Kieferorthöpäde: 4 Zähne müssen raus

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  • hmm, ja. Zweitmeinung ... wir haben nur noch ein sehr kleines Zeitfenster, da sie schon 14 ist. Und sämtliche Ausmessungen und Röntgen und was noch nicht alles wurden schon gemacht und teilweise uns schon in Rechnung gestellt. ich glaube die zweite Meinung eines anderen Kieferörthopäden wird nicht mehr zu holen sein. Aber die ZÄ wird sicher auch was dazu sagen, das ist dann quasi unsere Zweitmeinung #hmpf .

    Ich hatte vor vielen Jahren eine Beratung bei einem KFO, zu der ich eine Zweitmeinung haben wollte. Ich hatte mich dann schlau gemacht und herausbekommen, dass man für den Zweck Röntgenbilder, Abdrücke etc. sich vom ersten Arzt geben lassen kann und damit zu einem zweiten Arzt gehen kann. Das habe ich damals so gemacht. Wäre das vielleicht eine Lösung, die zeitnah machbar wäre?



    Zum Thema Beratung durch KFOs: ich habe mein Gebiss im Erwachsenenalter 4 KFOs und einem Chirurgen vorgeführt. 2 KFOs und ein Chirurg waren sich einig, dass es eine Riesen-OP und eine Behandlungsdauer von ca. 5 Jahren mit der OP in der Mitte bräuchte. Irgendwelche Teillösungen wurden komplett ausgeschlossen. KFO 3 hat Jahre später eine Teillösung gemacht, mit der ich momentan gut leben kann. Er konnte gut nachvollziehen, dass mein Leidensdruck für OP nicht groß genug war. KFO 4 hat die Praxis von KFO 3 übernommen und sollte eigentlich nur den Retainer kontrollieren. Statt dessen bekam ich ungefragt eine sehr ausführliche "Belehrung" was er mit meinem Gebiss machen würde und ich sollte doch bitte noch eine Behandlung bei ihm machen. OP kam in seinem Ansatz nicht vor.


    Mit meinem Sohn war ich im Dezember bei KFO4. Danach braucht mein Sohn auch ganz dringend eine KFO-Behandlung für 8000 EUR. Wir waren danach bei unserem Zahnarzt, der sich das noch mal ausführlich angeschaut hat und keinerlei Anlass für eine Behandlung sieht. Er hält das Risiko, dass es durch die Behandlung zu Problemen kommt für größer als dass es mit der natürlichen Variante jemals zu Problemen kommt. Wir gehen nächste Woche noch mal zu einem anderen KFO - bin gespant was da raus kommt.


    Das hat mein Vertrauen in KFOs ehrlich gesagt leider nicht gerade gestärkt.

  • Ich bin echt froh, dass die meisten Kieferorthopäd*innen ihre Behandlung aufgrund von wissenschaftlichen Studien planen und nicht weil irgendwer der Meinung ist...


    Wobei, würden sie mal auf Juanas und Mondscheins hören, dann könnten sie sich das Zahnmedizinstudium UND den Facharzt sparen.


    Wer Ironie findet, darf sie gerne behalten.

    Ach Elfchen. Das Problem ist doch, dass du behauptet hast, dass niemand einfach so Zähne zieht. Und das ziemlich deutlich.


    Und das stimmt halt nicht.

    Ich hab es ja selbst erlebt. Die Zweitmeinung hat entsetzt die Hände über den Kopf geschlagen und war fassungslos, was der Kollege da alles veranstalten wollte.

    Die Behandlung ist ohne Zähne ziehen und mit der Kassenleistung abgeschlossen und hat ein super Ergebnis vollbracht.


    Und dann ging es wieder los, weil dieser KfO in Rente gegangen ist.

    Wieder die übliche Leier, was man alles machen muss und wieviele 1000 Euro das kostet usw.


    Zweitmeinung und zum Glück wieder jemanden gefunden, der sagt und erklärt was gemacht werden sollte und das ohne schon eine Rechnung über mehrere 1000 Euro zu schreiben, während man noch auf dem Stuhl sitzt.


    Hättest du gesagt, dass kein seriöser KfO einfach so Zähne zieht, hätte ich klar zugestimmt.

