Mit 41 nochmal neu durchstarten? Bin ich zu alt?

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  • Ich könnte nämlich erst mit Anfang September anfangen, wenn ich nicht das totale Chaos produzieren will.

    Falls damit totales Chaos bei deinem jetzigen Arbeitgeber gemeint ist, würde ich das nicht als Grund sehen, erst so spät zu kündigen. Das ist das Problem deines AG und nicht deins. Du bist ihm zu nichts verpflichtet, vor allem dann nicht, wenn das Gehalt nichtmal gut ist. (Und auch nicht, wenn es besser wäre.)

    Nicht nur, auch familiär. Wir haben einen konkreten Plan für die Sommerferien und das will ich meinen Leuten nicht antun, den zu kippen.

  • PaulaGreen das klingt tatsächlich sehr vergleichbar zu meiner Situation.


    Heute war so eine Situation, wo ich mir mal wieder dachte, ihr habt doch alle einen Vogel… bin ja derzeit krank, weshalb meine Vorgesetzte heute eine Verhandlung für mich übernommen hat und mich danach kurz informierte (auf meinen Wunsch hin). Da geht es darum, dass eine andere Abteilung finanziell einen Schildbürgerstreich fabriziert hat und nun müssen wir uns ums Geld streiten - das ist so ein ekliges Klima, in dem man sich gegenseitig übervorteilt und ausbootet - innerhalb der gleichen Firma. So mag ich nicht arbeiten, das ist tatsächlich eine Einsicht meines Alters, dass dieses Klima nichts wert ist.

  • Nur scheinbar OT: Ich lese gerade „Wo die wilden Frauen wohnen“ (Anne Siegel), das sind aktuelle Dokumentationen über Frauen in Island.


    Was mich daran beeindruckt - und da bin ich wieder bei deinem Thema, Fliegfrosch : Isländerinnen bekamen und bekommen häufig vergleichsweise früh im Leben Kinder, sodass viele mit Anfang/Mitte 50, wenn die Kinder erwachsen sind, eine zweite Existenz beginnen. Das ist offenbar eher die Regel als die Ausnahme.


    Will sagen: Deine Bedenken sind eher hinderlich, sie sind aber von einem Gesellschaftsbild in deinen Kopf hineingetragen worden, das nur scheinbar Gültigkeit hat. ICh würde sagen, lass uns abwarten, ob es sich in den Personalabteilungen wirklich so darstellt und versuch es! Wenn du es nicht versuchst, wirst du es nicht herausfinden.

  • Da geht es darum, dass eine andere Abteilung finanziell einen Schildbürgerstreich fabriziert hat und nun müssen wir uns ums Geld streiten - das ist so ein ekliges Klima, in dem man sich gegenseitig übervorteilt und ausbootet - innerhalb der gleichen Firma.

    Ich finde das einen wichtigen Punkt - und frage mich, wie realistisch es ist, dass es das im gewinnorientierten Bereich gibt.


    Letztendlich beobachte ich im Profit Bereich immer wieder, dass viele letztendlich sehr an ihrer finanziellen oder machtpolitischen Weiterentwicklung interessiert sind und viel tun, um ihre eigene Position oder die ihrer Abteilung zu sichern und stärken - auch auf Kosten von anderen.

    Vermutlich findet man das, was Du suchst, eher in kleinen überschaubaren Strukturen - kleiner Mittelständler oder so. Und da ist dann halt die Frage, wie das Gehalt ist (denn da möchtest Du Dich ja weiterentwickeln). Wobei ich zugeben muss, dass die Aussagen des letzten Absatzes eher mein Bauchgefüh und vorurteilsbehaftet ist. Wäre sehr an weiteren Wahrnehmungen interessiert.


    Ich für mich kann sagen, dass ich diesen Punkt als Balanceakt empfinde und ich immer wieder am Ausloten bin, was für mein Wertesystem noch passt und was nicht. Ich hätte z.B. vor knapp 2 Jahren die Option gehabt, in eine andere Abteilung zu wechseln, nochmal was Neues zu machen, mehr Optionen für Weiterentwicklung oder Sidesteps zu haben. Da war mir diese Mentalität vor allem von Seiten dercrelevanten Führungskräfte zu ausgeprägt.

  • Das ist für mich weniger eine Frage des Wertesystems. Ich habe die (naive??) Vorstellung, dass erfolgreiche Unternehmen ein Ziel und eine Richtung haben, in die die einzelnen Bereiche dann auch arbeiten.

