Lernschwierigkeiten in der Pubertät

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  • Wie alt ist denn das Kind?

    Das hab ich nicht gesehen.


    So ganz grundsätzlich finde ich einen plötzlichen Leistungsabfall in einem bestimmten Alter nicht sehr ungewöhnlich.


    Wurden die Augen untersucht? Ich war neulich irritiert, dass das scheinbar nicht überall Standard ist, dass die Augen regelmäßig untersucht werden.


    Und vielleicht ist die Waldorfschule selber halt doch nicht die richtige Schule, was lernen und Schulstoff angeht.

    Aber das wisst ihr besser.

    • Offizieller Beitrag

    8o

    Also was jetzt? Sollte sie vorsichtshalber einen Gehirntumor abklären lassen oder ist sie die hysterische überbehütende Mutti, die das arme glückliche Teenagerkind nicht in Frieden leben lassen kann?

    Irgendwie ist mir nicht so ganz klar, was Du aussagen willst.


    Liebe Grüsse


    Talpa


  • Ich würde bei den geschilderten Beschwerden da nicht im entferntesten dran denken. Aber

    dein Smilie oben lässt vermuten, dass du den Gedanken für absonderlich hältst.


    Ist er nicht - unter der Vorstellung, dass man bei sonst recht gesunden Menschen dieses oder jene ausschließen müsse gehen doch recht viele zum Arzt.


    Wenn man die fragt, warum sie denn der Meinung sind, dass sie was schlimmes haben könnten und nicht einfach das Leben gerade bisschen anstrengend ist erzählen sie dann, dass sie sich eigentlich nichts schlimmes gedacht haben, aber das Umfeld geraten habe, dies oder jenes abzuklären


    rosarotklee scheint sich ja auch erstmal keine Sorgen zu machen sondern hat nach Tips gefragt, welche Alltagsdinge vielleicht helfen könnten. Zurück kommt eine lange Liste an abklärungsbedürftigen Erkrankungen

    • Offizieller Beitrag

    Dann ist doch super, so hat sie beide Seiten gehört.

    Rosarotklee kann daraus sicher was für sich herausziehen.


    Du siehst die Übervorsichtigen - und ich erlebe halt mehr die Anderen (ach komm, das ist halt Prüfungsstress... ), wo lieber das Kind noch ein bisschen leiden gelassen wird, bevor wer auf die Idee kommt näher hin zu schauen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Wie gesagt, man kann Augen, Schilddrüse, RestlessLegs, Schnarchen, ADHS, Intoleranzen, Allergien, Hochbegabung abklären - aber an der Länge der Liste kann man ja schon erkennen, dass das ne ganze Menge ist und es mit „mal kurz draufschauen“ nicht getan ist.

    Oh ich seh schon. Bei Problemen mit dem Lesen einfach einen Kontrolltermin beim Augenarzt wahrzunehmen, was ja eh gelegentlich gemacht gemacht werden muss war viel zu einfach gedacht von mir.

  • Die Formulierung „das Kind wird lieber leiden gelassen, bevor jemand auf die Idee kommt näher hin zu schauen“ ist auch genau die neutrale Formulierung, die man dann wählt, wenn man jemanden einfach wertfrei informieren möchte.


    Sehr einfühlsam und natürlich jemanden, der sich überlegt, was zu tun ist kein bisschen unter Druck setzend.

    • Offizieller Beitrag

    janos du hast schon gelesen, dass ich schrieb: vom Wahrscheinlichen zum immer weniger wahrscheinlichen gehen? D.h. doch nicht, dass mN binnen 3 Wochen alles durch hat! V.a. wenn Punkt 1 schon Linderung gebracht hat, braucht man doch nicht weiter machen und alles durchgehen.


    Mir ist die Botschaft wichtig: wenn aktuelle Maßnahmen nach vernünftiger Laufzeit nicht wirken, bitte weiter schauen. Und ja, das ist eine ganze Reihe,die man im Hinterkopf haben sollte, denn sonst setzt man am falschen an.

    Das ist für mich Kern von Bedürfnisorientierung.

  • wo lieber das Kind noch ein bisschen leiden gelassen wird

    Da sprichst du den wichtigsten Punkt überhaupt an - leidet das Kind? Also empfindet es ein Problem?


    Ich hatte bei der Schilderung den Eindruck nicht - ich mag mich freilich irren, da vertraue ich auf rosarotklee s Expertise.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Ich denke, es ist sinnvoll mit dem Kind wirklich mal in Ruhe zu sprechen und seine "pain points" herauszufinden. Ist das Lesen wirklich plötzlich "schwierig" oder ist es eher "langweilig", weil die neuen Freunde viel coolere Sachen machen? Bei ersterem ist natürlich eine Augendiagnostik sinnvoll (ggf. auch erstmal unverbindlich beim Optiker einen groben Eindruck holen, falls Augenarzttermine zu lange hin sind).