    Nur gibt es leider einige nicht ganz so seriöse KfO und darüber auch zahlreiche Berichte.


    Ich hab übrigens auch studiert und würde nie behaupten, dass in meinem Job alle supergut und toll und seriös arbeiten, nur weil sie studiert haben....

  • Ich hab mal gelernt, dass Zahngrösse und Kiefergrösse nicht gemeinsam vererbt werden. Wenn man Pech hat, hat man also den kleinen Kiefer des Vaters und die grossen Zähne der Mutter geerbt oder so.


    Bevor es Brackets und so gab, haben KFOs viel mit gezieltem Zahnziehen gearbeitet. Also zum richtigen Zeitpunkt den einen Milchzahn gezogen, damit der andere bleibende in diese Lücke durchbrechen kann und so weiter. Das war eine eigene Lehre für sich.

    Ob es zum Schluss dann nötig war, zwei oder vier bleibende Zähne zu ziehen, hing von den Platzverhältnissen ab wie heute auch.


    Noch vor 100 oder 150 Jahren haben hier (eher auf dem Land?), Menschen (Frauen?) zu Ihrer Konfirmation oder Hochzeit ein Gebiss geschenkt bekommen.

    Erstens, weil so später nie mehr Zahnschmerzen und Zahnarztkosten anfallen (gut, der Alveolarfortsatz atrophiert unter dem Gebiss, es müsste eigentlich regelmässig unterfüttert werden. Und es gibt Schmerzen durch Druckstellen). Zweitens, weil die Zähne in diesem Jungen Alter halt oft schon kariös waren oder zum Teil bereits gefehlt haben.


    (Und dass Gebisse wie hier so individuell hergestellt werden, war und ist auch nicht selbstverständlich. Auch heute noch werden in manchen Ländern eine Auswahl von vorgefertigten Gebissen angeboten, von denen dann das passendste ausgewählt wird und noch individuell etwas angepasst wird, wenn man Glück hat.)


    Wenn heute Zähne gezogen werden veranlasst von einem KFO, sind es in den allermeisten Fällen Vorbackenzähne (Prämolaren), keine Backenzähne, praktisch nie Eckzähne, Frontzähne nur in Ausnahmefällen (wenn ein bleibender Frontzahn nicht angelegt ist zum Beispiel zur Symmetriebildung bei sowieso schon Engstand).

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


    "Das Gras wird gebeten, über die Sache zu wachsen!" ... ... ... "Das Gras bitte!"


    "You can get it if you really want - daran glaube ich nicht." (Richard Häckel, Jazzmusiker)

    • Offizieller Beitrag

    Noch vor 100 oder 150 Jahren haben hier (eher auf dem Land?), Menschen (Frauen?) zu Ihrer Konfirmation oder Hochzeit ein Gebiss geschenkt bekommen.

    Erstens, weil so später nie mehr Zahnschmerzen und Zahnarztkosten anfallen (gut, der Alveolarfortsatz atrophiert unter dem Gebiss, es müsste eigentlich regelmässig unterfüttert werden. Und es gibt Schmerzen durch Druckstellen). Zweitens, weil die Zähne in diesem Jungen Alter halt oft schon kariös waren oder zum Teil bereits gefehlt haben.

    Das war sehr üblich bei jungen Mädchen "im Dienst", also Mägde etc. Das hat ihre Chancen auf dem Heiratsmarkt tatsächlich erhöht. Sonst war nämlich ziemlich sicher im Dümmsten Moment - beim ersten Kind - mit Bader/Zahnarzt-Kosten zu rechnen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wieso ist das denn eigentlich jetzt haeufig so, dass die Zaehne nicht passen oder war das frueher auch schon so? Das macht doch evolutionstechnisch nicht wirklich Sinn?

    Na, in meinem Fall hätten die dann einfach nach vorne raus gestanden. Das war so, bevor der erste KO den Kiefer geweitet hatte und sie auch seitlich rausstanden. #kreischen

    Überlebt hätte ich schon.

    Meine Oma ja auch.

