Bariatrische Magen OP

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  • Vielleicht gibt es ja hier andere Betroffene oder Frauen die sich mit dem Gedanken tragen sich operieren zu lassen und Lust haben sich auszutauschen?


    Mein OP Termin ist aktuell der 14.7. Dank Corona und Rainer Calmund sind die Wartezeiten ewig und es fallen auch gerne mal Termine aus. Ich hoffe aber einfach dies ist nun mein finaler Termin und ich bekomme dort meinen Magen Bypass.


    Mein aktuelles Gewicht ist 175kg, ich habe eigentlich mein Leben lang beständig zugenommen, Corona und der Lockdown hat es dann völlig eskalieren lassen, seit dem schaffe ich auch kurze Wege nur noch mit viel schwitzen und Pausen auf jeder Bank.

    Mein Punkt, wo ich wusste, ich muss was ändern, war letztes Jahr, mir wurde in einer Not OP ein handballgroßer Overialtumor entfernt, der sich gedreht und entzündet hatte, mit raus musste der Blinddarm, ein Teil vom Bauchfell und ein Eierstock, weil alles vereitert war. An der Hysterektomie bin ich knapp vorbei geschrammt. Ein paar Tage länger und ich hätte das nicht überlebt.

    Der Chirurg hat gesagt, das kommt ganz klar vom Übergewicht und den Hormonen die im Fett gespeichert werden.

    Meine Blutwerte sind leider weniger gut, um operiert werden zu dürfen müssen so Dinge wie Vitaminstatus (mein Vitamin D Wert war unter 10) Cortisol (ist zu hoch) und Schilddrüsenwerte (ebenfalls zu hoch, ich werde da jetzt medikamentös eingestellt) gut eingestellt sein und ich hoffe, das bekomme ich bis zum Sommer noch hin.

    Ich habe bisher immer gedacht, ich wäre depressiv, habe auch verschiedene AD genommen in den letzten 10 Jahren, ohne wirkliche Wirkung. Seit dem ich L Thyroxin und VIT D nehme geht es mir so gut wie lange, lange nicht. Und ich verliere Gewicht, obwohl ich nicht weniger esse. Mein Höchstgewicht im Dezember waren 180kg.

    Was ich mir von der OP erhoffe ist, länger leben, wieder Rad fahren zu können und einfach wieder aktiv am Leben meiner Kinder teilnehmen zu können.

    Wie sehr ich nicht sterben möchte war mir nicht klar bis letztes Jahr #schäm.


    Falls Ihr Fragen zu unterschiedlichen OP Methoden, oder wie man genau an so eine OP kommt, habt kann ich gerne versuchen sie zu beantworten.

  • Finde ich super, Luzy, dass du das machst. Ich bin nicht betroffen, mach das aber beruflich (also die ernährungstherapeutische Vorbereitung, inkl. Adipositasboard hier im Adip-Zentrum), und möchte anbieten, Fragen dazu zu klären, wenn es welche gibt. Ich wünsche dir viel Erfolg!

  • Ich häng mich hier auch mal dran, wenn das okay ist. Ich hab 132 kg (gerade 2 kg abgenommen) und dieser Versuch der Ernährungsumstellung ist definitv der letzte, bevor ich über eine OP nachdenken muss. Ich habe kaputte Knie und Hüften und so viele andere Einschränkungen.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • Finde ich super, Luzy, dass du das machst. Ich bin nicht betroffen, mach das aber beruflich (also die ernährungstherapeutische Vorbereitung, inkl. Adipositasboard hier im Adip-Zentrum), und möchte anbieten, Fragen dazu zu klären, wenn es welche gibt. Ich wünsche dir viel Erfolg!

    Die Reaktionen in meinem Umkreis sind tatsächlich gespalten, viele unterstützen das aber ich hab auch einige die finden es ist so eine Art "cheaten" und wirklich Leistung bringen nur die Leute die es alleine schaffen. Fasziniert mich immer weil niemand würde einem Alkoholiker sagen also wenn du den Entzug nicht alleine sondern nur mit ärztlicher Hilfe schaffst, ist das ja nichts wert. Aber bei Adipositas finden viele man muss ja nur den Hintern hoch kriegen und das dürfte ja nicht so schwer sein. Ist es halt aber.

