Altersgruppe hinaus...Aber ob da ein Zusammenhang besteht?

  • Zitat

    Er ist übrigens im Bereich Sprache hochbegabt und denkt und liest oft weit über seine Altersgruppe hinaus...Aber ob da ein Zusammenhang besteht?

    Aber emotional ist er halt noch 9. Vielleicht liest er für ihn zu spannende Lektüre? Mein Sohn hatte wegen eines ???-Buchs, das noch nichts für seine Altersgruppe war, lange Zeit Albträume. Da würde ich also wirklich mal genauer hinsehen.


    Ansonsten mein Mitgefühl, das klingt für euch beide belastend. #hmpf

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Okay ich hätte jetzt lesen lassen und am Wochenende länger aufbleiben lassen vorgeschlagen.


    Kann er in deinem Bett schlafen? Hier hat geholfen im Elternbett einzuschlafen (klappte dann sogar teilweise auch ohne uns).

    Je nachdem wurde das Kind dann ins eigene Zimmer gebracht (das war so abgesprochen) oder einfach schlafen gelassen.

    Das war abhängig davon, wie gut der Platz gereicht hat.

  • In unserem Bett ist schwierig, dann später rüber bringen ginge vielleicht... Er ist wahnsinnig groß für sein Alter, über 1,50 und schläft wie ein Brummkreisel;) Lange aufbleiben und noch lesen darf er von mir aus gern, nur möchte er dann eben sehr spät noch betüdelt werden wenn er dann schlafen wird und das kann ich dann echt nicht mehr leisten. Wenn ich mich nach dem Einschlafbegleiten der kleinen Schwester direkt zu ihm lege schläft er spätestens um neun, das ist für mich okay, dann habe ich noch ein bisschen Zeit für mich und meinen Mann, aber alles danach ist irgendwie nervtötend #rolleyes

  • Meine Meldung hilft dir vielleicht nur, wegen der Solidaritätsbekundung ? Meine 8 Jährige Nachteule hat den Kopf auch immer voll. Hier werden auch Geschichten bevorzugt, die sprachlich herausfordern. Da ist es immer nicht so leicht, auch Geschichten zu finden, die inhaltlich nicht überfordern. Ich bin mittlerweile bei vielen Geschichten raus und kenne nicht mehr alle Inhalte, die konsumiert werden. Hier wird auch mal ein Wochenende lang 8 Stunden täglich ein Hörbuch durchgezogen. Es gibt in vielem nur das epische Maß ?.

    Mit dem Schlafen hat das mE bei uns nichts zu tun. Mein Kind hat mit 2 den Mittagsschlaf abgeschafft und mit kurzen Ausnahmen trotzdem erst zu sehr späten Nachtzeiten erst geschlafen. Ja, wenn mein Alltag sehr fordernd ist, wünsche ich mir auch manchmal den Feierabend zur Erwachsenenzeit. Aber im Großen und Ganzen gibt es hier einfach keine Zubettgehzeiten. Sie hängt einfach mit mir auf dem Sofa rum, geht mit mir zusammen ins Bett, schläft bei mir im Familienbett... Das war mit Beginn der Schule kurz sehr anstrengend. Hat sich aber von selbst reguliert durch den anstrengenden Alltag. Ich habe hier auch noch eine Kleine, die ich ins Bett bringe und mit der ich unruhige Nächte habe. Dadurch finde ich es nicht schlimm, dass ich fast immer mit der Grundschülerin gemeinsam schlafen gehe, denn ich bin auch einfach sehr früh sehr müde. Ich habe also in den letzten Jahren meine Einstellung zum Schlafengehen an die Situation angepasst. Das ist für viele so gar nichts und ich rede da auch nicht mit jedem drüber. Allabendliches Aufreiben, der Frust, das Schimpfen...das hätte bei uns die Beziehung so viel mehr belastet. Das wollte ich nicht.

    Im übrigen rede ich in stressigen Zeiten mit ihr auch darüber, dass auch ich Rückzug brauche, um dann wieder eine gute Mama sein zu können. Ich bespaße also abends nicht mehr und mache, sobald die kleine schläft, Dinge, die ich mag. Klar, Ü18 Filme wären jetzt nicht drin, aber das gehört auch eher selten zu meinen Freizeitbedürfnissen.


    Edit: ich erkläre ihr auch, wie viel Schlaf ihr Körper braucht, um gesund zu sein und damit sie sich gut fühlt. Wir rechnen dann gemeinsam, was das bedeutet und welche Uhrzeit sie dafür einhalten müsste. Das führt hin und wieder dazu, dass sie versucht, ganz diszipliniert zu sein. ? Und dann lässt das genauso wieder nach, wie, wenn ich versuche regelmäßig Sport zu treiben. ?

