Gemeinschaftsschulen im Ortenaukreis

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  • Hallo Ihr Lieben,


    wenn ich mich nicht täusche, gibt es doch ein paar Raben, die im Ortenaukreis leben?

    Falls vorhanden, mögt Ihr mir Eure Erfahrungen mit Gemeinschaftsschulen in der Gegend erzählen? Kann gern auch einfach Hörensagen sein.


    Konkret geht es um die Schulen in Offenburg, Appenweier, Achern, evtl. noch Bühl. Ganz evtl. noch Willstätt.


    Ich hab ja schon bei den Frankreichraben erzählt, dass unsere Jüngste (11 Jahre, 6. Klasse) massive Schwierigkeiten hat, im frz. Schulsystem mitzuhalten. Sie hat evtl. Dyslexie, auf jeden Fall aber große Probleme mit dem Sprachverständnis und damit, sich auszudrücken. Wir könnten uns vorstellen, dass es ihr leichter fallen würde, auf Deutsch zu arbeiten. Außerdem klingt die Idee der Gemeinschaftsschule für mich gut, denn hier in F wird der Schulstoff 0,0 differenziert und sie bräuchte das dringend.


    Nun leben wir leider ca. 40 km von diesen Schulen weg und ich kenne niemanden, dessen Kinder dort hingehen. Vielleicht liest ja jemand mit, der einen Fingerzeig hätte? Danke! #blume

  • Hallo du,

    Ich wohne zwar in einem der genannten Orte, habe aber keine Connections zur Gemeinschaftsschule. Sonst würde ich dir gerne was erzählen.

    Habt ihr euch schon auf den Internetseiten umgeschaut? Gerade müsste ja einiges online sein von den diversen online Tag der offenen Tür Aktionen.

    Alles Gute!

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Bist du grundsätzlich mit dem Schulsystem in Baden-Württemberg vertraut?


    In Baden-Württemberg gab es das dreigliederige Schulsystem (Hauptschule, Realschule, Gymnasium). Dann wurde die Hauptschule mit einem weiteren Schuljahr zur Werkrealschule erweitert.


    Die Gemeinschaftsschule ist hier vor ca. 5 Jahren aus der Werkrealschule hervorgegangen und hat keine Oberstufe.

  • Ich wohne, wie Du weißt, ja an ganz anderer Ecke in BW. H war 1,5 Jahre auf einer Gemeinschaftsschule und ich fand das toll! Sehr kindzentriert, kein Leistungsdruck. Keine Hausaufgaben, keine Noten, regelmäßige Lehrer-Eltern-Kind-Gespräche. Nach oben hin hat die Differenzierung leider nicht so gut funktioniert wie nach unten. Deswegen, und weil sich durch unseren Umzug der Weg deutlich verlängert hat, ist sie dann Mitte der 6. Klasse aufs hiesige Gymnasium gewechselt.


    Viele (nicht alle!) Gemeinschaftsschulen haben sich aus ehemaligen Haupt bzw Werkrealschulen entwickelt. Theoretisch gehen Kinder aller Leistungsniveaus dort hin. Praktisch sind viele Familien skeptisch und schicken die leistingsstärkeren Kinder doch eher auf Gymnasien und Realschulen.


    Es gibt Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe, die meisten enden aber nach Klasse 10.

  • Hallo du,

    Ich wohne zwar in einem der genannten Orte, habe aber keine Connections zur Gemeinschaftsschule. Sonst würde ich dir gerne was erzählen.

    Habt ihr euch schon auf den Internetseiten umgeschaut? Gerade müsste ja einiges online sein von den diversen online Tag der offenen Tür Aktionen.

    Alles Gute!

    Danke Dir! Ja, ich hatte noch auf dem Schirm, daß Du in der Ecke wohnst. ?

  • Bist du grundsätzlich mit dem Schulsystem in Baden-Württemberg vertraut?


    In Baden-Württemberg gab es das dreigliederige Schulsystem (Hauptschule, Realschule, Gymnasium). Dann wurde die Hauptschule mit einem weiteren Schuljahr zur Werkrealschule erweitert.


    Die Gemeinschaftsschule ist hier vor ca. 5 Jahren aus der Werkrealschule hervorgegangen und hat keine Oberstufe.

    Na ja, ich selbst bin in Hessen und Rheinland-Pfalz aufs Gymnasium gegangen, die anderen Schulformen habe ich nicht selbst kennen gelernt.