    Und gemeinsam nochmal zu hinterfragen, woher der Leistungsabfall kommt. Einen Zusammenhang mit der ganz neuen Schulart wäre ja durchaus möglich, vielleicht passt die einfach vom Lernen her nicht zum Kind.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, es ist sinnvoll mit dem Kind wirklich mal in Ruhe zu sprechen und seine "pain points" herauszufinden. Ist das Lesen wirklich plötzlich "schwierig" oder ist es eher "langweilig", weil die neuen Freunde viel coolere Sachen machen? Bei ersterem ist natürlich eine Augendiagnostik sinnvoll (ggf. auch erstmal unverbindlich beim Optiker einen groben Eindruck holen, falls Augenarzttermine zu lange hin sind).

    Und gemeinsam nochmal zu hinterfragen, woher der Leistungsabfall kommt. Einen Zusammenhang mit der ganz neuen Schulart wäre ja durchaus möglich, vielleicht passt die einfach vom Lernen her nicht zum Kind.

    Ganz genau das. Und mMn ist es da schon wichtig, ein paar Punkte im Kopf zu haben, um sich zu einer Lösung vorzuarbeiten.

    • Offizieller Beitrag

    Joa, und ich fand Leistungssorgen auch extrem wertfrei gegenüber Eltern, die hier aus sehr realen Erfahrungen erzählt haben, was man im Hinterkopf behalten könnte.


    Ist doch schnuppe, Dir sind offenbar besorgte Eltern in erster Linie als "Druckmacher" ein Dorn im Auge, ich beobachte, dass Schulwechsel und Pubertät gerne als Erklärung für etwas herhalten dürfen, wo tatsächlich neue Gläser in der Brille das Problem lösen würden...


    Und das

    Wer eine so ausgeprägte Sehstörung hat, dass er plötzlich nicht mehr lesen kann und das binnen weniger Wochen entwickelt wird eher ein anderes Problem haben….

    schriebst Du, das fand ich jetzt auch nur so mässig beruhigend.

    Der Tipp der anderen war schlicht, mal einen Sehtest zu machen (ich weiss ja nicht, ob schubweise Sehverschlechterung im Wachstum sowas ungewöhnliches ist, dass offenbar nur mein Umfeld davon betroffen ist #gruebel) bei Gelegenheit.


    Die lange Liste an abklärungswürdigen Krankheiten, die ellenlange Tests nach sich ziehen, siehst Du als Schreckgespenst. Ich habe Erfahrungsberichte gelesen, im Wissen, das Rosarotklee das lesen und dann selber denken wird.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    wo lieber das Kind noch ein bisschen leiden gelassen wird

    Da sprichst du den wichtigsten Punkt überhaupt an - leidet das Kind? Also empfindet es ein Problem?


    Ich hatte bei der Schilderung den Eindruck nicht - ich mag mich freilich irren, da vertraue ich auf rosarotklee s Expertise.

    Ich gebe zu, da hat halt jede ihre Brille auf.

    Für mich klingt es schon erschreckend, wenn das Kind sagt, es könne nicht nehr lesen - wahrscheinlich, weil für mich selbst das der Supergau wäre.

    Und weil das Kind sonst so glücklich beschrieben wird, hätte ich da halt nicht an "Kummer" sondern an "Pubertärer Schlafmangel", "Augenschub" oder sowas gedacht.


    Ich hätte auch ehrlich nicht angenommen, das Rosarotklee ein quietschfröhliches Kind zur stationären Abklärung schickt. Für mich liest sie sich doch eher pragmatisch und vernünftig.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Hallo :-),


    es ist super, dass dein Kind so klar benennen kann was schwer ist!

    Habt ihr einen guten Kinderarzt/ Ärztin die deinem Kind zuhört und dann ggf. weitere Abklärungen veranlassen kann?

    Ohne Panik, aber auch ohne zu verharmlosen. Es kann am Schulwechsel und dem Alter liegen, muss es aber nicht.


    Ich wünsche euch alles Gute und eine baldige Gewissheit, was los ist.


    Viele liebe Grüße,

    ica


    edit: Wir haben eine Kicker hier stehen. Der wird von meinen Jungs gerne mal genutzt, wenn sie eine kurze Pause brauchen. Macht allen viel Spaß :-).

    Die Idee mit den Sportpausen ist gut. So oder so ein Gewinn, wenn sie Spaß dran hat.

