Corona-Bonus im ÖD - mit gutem Beispiel voran

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  • Ich hab jetzt meinen Bonus-Anteil bekommen und find das total daneben, dass es den pauschal für alle gibt. Ich hatte durch Corona keine Einschränkungen - bzw. verdanke ich Corona so gesehen sogar meine Chance, in der Schule arbeiten zu dürfen. Ich mag das Geld also nicht behalten und geb die Hälfte an jemanden in der Pflege ab, der es wirklich verdient hat, die andere Hälfte spende ich an die BRK Helfer vor Ort hier bei uns, die großartige Arbeit leisten, was Schnelltests und Impfaktionen angeht. #danke

    Ich schreib das nicht, um mit meiner Mildtätigkeit anzugeben, sondern um die ein oder andere zu motivieren, es mir gleichzutun. Muss natürlich keiner, muss sich auch keiner rechtfertigen, der das Geld selbst behalten will oder muss, aber wem es nicht wehtut - warum nicht ein bisschen Robin Hood spielen und das Geld dorthin geben, wo es hingehört? :D

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Leider habe ich als Ärztin im KH bisher keinen Cent Coronabonus gesehen, so dass ich davon auch nichts spenden kann. Selbstverständlich finde ich es auch wichtiger die Pflege zu bedenken, aber die bekommen ja auch nicht ernsthaft was. Dafür haben sich viele Pflegekräfte und inzwischen auch ein paar Ärzte bei uns Corona geholt.

    Ich gönne jedem einen Coronazuschlag. Aber so richtig fair läuft das nicht. In unserem KH haben z.B. alle Verwaltungskräfte einen kleinen Coronabonus bekommen, obwohl sie nie einem Patienten über den Weg gelaufen sind. So richtig gesehen oder gewertschätzt fühlt man sich da nicht. Und unsere Pflegekräfte gehen wohl in der nächsten Runde auch wieder leer aus, da sir uns um die Coronapatienten kümmern, die schon schwere Pflegefälle sind und keine invasive Beatmung mehr möchten. Wie kann man nur darauf kommen, dass unsere Pfleger/innen damit viel Arbeit haben und ein hohes Ansteckungsrisiko immer bestand, da sie so lange in den Zimmern arbeiten müssen?


    Was ist mit den vielen MFAs in den Arztpraxen, die echt viel aushalten mussten in der intensiven Impfzeit?


    Ich befürchte, man merkt mir meinen Frust mal wieder deutlich an.

    Es ist aber wohl auch schwierig da eine gerechte Lösung zu finden. Das sehe ich wohl ein.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich finde es auch nicht fair.


    Bei uns in der Firma gab es letztes Jahr einen Coronabonus in Höhe von 5% des Bruttogehaltes. Das heißt, die Leute, die am wenigsten verdienen, aber mit den meisten Ärger wegen Corona hatten (IT, Empfang, Assistenzen, Teilzeitkräfte mit Kindern) habe am Wenigsten bekommen und die AnwältInnen, die im Zweifel schon einen Heimarbeitsplatz hatten und den bloß ausgebaut haben, haben am meisten bekommen.


    Ich habe den Netto-Betrag meines Bonus dann meiner Schwester gegeben, die Krankenschwester auf einer Intensivstation und in der Weiterbildung zur Intensivkrankenschwester ist (und keinen nennenswerten Bonus bekommen hat), sondern im Gegneteil im Rahmen der Weiterbildung noch Gehaltsausfälle hat.


  • Ich hab einen anteiligen Coronabonus im ÖD bekommen. Allerdings war und ist das Lehrerdasein in Coronazeiten auch extrem oberscheiße. Und da ich momentan erhebliche Gesundheitskosten habe, aber viel weniger Geld bekomme (Stundenreduktion, bevor ich so schwer krank wurde - was durchaus mit der Arbeit als Lehrerin in Coronazeiten zu tun hat) und weil ich 2019-20 fast 15.000€ gespendet habe, behalte ich den jetzt einfach egoistisch. Da lasse ich mich auch von so einem Thread nicht unter Druck setzen.

  • Ich hab einen anteiligen Coronabonus im ÖD bekommen. Allerdings war und ist das Lehrerdasein in Coronazeiten auch extrem oberscheiße. Und da ich momentan erhebliche Gesundheitskosten habe, aber viel weniger Geld bekomme (Stundenreduktion, bevor ich so schwer krank wurde - was durchaus mit der Arbeit als Lehrerin in Coronazeiten zu tun hat) und weil ich 2019-20 fast 15.000€ gespendet habe, behalte ich den jetzt einfach egoistisch. Da lasse ich mich auch von so einem Thread nicht unter Druck setzen.

    Das halte ich für Lehrkräfte auch absolut für in Ordnung. Ich bin dankbar für jede Lehrkraft, die weiter die Stellung hält und versucht, die Kids gut durch die Pandemie zu bringen.