  • Puh, dass das jemand als „cheaten“ auffasst ist schon ziemlich heftig. Die meisten Leute hätten ja schlicht keinen Grund dafür, weil sie solche Probleme überhaupt nicht haben. Und zwar sicher nicht deshalb, weil sie so besonders diszipliniert wären.

  • Ich häng mich hier auch mal dran, wenn das okay ist. Ich hab 132 kg (gerade 2 kg abgenommen) und dieser Versuch der Ernährungsumstellung ist definitv der letzte, bevor ich über eine OP nachdenken muss. Ich habe kaputte Knie und Hüften und so viele andere Einschränkungen.

    Ich kann Dir nur empfehlen jetzt schon einen Ersttermin zu machen. Selbst die haben Monate Wartezeit und da wird ja nur besprochen ob es überhaupt in Frage kommt oder ob man anders helfen kann. Die Adipositaszentren operieren ja nicht nur sondern begleiten auch wenn man ohne OP abnehmen möchte, mit Ernährungsberatung, therapeutischem Sport und Psychologenangebot.

    Und den Termin kannst du auch wieder canceln wenn du es doch nicht brauchst.

    Es ist wirklich so, seit Rainer Calmund mit seiner OP und seiner enormen Abnahme alle 3 Tage bei RTL und Co ist, gibt es da sehr viel Andrang.

  • luzy Ich hab in einem Monat einen Termin in einem Adipositaszentrum. Rainer Calmund hatte ich gar nicht auf dem Schirm...


    Und: das hat NICHTS mit Cheaten zu tun - das ist mutig!


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • luzy , wie funktioniert das eigentlich, dass man da nachher abnimmt? Irgendwer hatte mal hier geschrieben, dass sie nach der OP für den Rest ihres Lebens Nahrungsergänzungsmittel brauchen würde, ist das immer so?

    Das kommt auf die Art der OP an.

    Ich bekomme einen Bypass und werde für den Rest meines Lebens oder lange Zeit zumindest substituieren müssen. Beim Bypass wird nicht nur ein gutes Stück Magen entfernt sondern der Restmagen wird ein Stück weiter unten erst wieder mit dem Dünndarm verknüpft. Verdauungssäfte treffen so erst später auf die Nahrung und es wird weniger verwertet von dem was man isst.

    Nennt sich Malabsorbation und wird bei Patienten mit hohem Gewicht meistens gemacht weil es halt wichtiger ist dieses Gewicht schnell loszuwerden bevor der Magen sich wieder dehnt.

    Man kann es schaffen so gut und ausgewogen zu essen dass man im Laufe der Zeit dann weniger oder gar nicht substituieren muss, man wird vom AZ ja Jahre begleitet und muss regelmäßig Blutbilder machen.

    Beim Schlauchmagen, wo nur der Magen verkleinert wird, pendelt sich das im Idealfall irgendwann ein, so dass der Magen eine Größe wieder hat wo man die normalen Portionen essen kann, die man eben dann als schlankerer Mensch dann braucht und voll verwertet.

  • Aber wenn die Nahrung jetzt knapp wird kriegst du dann ein Problem?

    Du meinst wegen meinem Vitaminmangel? Ja, ich muss den vorher auf ein hohes Niveau bringen sonst werde ich nicht operiert weil hinterher einen Mangel ausgleichen sehr schwer ist.

  • luzy Ich hab seit Anfang 2015 einen Magenbypass und so ziemlich alle Komplikationen mitgenommen, die es gibt! Aber das war einfach Pech ... und wird bei Dir sicher nicht passieren!


    Von Anfang 2015 bis Sommer 2017 hab ich von 137 kg auf 64 kg abgenommen, ich bin 1.72 m gross.


    Leider habe ich ab Sommer 2018 bis Sommer 2020 wieder zugenommen bis auf 95 kg. Das lag daran, dass durch Komplikationen unmittelbar nach der OP der Durchmesser der Anastomose (Verbindung) zwischen neuem Magen (Pouch) und angesetztem Dünndarmteil viel zu gross war (doppelt so gross als normal) und dadurch überhaupt kein Sättigungsgefühl entstehen konnte.


