Hmmm,
komischer Titel, ich weiß, aber irgendwie fällt mir nichts Besseres ein.
Es geht um Folgendes:
Unser Sohn ist 8 und unsere Tochter 3 Jahre alt.
Die beiden vertragen sich eigentlich sehr gut und sind ein tolles Geschwisterpaar.
Aber so in der letzten Zeit kommt es doch häufiger zu Streitereien, wobei die Kleine auch wirklich nicht ohne ist und ihren Bruder ganz schön piesackt und auch hin und wieder versucht, ihn zu hauen.
Der Große hingegen hat die Kleine noch nie gehauen und wehrt sich höchstens durch Abwehr, aber er ist in der Regel recht lieb mit ihr.
Ich glaube, dass wir ziemlich hohe Anforderungen an unseren Sohn haben, was den Umgang mit seiner Schwester angeht - vielleicht zu hohe?
Ich denke halt immer, dass er uns fünf Jahre für sich alleine hatte und die Kleine muss sich halt viel mehr erkämpfen und ist eben nie alleine.
Nun ist es so, dass ich versuche, mich möglichst rauszuhalten, wenn die beiden sich streiten, aber wie gesagt, in der letzten Zeit wird es mir doch manchmal zu heftig, wenn der Große die Kleine anmotzt oder ihr was wegnimmt oder insgesamt sehr ungeduldig mit ihr ist.
Er spielt es dann einfach ein bisschen aus, dass er größer ist, indem er z.B. Sachen hoch hält oder schnell von ihr wegrennt und das macht die Kleine dann erst so richtig wütend und der Streit geht los.
Und ich finde dann eben schon, dass unser Sohn ein bisschen mehr Rücksicht nehmen könnte.
Aber ich schimpfe dann (meistens) nicht mit ihm, sondern versuche, ihm die Situation deutlich zu machen, indem ich ihm Fragen stelle.
So und um eben diese Fragen geht es dann.
Ich sage dann zu ihm, ob er es richtig findet, die Kleine so zu behandel. Oder wenn sie so bitterlich weint, weil er ihr was weggenommen hat, fordere ich ihn auf, seiner Schwester ins Gesicht zu gucken und zu schauen, wie es ihr mit der Situation geht.
Oder ich frage ihn, warum er denkt, dass er das Recht hat, die Kleine so zu behandeln oder ob er denkt, dass wir (oder seine ältere Cousine) mit ihm in dem Alter auch so umgegangen sind.
Meistens sieht er es dann ein, dass es seiner Schwester in dem Moment nicht gut geht und versucht, sein Verhalten zu ändern.
Gestern gab es wieder so eine Situation und da fängt der Große plötzlich an zu weinen und sagt, wie schlimm er es findet, wenn ich ihm immer diese Fragen stelle, er will das nicht, denn dann fühlt er sich immer so schlecht. ;(
Puh, das hat mich ja doch recht kalt erwischt, denn das will ich natürlich auch nicht, aber es sind ja dann auch Situationen, die er eigentlich besser lösen könnte, also ohne dass die Kleine dann immer weint und tobt.
Und ich bin nun wirklich überfragt - ist es ok, wenn ich ihm sein Verhalten so deutlich spiegel und ihn auf die Gefühle seiner Schwester hinweise oder ist das schon zu sehr irgendeine Psycho-Schiene?
Ich meine, er ist dann ja definitv (mit) dafür verantwortlich, dass manche Situationen mit Geschrei der Kleinen enden und wir hier wieder den Stress haben.
Aber vielleicht ist es ja auch nicht so ganz falsch, wie ich mich verhalte, denn heute hatten wir Elternsprechtag und die Lehrerin hat explizit hervorgehoben, wie sozial er sei und wie sensibel er die Stimmungen der anderen Kinder wahrnehmen würde, das fand sie ganz toll.
Aber ich kann mich ja auch irren.
Ich würde mich über eure Einschätzungen und Denkanstöße freuen!
LG,
murmel