Faz: Der Preis des Stillens

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  • Hi,


    am 6.02. war ein artikel in der faz zum Thema stillen und das auf den Wirtschaftschagtsseiten. #motz


    Fazit. Gesundheitliche Vorteile zu gering bis nicht vorhanden. Es stillen vor allem ältere gebildete Mütter und die sollen sich mal ausrechnen, wieviel sie an Geld im ersten Jahr verlieren, weil sie so dumm sind zu stillen, statt das jemand anderes die Flasche gibt.


    Kein wort zu abpumpen. kein wort zu ab ein jahr brauchen die Kinder kein vollzeitstillen sondern können Zeiten überbrücken.


    Es hat ein mann geschrieben. Der Chefredakteur für Wirtschaft der faz: alexander wulfers.


    Ist online ein bezahlartikel. Ich verlinke ihn mal trotzdem: https://m.faz.net/aktuell/wirt…muttermilch-17780133.html


    Vielleicht weiß jemand, wie man den Typen professionell und zerschmetternd antworten kann?


    quark


    Ps: huhu, ich war lange nicht mehr da, aber sowas im jahr 2022 zu lesen, da zuckt es in meinen rabeneltern-wurzeln #love

  • Ich kann den Artikel nicht lesen. Aber deine Zusammenfassung genügt mir absolut #sauer #motz #motz #motz


    Aber gut. Der Wirtschaftsteil der FAZ. Da ist nicht anderes als absolute Wirtschaftsloyalität zu erwarten. Zur Not eben gepaart mit ziemlichem Stuss und Unwahrheiten...


    Irgendwie auch amüsant. Denn warum ist das überhaupt Thema dort.


    Und wohl ein klassischer Fall von Mansplaining. :stupid:

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Hallo quark, wie schön, dich zu lesen!


    Danke für die Info, das macht mir ja Schnappatmung.


    Aber ich werde ganz sicher nicht diesen Scheißartikel bezahlen, nur um eine Kritik absetzen zu können. Womöglich deuten sie viele Einzel-Artikelkäufe als Zeichen dafür, dass es mehr solche Artikel braucht #blink

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Vor allem finde ich es traurig, dass schon wieder irgendwer der Meinung ist den Frauen zu erklären wie "es richtig geht", statt die Frauen auf ihrem Weg zu unterstützen.

    Das finde ich (unabhängig vom Fachlichen) das eigentliche Problem.

    Anscheinend ist Geld verdienen gut, sich um sein Kind kümmern schlecht. Vielen Dank auch.

  • Es stillen vor allem ältere gebildete Mütter und die sollen sich mal ausrechnen, wieviel sie an Geld im ersten Jahr verlieren, weil sie so dumm sind zu stillen, statt das jemand anderes die Flasche gibt.

    Versteh ich nicht mal. Muttermilch kostet kein Geld, Säuglingsnahrung dagegen schon.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Das steht da so ja nicht. Ich finde den Artikel jetzt gar nicht so schlimm. Klar, er stellt ökonomische Aspekte in den Vordergrund, verschleiert das aber auch nicht, jede Frau kann entscheiden, ob diese Aspekte für sie relevant sind oder eher nicht. Zweifelsohne hat Stillen einen Preis, ob das in erster Linie ein finanzieller ist (in Deutschland wird für viele recht viel durch das Elterngeld abgefedert, meine ich) oder ein anderer, ist sehr individuell zu betrachten. Insgesamt ermutigt der Artikel Frauen, die nicht so lange stillen können oder wollen, andere Lösungen zu finden ohne schlechtes Gewissen. Das finde ich positiv. Die anderen werden sich wohl nicht abhalten lassen, sondern eine eher "ökonomische" Herangehensweise eher ablehnen, wie man ja auch hier merkt.

