Musikunterricht Klasse 7, darf ich einfach nur mal abk&%/zten?

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  • Ja, also das Thema steht im Betreff...


    Ich komme aus einer Musiklehrerfamilie, kann Notenlesen, hab immer auch ein Instrument gespielt und hatte selbst immer irgendwie passable Noten im Musikunterricht.


    Meine Tochter interessiert sich null dafür, hat(te) auch nie die Ausdauer dazu, ein Instrument dauerhaft zu erlernen...

    Notenkenntnisse liegen brach.


    Ist mir grundsätzlich egal, sie hat andere Stärken und Begabungen.


    Jetzt in Klasse 7 kommen eben so Dinge wie Dur- und Molltonleiter, Pentatonik, Monochromatik, Diatonik...


    Und ich muss ihr insgeheim zustimmen, wenn sie meckert, wen das überhaupt juckt und wozu sie das im Leben jemals brauchen wird.#hammer#hammer#hammer


    Ich finde das echt krank, und gibt es, bitte, wirklich keine wichtigeren Themen, die angehende Teenager heutzutage in der Schule lernen sollten?


    Mein Vater ist pensionierter Musiklehrer, wäre auch bereit, mit meiner Tochter das zu üben, aber tatsächlich fragt sie sich: WOZU?

    Für eine halbwegs passable Note in diesem Nebenfach?


    Ich hadere gerade echt. Hab das als Schülerin damals einfach so hingenommen im Musikunterricht (ich konnte das Zeug ja, weil ich halt ein Instrument gespielt habe).

    Aber ernsthaft:

    Für Kinder, die kein Instrument spielen, ist das eigentlich null relevant und null machbar, oder?

  • Ich bin Musiklehrerin, ignoriere sowas im Lehrplan weitgehend (kann dir auch auf Wunsch morgen begründen, warum, heute bin ich zu müde), erlebe aber bei meinen Kindern immer mal wieder exakt diesen von dir beschriebenen Musikunterricht.


    Ich sage ihnen, dass sie mich fragen dürfen, dass hier aber niemand den Kopf abgerissen bekommt, wenn er in Musik eine 5 im Zeugnis hat.

    Es gibt Wichtigeres im Leben.


    Ich sehe im Musikunterricht mehr das zentrale Ziel, Freude an der Musik zu wecken und das vielleicht auch an Musik, die die Kinder sonst nicht hören würden.


    Mit dem Quintenzirkel und Druck erwecke ich exakt das Gegenteil: Frust.

  • ich kann dir nur zustimmen. Und hier wäre es schlicht nicht möglich so etwas zu Hause zu üben. Weder der Gatterich noch ich beherrschen das.

    Ich würde mein Kind beim ignorieren des musiklehrers unterstützen.

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Naja ist esrelevant malen zu können, Basketball zu spielen, usw usf. .?

    Ist es relevant Gedichte interpretieren zu können?

    Ich würde sagen mindestens die Hälfte des Schulwissens braucht man nicht im Leben…

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Naja ist esrelevant malen zu können, Basketball zu spielen, usw usf. .?

    Ist es relevant Gedichte interpretieren zu können?

    Ich würde sagen mindestens die Hälfte des Schulwissens braucht man nicht im Leben…

    Richtig, aber mit meiner Lebenserfahrung, eigener Schulerfahrung und mit meinem eigenen musikalischen Wissen muss ich einfach sagen:


    Das, was da im Musikunterricht verlangt wird, ist für einen Schüler schlicht nicht machbar und leistbar, der nicht privat eh im Thema Musik drin ist (weil er z.B. ein Instrument auf einem einigermaßen gehobenen Niveau spielt - was voraussetzt, dass es erstens ein Elternhaus gibt, welches das Instrumentenlernen jahrelang zuvor gefördert, begleitet und bezahlt hat, und natürlich vor allem AUCH, dass das Kind seinerseits zuvor jahrelang überhaupt Lust dazu und Interesse daran hatte).

  • Ich bin mal gespannt, wie das bei uns gestaltet wird.


    Als ehemaliges Musikinstrument spielendes Kind (erst Blockflöte, später eine größere) kann ich dir sagen, ich kann heute nicht mal mehr Noten lesen.


    Ich würde erwarten, dass sie sich im Unterricht ordentlich benimmt und halbwegs mitmacht, weil ich denke, je nach Lehrer kann so eine Teenie-Clique, die sich innerlich verabschiedet haben, auch den Unterricht sprengen.


