Geruchsstörung - noch jemand? wie lebt ihr damit?

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  • Ich rieche seit 15 Monaten nichts mehr. Fast nichts. Anfangs dachte ich, dass man sich daran gewöhnt. Mittlerweile finde ich es eher zunehmend störend. Ich merke, dass auch viel emotionales dabei verloren geht. Auch die negativ konnotierten Dinge, aber eben auch viel positiv besetztes.


    Gibt es noch jemanden, der damit zu tun hat? Wie geht es euch damit?

  • Hier mein Mann, seit Covid im September.

    Es ist sehr schwierig, weil er jemand ist, der schnell schwitzt und dann auch riecht. Ich bin dazu übergegangen es ihm zu sagen.

    Dafür ist wickeln bei den zwei Kleineren nun recht angenehm für ihn. Aber blöd, wenn er die volle Windel zuvor nicht riecht.

    Es hat sich auch sein Geschmacksinn verändert, das stört ihn sehr.

  • Ja, dieses veränderte Körpergefühl stört mich auch ungemein. Es ist seltsam, sich und andere nicht mehr riechen zu können. Ich habe den Eindruck, dass das auch die Emotionen anderen gegenüber beeinflusst. Mehr als ich mir das sonst vorgestellt hätte

  • Ich bin auch seit über einem Jahr betroffen.

    Ich komme eigentlich relativ gut zurecht, aber emotional ist es manchmal schwierig mein Kind / andere liebe Menschen nicht riechen zu können.

    Ganz praktische Schwierigkeiten habe ich bei der Wäsche, die nur einmal getragen wurde und noch sauber aussieht, aber ich nicht weiß wie sie riecht und bei Lebensmitteln.


    Mein Geruchssinn ist nur in einem einzigem "Duft" wieder besser geworden, ich kann jetzt wieder riechen wenn das Kind in die Windel gekotet hat.

    Einerseits super, denn sie sagt im Spiel nicht unbedingt bescheid, andererseits ist es nicht so angenehm (fast) nichts anderes als Kot riechen zu können :stupid:

  • Oh ihr Armen! #crying Das muss sehr belastend sein, wie ist es denn dann beim Essen? Schmeckt alles gleich, wie bei 'ner Erkältung?

    Ich wünsche euch sehr, dass der Geruchssinn zurückkommt! #knuddel

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Oh ja, die Wäsche… eine Zeitlang habe ich deutlich mehr gewaschen. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, nur noch dreckiges zu waschen. Ist natürlich blöd, wenn Kind dann was aus dem Schrank nimmt was stinkt. Neulich habe ich aus versehen ungewaschene Wäsche zusammengelegt und auf die zimmer verteilt. Ein Mist ist das

  • Ich muss zugeben, dass ich in diesen Thread nicht als Betroffene reingeklickt habe, sondern weil der Titel besagt, dass ihr von etwas betroffen seid, dass mir maximal Angst macht.


    Denn ich bin ein extrem geruchssensibler und auch geruchsgesteuerter Mensch.


    Das hier:

    Ich habe den Eindruck, dass das auch die Emotionen anderen gegenüber beeinflusst.

    unterschreibe ich sofort - wenn ich Schnupfen habe, so dass mein Geruchssinn ausfällt, habe ich beispielsweise keine Lust auf Sex, selbst wenn ich mich sonst nicht (mehr) kränklich fühle.


    Bei meinem Pilz-Hobby ist das Wahrnehmen und Unterscheiden von Pilzgerüchen auch extrem wichtig für die Bestimmung. Und bei der Vorstellung, ich könnte den Duft im Wald für längere Zeit nicht mehr wahrnehmen, würde ich heulen. Ich war im Rahmen des Studiums mal an einem Institut, das die Intensität von Geruchswahrnehmungen testet, unter anderem als Gutachter für Versicherungen. Die erzählten, ihre häufigsten Fälle wären Fahrradfahrer*innen, denen bei einem Sturz der Geruchsnerv reißt (weiß nicht mehr, ob das der Ausdruck war, den der Mitarbeiter benutzt hat, aber jedenfalls geht der Geruchsnerv wohl mitunter bei einem Sturz auf den Kopf irreparabel kaputt). Das wäre schon damals mein persönlicher Horror gewesen.