    Im Detail kann man sicher Ansatzpunkte für Gegenargumente finden (gibt es nach einem Jahr auf der Arbeit wirklich keine Stillpausen mehr? Ich meine doch?). Man könnte auch andere politische Schlussfolgerungen daraus ziehen, z.B. eine stärkere finanzielle Unterstützung für finanziell schlechter gestellte Mütter, um mehr Wahlfreiheit zu ermöglichen. Das allerdings ändert nichts an Fragen der Gleichberechtigung und des Gehaltsgefälles bei den "oberen Zehntausend" (und das sind eher die FAZ Leser)

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Versteh ich nicht mal. Muttermilch kostet kein Geld, Säuglingsnahrung dagegen schon.

    Naja, jein. MuMi wird ja auch nicht aus Luft und Liebe generiert, dafür muss dem Körper durchaus Zusatzenergie zugeführt werden (und wenn ich dran denke, wie viel ich in der Stillzeit gefuttert habe, ist das auch nicht wenig).


    Je nachdem, wovon man sich so ernährt, dürfte industriell hergestellte Säuglingsnahrung schon teurer sein.


    Aber ich denke, der Knackpunkt hier ist das "ältere gebildete Mutter" (die während der Stillzeit mehr verdient, als sie für die Kinderbetreuung in derselben Zeit ausgeben muss). Und ich vermute mal, dass es auch noch Teil seiner Milchmädchenrechnung ( :D ) ist, dass die Frauen allein deshalb nicht oder später in den Beruf zurückkehren, weil sie sich durchs Stillen angebunden fühlen. Wenn man dann ausrechnet, wie viel Finanzwert in ganzen Arbeitsmonaten oder -jahren generiert werden könnte, statt nur die Still-/Abpumppausen einzurechnen - davon kann man schon eine Menge Milchpulver bezahlen, und die fütternde Person noch oben drauf.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich würde das auch so verstehen, huehnchen69


    Opportunitätskosten

    Das ist eine absolut ökonomische Herangehensweise. Also irgendwie ja schon richtig im Wirtschaftsteil...

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Spannend ist ja auch - und da zeigt sich, dass der Gute schlicht etwas uninformiert ist - stillen in der Schweiz, ohne Elterngeld und Kündigungsschutz nach 14 Wochen, Frauen länger.

    In meiner Umgebung waren alle mir bekannten Langzeitstillerinnen sogar sehr früh berufstätig.


    Ich persönlich fand Stillen sogar ein grosses Plus bei Berufstätigkeit, so bekamen wir nämlich beide zu unseren Kuscheleinheiten ;) und nachts Stillen fand ich um Längen einfacherer als Fläschchen richten.


    Also, kurz gesagt: keinen Plan, der Mann.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich würde das auch so verstehen, huehnchen69


    Opportunitätskosten

    Das ist eine absolut ökonomische Herangehensweise. Also irgendwie ja schon richtig im Wirtschaftsteil...

    Ich lehner ehrlich gesagt eine ökonomische Herangehensweise bei so essentiellen zwischenmenschlichen Dingen ab.


    Danach sollte man überhaupt keine Kinder bekommen.


    Ist doch Käse.

    Also es ist nicht falsch, das Gesamtgesellschaftlich aufzuzeigen, guckt mal wie viel Ressourcen Eltern (Mütter) fürs Kindergroßziehen aufwenden. Lasst uns mal gucken, wienwir sie unterstützen können.


    Aber auf individueller Ebene ist es einfach nur arschig "Höhö, guck mal wie doof die ist. Sie stillt, dabei wäre Flasche doch besser. Höhö, Prenzlauer Berg-Mütter"


    Echt, kann ich nicht haben so von oben herab den Betroffenen die Welt erklären.

  • Schade, dass mann sowas überhaupt wirtschaftlich betrachtet. Allein die Denkweise, die einen zu sowas überhaupt bringt. #sauer

    Können wir mal berechnen, um wieviel günstiger es für Männer ist, in einer festen Beziehung regelmäßig Sex zu bekommen, anstatt sich mit käuflichen Dingen zu begnügen? #motz

    Warum wird immer auf Müttern rumgehackt? Von Männern… #haare

    Statusbericht:
    #hammer#haare#tuppern#kreischen:stupid: Ich hätte gerne wieder mehr #baden und #yoga


    #herz#herz#herz#sonne ---- #love #love#love#love #love#love#love#love#love #love#love#love 13 #love#love#love #love#love#love#love#love#love#love #post - Bonus: #love --- #sonne #herz#herz#herz

  • Ich finde es etwas blöd, dass man den Artikel bezahlen muss.