    Auch Hausaufgaben in normalem Rahmen würde ich erwarten, aber ich würde sie nicht zwingen, das Zuhause zu pauken, sondern dann die schlechtere Note akzeptieren.


    Freude an der Musik weckt man mit so einem Unterricht wohl eher nicht.

  • Freude an der Musik weckt man mit so einem Unterricht wohl eher nicht.

    ...und Freude an der Musik vermitteln ist eigentlich das übergeorndete Ziel des Musikunterrichts.


    Das steht in meinem BL sogar so im Rahmenlehrplan drin.

  • Eigentlich ist das doch stupides Auswendiglernen #angst


    Was ich für meine Tochter hart finde, seit der fünften kommt da in jedem Test ein Rhythmus Diktat. Und wirklich schwer…..da haben wir beschlossen, dass es halt so ist.


    Na ja … hilft ja nix. Augen zu und irgendwie durch.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Hier zwei Kinder auf der weiterführenden Schule. H, 8. Klasse hat genauso einen Musikunterricht. Quintenzirkel, Tonarten, Intervalle, etc. Dieses Halbjahr hatten sie zum ersten Mal ein "lebendigeres" Thema. Für den Test mussten sie dann aber vollig unsinnigen Kram auswendig lernen (z.B. 30 verschiedene Berufe in einem Opernhaus, so was wie Friseurin, Maskenbilderin, Dirigentin, Orchestermusikerin etc 8o)


    T, 5. Klasse macht selten etwas anderes als singen #applaus Mal sehen, wie es bei ihm weitergeht.

  • Ich spiele kein Instrument und mein Kind auch nicht.

    Das wurde im Musikunterricht durchgenommen, ich konnte nicht helfen.

    Die Noten lagen bei 1-2. Auch 4-5 wären mir völlig egal gewesen, so wie in anderen Fächern auch.

    Aber warum sollte das nicht lernbar sein, so wie alles andere in der Schule auch? Oder eben auch nicht?

  • ich kann dir nur zustimmen. Und hier wäre es schlicht nicht möglich so etwas zu Hause zu üben. Weder der Gatterich noch ich beherrschen das.

    Ich würde mein Kind beim ignorieren des musiklehrers unterstützen.

    Das Problem ist, dass die Musiklehrerin auch noch die Biolehrerin ist, und dass sie (so wie leider viele Musiklehrer*innen, die ich erlebt habe) , sich absolut zurück gesetzt fühlt, wenn man dem Fach Musik nicht die gebührende Ehre erweist, und diesen Frust nimmt sie dann je Schüler direkt ins Fach Bio mit rüber und betrachtet die Schüler in Bio dann durch die verletzte Musiklehrerbrille

  • Wie geht Deine Tochter denn sonst mit Themen um, die sie nicht interessieren, denn das wird wahrscheinlich auch in anderen Fächern vorkommen? Wenn ich selbst nicht helfen könnte, würde ich wohl bei der Lehrkraft nach ergänzendem Material fragen, mit dessen Hilfe sich das Kind die Inhalte hoffentlich besser erschließen kann, oder schauen, schauen, ob das Kind Mitschüler*innen hat, die fit im Thema sind und weiterhelfen könnten, oder ob wir jemanden kennen, der das tun könnte. Zum Verständnis von Musik jeglicher Art finde ich es schon gut, sich mal mit Harmonielehre zu beschäftigen.

  • Ich sehe im Musikunterricht mehr das zentrale Ziel, Freude an der Musik zu wecken und das vielleicht auch an Musik, die die Kinder sonst nicht hören würden.

    Dieses Ziel würde auch anderen Unterrichtsfächern gut tun: ich frage mich, warum Leichtathletik in der GS-Sport immer noch so einen hohen Stellenwert hat. Fördert Weitwurf die Bewegungsfreunde? Wie wäre es mit Unterricht in Longboard, Akrobatik oder Klettern für das zukünftige großstädtische Leben?

  • Ich sehe im Musikunterricht mehr das zentrale Ziel, Freude an der Musik zu wecken und das vielleicht auch an Musik, die die Kinder sonst nicht hören würden.

    Dieses Ziel würde auch anderen Unterrichtsfächern gut tun: ich frage mich, warum Leichtathletik in der GS-Sport immer noch so einen hohen Stellenwert hat. Fördert Weitwurf die Bewegungsfreunde? Wie wäre es mit Unterricht in Longboard, Akrobatik oder Klettern für das zukünftige großstädtische Leben?