    Es ist aber nicht so unüblich, dass nach einer sehr guten Abnahme nach einer Magen-Bypass-Operation und dann einem Plateau wieder eine grössere Zunahme erfolgt. Die Chirurgen haben das einfach nicht so im Blick und sagen dann immer: "Das ist ja noch im Rahmen!"

    Wenn das also dann bei Dir vielleicht auch passieren sollte, wende Dich frühzeitig an einen Adipositasspezialisten (meist ein Internist).


    Mein Adipositasspezialist hat mir im Sommer 2020 einen GLP-1-Rezeptor-Agonist (zuerst der Wirkstoff Liraglutid, dann Semaglutid) zusammen mit dem Wirkstoff Metformin verschrieben, obwohl ich keinen Typ-2-Diabetes habe.
    Damit habe ich wieder sehr gut abgenommen bis auf rund 66 kg und kann das Gewicht jetzt halten.


    Das Spritzen des GLP-1-Rezeptor-Agonisten zusammen mit der Einnahme von Metformin und wegen der durch den Magenbypass hervorgerufenen Malabsorption die Einnahme von vielen Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln (allen voran Vit. B 12) wird mich aber wohl mein Leben lang begleiten.


    Das könntest Du auch unabhängig von einer Operation versuchen, dass Du erst mal schaust, wie es Dir geht mit einem GLP-1-Rezeptor-Agonisten und Metformin, falls Du einen Arzt findest, der Dir das verschreibt und Dich bei dieser Therapie begleitet.


    Es ist kein Zuckerschlecken, so abzunehmen, weder durch die Operation selber noch durch die Einnahme dieser erwähnten Medikamente. Es ist schon eine Leistung, das alles durchzustehen. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum es Menschen gibt, die die verschiedenen Methoden zum Abnehmen bewerten müssen.


    Auf jeden Fall wünsche ich Dir keine Komplikationen, eine gute Abnahme, die Du dann auch halten kannst und fachlich kompetente und menschlich empathische Unterstützung, die Dir auch wirklich hilft! Alles Gute!

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


    "Das Gras wird gebeten, über die Sache zu wachsen!" ... ... ... "Das Gras bitte!"


    "You can get it if you really want - daran glaube ich nicht." (Richard Häckel, Jazzmusiker)

  • Bidi danke für deinen Bericht, sehr interessant, von dem Medikament hab ich noch nie gehört.

    Das mit der Wiederzunahme kenne ich, ich bin seit 1,5 Jahren in einer der großen OP Gruppen auf Facebook und hier vor Ort in einer Selbsthilfegruppe für Menschen die sich operieren lassen wollen oder schon haben und sich einmal im Monat treffen.

    Das Ding ist halt, die Nebenwirkungen und auch das OP Risiko schrecken mich nicht ab weil mich mein Gewicht umbringen wird wenn jetzt nicht was passiert. Ich habe da wenig Illusionen, das kam auch schnell. Bis vor 2-3 Jahren hätte ich noch gesagt mein Gewicht ist ein Teil von mir und ich bin trotzdem gesund. Der Verfall kommt dann mit Wucht und wenn man Pech hat ist es zu spät.


    Hattest Du Wiederherstellungsoperationen nach der Abnahme? Wie haben da die Narben auf die erneute Zunahme reagiert?

  • Ich häng mich hier auch mal dran, wenn das okay ist. Ich hab 132 kg (gerade 2 kg abgenommen) und dieser Versuch der Ernährungsumstellung ist definitv der letzte, bevor ich über eine OP nachdenken muss. Ich habe kaputte Knie und Hüften und so viele andere Einschränkungen.

    Ich kann Dir nur empfehlen jetzt schon einen Ersttermin zu machen. Selbst die haben Monate Wartezeit und da wird ja nur besprochen ob es überhaupt in Frage kommt oder ob man anders helfen kann. Die Adipositaszentren operieren ja nicht nur sondern begleiten auch wenn man ohne OP abnehmen möchte, mit Ernährungsberatung, therapeutischem Sport und Psychologenangebot.