    Bei mir hielt das Nicht-riechen-Können bei konventionellen Erkältungen zum Glück nie mehr als eine Woche an. Covid-19 machte mir auch aus dem Grund Angst.


    Ihr Betroffenen habt mein totales Mitgefühl. Diesen Zustand mehrere Monate aushalten zu müssen, stelle ich mir extrem hart vor.


    Ich wünsche euch sehr, dass euer Geruchs-/Geschmackssinn bald vollkommen wiederhergestellt wird. Ich weiß nicht, ob auch dabei vielleicht die Long-Covid-Therapie, die in Erlangen getestet wird, helfen könnte, oder ob das eine ganz andere Baustelle ist.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Erfahrungsgemäß ist der Zustand nach einem Jahr der, mit dem man dann weiterlebt. Insofern habe ich wenig Hoffnung, dass sich da noch was tut


    Und ich war auch immer die in der Familie, die am intensivsten Gerüche wahrgenommen hat. Die waren tatsächlich sehr wichtig für mich.

  • Ich kenne das auch, wenn auch nicht in dem Ausmaß, das du beschreibst.


    Hatte jahrelang mit chronischer Nebenhöhlenentzündung zu tun und immer wenn der Hauch einer Erkältung oder so im Anmarsch ist, setzen sich die NH wieder zu.

    Ich glaube, dass es daher kommt, dass mein Geruchssinn einfach generell nicht mehr so gut funktioniert.

    Ich rieche es oft als Letzte, wenn irgendwas stinkt oder duftet und zartere Nuancen entgehen mir komplett.

    Das ist wirklich schade, oft fehlt mir etwas, wenn ich mich daran erinnere, wie ich als Kind und Jugendliche Gerüche erleben konnte.

    Ja, und es geht einher mit einer gewissen emotionalen Abflachung - aber da kann ich jetzt nicht sagen, ob das eine Folge des schlechteren Geruchssinns ist.


    Hast du eine Ahnung, woran es bei dir liegt janos ? Hattest du Covid oder einen anderen Infekt vor 15 Monaten?

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • Ja, seit Januar 2021. Zusätzlich Geschmacksstörungen. Entweder rieche oder schmecke ich nichts, oder ich rieche oder schmecke was anderes.

    Ich finde es phasenweise belastend, und ich hoffe, dass es sich irgendwann auch wieder legt. Mir macht Hoffnung, dass es durchaus schwankt, also mal mehr mal weniger eingeschränkt ist, auch wenn es nie genau so ist wie zuvor.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Erfahrungsgemäß ist der Zustand nach einem Jahr der, mit dem man dann weiterlebt. Insofern habe ich wenig Hoffnung, dass sich da noch was tut

    Bei mir hat sich aber glaube ich in den letzten Monaten noch was getan, das ist jetzt schon über ein Jahr her, ich bin grade bei ca. 15 Monaten.

    Ich bilde mir ein, dass ich wieder facettenreicher schmecke. Vieles geht noch nicht. Am schlimmsten finde ich, dass viele schöne Düfte für mich sehr unangenehm riechen, teilweise irgendwie chemisch.

    Ich dachte auch, dass sich das betroffene Zell-Gewebe (?) wieder regenerieren kann? Vielleicht dauert es nur einfach noch viel länger?

  • Also, wenn ich ganz ehrlich bin... Ja, ich leide schon daran. Ich kann die schönen Dinge nicht mehr riechen, und bestimmte Gerüche und Geschmack waren wichtige Ressourcen für mich. Nicht mehr zu riechen, wie die Rosen im Garten von meinem Opa riechen, die Äpfel aus dem Garten nicht zu schmecken, den Duft der Wiese in der Flussaue daheim... Das macht mich jedes Mal sehr traurig.

