Faz: Der Preis des Stillens

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  • Ja, aber genau das ist doch der Punkt Kris, dass jede Familie ihren eigenen Weg finden muss und niemand da irgendeinen Druck aufbauen sollte.

    Und auch dass die Vollstillzeit nur einige Monate (und nicht etwas Jahre) beträgt, selbst ohne Flaschenmilch.


    Ein pragmatischer Umgang ist sowieso in den meisten Fällen sinnvoll.

  • Ja, das mit dem eigenen Weg sehe ich genauso, ich wollte was das betrifft, keinen Gegensatz aufbauen.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Vielen Dank für das Foto vom Artikel.


    Jetzt habe ich ihn auch gelesen und finde ihn schlecht, allerdings aus anderen Gründen, als ich nach der Kurzzusammenfassung und vor dem Lesen angenommen hatte.


    Dass ein Mann einen Artikel übers Stillen schreibt, finde ich persönlich nicht unangebracht. Für mich ist es z. B. auch nicht Voraussetzung, dass die Person, die mich gynäkologisch oder unter der Geburt betreut, selbst eine Vagina (und/oder selbst geboren) hat.


    Generell halte ich es für denkbar, dass auch Männer interessante Einsichten zum Thema haben können. Anscheinend jedoch nicht dieser Mann.


    Meines Erachtens bleibt er hinter den Erwartungen, die der Titel und der Untertitel aufbauen, weit zurück, sowohl was die Grundlagen (zitierte Quellen usw.) betrifft, als auch die Argumentationslogik.


    Titel und Untertitel schüren ja die Erwartung, dass eine plausible Möglichkeit, die persönlichen und/oder gesellschaftlichen Kosten des Stillens abzuschätzen, präsentiert wird.


    Alles, was an Kosten thematisiert wird (z. B. Gender Pay Gap), hat aber (wie einige von euch ja auch schon sagten) gar nichts mit dem Stillen zu tun, sondern mit der Kinderbetreuung an sich.


    Der "Bericht des Nachrichtenmaganzins "Forbes"" ist ein Zitat in einem Artikel in Forbes, das sich auf einen Erfahrungsbericht einer Mutter hier bezieht - und die stillt überwiegend noch nicht mal direkt, sondern pumpt (und füttert, wenn ich das richtig verstanden habe, selbst). Das Konzept des Pump-Stillens scheint dem Autor sonst nicht geläufig zu sein, aber vermutlich teilen sehr viele Pumperinnen die Erfahrung, dass Pumpen idR weniger effektiv ist, als wenn das Baby die Milch direkt wegtrinkt, und allein schon deshalb länger dauert.


    Ich will nicht bestreiten, dass es Mütter gibt, die auf solche Zeiten kommen, aber der Artikel suggeriert, es sei normal/durchschnittlich, für ein Jahr (!) fünf (!) Stunden täglich (ausschließlich) mit Stillen beschäftigt zu sein. Und lässt eben darüber hinaus außer Betracht, dass auch das Flaschefüttern ja jemand machen muss. Und dabei sogar noch die Flasche halten muss - das Multitasking auf dem Foto möchte ich sehen, wenn die Mutter beim Füttern auch noch die Flasche halten muss.


    Die Quellenlage zu den gesundheitlichen Vorteilen von MuMi kritisch zu beleuchten, finde ich grundsätzlich OK. Auch ich halte es für plausibel, dass es da einen grundsätzlichen Bias gibt. Ich dachte, großangelegte Studien wie KIGGs wären möglicherweise auch unter diesem Aspekt ausgewertet worden, aber ich bin da absolut nicht mehr auf dem Laufenden. Was allerdings die ausführliche Besprechung der Untersuchung der Wirtschaftshistoriker zu den Kindern im Waisenhaus soll, und wie die daraus gezogenen Schlüsse zustande kommen, ist mir ja schleierhaft. Bei Säuglingen ist das altersgemäße Gewicht ja zweifelsohne ein Faktor, der (insbesondere damals) eine wichtige Rolle für die Überlebenswahrscheinlichkeit gespielt haben dürfte. Bei Kindern von 15-17 Jahren halte ich das Gewicht für ziemlich irrelevant - und damit auch, ob die mit der Flasche ernährten Kinder den Gewichtsunterschied aufgeholt haben. Trotzdem scheint das dem Autor zufolge dann wohl zu besagen, dass es ja egal sei, womit die Kinder ernährt worden sind - ein Hohn angesichts dessen, dass laut Artikel anscheinend mehr ausschließlich flaschengestillte Kinder gestorben sind.


    Angesichts des Maßstabs, den der Autor an die Studien zu legen scheint, dass der Bias aufgrund sonstiger sozialer Umstände rausgerechnet sein sollte, verwundert es dann auch, dass im letzten Absatz darauf verwiesen wird, dass zwei im Berufsleben stehende Elternteile sich positiv auf den Bildungserfolg und den IQ des Kindes auswirken könnten. Die Studie möchte ich sehen, die bias-bereinigt dieses Ergebnis geliefert hat...


    Ich hätte mir unter diesem Titel etwas erhofft, das beleuchtet, wie viele Frauen *nur deshalb* nicht wieder ins Berufsleben einsteigen, weil sie fälschlicherweise annehmen, dass Stillen und (außer-Haus-)Berufstätigkeit für sie unvereinbar sei, z. B. weil sie nicht wissen, dass sie Anspruch auf Pump-/Stillpausen haben, oder auf sonstige Weise ihren eigentlichen Wunsch, wieder zu arbeiten, vereitelt haben, weil sie bzgl. Stillen etwas falsch angegangen sind (also explizit nicht auf die abzielend, die ohnehin wegen Kontakt zum Kind oder weil das Kind ausschließlich Brustfütterung akzeptiert oder aus sonstigen nicht-Still-Gründen nicht arbeiten gehen können oder wollen).

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • ich finde der Artikel stellt gar keine Behauptungen und Forderungen auf, sondern versucht Studien zu interpretieren, die es da so gibt.

    Ich fand das ganz interessant.

    Um darauf basierend dann den eigenen individuellen Weg zu finden.


    Für mich kann ich nur sagen - als Baby klein war hab ich alle 2 Stunden gestillt oder so... never ever wollte ich da noch außerhäusig berufstätig sein.

    Ich hab damals schon Home Office gemacht :) und körperlich anstrengend wars auch.


    Wenn wir jetzt anfangen das alles wirtschaftlich bzw ich korrigiere - monetär zu betrachten - individuell - also dann lieber keine Kinder. Dann brauche ich mich nicht um Gender pay gap kümmern, kann mich voll auf mein berufliches Fortkommen konzentrieren und hab sowieso mehr Geld zur Verfügung.

    Also ja... irgendwie komische Diskussion

    Grüße von Claraluna


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