Ich esse zu viel und bin damit so unglücklich

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  • Also ich kann vermelden, dass es bei mir jetzt wieder etwas besser wird. Ich habe zwei Jahre hinter mir, in denen ich alle möglichen Versuche unternommen habe, ein bisschen abzuspecken, und bei mir hat auch Intervallfasten wirklich gar nichts gebracht, obwohl ich da wirklich nur sehr, sehr wenig gegessen habe. Ich kam mir schon vor wie meine Schwiegermutter, die immer sagt, sie isst den ganzen Tag nichts und nimmt trotzdem zu (wobei das in dem Fall halt definitiv nicht stimmt #rolleyes).

    Und als ich es schon fast aufgeben wollte und auf jeden Fall mal meine Schilddrüse anschauen lassen wollte - da ging es plötzlich wieder 8o

    Was ich gerade mache: eigentlich recht normal frühstücken, halt 2 statt 3 Scheiben Toast bzw. 1 statt 2 Croissants, bisschen weniger Müsli übers Obst und den Joghurt, nur ein Ei im Glas, sowas halt.

    Mittags gibt’s eine nackte Breze, einen großen Obstsalat und ein (!) Stück dunkle Schokolade.

    Und abends wieder ein normales Abendessen, nur dass ich mir halt wirklich nur einmal aus dem Nudeltopf nehme. Danach putze ich mir recht bald die Zähne, dann esse ich nämlich definitiv nichts mehr.

    Zwischendurch gibt’s durchaus mal einen Gin Tonic oder eine kleine Cola (wir haben immer die 0,2-Liter-Flaschen daheim.

    Und ich nehme seit November im Schnitt 100-200 Gramm pro Woche ab.

    Lange Litanei, aber: es funktioniert, und das freut mich tierisch, weil es bedeutet, dass die blöden Wechseljahre jetzt nicht zwangsläufig dafür sorgen werden, dass ich um den Menopausenbauch nicht herumkomme. Dass ich sehr wohl noch einigermaßen schlank sein kann. Dass diese Phase, in der ich mir beim Zunehmen quasi zuschauen konnte, hoffentlich genau das war: eine Phase.

    Das mit dem Topf leer essen macht übrigens immer mein Mann. Dagegen hilft eigentlich nur, die Reste konsequent sofort in den Kühlschrank zu verfrachten oder sie wegzuwerfen. Und mir fällt es z.B. viel leichter, bei einer Portion zu bleiben, wenn der Topf nicht - wie bei uns leider üblich - auf dem Tisch steht.

    Wichtig ist dabei, dass mir das, was ich esse, auch wirklich schmeckt. Sonst hab ich anschließend Gelüste auf was Leckeres. Und ich kaufe mir gerne leckeres Obst zum Schnabulieren, wenn mich die Lust auf was Süßes packt. Das mag ich eigentlich fast noch lieber als Schokolade.

    Das kann schon wieder besser werden, wart‘s ab #ja

  • Wichtig ist dabei, dass mir das, was ich esse, auch wirklich schmeckt. Sonst hab ich anschließend Gelüste auf was Leckeres.

    Ich bedanke mich bei Dir für diesen Satz, der mir gerade die Augen geöffnet hat!! #danke


    Das ist genau mein Problem: ich esse immer wieder Sachen, die ich für die anderen koche oder die mega gesund sind in Gesellschaft und hinterher packt mich die Unzufriedenheit und ich esse noch was Süsses alleine hinterher, und dann viel zu viel.


    Ich muss mehr darauf achten, auch bei den Mahlzeiten das zu essen zu kriegen was ich will. Darum habe ich auch mit den Kindern zugenommen. Ich will vernünftig und ein gutes Vorbild sein und esse meine Süßigkeiten heimlich danach.

  • Wichtig ist dabei, dass mir das, was ich esse, auch wirklich schmeckt. Sonst hab ich anschließend Gelüste auf was Leckeres.

    Das ist bei mir auch so. Ich liebe Essen. Und ich kann glaube ich recht gut kochen. Es muss einfach schmecken, das ist ganz, ganz wichtig. Ich hoffe, dass es mir irgendwann wieder gelingt, mich einzufangen, so wie Du, sendlingerin es schreibst. Ich möchte bitte keinen Menopausenbauch. Das bin echt nicht ich. #hmpf

  • Diese Fressattacken, unfassbar! Ich möchte mal einen Tag erleben, an dem ich drei "vernünftige" sprich nicht überdimensionierte Mahlzeiten esse. Und vom Grasen zwischendrin wollen wir mal nicht reden.

    Ich hak mal hier ein.

    Vielleicht braucht nicht jeder Mensch 3 "vernünftige" Mahlzeiten? Vielleicht passt es einfach nicht zu jedem nur 3x am Tag und dann eine große Portion zu essen.


    Mir geht es besser damit, wenn ich über den Tag verteilt winzige Portionen esse, quasi grase, wie Du so schön schreibst. #freu

    Dabei gibt es dann Gesundes als auch weniger Gesundes.