    Und den Termin kannst du auch wieder canceln wenn du es doch nicht brauchst.

    Es ist wirklich so, seit Rainer Calmund mit seiner OP und seiner enormen Abnahme alle 3 Tage bei RTL und Co ist, gibt es da sehr viel Andrang.

    Da hab ich leider total andere Erfahrungen gemacht. Ich habe mich wie auf einer Werbeverkaufsveranstaltung gefühlt und quasi ausschließlich nur eine OP ist richtig und kommt in Frage.

  • Ich häng mich hier auch mal dran, wenn das okay ist. Ich hab 132 kg (gerade 2 kg abgenommen) und dieser Versuch der Ernährungsumstellung ist definitv der letzte, bevor ich über eine OP nachdenken muss. Ich habe kaputte Knie und Hüften und so viele andere Einschränkungen.

    Ich kann Dir nur empfehlen jetzt schon einen Ersttermin zu machen. Selbst die haben Monate Wartezeit und da wird ja nur besprochen ob es überhaupt in Frage kommt oder ob man anders helfen kann. Die Adipositaszentren operieren ja nicht nur sondern begleiten auch wenn man ohne OP abnehmen möchte, mit Ernährungsberatung, therapeutischem Sport und Psychologenangebot.

    Und den Termin kannst du auch wieder canceln wenn du es doch nicht brauchst.

    Es ist wirklich so, seit Rainer Calmund mit seiner OP und seiner enormen Abnahme alle 3 Tage bei RTL und Co ist, gibt es da sehr viel Andrang.

    Da hab ich leider total andere Erfahrungen gemacht. Ich habe mich wie auf einer Werbeverkaufsveranstaltung gefühlt und quasi ausschließlich nur eine OP ist richtig und kommt in Frage.

    Wie schade :(. Darf ich fragen wo du warst?

    Ich wurde hier gefragt was mir lieber ist, bzw ob ich mich schon informiert habe und was ich möchte. Je nach Diäthistorie und Ausgangsgewicht plus Folgekrankheiten ist die OP auch das erste Mittel der Wahl, weil es dann eine lebenserhaltende Maßnahme ist.

    Der Dr Krause, der das hier in Heide macht, ist einer der Begründer der Adipositaszentren, die ohne Zustimmung der Krankenkassen operieren. Er hat vorher in einem anderen Krankenhaus gearbeitet und ihm sind die Leute weggestorben in der Zeit in der die Krankenkassen OPs abgelehnt und erst auf dem Klageweg dann bewilligt haben.

    Das machen jetzt immer mehr Zentren so, dass sie entscheiden wann die OP nötig ist und dann sich mit den Kassen danach auseinandersetzen.

    Hier sind die Bestimmungen BMI über 40 oder BMI über 30 und schon Folgeerkrankungen.

  • Nein, ich hatte bis jetzt keine Wiederherstellungsoperationen.

    Der Bauch und die Brust hätten es aber nötig und auch die Oberschenkel ... aber was soll's, ich bin 51, seit 10 Jahren Single ... mit einem BH und "Bauch-Weg-Höschen", falls nötig, sieht es mit Kleider gut aus, finde ich ... ;)

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


    "Das Gras wird gebeten, über die Sache zu wachsen!" ... ... ... "Das Gras bitte!"


    "You can get it if you really want - daran glaube ich nicht." (Richard Häckel, Jazzmusiker)

  • Finde ich super, Luzy, dass du das machst. Ich bin nicht betroffen, mach das aber beruflich (also die ernährungstherapeutische Vorbereitung, inkl. Adipositasboard hier im Adip-Zentrum), und möchte anbieten, Fragen dazu zu klären, wenn es welche gibt. Ich wünsche dir viel Erfolg!