  • Talpa , mir sind besorgte Menschen kein bisschen ein Dorn im Auge, wie kommst du darauf? Auch sehe ich diese Menschen nicht als „Druckmacher“, nehme sie aber eben oft als Opfer ihrer Umwelt wahr, die ihnen nahelegt, dies oder jenes abklären zu lassen, auch wenn sie selbst gar nicht an was krankmachendes denken.


    Ich sehe zu viele Menschen, die sich wochenlang (oder auch mal gerne ein paar Monate, die Liste oben ist ja lang….) massive Sorgen um ihre Gesundheit machen (und denen es in dieser Zeit sicherlich nicht gut geht…) anstatt das, was sie selbst als das Naheliegendste empfinden (hier zB der Schulwechsel, in anderer Konstellation vielleicht beruflicher oder privater Stress) als Ursache zu sehen (und dann vielleicht auch anzugehen).


    Mit der von außen suggerierten Notwendigkeit „doch mal gucken zu lassen“ geht viel Zeit verloren und es entwickelt sich auch oft ein Fokus dahin, das Pathologische im Vordergrund zu sehen.


    Wie oben schon geschrieben - die Wahrnehmung des eigenen Lebens und Körpers, auch der seelischen Gesundheit ist etwas, was mit der Möglichkeit der niedrigschwelligen medizinischen Versorgung immer schwieriger wird. Deswegen kann man trotzdem wach durch die Welt gehen, aber solange hier zB nicht das Kind und nicht die LuL ein Problem sehen sondern erstmal nur die Eltern einen Leistungsabfall sehen kann man vielleicht erstmal genauer gucken, ob noch jemand anderes wahrnimmt, dass da was nicht gut läuft.

    • Offizieller Beitrag

    Wir werden da nicht zusammen kommen.

    Mein Menschenbild ist ein komplett anderes und wir haben offenbar auch sehr unterschiedliche Lebenserfahrungen gemacht.


    Für mich ist ein "bei meinem Kind hat sich xy damals mit Konzentrationsproblemen geäussert" schlicht und ergreifend ein Tipp unter Eltern, aufmerksam zu sein und nix, was Panik verbreitet.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich zitiere mich da mal selber: Augen, Schilddrüse, RestlessLegs, Schnarchen, ADHS, Intoleranzen, Allergien, Hochbegabung ist nicht „ein Tipp unter Eltern“.

    • Offizieller Beitrag

    Aber ein sehr grosser Teil davon: "Mhmhm, könnte das sein? Nö, weil Kind xy macht/kann/hat".

    Es ist ja nicht so, dass jeder gleich zur Spezialistin rennt, weil jemand gesagt hat, das eigene Kind hat eine Hochbegabung/Zöliakie...


    Aber wenn ein Kind seit nun doch einigen Monaten eine deutliche Veränderung zeigt, dann kann man als Eltern ja mal einige Gedanken durchspielen und überlegen, ob es realistische Anzeichen dafür gibt.

    Oder beim nächsten Arztbesuch ansprechen (so machen wir Bluttests, die aufgrund familiärer Disposition alle Jahre mal notwendig sind).


    Aber eben, man kann das natürlich auch völlig übertrieben finden - und das ja auch sagen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wie schließt du denn eine Hochbegabung, Zöliakie, ADHS, diverse Allergien … einfach so mal aus, „weil Kind xy kann/macht/hat“?


    Das sind ja nun alles so diagnostisch eher aufwändige Dinge, die auszuschließen oder zu bestätigen eben einige Wochen oder Monate in Anspruch nehmen, wenn ich die Beiträge in den entsprechenden Threads hier richtig deute.


    Klar, der Weg zum Optiker ist einfach und simpel. Beim Rest sehe ich das anders.

  • Wenn das Kind die verschwommenen Buchstaben als solches benennt, würde ich auch erstmal eine Augenuntersuchung anpeilen und dann eher erstmal abwarten sofern keine weitere Verschlechterung / hoher Leidensdruck.

  • Das Kind ist doch nicht grundlos in die Walldorfschule gewechselt.


    Und ich denke, wenn Druck und Stress so plötzlich wegfallen, kann das Pendel auch in die andere Richtung ausschlagen.

    Dann sollte sich das Kind aber bald wieder fangen. Ich würde - gerade nach so einem Schulwechsel - erstmal ein Jahr schauen, wie sich das entwickelt und mich jetzt nicht zu sehr auf die Schulleistungen versteifen.


    Was sagen denn die Lehrkräfte in der neuen Schule?


    Schau mal, ob Du sonstige Veränderungen/Symptome usw. feststellen kannst /siehst und dann würde ich den KiA drauf ansprechen.