Klassenteiler BW -- kann man eine Aufteilung verhindern?

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  • Die Klasse meiner Tochter (Stufe 8) hat heute erfahren, dass sie nächstes Schuljahr aufgeteilt werden sollen. Sie sind derzeit 84 SuS in vier Klassen und werden so umverteilt, dass sie nächstes SJ nur noch 3 Klassen sein werden. Die Klasse meiner Tochter wird dabei aufgelöst.


    Wie ist denn da die rechtliche Lage? Muss die Schule die Klassen neu aufteilen? Können wir als Eltern etwas unternehmen?


    Wir sind in Baden-Württemberg.

  • naja, anhand dem Klassenteiler berechnet sich wie viele Klassen und damit Stunden eine Schule Bedarf hat - also wie viele Lehrerstunden und damit das Budget


    mit einer Klasse mehr müssten die Lehrer die Stunden in dieser Klasse für lau zusätzlich arbeiten


    eiskalte Rechnung - bei uns hings damals an EINEM Schüler der umgezogen ist mit seiner Familie

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Es weiß bestimmt noch jemand etwas konkret zu BW, aber in meinem BL ist es so, dass die Schule Lehrerstunden für die Schüleranzahl bekommt. Also 23 Kinder = Lehrerstunden für eine Klasse, 33 Kinder = Lehrerstunden für zwei Klassen. Wenn die Klassen zu klein werden, hat die Schule irgendwann nicht genug Lehrerstunden und müsste dann z.B. alle AGs streichen, um das abfangen zu können oder die Oberstufenkurse riesig groß machen.


    Für deine Tochter tut es mir sehr Leid. Ich fände es in so einem Fall besser, alle Klassen aufzuteilen und neu zu mischen. Den Wunsch könntet ihr als Eltern an die Schulleitung herantragen.

  • Die Schule muss, weil sie nur Lehrkräfte für drei Klassen zugeteilt bekommt.

    Die Schulleitungen erstellen im Januar einen Bericht, in dem sie aktuelle Schülerzahlen und Lehrerstunden (inklusive Abgänge durch Versetzung, Pensionierung, Elternzeit) ans Regierungspräsidium oder Schulamt melden. Das Amt entscheidet dann, wie viele Lehrerstunden fürs kommende Schuljahr zugeteilt werden und wie viele Klassen gebildet werden dürfen.

    Wirklich Verhandlungsspielraum ist da nicht, da es ja bestimmte Verteilungsschlüssel gibt. Schulen im ländlichen Raum, die bei potenziellem Ausfall keine Vertretungsreserve bekommen können, dürfen manchmal etwas großzügiger planen um erkrankte Lehrkräfte aus eigener Kraft vertreten zu können. Prinzipiell muss man leider Gründe jenseits von „ist blöd für die Kinder bringen“.

    Aber wenn die Schule generell kleine Klassen hat, muss der Rotstift irgendwo angesetzt werden, auch wenn es für die betroffenen Klassen natürlich die Katastrophe ist ?

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Für deine Tochter tut es mir sehr Leid. Ich fände es in so einem Fall besser, alle Klassen aufzuteilen und neu zu mischen. Den Wunsch könntet ihr als Eltern an die Schulleitung herantragen.

    Das wollte ich auch vorschlagen. Ist wahrscheinlich das einzige, was einigermaßen fair ist...

  • Ich vermute auch, dass es wenig Spielraum gibt. Wir hatten das in der Grundschule auch. Allerdings hieß es damals, dass es doch vielleicht Möglichkeiten gegeben hätte, da absehbar war, dass Kinder aus der Deutschlernklasse in die regulären Klassen wechseln würden. Aber 84 Kinder in 4 Klassen sind schon sehr kleine Gruppen und es sind 8. Klassen.

  • völlig normales Vorgehen. Findet hier meistens spätestens in der 10. Klasse statt, manchmal früher. Da kann die Schule nicht viel tun. Lehrkraftmangel ist doch eh da. Da wird zusammengefügt was geht.


    Hier gab es die Möglichkeit, dass die Jugendlichen sich in Dreiergruppen zusammentun durften und die blieben auf jeden Fall zusammen in einer Klasse. Zwei Dreiergruppen durften sich dann noch verbandeln, da hat man dann versucht die zusammen zu lassen, das war aber ohne Garantie.

  • An der Schule meiner Kinder wird zur 8. Klasse komplett neu zusammengestellt. Das ist der Jahrgang, in dem das Profilfach eingeführt wird. In manchen Jahrgängen kam es dann schon dazu, dass von vier auf drei Parallelklassen reduziert wurde. Es trifft aber dann alle. Eine Klasse auflösen und auf die übrigen Klassen verteilten finde ich sehr ungünstig.


    Umgekehrt ist es an der benachbarten Realschule so, dass regelmäßig neue Klassen gebildet werden müssen. Die Anmeldungen für die fünfte reichen nur für eine Klasse, im Laufe der Jahre kommen etliche Abgänger vom Gym hinzu, so dass sie ab der 9. dann dreizügig sind.