    Die Reaktionen in meinem Umkreis sind tatsächlich gespalten, viele unterstützen das aber ich hab auch einige die finden es ist so eine Art "cheaten" und wirklich Leistung bringen nur die Leute die es alleine schaffen. Fasziniert mich immer weil niemand würde einem Alkoholiker sagen also wenn du den Entzug nicht alleine sondern nur mit ärztlicher Hilfe schaffst, ist das ja nichts wert. Aber bei Adipositas finden viele man muss ja nur den Hintern hoch kriegen und das dürfte ja nicht so schwer sein. Ist es halt aber.

    Ich weiß :(

    Ich arbeite in einer ernährungsmedizinischen Praxis, also meine Chefin ist Ernährungsmedizinerin, ich mach die Ernährungstherapie (und Diabetes....). Aber selbst unsere eigenen MFAs sagen leise, und wenn sie denken, es kriegt niemand mit, dass unsere Patienten ja nur den Hintern nicht hoch bekommen haben.


    Ich finde das furchtbar. Wenn ich in meinen Gesprächen sitze und dann das ganze Paket der letzten Jahre ausgepackt wird, was alles versucht wurde, was es teils gravierende Schwierigkeiten gibt, und manchmal gab es einfach auch nur eine völlig falsche Kindheitsprägung... wie soll man denn dagegen ankämpfen, so ganz allein? Selbst wenn es "nur" mangelnde Disziplin ist, frag ich mich immer, was die Leute erwarten? Wenn jemandmit 220 kg abnehmen muss und 120 kg verlieren soll, dann sind das 840 000 einzusparende Kalorien. Das kann sich niemand vorstelllen, was das für ein Berg ist. Und tatsächlich werde ich übrigens angefeindet, weil ich den Leuten Mut mache, diesen Weg zu gehen (wobei wir auch betonen: Umentscheiden kann man sich bis zu dem Moment, wo die Narkose gesetzt wird.). Es gibt durchaus auch Kolleginnen, die versuchen im Rahmen der Ernährungsberatung die Leute davon abzubringen.


    Bzgl. der Wirkweise einer Bypass-OP: Man nennt diese Art OP ja tatsächlich metabolische OP, wobei wir die Wirkweise noch nicht 100%ig verstehen. Aus dem DDG-Kongress dieses Jahr war das ein Riesenthema, welche epigenetischen Veränderungen messbar und abbildbar sind nach OP, undmir war ehrlicherweise der Umfang der Forschungsbemühungen in dem Bereich nicht bewusst. Wir haben da in vielerlei Hinsicht Änderungen im Hormonniveau, und ich muss zugeben, dass mich die wissenschaftlichen Vorträge teils überfordert haben, weil das massiv in die Details ging (welches Hormon und welches Enzymn jetzt wo steigt und sinkt aauf Grundlage welcher Methylierung welchen Genabschnitts..... puh.).


    Spannend finde ich aber manche Verläufe, ich hatte z.B. eine insulinpflichtige Diabetikerin mit medikamentöser 2fach-Therapie parallel (also Metformin, GLP1) und 3fach-Therapie wegen des Bluthochdrucks. Die konnte 4 Wochen nach OP sämtliche (!!!) Medikamente absetzen. Alle. Ramipril ist zwar wieder drin, aber das ist ja noch nicht mit der Gewichtabnahme erklärbar, nach 4 Wochen.

  • Joole ja meine Hausärztin sagt auch dass das ein ganz spannendes Thema ist weil man vieles noch nicht weiss. Z.B. warum sich Geschmäcker nach der OP ändern. Der Leiter der SHG hier ist ein Großbauer, 50 Jahre alt, so ein richtig, kerniger Norddeutscher. Der mag seit der OP kein Fleisch mehr. Einfach so. Der hat mal erzählt wie krass das für ihn ist, er musste quasi alles gelernte umwerfen und wie wenig ernst genommen er wird in seinem Freundeskreis.

  • Ja, wir hatten bei uns im Adipositasboard einen Fall von einem (sehr guten) Koch. Der hat deshalb keinen Bypass, sondern einen Schlauchmagen bekommen, weil die konkrete Gefahr bestand, dass sich sein Geschmacksempfinden so sehr ändert, dass er arbeitsunfähig würde. Das wäre ja nicht gegangen.