    Wenn die Abteilungen einer Firma gegeneinander arbeiten, ist das nicht produktiv und schadet mmn dem Unternehmen. Kostet Geld, generiert (in unserem Fall) eine ungünstige Außenwirkung und schluckt Arbeitszeit, die sinnvoll verwendet werden könnte.

    Ich hätte mir gedacht, dass Unternehmen mit einer guten Führung das besser hinbekommen.

  • Blödsinn, Hase.


    Ich habe jetzt nicht alles gelesen, nur den Anfang..


    Ich bin jetzt 52 Jahre alt und mache mich demnächst selbstständig (wenn denn bitte die Behörden etwas schneller wären......!!!!!!!)


    Mein Traum, meine Berufung. Also ja, warum denn nicht?? Es gibt Menschen, die haben sich nach ihrem Rentenaustritt neu orientiert, also etwas ganz Neues gestartet. Weil sie nicht rumsitzen wollen. Bist Du gut, dann klappt das auch.


    Glaube an Dich!! #herz

  • Ich könnte nämlich erst mit Anfang September anfangen, wenn ich nicht das totale Chaos produzieren will.

    Das halte ich für zu spät. Solange werden die eher nicht warten wollen. Schau doch mal, was Deine Kündigungsfrist ist!
    Ansonsten probier es einfach!

  • Bist Du gut, dann klappt das auch.

    Das hier würde ich als "wenn -> dann" nicht unterschreiben.


    Wie ich auf die harte (und sehr teure) Tour lernen durfte, braucht schon auch noch Glück oder zumindest keine ungünstigen Umstände.


    Bevor ich das anfing, was ich jetzt mache, hatte ich mich selbständig gemacht und war in dem, was es dafür braucht, wirklich gut. Aber eine zu dem Zeitpunkt auch für in dem Bereich schon Tätige völlig unvorhersehbare politische Entscheidung hat mir quasi über Nacht die Kundschaft abgegraben - das habe ich am Tag der offenen Tür erfahren und konnte mehr oder weniger gleich wieder schließen #heul.


    Glaube an Dich!! #herz

    Das unterschreibe ich :)

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich könnte nämlich erst mit Anfang September anfangen, wenn ich nicht das totale Chaos produzieren will.

    Falls damit totales Chaos bei deinem jetzigen Arbeitgeber gemeint ist, würde ich das nicht als Grund sehen, erst so spät zu kündigen. Das ist das Problem deines AG und nicht deins. Du bist ihm zu nichts verpflichtet, vor allem dann nicht, wenn das Gehalt nichtmal gut ist. (Und auch nicht, wenn es besser wäre.)

    Nicht nur, auch familiär. Wir haben einen konkreten Plan für die Sommerferien und das will ich meinen Leuten nicht antun, den zu kippen.

    Du kannst ja auch die Sommerferien mitverhandeln wenn du dich bewirbst und zum Gespräch eingeladen wirst.

    Warum auch nicht jetzt schon bewerben um zum einen zu schauen, wie dein Marktwert ist und das Bewerben auch ein bisschen zu üben und z.B. mit (aus deiner Sicht zu) hohen Gehaltsforderungen irgendwo zum Bewerbungsgespräch gehen?

    Ich hab mich mit Anfang 40 wo beworben, wo ich eigentlich auch nur zum üben der Bewerbungssituation hin bin, war da ziemlich unvorbereitet (aus meiner Sicht...) und locker und hab den Job letztendlich bekommen und angenommen :)

    We will rage with the forcefield of a woman! Polly Scattergood

  • Meine älteste Kommilitonin ist mit ca. 50 und 5 erwachsenen Kindern in den 20igern ins Studium gestartet und hat ein vieljähriges Studium angetreten.
    Was kümmert einen, was die anderen machen ;) Wenn sie fertig ist, könnte sie nahtlos in die Rente wechseln - ich glaube nicht, dass sie das tun wird ;)

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • ja eben wegen Sommer - wenn ich eine tolle Bewerberin hätte, wäre ich durchaus gewillt zu vereinbaren, dass sie da noch unbezahlten Urlaub bekommt oder so.

    Außerdem, wenn Du jetzt anfängst Dich zu bewerben, kriegst Du doch ein gutes Gefühl für den Markt.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Ich erkenne doch deutlich, dass es ein naheliegender Gedanke ist, mir das zuzutrauen. ❤️ :D


    Ich werde mit meinem Mann darüber sprechen - wenn ich denn wieder reden kann. COVID hat leider voll zugeschlagen und ich habe wahrscheinlich eine Lungenentzündung #haare

    Das heißt, erstmal geht leider gar nichts, ich brauche alle Energie um zu Husten und aufs Klo zu gehen.