  • Hier werden am Gymnasium alle 2-3 Jahre die Klassen neu zusammengewürfelt. Man darf sich einen Freund wünschen. Aber es sind dann doch immer auch noch andere mit dabei.


    Ich finde es gar nicht schlecht so. Man lernt neue Mitschüler kennen, neue Freundschaften und Dynamiken entstehen und die anderen Schüler sind ja auch noch auf der Schule und man sieht sich. Manche alte eingefahrene Dynamik wird aufgebrochen.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Erfahrungsgemäß verlassen auch noch einige Schülerinnen und Schüler die Stufe 8 am Ende des Schuljahres. Es ist ein "verlustreiches" Alter. Dass noch sieben (oder mehr) dazu kommen, ist unwahrscheinlicher, als dass die Klassengröße durch weitere Abgänge entlastet wird.


    Der Klassenteiler ist 30 in BaWü.


    https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/Statistik/Dokumentationen/2019-09-16_Klassenbildung_2019.pdf


    Zur Einordnung: Die 5er meines Großen sind vierzügig mit 30/30/30/31 Schülern. Nix Teilung. Kein Platz, keine Lehrer.


    Alle Klassen neu zusammenzusetzen, vielleicht nach Profil, wäre ein Kompromisvorschlag.

  • Hier gab es die Möglichkeit, dass die Jugendlichen sich in Dreiergruppen zusammentun durften und die blieben auf jeden Fall zusammen in einer Klasse. Zwei Dreiergruppen durften sich dann noch verbandeln, da hat man dann versucht die zusammen zu lassen, das war aber ohne Garantie

    So ähnlich war es hier letztes Jahr zum Beginn der 9. bei meiner Tochter. Man durfte sich drei Namen wünschen (ich glaube, mit der Garantie, dass daraus mindestens einer berücksichtigt wird) und eine Wunschklasse angeben. Ihre Clique (so 5-6 Mädels) hat dann gepokert und sich eine Zielklasse gewünscht von der sie wussten, dass dort durch die Umverteilung wohl am meisten Platz frei wird. Das hat geklappt und sie sind alle zusammen geblieben.

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  • Hier wurde es an Anfang des Schuljahres gemacht. Zu viele 5. Klassen, da hat man halt eine 10. aufgelöst. Jeder Schüler durfte einen Wunsch äußern. Meine Tochter war an dem tag nicht in der Schule. ICh habe dann freundlich die Schulleitung angeschrieben und mir den Sachverhalt erklären lassen und den Wunsch meiner Tochter geäußert. Sie ist dann doch in einer andere Klasse gekommen, aber sie findet es dort klasse.


    Für unzufriedene Schüler wurde dann noch ein Wechsel möglich gemacht.


    Leider sind jetzt wieder 28 in einer Klasse, in der alten ca 20, das ist schon ein gewaltiger Unterschied.


    Und wir fanden das auch zuerst richtig schlimm, aber jetzt ist das ganz in Ordnung

  • Weil viele schreiben, dass sei völlig normal und würde an ihren Schulen standardmäßig so gemacht in einer bestimmten Stufe oder alle 2 bis 3 Jahre oder spätestens in Stufe x: Das ist irgendwie etwas anders, weil man dann darauf eingestellt ist. Hier kam die Info gestern für alle aus dem Nichts und meine Tochter und viele Klassenkamerad:innen sind sehr, sehr aufgewühlt, traurig und wütend. Dazu kommt, dass letztes Jahr, als es um die Profilwahl ging, gesagt wurde, dass die Klassen nicht danach neu sortiert werden würden und jetzt passiert genau das.


    Aus dieser Klasse wird wohl niemand Stufe oder Schule verlassen dieses Jahr, aber über die anderen Klassen weiß ich das natürlich nicht.


    Es ist auch nicht so, dass es in den anderen 3 Klassen keine Veränderungen geben wird, sie sortieren jetzt schon ein bisschen nach dem in der achten gestarteten Profilfach. Aber die anderen drei Klassen bleiben halt weitestgehend bestehen, während die Klasse meiner Tochter komplett umverteilt wird. Dadurch dass es nach Profilfächern geht, steht hslt schon fest wer wohin wechselt, das heißt es gibt keine Möglichkeit sich etwas zu wünschen. (Was für mein Kind vermutlich besser ist, denn wer weiß ob sie zu einer "Wunschgruppe" gehören würde - - außerdem haben fast alle Mädchen aus ihrer Klasse dasselbe Profilfach wie sie und wechseln mit ihr zusammen. Richtig blöd ist das wahrscheinlich für das eine Kind, dass IMP hat und die beiden Mädchen, die NWT haben.) Es gibt auch Gründe, die genannt wurden, warum 2 der Klassen bestehen bleiben (in einer sind alle SuS, die das bilinguale Profil haben und in der anderen alle SuS, die Latein als 2. Fremdsprache haben). Unklar ist nur, warum es von den anderen beiden Klassen die meiner Tochter trifft. Wahrscheinlich weil so die Zahlen besser aufgehen?