  • In unserem Bett ist schwierig, dann später rüber bringen ginge vielleicht... Er ist wahnsinnig groß für sein Alter, über 1,50 und schläft wie ein Brummkreisel;) Lange aufbleiben und noch lesen darf er von mir aus gern, nur möchte er dann eben sehr spät noch betüdelt werden wenn er dann schlafen wird und das kann ich dann echt nicht mehr leisten. Wenn ich mich nach dem Einschlafbegleiten der kleinen Schwester direkt zu ihm lege schläft er spätestens um neun, das ist für mich okay, dann habe ich noch ein bisschen Zeit für mich und meinen Mann, aber alles danach ist irgendwie nervtötend #rolleyes

    Ja das meine ich. War hier auch so mit dem Brummkreisel.

    Daher ist oft einer von uns dann ins Kinderzimmer oder hat das Kind ins eigene Bett gebracht.


    So aus der Erfahrung wurden die Zeiten, die man als Paar zusammen hat immer weniger, bis sie dann wieder mehr wurden, weil das Kind keine Lust mehr hatte mit den Eltern rumzuhängen.


    Paarzeit in den eigenen 4 Wänden mit anwesenden Kindern von ca. 8-13 Jahren gab es von 23-6 Uhr.


    Also musste man entweder die Kinder woanders unterbringen oder sich selbst woanders unterbringen....


    Ach so, das gilt für mich und die Familien, die ich kenne. Das kann woanders natürlich anders sein.

  • Ah das ist interessant, vielleicht kann es zu dem Thema ja ein Brainstorming geben :) Ich kenne es von früher so, dass wir mit unseren Eltern schon Spieleabende oder Filmabende hatten, danach aber die Erwachsenen unter sich und wir in unseren Zimmern waren und gegebenenfalls noch gelesen haben o.ä. Was ja wiederum für meinen Großen auch kein Problem ist, nur das Einschlafen anschließend...

    Ich persönlich merke auch wie dringend ich diese Zeit brauche um erlebtes aus Erwachsenenperspektive zu besprechen/aufzuarbeiten, mit Freunden zu telefonieren ohne neugierige Kinderohren, Serien zu schauen usw. Ich werde irgendwann richtig aggressiv wenn ich das nicht bekomme. Meine Kleine (2j.) klammert tagsüber auch extrem und lässt sich nirgendwo mal eben abgeben.

    Ich glaube auch nicht dass irgendwelche Medien das Problem sind, sondern das Kopf abschalten. Im Grunde könnte ich ja auch bestimmen, dass ich ihn immer um halb neun einschlafbegleite, das würde wohl auch funktionieren...aber: hat er nicht auch Bedarf an schwesternlose Abendstunden und: ist es nicht sinnvoll mit ihm Wege zu finden mit seinen Ängsten und Gedankenströmen umzugehen?

  • Nicht sehr rabig, aber hat bei unserem 8-jährigen Angsthasen geholfen: ich habe ihm aus meiner Verzweiflung raus versprochen ihm eine Nerf zu kaufen wenn er abends liegen bleibt und nicht tausendfach aufspringt, nach einschlafbeleitung bettelt etc.

    …von da ab war das Thema (bis auf wenige Ausnahmen) vom Tisch :D.

  • Und ein für ihn festes Einschlafritual, das er selber händeln kann?


    Zum Beispiel eine bestimmte Musik anmachen, eine Kerze (geht das?) oder ein kleines Licht anzünden ... eine Enstpannungstechnik erlernen (z.B. Autogenes Training) via youtube-Tutorial und dann immer diese Stimme hören während des Einschlafens ... immer dasselbe Hörbuch hören ... sich einkuscheln mit einer Wärmflasche ohne Dein Zutun (die könnt Ihr schon vorher bereit machen ... gegen die Spinnenangst ein Moskitonetz über seinem Bett befestigen oder direkt aus seinem Bett eine Höhle mit Vorhängen davor (ev. so moskitonetzartige) bauen ...

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


    "Das Gras wird gebeten, über die Sache zu wachsen!" ... ... ... "Das Gras bitte!"


    "You can get it if you really want - daran glaube ich nicht." (Richard Häckel, Jazzmusiker)

  • Noa S. Danke für Deinen Bericht, jetzt fühle ich mich nicht mehr so allein! #blume


    Mir fehlt die "Erwachsenenzeit" auch sehr, aber je mehr ich das will, desto weniger klappt es. Sobald ich die Situation "angenommen" hatte, sehe ich es nicht als Defizit sondern als erfreuliche Bereicherung, falls es doch mal klappt :D

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Ich habe keine Lösung, aber auch ein Kind (11j) was, sobald die Schwester schläft, wieder runter kommt und nochmal exklusiv-Zeit tankt.

    Eigentlich auch, weil er sich alleine gruselt und oft Gedanken und ängste wälzt, aber ich glaube aktuell überwiegt der genuss.


    Wenn man oben bleibt schläft er früher. Ich finde es aber im Moment entspannter mit ihm auf der Couch zu hängen als eine Stunde im Dunkeln zu sitzen. Da werde ich so müde.

    Und doch... Manchmal nervt es mich auch. Es ist nur eine Phase ?

