Klassenteiler BW -- kann man eine Aufteilung verhindern?

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  • Hier in der Stadt gibt es je ein Gymnasium mit dem Profilfach BK, Sport, Musik. Ansonsten die 3. Fremdsprache, NWT und IMP.

    Aber ich erlebe auch nicht, dass dies eine große Rolle spielt, eher der vermehrte Sport/Musikunterricht an Klasse 5.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Generell staune ich aber hier, dass an der weiterführenden Schule 28-30 Kinder als sehr viel angesehen werden. Hier kenne ich am Gymnasium nur das Minimum von 32 Kindern. Es gibt auch mal Klassen von 33 und in Ausnahmefällen sogar 34 SuS.

    Meine Kinder hatten in der Grundschule 28 Kinder in der Klasse und jetzt, z. B. 7. Klasse 31 SuS.

    Ich finde das ganz krass zu viel. Mein Sohn empfindet seine Klasse als zu groß, zu anstrengend, außerdem ist das Klassenzimmer so klein, dass man kaum zwischen den Tischen durchkommt.

    Das ist völlig normal hier.

    Und trotzdem finde ich es eine grobe Unverschämtheit, dass wir unseren Kindern solche Schulbedingungen zumuten. Ein Minimum von 32 Kindern grenzt für mich eigenlich an Körperverletzung.

    Ich hatte in der Oberstufe einen Chemie-Leistungskurs mit 9 SuS und Französisch mit mit 12 SuS. DAS war toll.

    31 Kinder in einem winzigen Klassenraum und "Mitarbeit im Unterricht" kann auch in Mathe schriftliche Leistungen im 2-3 er Bereich auf eine Zeugnisnote 4 runterziehen. Mich wundert es schon lange nicht mehr, dass meine Kinder (die wirklich immer sehr "brav" und sozial ausgleichend in der Klasse sind, und sogar als beliebt gelten) die Schule einfach nur erdulden und sich nicht vorstellen können, dass Lernen oder gar Schule auch Spass machen kann.

  • Das Gym mit dem Sportprofil ist meiner Meinung nach deshalb (bei den Eltern?) beliebt, weil es auch einen Bili-Englisch Zug hat. Ich habe außerdem den Eindruck, dass man die Schülerströme ein wenig nach geographischem Einzugsgebiet steuert. In bestimmten Stadtteilen wohnend hat man dort praktisch keine Chance auf einen Platz. An wieder einer anderen wird gemunkelt, dass man keine Chance hat, wenn man sie nur als Zweitwahl angibt. Es müssen drei Wünsche genannt werden.


    An der Schule meiner Kinder wiederum ist es so, dass mittlerweile sehr viele als Drittwahl hinkommen. Vielen ist bei der Anmeldung nicht bewusst, dass sie automatisch Latein ab der 5. bekommen, da an allen anderen öffentlichen Schulen die 2. FS erst in der 6. Klasse beginnt. Die versuchen die ihre Wahl dann irgendwie zu korrigieren, sei es durch nachträgliche Anmeldung auf einer Privatschule oder auch Wechsel in den späteren Klassenstufen, was wiederum die Klassenstärken reduziert. Gerade zur achten gibt es hier nochmal eine Option für das 6-jährige technische Gym. In Tochters Klasse (9.) sind sie aktuell 17, die Parallelklassen sind nur wenig größer. Beim Großen war es ähnlich.

  • Ich hatte in der Oberstufe einen Chemie-Leistungskurs mit 9 SuS und Französisch mit mit 12 SuS. DAS war toll.

    Wobei mein Sohn in der fünften Klasse in einer Klasse mit 30 SuS war und aktuell in seinen Neigungsfächern (aka Leistungskurs) 14, 12 und 15 MitschülerInnen hat. Die "kleinen" Leistungskurse sind eigentlich relativ normal.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    Willy Brandt, 1969

  • Die "kleinen" Leistungskurse sind eigentlich relativ normal.

    ... und müssen mit großen Klassenstärken in der Unter- und Mittelstufe "erkauft" werden. Die Zahl der zugewiesenen Lehrkräfte richtet sich m. W. im Wesentlichen nach der Schülerzahl an der Schule, womit wir beim Ausgangsproblem sind.


    HIer sieht es in den LKs unterschiedlich aus. Einer ist ziemlich groß (21 trotz Nischenfach), ein anderer gemischt mit dem darüberliegenden Jahrgang (insgesamt ca. 16), im dritten sind sie auf jeden Fall weniger als 20, genaue Zahl weiß ich allerdings nicht.

  • Die "kleinen" Leistungskurse sind eigentlich relativ normal.