    Und mich stört auch, dass ich nicht rieche, ob und wie ich rieche. Mittagessen "genieße" ich meistens über den Konsistenzmodus, das ist nicht immer so ein Knaller.

    Ich wasche mich mehr, weil ich befürchte, zu müffeln, eben weil ich es nicht mehr feststellen kann. Manchmal passiert es mir, dass ein Kleidungsstück müffelt, weil ich nicht mehr auf dem Schirm habe, wie lange ich es schon trage, und dann schäme ich mich.

    Und ich weiß auch, dass ich es verstecke vor anderen, weil ich mir doof vorkomme.

    Wenn ich Dinge rieche oder schmecke, die nicht da sind oder sie anders sind, teilweise auch im Leerlauf, dann kann das je nachdem auch in gewissen Rahmen etwas mehr als nur lästig sein.

    Aber ich kann ja nichts dran ändern und versuche, es so zu ertragen, wie man mit chronischen Schmerzen umgeht. Aushalten, ablenken, einordnen und relativieren. Und manchmal geh ich auch in ein stilles Eckchen und beweine es.

    Naja, und dann hoffe ich halt doch, dass da noch mehr zurückkommt irgendwann.


    Irgendjemand hier im Forum hat mal geschrieben, dass sie nach sehr langer Zeit erst wieder den Geruchssinn, glaube ich, zurückbekommen hat. Der Bericht hat mir Hoffnung gemacht.

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  • Hier hat jemand einen Tipp gegeben. Danke.



    Ich möchte euch diesen Link hierlassen.

    Mir Geruchstraining soll sich die Regeneration bzw die Fähigkeit, Gerüche wieder wahrzunehmen, deutlich beschleunigen lassen!

    Ich habe dieses Training (allerdings nicht mit Gewürznelke) vor ein paar Monaten versucht, also, nicht genau dieses, aber sowas. Aber leider hab ich nicht drauf angesprochen. Vielleicht versuch ich es doch noch mal?...

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  • Dieses Training wurde mir auch angeraten, aber ich habe es bald wieder sein lassen, weil halt so gar nichts ankam


    Diese falschen Gerüche machen mich auch fertig. Letzte Woche hat alles nach Verwesung gerochen. So süßlich. Schrecklich. Zum Glück war es nach ein paar Tagen wieder vorbei

  • Ich kann bis auf wenige Ausnahmen ganz normal schmecken, zum Glück.

    Mein hno hat mir auch zu Riechtraining geraten mit Rose, Pfefferminz, Kaffee und Vanille.

    Ich habe es zwar gemacht, aber nicht so ausgiebig wie man sollte. Ich versuche mich nochmal dran zu setzen, vielleicht hilft es ja doch noch.

  • Ich hab Rose, Lavendel, Pfefferminz und Pachouli (letzteres statt Gewürznelke). Ich hab es mir jetzt noch mal hingestellt und mach es jetzt einfach mal eine Zeit lang. Vielleicht war es einfach zu früh oder so? Das hat mich jetzt irgendwie motiviert.

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  • Das klingt ja echt unangenehm was ihr da beschreibt. Gut dass diese neue Coronavariante keine Geruchsstörungen macht, so dass nicht immer mehr Menschen davon betroffen werden.

  • Omikron verursacht weniger Störungen (8-20%) des Geruchssinns. Gar keine stimmt halt nicht.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Zumindest sind es irgendwie wenige habe ich neulich gelesen.


    Ich wollte eigentlich nur den Betroffenen mein Bedauern ausdrücken und meine Hoffnung aussprechen, dass da jetzt nicht mehr so viele dazu kommen.


    Ob es „keine“ oder „8-20%“ sind finde ich eigentlich egal, das ist hier ja keine offizielle Stellungnahme zu Coronaerkrankungen. Da bin ich jetzt etwas überrascht, dass gleich eine exakte Korrektur kommt, wenn ich nur schreiben will, dass ich die Leute bedauere, die diese blöde Störung haben