  • Unser 9-Jähriger wird phasenweise auch lieber einschlafbegleitet. Er kommt fast jeden Abend ein paar Minuten nach Licht-Aus zu uns mit irgendeiner Sorge (meist fühlt er sich körperlich irgendwie/irgendwo nicht gut). Oft setzt sich dann mein Mann mit dem Tablet zu ihm und er schläft dann recht problemlos ein. Lange Abende (gemeinsam als Familie, oder die Kinder für sich in ihren Zimmern) gibt es hier nur freitags und samstags. Ich glaube jedenfalls, dass mein Sohn all diese Wehwehchen im Bett verspürt, weil er dann einen Grund hat nochmal zu uns zu kommen und unsere Nähe einzufordern.


    Ich würde überlegen, ob Dein Sohn wirklich so viel davon hat abends noch aufbleiben zu dürfen. Vielleicht wäre eine zeitigere Einschlafbegleitung (die ja klappt, wenn ich dich richtig verstanden habe?) für ihn gerade unbewusst wichtiger?

    Yeza


    My life falling apart

    Over and Done!

  • Seit einigen Tagen überlege ich schon, so einen Thread aufzumachen ?. Mein 9 jähriger lässt sich auch irgendwie nicht abschütteln. Ich bin so wahnsinnig zwiegespalten: einerseits möchte ich abends meine Ruhe und auch mal alleine schlafen. Und ich ärgere mich tagsüber oft über ihn und mag dann nachts nicht als Kuscheltier herhalten.

    Andererseits kann ich schlecht loslassen und ihn alleine schlafen lassen. Er hat abends Angst vor Monstern, die unter dem Bett sein können (ich hab nachgesehen :da war nur Krimskrams unter seinem Bett?). Und er wacht oft nachts auf, um sich neben mich zu legen (selbst wen wir zu dritt im Bett liegen, aber er und ich jeweils an der aussenseite). Schläft er neben jemandem, sucht er auch Körperkontakt.

    Ich bin so unschlüssig, ob er ein Bedürfnis nach nächtlicher Nähe hat (dafür spräche das Aufwachen, bzw Nähe suchen)hat, oder er es einfach schöner findet, nicht alleine zu schlafen.

    Er ist auch ziemlich hell im Kopf, in einigen Bereichen seinen Mitschülern voraus (er spaziert durch die Schulzeit und schreibt gute Noten. Könnte sein, dass er sogar Klassenbester ist), emotional ist er aber nicht so weit. Sehr ängstlich-kann keine spannenden oder konfliktbehaftete Dinge gucken, gruselt sich schnell.


    Tagsüber ist er dann oft rücksichtslos, finde ich. Dinge wie Klamotten wegräumen, getragene Wäsche in die Box und so. Er hilft wenig mit, sieht kaum, dass es noch andere Leute gibt....puh, das reibt mich so auf, ständig die gleichen Dinge zu sagen.

    Er ist auch so wahnsinnig aktiv, fordert so viel Aufmerksamkeit durch lautsein, dazwischenquatschen.

    Ist es vielleicht das Alter?

  • Nachtrag:

    Brauchen die Kinder in dem Alter die nächtliche Nähe /Einschlafbegleiten als Anker, weil sie sich gerade tagsüber verändern (selbstständiger und größer werden... Eventuell Vorpubertät)?

    • Offizieller Beitrag

    Aus Erfahrung: Monster verschwinden nicht, nur weil man nachguckt. ;)

    Was hier ein wenig half, das Zimmer um zu räumen, so dass das Kind sich sicherer fühlte.


    Unsere Bücherei hat eine Abteilung “lustig” da sind Bücher auch für ältere Kinder, die Den Fokus auf lustig und eben nicht Krimi oder Abenteuer haben.


    Ansonsten - Ich kenne so viele Kinder, die noch länger die abendliche Einschlafbegleitung brauchen, das Kuscheln, die Gespräche. Auch Familien Bett ist in dem Alter nicht so ungewöhnlich. Sie sind halt doch noch klein.


    Manchmal nervt es mich, auch weil die paar Zeit zu kurz kommt und ich dann. Oft abends dabei einschlafe. Ich erlebe aber in meinem Umfeld, dass es vielen Eltern mit 5-6 reicht und die Kinder aus dem Familienbett gewöhnt werden.


    Mein Weg zur Zeit ist, dass alle drei Kinder einmal die Woche gemeinsam im familienbett ohne Eltern schlafen und mein Mann und ich im Gästebett. Dort schläft üblicherweise mein 12 jähriger.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Hier ein Update:

    Im Moment begleite ich meist in den Schlaf, manchmal nicht wenn es mir zu spät wird. So klappt es ganz gut! Ich glaube es brauchte kein entweder oder sondern sehr viel Feingefühl... und die Adventszeit ist auch immer wieder viiiel zu aufregend, danach lief es sofort wieder besser!


    Die Kleine (2 J) hat mich übrigens abends aus dem Bett geworfen mit den Worten: "Du kannst jetzt was anderes erledigen!"

    Nachts darf ich aber kommen ;)