    Bei uns in der Firma (nicht ÖD) soll es wohl auch einen Coronabonus geben. Wir sitzen fast alle im mobilen Arbeiten und sind zumindest keiner Gefährdung durch die Arbeit ausgesetzt. Andererseits hatten viele natürlich auch Mehrkosten, weil man sich zu Hause inzwischen doch eingerichtet hat, zu Hause Mehrkosten für Energie und Wasser hat und der AG mobiles Arbeiten findenziell auch nicht unterstützt. Ich weiß noch nicht, was ich damit mache. Der erste Versuch der Auszahlung ist verwaltungsmäßig wohl auch erst mal schief gegangen...

  • Den Bonus gibt es nur für die Länder.

    Ich bin kommunal angestellt (Landkreis) und bekomme nichts.

    Ehrlich gesagt, waren wir genauso immer da, hatten immer offen.

    Ja, ich würde mich über einen Bonus freuen.

    Jeder Lockdown war für mich eine heftige Belastung. Schulen zu und wir mussten arbeiten. Und ich bin allein.

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013


    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • Danke, Ana.


    Ich hab den Bonus für mich halt nicht gerechtfertigt gefunden und mir überlegt, wo das Geld eigentlich hin gehört. #weissnicht Warum dich das unter Druck setzt, versteh ich nicht ganz, Aoife .

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Den Bonus gibt es nur für die Länder.

    Ich bin kommunal angestellt (Landkreis) und bekomme nichts.

    Ehrlich gesagt, waren wir genauso immer da, hatten immer offen.

    Ja, ich würde mich über einen Bonus freuen.

    Jeder Lockdown war für mich eine heftige Belastung. Schulen zu und wir mussten arbeiten. Und ich bin allein.

    Reich mir die Flosse…ich arbeite in einer Schule, bin allerdings bei der Kommune angestellt…alle Lehrerkollegen freuen sich (zu Recht) und man selber sitzt daneben, während man den ganzen Tag nix anders außer Corona zu tun hat….und die anderen Sachen irgendwie dazwischen schiebt.


    Trotzdem möchte ich noch einmal hervorheben, dass es eben keine wirkliche Coronaprämie ist, sondern eine Ausgleichszahlung für eine tarifliche Nullrunde im Öffenlichen Dienst- Land….nur hätte man sich dann die Bezeichnung Coronaprämie schenken können…sowas hinterlässt nur böses Blut.

  • Ich schrieb, ich lasse mich nicht unter Druck setzen. Diesen Eindruck erweckt der Tread bei mir. Aber das mag meiner aktuellen Situation mehr geschuldet sein als euren Posts, bitte entschuldigt. Paranoia.

  • Trotzdem möchte ich noch einmal hervorheben, dass es eben keine wirkliche Coronaprämie ist, sondern eine Ausgleichszahlung für eine tarifliche Nullrunde im Öffenlichen Dienst- Land….nur hätte man sich dann die Bezeichnung Coronaprämie schenken können…sowas hinterlässt nur böses Blut.

    Die Bezeichnung "Coronaprämie" hatte irgendwelche steuerrechtliche Gründe. (Für "Coronaprämien" gab es irgendwelche Sonderregelungen.) Aber mit Corona hat diese Zahlung eigentlich nichts zu tun und Du hast völlig Recht - die Bezeichnung irritiert.


    Ich denke, jede und jeder darf seine reguläre, tarifliche Gehaltserhöhungen spenden, verschenken usw., aber ich würde das jetzt nicht als moralischen Anspruch formulieren wollen, dass man das tun sollte/müsste.

  • Vielleicht noch zur Klärung:


    Den Corona-Bonus kann jeder Arbeitgeber in jeder Branche in Höhe bis zu 1500 Euro auszahlen, steuerfrei ist er dann, wenn er gegenüber den Behörden irgendwie als als Sonderleistung in der Pandemie glaubhaft machen kann, ist nicht schwer, die sind da zugänglich.


    Die wenigsten Arbeitgeber haben diese Möglichkeit in Anspruch genommen.


    Der öD hat in seiner Tarifrunde 2020 (VKA+Bund, also Gemeinden und Bundesbehörden und sowas alles ) innerhalb der regulären Entgeltrunde diese Möglichkeit aufgegriffen und zusätzlich zur normalen Prozentualen Erhöhung auch diesen Bonus vereinbart. Sonst wäre nämlich hier nichts passiert, obwohl der öD systemrelevant ist. Die Kosten in den Kommunen werden nämlich vom kommunalen Prüfungsverband überprüft (damit die Bürgermeister*innen nicht zu viel ausgeben und Steuergelder verschwenden) und sind dann mit einer tarifierten Lösung auf der sicheren Seite.

    Die Kommunen und der Bund haben also 2020 im Rahmen der Tarifrunde ihren steuerfreien Coronbonus erhalten.


    Die Länder (auch öffentlicher Dienst) haben einen eigenen Tarifvertrag, den TV-L. Dieser wird seit 2005 separat verhandelt und zwar immer zwischen den Jahren von VKA/Bund. War also 2021 im Herbst dran. Und natürlich wurde auch da ein Corona-Bonus abgeschlossen.