    Daher werden ihn vermutlich nicht allzuviele lesen.


    Wenn stillen unter wirtschaftlichen Aspekten angeschaut wird, dann dürfte es vermutlich einige Nachteile geben.


    Ich habe während einer Stillzeit wieder angefangen zu arbeiten und das war nicht sehr entspannt.

    Wirtschaftlich natürlich besser.

    Mit Flasche wäre es wohl auch entspannter gewesen.

    Allerdings hab ich mich beim zweiten Mal, dann doch für die Entspannung und das Stillen entschieden.

    Wirtschaftlich nicht wirklich gut, war und ist mir aber egal.

  • FrauMahlzahn


    Ich brauche gerade ganz dringend einen Daumen hoch Knopf für Deinen Beitrag!


    Der Artikel hätte mich jetzt auch interessiert, aber zahlen will ich dafür nicht.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Oh, sorry, FrauMahlzahn #knuddel

    Dann kam das falsch rüber. Danke, dass du nochmal schreibst.


    ICH finde diese Argumentation absolut unsäglich. Denn genau.

    Ich lehner ehrlich gesagt eine ökonomische Herangehensweise bei so essentiellen zwischenmenschlichen Dingen ab.

    Da stimmte ich dir absolut zu.


    Es war eher mein Sarkasmus. Der da durchgeschlagen hat. Entschuldige, wenn das nicht so rüber kam.


    Wie ich oben schreib:


    Aber gut. Der Wirtschaftsteil der FAZ. Da ist nicht anderes als absolute Wirtschaftsloyalität zu erwarten. Zur Not eben gepaart mit ziemlichem Stuss und Unwahrheiten...

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Rein wirtschaftlich betrachtet ist es ohnehin das blödeste, was man tun kann, ein Kind zu bekommen. Wie viel besser Frauen ohne Kinder dran sind! Kein Ausfall durch Schwangerschaft und Geburt oder gar durch Elternzeit/Stillzeit. Keine Kinderkranktage, keine Teilzeitarbeit, Überstunden ohne schlechtes Gewissen, mehr Karrieremöglichkeiten, weil keine berufliche Pause und viel verlässlicher ist man als Arbeitskraft auch. Was wäre es schön, wenn alle Frauen einfach Männer wären und genauso zur Verfügung stehen würden #rolleyes Und Altersarmut würde es auch viel weniger geben.
    Und wo man schon dabei ist: Alte Eltern sollet man natürlich ebenfalls besser nicht selbst pflegen #finger


    Leider macht der Artikel ziemlich deutlich, dass am Ende Geld einfach gesellschaftlich mehr zählt als zwischenmenschliche Beziehungen. Und genau das wurde durch Corona nochmal überdeutlich finde ich. In so vielen Bereichen, aber das bleibt durchweg mein persönliches Fazit. #nein

  • Spannend ist ja auch - und da zeigt sich, dass der Gute schlicht etwas uninformiert ist - stillen in der Schweiz, ohne Elterngeld und Kündigungsschutz nach 14 Wochen, Frauen länger.

    In meiner Umgebung waren alle mir bekannten Langzeitstillerinnen sogar sehr früh berufstätig.

    Das ist etwas, was mir sehr oft begegnet ist und ich halte die Grundannahme: Stillen = nicht berufstätig ist schlicht und einfach falsch!

    Wer Elternzeit nimmt, tut das doch nicht länger oder kürzer wegen Stillen oder Nicht-Stillen?