    Die Idee der Gemeinschaftsschule finde ich halt für uns passend, weil ich mir gar nicht sicher sein kann, daß L. in allen Fächern auf Realschulniveau mithalten könnte. Andererseits hat sie ein paar Fächer, in denen es zur Zeit gut läuft (z. B. interessanterweise Englisch, trotz wahrscheinlich LRS), deswegen wäre Differenzierung des Leistungsniveaus je nach Fach eine tolle Möglichkeit.


    Wg. Oberstufe: an Abitur ist zumindest derzeit eh nicht zu denken. Aber sollte sie lernstärker werden, könnte sie ja immer noch auf ein berufliches Gymnasium wechseln.

  • Ich wohne, wie Du weißt, ja an ganz anderer Ecke in BW. H war 1,5 Jahre auf einer Gemeinschaftsschule und ich fand das toll! Sehr kindzentriert, kein Leistungsdruck. Keine Hausaufgaben, keine Noten, regelmäßige Lehrer-Eltern-Kind-Gespräche. Nach oben hin hat die Differenzierung leider nicht so gut funktioniert wie nach unten. Deswegen, und weil sich durch unseren Umzug der Weg deutlich verlängert hat, ist sie dann Mitte der 6. Klasse aufs hiesige Gymnasium gewechselt.


    Viele (nicht alle!) Gemeinschaftsschulen haben sich aus ehemaligen Haupt bzw Werkrealschulen entwickelt. Theoretisch gehen Kinder aller Leistungsniveaus dort hin. Praktisch sind viele Familien skeptisch und schicken die leistingsstärkeren Kinder doch eher auf Gymnasien und Realschulen.


    Es gibt Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe, die meisten enden aber nach Klasse 10.

    Danke Dir! Ich fürchte ja, für L. wäre in den meisten Fächern das G-Niveau erstmal das Richtige. Man darf ja auch nicht vergessen, daß sie zwar Deutsch als Muttersprache hat und seit dem 1. Jahr Vorschule im bilingualen Zweig war, aber noch nie Unterricht auf Deutsch in Deutschland hatte. Das heißt wahrscheinlich, keine Ahnung, ich schätze Niveau 4. Klasse? (Sie ist hier in der 6.)


    Was mir Sorgen macht ist, ob es auf GMS wohl viele soziale Konflikte gibt?

  • Zugvogel Sorry, ganz vergessen: ja, die Webseiten klingen teilweise richtig gut. Ich weiß nur nicht einzuschätzen, ob es dann im RL wirklich so gut läuft.


    Salamander , hatte Dein Kind noch Hausaufgaben zu erledigen oder war es in der Schule damit fertig geworden?

  • Meine beiden sind ja auf einer GMS in Bawü (nördliches Bawü).

    K. macht nächstes Jahr ihre Mittlere Reife, P. dann ein Jahr später.

    Ab der 8. Klasse bekommen die Kinder hier schon auch mal Hausaufgaben oder müssen Präsentation daheim machen.

    Aber es sind trotzdem nicht so viele Hausaufgaben wie an anderen Schulen.


    Ich bin wirklich ein großer Fan dieser Schulform.

    Meinen Kindern kommt grad die Möglichkeit in verschiedenen Fächern auf unterschiedlichen Niveaus zu arbeiten sehr zu Gute.

  • Auch Dir ein dickes Dankeschön für den positiven Bericht! Wenn nördliches BW nicht so weit weg wäre, würde ich glatt versuchen, meine Tochter an Eurer Schule unterzubringen! ?

  • Es ist schade, dass du niemanden hast, der auf eine der Schulen geht. Ich kenne sehr gute Gemeinschaftsschulen und unterirdische. Es kommt meiner Meinung immer darauf an, wie das Konzept umgesetzt wird. Da gibt es keinen festen Weg.


    Aber bei dem, was du von deiner Tochter erzählst, finde ich, die GMS hört sich nach der richtigen Schulart an. :)

  • Es ist schade, dass du niemanden hast, der auf eine der Schulen geht. Ich kenne sehr gute Gemeinschaftsschulen und unterirdische. Es kommt meiner Meinung immer darauf an, wie das Konzept umgesetzt wird. Da gibt es keinen festen Weg.