    Abends wird hier gekocht und auch da ist meine Portion eher ein Seniorenteller. Vermutlich weil mein Magen auf kleine Mengen eingestellt ist.


    Nur so als Gedanke.

    Alles Liebe Dir :)

  • Positiv ist, dass der Frühling vor der Tür steht.

    Ich koche automatisch leichter, salatlastiger, weniger deftig und bewege mich mehr, der Tag hat ja mehr helle Stunden, im Winter liege ich schon um 5 Uhr erschöpft irgend in einer Ecke.


    Ausserdem habe ich angefangen Chips und Süsses zu ersetzen.

    Habe immer gefrohrene Edamame im Haus und bereite die sehr salzig zu wenn ich lust auf Chips habe, oder esse Lupinen aus dem Glas, dadurch bekomme ich sogar noch ne extra Portion Eiweiss. Oder ich mache mir eine schnelle Brühe.

    Lust auf Süsses habe ich selten und dann lutsche ich einen TL Xylit.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • Ich möchte hier auch nochmal schreiben, ich hoffe, das ist o.k. - irgendwie beschäftigen mich eure Posts ganz schön.

    Weil ich auch im "real life" soviele Frauen kenne, denen es so geht wie euch.

    Warum ist das nur so? Frauen haben Schuldgefühle oder fühlen sich disziplinlos oder verkommen, wenn sie essen, worauf sie Bock haben.

    Ich kenne auch einige - sehr wenige Frauen - für die Ernährung irgendwie kein Thema ist, die einfach essen, was und wann sie essen wollen, ohne groß darüber zu reden, ohne Schuldgefühle zu haben, ohne sich über die "Gesundheit" der Nahrung groß einen Kopf zu machen. Wie kleine Kinder eben essen, was ich auch immer faszinierend fand/finde. Nach Bedarf. Was ja sehr "rabenkonform" ist. Warum soll das, was für Kinder gilt, für Erwachsene nicht mehr gelten? Diese Frauen, die essen, was sie wollen, sind nornalgewichtig oder auch etwas "dicker", haben aber kein Übergewicht (nach meinem Eindruck jedenfalls). Sie haben auch keinen dicken Wechseljahrebauch.

    Nach meinem Eindruck haben diese ganzen Diäten - Intervallfasten, Fastenwochen, Kalorienzählen oder was auch immer - das Potenzial, dieses normale Verhältnis zum Essen "nach Bedarf" zu zerstören. Eine Freundin von mir sagt, dass immer wenn sie sich vornimmt, weniger zu essen, alles nur noch leckerer aussieht und sie häufiger ans Essen denkt. Diese Heißhungerattacken nach Nutella, den Resten aus der Pfanne oder Schokoladentafeln, die fehlende "Disziplin", die Ihr beschreibt - vielleicht sind das ja doch ganz normale Reaktionen des Körpers auf diese Fastentage, das Kalorienzählen, auf die bewusste Einschränkung der Nahrungsaufnahme usw., von denen Ihr ja auch schreibt. Jedenfalls erzählen mir alle Frauen, die ich im Real Life kenne, die auch sehr auf das Essen achten, immer "gesund" essen, Fastentage halten, Intervallfasten machen, von genau dem, was Ihr auch beschreibt - Heißhungerattacken, "Rückfällen" und den anschließenden Schuld- oder Schamgefühlen. Das kann doch kein Zufall sein. Ich würde gerne fragen: Habt Ihr das schon mal ausprobiert, einfach nach Bedarf zu essen, eben das, was schmeckt und worauf ihr Lust habt? So wie man Kindern, die immer nur Nudeln wollen, das erlaubt, im Vertrauen darauf, dass sie dann schon irgendwann auch was anderes probieren werden, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass erwachsene Frauen sich wochenlang nur von Schokolade, Nutella und Riesenportionen ernähren werden, wenn sie einfach "nach Bedarf" essen, sondern ganz normal ihr Maß finden werden. Auch mal mit Schokolade, klar, aber auch mit vielen anderen leckeren Dingen, die weniger Kalorien haben.

    Wenn Kinder groß werden, verändert sich ihr Körper. Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, verändert sich auch ihr Körper. Das ist eben so. Warum muss man da so "gegenanarbeiten"? Weil man nicht alt werden will? Ich glaube nicht, dass man automatisch einen dicken Bauch bekommt, wenn man nach Bedarf isst. Er wird vielleicht etwas dicker sein als zu der Zeit, als man 20 war. Aber das darf er ja auch, denn das ist bei allen Frauen so.