    Die hat sich mit Anfang 40 die Schneidezähne ziehen lassen, weil sie es leid war, daß die häßlich aussehen. Dann hätte ich jetzt schon seit fast 10 Jahren ein Gebiß! #kreischenAber evolutionbiologisch gesehen in Bezug auf die Heiratschancen. war das für meine Oma nicht so relevant: Sie hatte sich zu dem Zeitpunkt schon 5 x fortgepflanzt. Vielleicht waren andere Eigenschaften wichtiger oder die Zähne der anderen noch bescheidener #angst

  • Ich habe auch ein viel zu kleines Kiefer.

    Mir wurden damals, ich schätze ich war 12 Jahre.. 4 Bleibende Zähne gezogen und langwierig, die hinteren mit Hilfe einer Gaumenplatte nach vorne geholt.


    Für das Ergebnis war das genau richtig. Der einzige Haken daran ist, dass meine angeblich sehr langen Wurzeln komplett schief stehen und dadurch meine Zähne sehr zu Wurzelbehandlungen tendieren..


    Angeblich hätte man das mit cranio, oder Ostepathie verhindern können...


    Lg

  • Das ergibt für mich (als ehemalige Zahnärztin) jetzt so keinen Sinn. Die Form der Wurzeln hat keinen Einfluss darauf, ob Wurzelbehandlungen nötig werden oder nicht. Die Form der Wurzeln macht höchstens Wurzelbehandlungen komplizierter, wenn sie denn nötig werden.


    Ob Wurzelbehandlungen nötig werden oder nicht hängt von der Tiefe der Karies ab. Und die Kariestiefe hängt unter anderem auch von der Zahnstellung ab, aber nicht von der Wurzelform.

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


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  • Ich hole den Thread mal nach vorne, weil meine Frage thematisch passt:


    Meine Töchter haben wie ich einen kleinen Kiefer und große Zähne. Wunderhübsches Milchzahngebiss, danach Kraut und Rüben. Bei mir wurde Ende der 70er auch gezogen, zwei Eckzähne oben. Ob meine Zungefehlstellung damit zu tun hat, dass deshalb oben zu wenig Platz im Kiefer ist? Keine Ahnung. Die hat auch keine Folgen zum Glück.

    Die große Tochter hat jetzt eine abgeschlossene Behandlung beim Kieferorthopäden, bei der alle Zähne bleiben sollten. Das Ergebnis sieht super aus.

    Die kleine Tochter ist knapp zehn. Bei ihr kommt folgendes Problem dazu: Die bleibenden Eckzähne oben sind im Kiefer nach innen gerichtet und treffen auf die Wurzeln der bleibenden Schneidezähne, die schon draußen sind. Der Kieferorthopäde will jetzt die Eckzähne freilegen lassen und über Kettchen in die Lücken ziehen, die durch die lockere Spange geschaffen wurden. Ich war jetzt eigentlich schon überzeugt, dass das Sinn macht. Die Alternative wäre, die Schneidezähne zu gefährden. Im Thread klingt es jetzt aber so, als wäre Ziehen bei "zu viel Zahn, zu wenig Kiefer" schon auch eine gute Option. Meint ihr, der natürlich angelegte Kiefer sollte so bestehen bleiben? Dann müssten ja wirklich alle Zähne raus, die da nicht reinpassen. Oder kann es auch Sinn machen, den Kiefer zu zwingen, mehr Platz zu schaffen?


    #confused

  • Ich glaube, dass es gut ist, Deinem Kieferorthopäden zu vertrauen, - du bist doch bisher zufrieden? Wenn er meint, die Zähne können bleiben, würde ich es versuchen. Ziehen geht ja letztendlich immer ;)

  • Es werden keine Eckzähne gezogen, ausser sie liegen so quer im Kiefer, dass nie Mals nie eine Chance besteht, dass sie mit dieser Kettchenmethode heruntergeholt werden können.


    Wenn Zähne wegen Platzproblemen gezogen werden, sind es in erster Linie erste oder zweite Vorbackenzähne (Prämolaren).


    Von daher würde ich Eurem KO auch vertrauen, Ihr kennt ihn ja schon und seit zufrieden ...