    ... und müssen mit großen Klassenstärken in der Unter- und Mittelstufe "erkauft" werden. Die Zahl der zugewiesenen Lehrkräfte richtet sich m. W. im Wesentlichen nach der Schülerzahl an der Schule, womit wir beim Ausgangsproblem sind.


    HIer sieht es in den LKs unterschiedlich aus. Einer ist ziemlich groß (21 trotz Nischenfach), ein anderer gemischt mit dem darüberliegenden Jahrgang (insgesamt ca. 16), im dritten sind sie auf jeden Fall weniger als 20, genaue Zahl weiß ich allerdings nicht.

    Genau. Genau so wie manchen "Extrafächer" (bei uns so etwas wie Lego-Computerkurs) auf Kosten der Klassengröße gehen... ist doof, die Extrasachen sind super, weil sie den meisten SuS echt viel Spaß machen. Aber große Klassen sind eher Mist (egal, was Hattie sagt).

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    Willy Brandt, 1969

  • Ich finde so große Klassen auxh nicht ideal, aber die Klassengröße ist nur ein Faktor unter vielen. Die Form der Mitarbeit kann auch sehr variabel sein.


    Eine so schlechte Mitarbeitsnote (müsste ja 5/6 sein um 2-3 auf 4 zu bringen) kann ich mir bei einem nicht verweigernden Kind gar nicht vorstellen. 4 ist bei schon nur für diemit wirklich schwacher Mitarbeit vorbehalten.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Eine so schlechte Mitarbeitsnote (müsste ja 5/6 sein um 2-3 auf 4 zu bringen) kann ich mir bei einem nicht verweigernden Kind gar nicht vorstellen. 4 ist bei schon nur für diemit wirklich schwacher Mitarbeit vorbehalten.

    Unser Kind hate in der GS im Schriftlichen in Mathe nur Einsen. Allein wegen der mündlichen Noten stand es auf "3". Allerdings sollten sich die Kinder immer gegenseitig dran nehmen und dadurch kamen manche Kinder nie zum Zug.

  • Unsere Schule hat für die Klassen 5-7 als einen teilintegrativen HB-Zug, was allen Kinder entgegen kommt.


    Es sind 3 Parallelklassen, in jeder sind 6-8 HB Kinder. In ca. der Hälfte der Fächer werden die HB-Kinder separat unterrichtet. Dadurch sind in diesen Stunden auch in den Regelklassen nur ca. 20 SuS.

    Da ab Klasse 8 es dann eine reine HB Klasse gibt (die nur 20 Plätze haben darf) werden ab Klasse 5 nur ca. 80 Kinder aufgenommen, was mit sich bringt, dass die Klassen max 27-28 Kinder haben.


    Ich finde das wirklich ein sehr ansprechendes Modell. Da die Schule ihre Plätze mit den Erstwünschen immer schon voll hat, können im Regelfall Kinder, die die Schule als Zweit- und Drittwunsch angeben, nicht aufgenommen werden.

  • Ich finde so große Klassen auxh nicht ideal, aber die Klassengröße ist nur ein Faktor unter vielen. Die Form der Mitarbeit kann auch sehr variabel sein.


    Eine so schlechte Mitarbeitsnote (müsste ja 5/6 sein um 2-3 auf 4 zu bringen) kann ich mir bei einem nicht verweigernden Kind gar nicht vorstellen. 4 ist bei schon nur für diemit wirklich schwacher Mitarbeit vorbehalten.

    Tja, ich konnte mir das auch alles nicht so vorstellen. Aber ich hab das hier ja schon öfter berichtet. Wenn mir die zuständige Fachlehrkraft erklärt, dass das Kind ja offensichtlich zuhört und mitdenkt und "ganz gezielt Fragen stellt, wenn noch ein Detail zum Verständnis fehlt" aber eben leider nicht konstant genug darüber hinaus akive Wortbeiträge liefert, und deshalb leider leider aus pädagogischen Gründen auch dies mal auf das Zeugnis nicht noch die drei sondern eine "ziemlich gute Vier" kommt - "vielleicht motiviert das ja dann fürs nächste Mal" (ja klar, nach 4 Jahren = insgesamt 8 Halbjahreszeugnissen wird das bestimmt irgendwann mal so motivierend, dass das Kind die Klasse vollsabbelt um endlich mal auf eine mündliche drei zu kommen).


    Das ist aber hier nicht das Thema des Threads.

    Aus meiner Sicht bleibe ich dabei - wenn es gesellschaftlich erwünscht wäre, dass Kinder in der Schule gut und gerne lernen können, müssten nicht akzeptable Bedingungen in der Oberstufe mit Riesenklassen in der Mittelstufe "erkauft" werden, sondern die Ausstattung mit Platz und Lehrkräften sähe ganz dramatisch anders aus.