    Es ist also nicht so, dass jetzt die Länder was bekommen und VKA/Bund geht leer aus, sondern die haben 2020 schon bekommen und die Länder ziehen jetzt nach.
    Die Beträge sind unterschiedlich, die vom TV-L sind höher, weil der TV-L für 2021 eine Nullrunde hatte und das Gesamtvolumen insgesamt auch niedriger ist.

  • Mich stört an diesen Coronaboni wirklich sehr das Gießkannenprinzip.

    Ich habe bereits 2020 1000€ Coronabonus für- aus meiner Sicht- nichts bekommen. Also dafür, dass ich von heute auf morgen geschützt und sicher ins Homeoffice durfte, die Betreuung meiner Kinder gesichert war, mein IG Metall Gehalt weiter voll und dazu noch zusätzliche Urlaubstage bekommen habe.

    Ich empfand es nicht nur gegenüber Pflegekräften, Lehrerinnen, Polizistinnen, den gewerblichen Mitarbeiterinnen meines Unternehmen und allen anderen präsenzpflichtg Tätigen zutiefst ungerecht, sondern auch gegenüber den Gastronomen, Künstlern, Einzelhändlern etc.

    Ich habe es gespendet (genau so wie den Kinderbonus) weil ich es schlichtweg nicht gerecht fand, was da passiert und weil es mir ein schlechtes Gefühl gemacht hat, dermaßen privilegiert zu werden. Also eigentlich habe ich es gespendet, weil ich das unfassbare Glück habe, nicht darauf angewiesen zu sein und weil ich ein gutes Gefühl haben wollte. Ganz egoistisch. Mit vollen Händen und vollen Energiefässern ist es sehr leicht, großzügig zu sein.


    Von daher verstehe ich jede die sagt, dieser Bonus ist ein Tropfen auf dem heißen Stein als Ausgleich für die Mehrbelastung, die Existenzsorgen, die Geldknappheit, die gesundheitlichen Risiken die ich in den vergangenen 2 Jahren tragen musste und ich brauche und behalte es, um ein wenig das Konto oder die Energiefässer wieder aufzufüllen. Ihr habt das Euch verdient!

  • Fürchel #top


    Ich kann das Wort nicht mehr hören... ich arbeite in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen. Alle freunde/Familie gehen davon aus, dass ich ja den Bonus bekommen habe weil 'pflege'

    Da wir aber eine Einrichtung der Eingliederungshilfe sind gab es keinen Bonus....


    Aber jetzt nach meiner covid Infektion galten dann die Regeln für Pflegeeinrichtungen um wieder arbeiten 'zu dürfen'

    #confused


    Dabei waren die Lockdown echt hart für mich... AE Beide Kinder Zuhause (k1 durfte nicht in die Notbetreuung weil es innder NB keine teilhabeassistent bekam) mir einem Job wo es kein HO gibt...


    Und ex hält es Mir jetzt noch vor, dass ich den Kindergeldcoronabonus 'behalten' habe

    Wie ein Quadrat in einem Kreis,
    eck ich immer wieder an.....




  • Ich finde das nett von dir, Fürchel .

    Und ich meine "nett" im Sinne von freundlich, mitfühlend, sozial.


    Wir haben Hühner.

    Ich nehme regelmäßig Eier mit zur Arbeit (ich bin Lehrerin) und das Geld, was mir dafür freiwillig bezahlt wird (hat sich so etabliert), spende ich.

    Seit dem Frühjahr ging es in den Nothilfefonds der Deutschen Orchesterstiftung für freischaffende Künstler.


    Jetzt kommt der Bonus.
    Den behalte ich bzw. lade meine Kinder zum Essen ein oder schenke ihnen was.

    Für sie waren permanent gestresste Eltern auch kein Spaß (mein Mann hat den gleichen Job, was für eine Freude...).


    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals so fertig war wie in den letzten beiden Jahren.

    Schule mit Corona ist kein Spaß, da stimme ich Aoife zu.

    Ich bin psychisch nicht ganz gesund, ich wurde im Herbst 2020 und im Frühling 2021 nochmal akut, was zum Glück ganz gut aufgefangen wurde von Profis.


    Unter Druck fühle ich mich nicht, weil ich wieder ziemlich stabil bin.

    Ich kann mir aber vorstellen, dass ich mich vor einem Jahr angegriffen gefühlt hätte.

    Ich fühlte mich irgendwie permanent angegriffen, parallel dazu der leicht irrsinnige Schulalltag....


    Andere Meldungen als Corona auf Seite 1 der Zeitung habe ich mir gewünscht.

    Das, was nachkam, habe ich mir nicht gewünscht. Wer hat das schon?


    Über das Geld freue ich mich einfach.

    Ich finde, dass es durchaus auch an andere Menschen hätte gehen sollen.

    salido und Miriam verstehe ich da sehr gut!