    Aber bei dem, was du von deiner Tochter erzählst, finde ich, die GMS hört sich nach der richtigen Schulart an. :)

    Danke Dir!

    Könntest Du ein bisschen beschreiben, an welchen Punkten die Schulen, die Du nicht gut findest, etwas falsch machen? Also wie zeigt sich, daß sie nicht gut sind?

    Ich hätte zum Beispiel kein großes Problem damit, wenn sie eigentlich nur G-Niveau und M-Niveau "schaffen". Sehr wohl hätte L. aber ein Problem zum Beispiel damit, auf einem für sie zu hohen Niveau arbeiten zu müssen. (Das ist ja hier gerade der Fall und es ist unglaublich anstrengend, für sie und für mich bzw. unser Miteinander.) Oder wenn es zu wild in der Klasse wird. Keine Ahnung, ob das realistische Szenarien sind?

  • Die Art wie die Freiarbeit umgesetzt wird, wie differenziert wird, wie die Leistungsfestellung umgesetzt wird, usw.


    Ich denke, es wäre gut, wenn sie an den möglichen Schulen hospitiert. Das geht eigentlich immer und man bekommt schon ein Gefühl für vieles (z.B. ob es friedlich zugeht, wie gearbeitet wird, wie die Lehrer mit den Schülern umgehen etc.).


    Zu hohes Niveau wird eher nicht passieren. Das Problem vieler Gemeinschaftsschulen ist eher, dass es zu wenig E-Niveau gibt und die gewollte Durchmischung nicht vorhanden ist. Ich kenne sogar eine Schule, die noch ein "anbahnendes" Niveau für seeehr schwache Schüler anbietet. Da die allermeisten GMSen aus den ehemaligen Hauptschulen entstanden sind, funktioniert die Differenzierung dort auch meist besser als bei den anderen Schulen. Ich wage die These, dass viele Realschulen sich trotz zweierlei Niveaus noch schwer tun mit echter Differenzierung. Also ich denke, da musst du keine Sorge haben.

  • Ja, da ja in Bawü die Hauptschulen abgeschafft wurden und Gemeinschaftsschule im Prinzip ein völlig anderes Konzept ist, müssen Realschulen in der 6. Klasse noch mal differenzieren zwischen Hauptschul-und Realschulniveau. Ich denke, die meisten werden das so lösen, dass es dann getrennte Klassen gibt.

  • Ja, da ja in Bawü die Hauptschulen abgeschafft wurden und Gemeinschaftsschule im Prinzip ein völlig anderes Konzept ist, müssen Realschulen in der 6. Klasse noch mal differenzieren zwischen Hauptschul-und Realschulniveau. Ich denke, die meisten werden das so lösen, dass es dann getrennte Klassen gibt.

    Nein, nicht unbedingt.


    In den Realschulen gibt es an der 7ten Klasse zwei Niveaustufen. Das G- und M-Niveau. Allerdings ist es so, dass man auf einem Niveau arbeitet. Also entweder man ist im G- oder im M-Niveau. Ins G-Niveau kommt man in der Regel, wenn man das M-Niveau nicht schafft (statt Sitzenzubleiben). Nicht wie bei der GMS, bei der sich das Niveau je nach Fach (sinnvollerweise) unterscheiden kann.


    Die Realschule würde ich euch in eurem Fall auf keinen Fall empfehlen, auch wenn ich sonst hinter dieser Schulart stehe.

  • Ja, da ja in Bawü die Hauptschulen abgeschafft wurden und Gemeinschaftsschule im Prinzip ein völlig anderes Konzept ist, müssen Realschulen in der 6. Klasse noch mal differenzieren zwischen Hauptschul-und Realschulniveau. Ich denke, die meisten werden das so lösen, dass es dann getrennte Klassen gibt.

    Es gibt auch weiterhin Hauptschulen (nur umbenannt in Werkrealschulen und mit der in anderen Bundesländern schon sehr viel länger existierenden Option auch einen mittleren Schulabschluss zu machen).

  • Hauptschulen an sich gibt es aber nicht mehr.

    Die nächste Werkrealschule ist knappe 20km entfernt.

    Hier wurde aus zwei Werkrealschulen eine Gemeinschaftsschule gemacht.


    Werkrealschulen gibt es schon ne Weile. Meine Stieftochter hat vor 17 Jahren da schon Mittlere Reife gemacht, meine sehr gute Freundin vor 24 Jahren.