    Danke für eure Einschätzung, dass das Ganze unumgänglich ist, auch wenn ich gehofft hätte, dass das anders wäre. Wenn jetzt doch noch 7 SuS dazu kämen (was natürlich nicht so wahrscheinlich ist), müssten sie nicht teilen?

  • Bei uns ist das völlig normal, dass aufgeteilt wird, wenn es die Schülerzahl erfordert. Allerdings werden die Klassen dann komplett neu gemischt, ein bisschen können die Kinder beeinflussen, weil jeder 2 Wunschpartner angeben kann, die in den allermeisten Fällen auch berücksichtigt werden. Der Gedanke an eine neue Aufteilung ist oft nicht schön, hinterher ist es aber meistens nicht so ein Drama, wie zuerst angenommen...

    LG, LilliMarleen


    *`74 + Mädchen*7/03 + Junge*5/06 + Junge *5/08

  • Anderes Bundesland, aber wir haben versucht eine Aufteilung einer 2. Klasse zu verhindern über Schulamt, Kultusministerium, Presse etc pp.

    Es war nichts zu machen, obwohl uns von allen Beteiligten gesagt wurde, dass das Anliegen richtig und wichtig ist. Es hing an 2 Kindern zu wenig im Jahrgang und nun sind die Klassen übervoll.

    Letztlich hat das Kultusministerium es in der Hand und die wollten (OT) keine "Neiddebatte" entfachen, wenn es bei anderen doch zur Aufteilung käme #rolleyes

  • Salamander hier passiert es nach der 7. Klasse immer wegen der 2. Profilwahl. Da wird dann entweder nach der 1. oder nach der 2. Profilwahl aufgeteilt, je nachdem wie es besser passt.

    Bei meiner Tochter wurden dann nach der 9. dann aus vier Klassen drei 10.

    Wenn das jetzt bekannt wurde, wird das dann doch auch erst nach dem Schuljahr passieren und nicht direkt schon nächste Woche, oder?

  • Ja, es geht um nächstes Schuljahr. Dass viele Schulen das bei der Profilwahl machen, weiß ich. Unsere halt nicht ??‍♀️ Das ist es ja, was es so blöd macht, weil es so unerwartet kommt.

  • Nein, auch bei über 30 MUSS nicht geteilt werden. Wie gesagt, bei den 5ern meines Großen gibt es eine Klasse mit 31 und drei mit 30. Schön ist was anderes. Aber es zeichnet sich jetzt schon ab, dass das ein oder andere Kind gehen wird.


    Wenn nach Profil aufgeteilt wird, dann ist es doch aber okay?! Das IMP-Kind wird die anderen aus dem gleichen Profil ja bereits kennen. Wahrscheinlich hat man geschaut, mit welcher Klasse das Aufteilen am geschicktesten geht und das ist halt leider die Klasse deines Kindes.

  • Nein, auch bei über 30 MUSS nicht geteilt werden. Wie gesagt, bei den 5ern meines Großen gibt es eine Klasse mit 31 und drei mit 30. Schön ist was anderes. Aber es zeichnet sich jetzt schon ab, dass das ein oder andere Kind gehen wird.


    Wenn nach Profil aufgeteilt wird, dann ist es doch aber okay?! Das IMP-Kind wird die anderen aus dem gleichen Profil ja bereits kennen. Wahrscheinlich hat man geschaut, mit welcher Klasse das Aufteilen am geschicktesten geht und das ist halt leider die Klasse deines Kindes.

    Na ja, ist halt die Frage, was ok ist.


    Klar kennt das IMP-Kind die anderen 6 oder 7 mit diesem Profil. Aber es geht ohne Klassenkameraden in eine ansonsten unveränderte Klasse. Ich fände das ziemlich ätzend. Vor allem nachdem gesagt wurde (bei der Profilwahl, dass nicht danach sortiert würde). Meine Tochter und einige ihrer Freundinnen hätten NWT statt dritter Fremdsprache gewählt, wenn ihnen klar gewesen wäre, dass das so passieren kann. Das IMP-Kind vielleicht auch?


    Aber ich sehe schon, dass das ohne emotionale Beteiligung halt als ok angesehen wird.


    Zur Einordnung, was das für uns bedeutet: Sie hat sich jetzt, zum Halbjahr, endlich an zwei der drei neuen Hauptfachlehrerinnen gewöhnt. Die (und auch die LuL in den Nebenfächern) haben ja alle gewechselt zu Beginn der achten Klasse. Soll heißen, es ist jetzt in den letzten Wochen endlich ein bisschen Normalität eingekehrt, was Schule angeht. Und nun kommt diese Info, dass die Klasse aufgeteilt wird. D.h. sämtliches Gewöhnen an die neuen Lehrerinnen war gefühlt umsonst (aus der Perspektive des Kindes) und nächstes Jahr hat sie dann wieder neue LuL plus Klassenkamerad:innen, die sie nicht mag plus eine deutlich größere Klasse.


    Tja, es wird nicht zu ändern sein und wir müssen halt schauen, wie wir damit klar kommen.


    (Kind redet von Schulwechsel, wobei das keine echte Option ist, da ihre 3. FS an keiner der benachbarten Schulen unterrichtet wird.)