    Ich möchte das ganz explizit nicht als Vorwurf an irgendeine Lehrkraft verstanden wissen!


    Aber es ist nun mal kein Naturgesetz, dass unsere Kinder halt solche Bedingungen in der Schule aushalten müssen, weil das halt "normal" ist.

    Sondern genauso, wie es ist, ist das gewollt!! von denen, die Geld und Ressourcen dafür verteilen.

  • Ich hatte mal einen Deutsch-LK mit 24 Schülern, wovon bis zum Abi nur zwei aufhörten. Als ich dann in der Zweitkorrektur einen Satz mit 13 SuS bekam, hatte ich gelinde gesagt einen Nervenzusammenbruch. Ich konnte mich vor lauter Wut echt nicht mehr aufs Korrigieren konzentrieren. Man muss sich das mal vorstellen, was das an Mehrarbeit für uns (wir hatten drei so große Kurse) bedeutet hatte im Verlauf von zwei Jahren und in der Abikorrektur! Ich hatte einfach mal zwei Jahre lang keine Ferien (außer im Sommer) und habe es in der Zeit trotzdem nicht geschafft durchzukorrigieren (da noch alleinerziehend mit mehreren kleinen Kindern), habe trotz Teilzeit mehr als Vollzeit gearbeitet und war am Ende der zwei Jahre dem Burnout nahe.

    Meine SL weiß das auch noch und hat mich bisher verschont. Mittlerweile sind die Kurse aber zum Glück kleiner. Ich würde nie wieder so einen großen Kurs übernehmen, zumindest nicht in Deutsch.


    Aktuell habe ich eine 10 mit 27 SuS. Da tun mir die Sprachkollegen auch leid. Ich habe zum Glück nur ein Nebenfach in der Klasse.

    Die wurden in der 9. Auch von 4 auf 3 Klassen reduziert. Das hat also auch für Lehrer durchaus Nachteile. Verhindern lässt es sich leider selten.

  • Bei uns waren die Leistungskurse auch manchmal so groß - gerne zugunsten einer dritten Fremdsprache, die auch noch angeboten werden sollte und die dann mit 7 oder 8 Schülerlein stattfand.

    Wir haben massiv dagegen protestiert - zum einen kriegen wir bei großen Kursen in den Korrekturfächern jetzt eine halbe Stunde extra und wir konnten zumindest erreichen, dass die Fächer mit diesen Minikursen diese quasi selbst „zahlen“ - dann sind die Lerngruppen in den zweiten und dritten Fremdsprachen halt größer. Auch nicht schön, aber es ist auch nicht fair, dass Deutsch, Englisch und Mathe immer das ausgleichen müssen.

    Im Endeffekt ist es aber immer Mangelverwaltung… ziemlich frustrierend.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Bei uns waren die Leistungskurse auch manchmal so groß - gerne zugunsten einer dritten Fremdsprache, die auch noch angeboten werden sollte und die dann mit 7 oder 8 Schülerlein stattfand.

    Wir haben massiv dagegen protestiert - zum einen kriegen wir bei großen Kursen in den Korrekturfächern jetzt eine halbe Stunde extra und wir konnten zumindest erreichen, dass die Fächer mit diesen Minikursen diese quasi selbst „zahlen“ - dann sind die Lerngruppen in den zweiten und dritten Fremdsprachen halt größer. Auch nicht schön, aber es ist auch nicht fair, dass Deutsch, Englisch und Mathe immer das ausgleichen müssen.

    Im Endeffekt ist es aber immer Mangelverwaltung… ziemlich frustrierend.

    Auch in BaWü?

    Wenn ja, aus welchem Pool kriegt ihr die halbe Stunde?


    Und richtig, es ging damals darum, dass es sonst kein Französisch gegeben hätte - mit unter 10 Schülern! Und wenn dann die Kollegin gleichzeitig auch Deutsch unterrichtet und jedes Jahr mit der Begründung, sie habe ja den Franz-Kurs, die Deutsch-Oberstufe ablehnt #finger


    Ich habe mein Ref ja in Sachsen gemacht. Da gab es auch Entlastungsstunden für KuK ab einer gewissen Anzahl an Stunden in der Oberstufe.

    Und in Hamburg wird soweit ich weiß generell beim Deputat berücksichtigt, was für Fächer man unterrichtet.


    Bin ja nur immernoch froh, dass ich im Studium von Englisch (neben Deutsch) weggewechselt bin #haare

  • Ach… irgendwo findet der Chef immer ne halbe Stunde, AG-Bereich, Entlastungsstunden. Liegt ja im Ermessen der Schulleitung, wie das verteilt wird.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…