    Hipstersportarten im Unterricht? Tststs...

    • Offizieller Beitrag

    und wozu sie das im Leben jemals brauchen wird. #hammer #hammer

    Sie wird es bestimmt nochmal brauchen im Leben #ja




    Bei mir ist es ja so, dass mir Musik in der Theorie leicht fiel. Leider treffe ich aber beim Singen nur eine Bruchteil der Töne, kann keinen Rhythmus halten und an Instrumenten habe ich mich auch nur mit bescheidenem Erfolg versucht. Ich was also sehr froh, dass auch schon zu meiner Zeit im Musikunterricht mehr um die Theorie als die Praxis ging.

  • Ich finde es immer krass, wenn ich hier vom Musikunterricht lese. Ich hatte das nämlich nicht. In Niedersachsen zur Schule gegangen hatte ich in der 5. und 6. Klasse jeweils 1 Halbjahr Musikunterricht #gruebel (glaube ich). Ich erinnere mich, dass wir Shantys gesungen haben und was über Mozart gelernt haben.

    Dann kam ich auf die Realschule und hatte in den 4 Jahren 7.-10. Klasse zwei mal ein Halbjahr Musikunterricht, in der 9. und 10. Klasse. In der 9. Klasse haben wir klassische Komponisten durchgenommen und in der 10. Klasse Pop und Rockmusik.


    Alles was ihr schreibt hatte ich nie im Unterricht, weil es damals nicht genug Mudiklehrer:innen gab. Sollte meine Tochter irgendwann Probleme im Musikunterricht bekommen, werde ich ihr nicht helfen können.

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


  • Ohje, ich erinnere mich mit Grauen. Ich war auf einem Gymnasium mit Musikschwerpunkt (trotzdem spielten nicht alle Kinder ein Instrument) und da war sowas Standard. Ich hab Musik dann so früh wie möglich abgewählt, weil es mich so gelangweilt hat. Wobei ich es jetzt nicht sinnloser fand als das Wissen anderer Fächer teilweise. Es ist nur so frustrierend, weil man mit Musik doch eigentlich etwas schönes verbindet.

  • Ich hatte nie musikalische Früherziehung oder Instrumentenunterricht. Für mich war der Musikunterricht sehr, sehr schwer. Manchmal habe ich einzelne Dinge verstanden oder auswendig gelernt, das große Ganze blieb mir verschlossen.


    Notenkenntnis war spätestens seit dem Gymnasium Voraussetzung, wurde in der Grundschule aber nicht vermittelt. Alles weitere baute darauf auf. Darüber hinaus kann ich nicht von Natur aus singen - ich wurde immer getadelt und geschimpft, aber nie hat wer erklärt, wie man richtig singt. Man hätte mir auch die Aufgabe stellen können, eine Runde durch die Klasse zu fliegen.


    Ich war im Rest der Fächer gut und hab Musik schnell abgewählt. Aber ich habe heute noch das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Gibt es eigentlich musikalische Späterziehung?


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • Ich finde es auch immer wieder krass, was einige hier üer Musikunterricht schreiben. Das scheint mir völlig überzogen und unrealistisch für Kinder, die kein Instrument können. Und ich persönlich bin auch der Meinung, dass mir eigentlich kein anderes Fach bekannt bekannt ist, wo so viel Tiefe in dem Alter vermittelt wird von Dingen, die man nicht wirklich braucht, um die heutige Welt zu verstehen.


    Zum Glück ist es bei meinem Sohn an der bayerischen RS hier anders soweit ich es mitbekomme. Wobei ich da auhc noch nicht verstanden habe, wann gerade Musik und wann Kunst dran ist. Offenbar gibt es immer nur eins dieser Fächer zur Zeit, zumindest ab der 7. Klasse.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, ich bin auch immer erstaunt, was da so dran kommt (ich war in einem Gym mit musischem Zweig neben unserem, Musik war hoch geschätzt, habe selbst lange Musik gemacht und wäre gerade mit den genannten Aufgaben völlig überfordert).


    Ich schätze an unserem Musikunterricht, dass es vor allem um Rhythmus, selber musizieren/singen (ohne Leistungsdruck) geht, etwas Musik "verstehen", also klassische Stücke zusammen anhören - aber da sehe ich nur in den Grundschulunterricht. Im musischen Gymnasium vom Sohn ist es natürlich schon etwas theoretischer, aber die haben sich das ja auch selbst eingebrockt.


    Liebe Grüsse


    Talpa