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


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  • Hallo zusammen.


    ist das sowas gängig? Ich finde es gruselig, einfach vier gesunde Zähne ziehen zu lassen und bin etwas unglücklich darüber. Aber wie es aussieht hat meine Tochter (14) keinen Platz, also einen extrem engen Kiefer, so dass nicht alle Zähne Platz haben. Man sieht es auch - es sieht vogelwild aus in ihrem Mund. Heut hat sie die feste Spange bekommen und da hat und der KO eröffnet, dass da kein Weg drumrumgeht. Die Weisheitszähne werden wohl bleiben und es wird alles nach vorne rutschen, so dass man dann im Endeffekt nicht mehr sieht, dass da Zähne gezogen wurden.

    Ist das heut so üblich? Hat jemand Erfahrung mit dem Thema oder einen Rat für uns? Würdet ihr das machen lassen?

    Wir haben übermorgen einenTermin beim ZA zur Vorbesprechung, da bin ich auch mal gespannt was die ZÄ dazu sagen wird.


    ich hol den Thread noch mal hoch.


    Weil wir waren nun beim Kieferorthopäden und haben einen Behandlungsplan ohne Zähne ziehen. Aber ich bin bei dem Thema einfach überhaupt nicht frei und deshalb schreib ich hier noch mal. Mit Bedacht haben wir eine Kieferorthopädin ausgesucht, mein Mann hat Termine mit übernommen. Heute hatten wir Besprechung für den Behandlungsplan:


    Mein Sohn hat einen sehr schlanken Kiefer. Der Plan wäre jetzt hier, dass mit "benefit" was im Gaumen verschraubt wird und dadurch den Kiefer geweitet wird. Das weiten geht relativ schnell, danach muss es noch drin bleiben damit es verknöchert. Halbes Jahr wird damit gerechnet. Danach kommt eine feste Spange rein. Zähne werden keine gezogen. Man hat kurz gezeigt was die Kasse zahlt, was man selber zahlen kann, wenn man möchte (diese hellen Brackets). Das klingt für mich soweit gut. ABER er darf in dem halben Jahr wo das erste Teil drin ist keinen Sport bzw. kein Handball spielen, weil kein Ball den Kiefer treffen darf. Und da zieht es mir wieder alles zusammen, das ist irgendwie auch keine Option. Wir sind eh schon froh, dass er 2x/Wochen zum Training geht. Psychisch hat im das Aussetzen während des Lockdowns echt zu schaffen gemacht und jetzt soll das wieder ein halbes Jahr so sein? Das lässt mich grad ein wenig verzweifeln. :(

  • #gruebel

    Diese Behandlung haben beide meiner Kinder, beim einen abgeschlossen, beim anderen in der "Haltephase". Vom Sportverbot habe ich noch nie was gehört.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Mit dem Benefit System? Zwei Schrauben in den Gaumen, Drähte um die Backenzähne und dann muss man regelmäßig die Schrauben drehen?

  • Ich hab von so einem Sportverbot bei der geschilderten Behandlung auch noch nie was gehört, aber ich bin seit 11 Jahren nicht mehr Zahnärztin.


    Was Ihr grundsätzlich machen könntet, wäre, die kieferorthopädische Behandlung von einem guten Osteopathen behandeln zu lassen, weil ja doch schon starke Kräfte auf die Knochen ausgeübt werden.

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


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  • Er steht da halt im Tor. Die dürfen natürlich nicht ins Gesicht zielen. Aber es kommt halt schon vor, dass da ein Ball mit Wucht ankommt.

  • Ok, Handball-Torwart ist ein Argument - aber evt wäre das mit einem Mundschutz zu regeln?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Kann man nicht irgendwie einen Gesichtsschutz anziehen?

    Ich kenn kieferweitung mit gaumenplatten, zu Sport gab es keine Info.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Abo, mehr oder weniger.


    Wir waren grad beim Kieferchirurgen. Er sagt, er reisst niemals Zähne, weil sie wichtig sind für den Gesichtsausdruck, die gesamte obere Muskulatur und dadurch die Körperhaltung.


    Er hat es super erklärt jnd es klang für mich sehr schlüssig. Leider kann ich es nicht mehr so wiedergeben.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • mein Sohn macht auch gerade eine ähnliche Behandlung. Von irgendwelchen Einschränkungen bzgl. Sport war nie die Rede. Wurde auch nicht abgefragt, ob und welchen Sport er macht