  • Ich kenne ganz viele Leute, die mit 40 oder 50 nochmal gewechselt sind. Innerhalb der Branche ist das sowieso kein Problem, eigentlich ist das bei uns sogar total usus. Ich kenne aber auch Leute, die mit Ende 40 nochmal eine neue Ausbildung oder ein Studium angefangen (und durchgezogen) haben, zum Beispiel meine Mutter und die Partnerin meines Vaters. Beide haben es nicht bereut.


    Bei uns gibt es ein richtiges Klatschmagazin, das berichtet, wenn wieder jemand woanders hin gegangen ist. :D


    Gibt es bei euch Branchenmagazine? Oder kannst du über Kununu, Glassdoor und Kollegen rausfinden, was eine marktgerechte Bezahlung für dich wäre?


    Edit: Gute Besserung!

  • Update:

    ich habe inzwischen mit meinem Mann gesprochen und er war eine überraschend große Hilfe ?. Viele Bedenken zur Familienorga hat er mir gleich ausgeredet, natürlich würde er dann die nächste Reha mit der Tochter übernehmen etc. Ich soll es seiner Meinung nach unbedingt probieren, einfach um mal abzuschätzen, wo ich stehe. Und den Sommer kriegen wir auch irgendwie hin (das klingt so schräg, dass ich mich rechtfertigen will. Unser Familiengefüge ist recht kompliziert mit unseren speziellen beiden Kindern, und wir leben im Grunde davon, dass wir im Sommer einen Monat lang in unserem zweiten Zuhause verbringen, das trägt uns durch die restlichen elf Monate.)An dem Punkt muss ich fürchte ich einfach hoch pokern und versuchen eine Lösung mit Remote etc auszuhandeln. Ich bin nur unsicher, welcher Zeitpunkt dafür im Prozess der richtige ist.


    Vom finanziellen her hat die Anzeige einen Rahmen angegeben, mit Möglichkeit zur Überzahlung. Ich habe derzeit ein Studium am Laufen, das perfekt auf so einen Posten abzielt. Deshalb werde ich mal, dachte ich am unteren Rand des oberen Drittels in die Verhandlungen einsteigen (das gibt meine Erfahrung auf jeden Fall her) und gleich auf die zu erwartende höhere Qualifizierung verweisen. Was meint ihr, ist das klug?


    Und das beste: mein Liebster würde es auch finanziell mittragen, wenn ich statt einer anderen Stelle wirklich mit kommendem Jahr ganz in die Selbständigkeit gehe. Das ist grad noch die zweite Überlegung. Mit natürlich mehr Risiko, aber auch viel mehr Freiheiten.

    Ich arbeite derzeit mit völlig freier Zeiteinteilung (die Spitze ergibt sich aus einem zentralen Termin im Jahr, wie ich dahin komme und das organisiere liegt fast ganz in meiner Hand). Da in einen normalen Angestelltenjob zu wechseln ist sicher eine beachtliche Umstellung, weshalb mich die Selbstständigkeit schon sehr lockt.

    Hier muss ich noch zu einer guten Entscheidung kommen.


    Auf jeden Fall möchte ich jetzt erst mal wieder gesund werden. So wie ich jetzt beisammen bin, befürchte ich, dass ich Fehler mache. Und wenn man sich überraschender Weise doch schnell meldet kann ich nicht ins Vorstellungsgespräch, soviel wie ich huste. Nicht mal Telefon geht vernünftig im Moment. wenn ich dann Pech habe, soll es halt so sein. Und wenn nicht, dann heißt das, dass es kein so riesigen Andrang auf die Stelle gibt und ich mit meinen Bedürfnissen bessere Karten haben könnte.

  • Ich freue mich sehr über den Rückhalt und die Bestärkung die Du erfahren hast und gratuliere, dass Du den nächsten Schritt gehst.


    Für mein Gefühl hört sich Deine Argumentation zum Gehalt schlüssig an.


    Ich selbst liebäugel auch immer wieder mit mehr Freiberuflichkeit, aktuell mache ich das nur, wenn ich ohne jede Akquise direkt angesprochen werde, was nicht oft passiert.

    Ich reflektiere da immer wieder dran rum, ein Teil in mir wünscht sich da mehr, ein anderer sagt laut und deutlich Nein. Das Nein ist bei mir aus verschiedenen Gründen dauerhaft stärker und lauter, ich bin gespannt, wie sich das bei Dir entwickelt.