    Mir ging es eher so wie Talpa: nur dadurch, dass ich meine Kinder lange gestillt habe, war es mir überhaupt möglich, meine Rolle als Familienernährerin (also auch finanziell) und die Bedürfnisse meiner Kinder und mir nach Nähe, gemeinsamer Zeit und (gemeinsamer) Nachtruhe überhaupt unter einen Hut zu bringen. Vor Elterngeld und als Alleinverdienerin habe ich zweimal direkt nach 8 Wochen Mutterschutz in Vollzeit weitergearbeitet und trotzdem 6 Monate voll gestillt sowie dann noch bis ins dritte Lebensjahr nach Bedarf weitergestillt, zum Teil über mehrtägige Dienstreisen hinweg.

    Mir ist absolut schleierhaft, wie wir nachts ohne Baby im Bett und im Schlaf stillen diese Zeit überlebt hätten, und ich frage mich, wie ich oder meine Kinder ohne das Stillen über meine langen täglichen Abwesenheitszeiten so eine innige Beziehung genießen hätten können. Und wie ich ohne das stillbedingte Hormon (wie hieß das noch gleich Oxy....) den Stress ausgehalten hätte!


    Stillen ist also nicht der Faktor, der bestimmt, ob frau durch reduzierte oder aufgeschobene Berufstätigkeit nach der Geburt einen Einkommensverlust hat!

    Und auch ohne Stillen ist doch die Mutter nicht weniger wichtig für die Betreuung des Babies!

    Was für eine armselige Sicht auf Eltern und ihre Bedeutung für die Aufzucht ihrer eigenen Kinder, einen einzigen kleinen Aspekt - die "Produktion und Verabreichung" von Muttermilch, mit einem Preis zu belegen! Das kann eine akademische Übung für Hard-Core BWLer sein, ist aber im Grunde eine Beleidigung nicht nur von Prenzlauer Berg Müttern sondern insbesondere auch von denen, die ihrem Kind nicht die Brust geben, aber deswegen doch nicht einen Millimeter entbehrlicher fürs Kind sind als wenn sie stillen würden!

  • Meine Elternzeit hing nie mit dem Gestille zusammen, sondern immer nur mit der Möglichkeit, eine bezahlbare und gute Betreuung zu finden.

    Tatsächlich war mir das erst möglich, nachdem ich selbst besser verdienend war - früher hätte die Betreuung ja weit mehr gekostet, als ich verdient hätte.


    Irgendwie geht das doch an der Realität vorbei, die Frage nach der Berufstätigkeit ans Stillen zu koppeln. Ich glaube, das Stillen ist da nur ein sehr kleiner Faktor, verglichen mit dem des Betrauungsangebots.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Irgendwie geht das doch an der Realität vorbei, die Frage nach der Berufstätigkeit ans Stillen zu koppeln. Ich glaube, das Stillen ist da nur ein sehr kleiner Faktor, verglichen mit dem des Betrauungsangebots.

    So seh ich das auch. Und auch wie Talpa schreibt


    Was für eine armselige Sicht auf Eltern und ihre Bedeutung für die Aufzucht ihrer eigenen Kinder, einen einzigen kleinen Aspekt - die "Produktion und Verabreichung" von Muttermilch, mit einem Preis zu belegen!

    das stimmt

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Rein wirtschaftlich betrachtet ist es ohnehin das blödeste, was man tun kann, ein Kind zu bekommen. Wie viel besser Frauen ohne Kinder dran sind! Kein Ausfall durch Schwangerschaft und Geburt oder gar durch Elternzeit/Stillzeit. Keine Kinderkranktage, keine Teilzeitarbeit, Überstunden ohne schlechtes Gewissen, mehr Karrieremöglichkeiten, weil keine berufliche Pause und viel verlässlicher ist man als Arbeitskraft auch. Was wäre es schön, wenn alle Frauen einfach Männer wären und genauso zur Verfügung stehen würden #rolleyes Und Altersarmut würde es auch viel weniger geben.

    Rein wirtschaftlich hätte das auch den enormen Vorteil, dass so etwa in 100 Jahren überhaupt keine Kosten mehr anfallen würden, wenn sich die Leute das endlich mal zu Herzen nähmen.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05