    Ich habe ja gerade diese japanischen Roman "Butter" gelesen, von dem ich schon geschrieben hatte. Hauptfigur ist eine japanische Journalistin in den 30ern, die eigentlich nie Zeit hat zum Essen und auch sehr, sehr schlank ist. Dann will sie eine Reportage schreiben über eine Frau, die als Serienmörderin angeklagt ist; die sich von Männern finanziell aushalten ließ, superlecker gekocht hat und dann angeblich die Männer umgebracht hat. Sie besucht die Frau im Gefängnis, und dort unterhalten sie sich über - Essen. Butter z.B. Keine fettfreie, schlankheitsfördernde Margarine, sondern alle möglichen Gerichte, die mit Butter gekocht werden. Das einfachste: Reis mit Sojasauße und Butter. Die Journalistin fängt an, solche Gerichte für sich zu kochen. Sie entdeckt den Genuss. In der ersten Phase isst sie viel zu viel, nimmt richtig zu und bekommt sogar eine Speisenröhrenentzündung. Aber dann findet sie ihr Maß. Ist nicht mehr so superschlank, wie es von japanischen Frauen offenbar erwartet wird. Genießt das Essen, auch kalorienreiches Essen, hat keine Schuldgefühle deswegen, und es geht ihr insgesamt auch besser. Ihren Freund stört das erst sehr, dass sie zunimmt - er empfindet es so, dass sie sich "gehen lässt". Aber dann versteht er, worum es eigentlich geht. Das Buch zu lesen hat total Spaß gemacht.

    Was will ich eigentlich sagen? Ich glaube, dass es am einfachsten ist, einfach mit den ganzen Diäten, Intervallfasten usw. aufzuhören - es sei denn, man bekommt so etwas vom Arzt verschrieben, hat z.B. richtig Übergewicht, das gesundheitliche Probleme verursacht oder hat anderweitige gesundheitliche Probleme oder so, die mit einer Diät behandelt werden müssen. Aber wenn das nicht der Fall ist, man gesund ist usw., und sich einfach nur "zu dick" fühlt (ohne das überhaupt zu sein) führen diese ganzen Diäten doch anscheind immer wieder zu diesen Heißhungerattacken - früher oder später. Und im Anschluss daran zu Schuldgefühlen, Selbstvorwürfen, unglücklich sein ... schlimm. Ich wünsche einfach jeder Frau, dass sie ohne Schuldgefühle und Selbstvorwürfe isst, was, wie viel und wann sie essen mag. Essen nach Bedarf. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich jederzeit Schokolade essen "darf", oder Nutella oder was auch immer, weil ich eben keine Fastenwochen oder kein Kalorienzählen mache - und zwar nicht nur heute nicht, sondern einfach niemals - dann wird doch auch der "Heißhunger" darauf doch nicht mehr da sein.

    Oder, was meint Ihr?

  • Hagendeel , danke für deinen tollen Beitrag! Da ist m.E. viel Wahres drin.

    Das Problem ist, denke ich, dass sich das Mindset eben nicht "einfach" ändern lässt und "einfach" nach Bedarf essen nicht so einfach klappt.


    Ich habe(auch ohne Schwangerschaft ;) ) auch Miss Ellie s Problem, dass ich schwer ein Maß finde. Ich esse wahnsinnig gerne und möchte gleichzeitig gerne schlank sein.

    So richtig passt das - je nach Veranlagung- einfach nicht zusammen.

  • Hagendeel

    Ich verstehe was Du meinst, aber halte das für unrealistisch


    Wir sind einer Lebensmittel INDUSTRIE ausgesetzt, die tagtäglich und allgegenwärtig versucht uns mit allen Mitteln dazu zu bringen, ihre Produkte zu kaufen und zu essen.


    Es ist unrealistisch, dass wir uns dem entziehen.


    Wir werden permanent umworben und verführt.

    Jeder Gang in den Supermarkt dient dazu unsere Einkaufswagen möglichst voll und unser Portemonnaie möglichst leer zu machen.


    Das erfolgt in der Regel unbewusst.

    Geben wir dem ungebremst nach, werden wir einfach nur fett.


    Das hat mit Intuition nicht mehr viel zu tun, da die Lebensmittel voller Aromen und Geschmachsverstärker sind, die unsere natürlichen Instinkte täuschen.


    Wer den verarbeiteten Lebensmitteln mit viel Disziplin entsagt, kann vielleicht noch intuitiv essen.


    Für alle Anderen normalen und nicht hyperdisziplinierten sehe ich da schwarz.


    Ich denke, wir müssen akzeptieren, dass in unserer Überflussgesellschaft der Kampf gegen die Pfunde so dazugehört wie früher der Kampf gegen den Hunger.


    Für die meisten Menschen. Ausnahmen gibt es immer. Und oft sieht man dünnen Menschen ihre Angewohnheiten und Verzichte nicht an, wenn sie z.B. Mahlzeiten weglassen oder durch Getränke, Zigaretten etc. ersetzen.

  • Der richtige Weg wäre meiner Meinung nach, dass Bewusstsein für die Machenschaften der Lebensmittelindustrie zu schärfen, so dass man sieht, dass es sich um ein gesellschaftliches Problem handelt und nicht um ein individuelles.

    Das würde auch die Schuldgefühle auflösen.


    Aber wer sollte daran Interesse haben?


    Da lässt man uns lieber unsere Schuldgefühle und den Glauben, dass wir es selbst verbockt haben und verkauft uns Diättipps, Sportgeräte etc.


    Wir werden mal wieder von vorne bis hinten verschaukelt und man spielt mit unseren Gefühlen.


    Und das betrifft Männer mittlerweile - im Übrigen- genauso. Es ist kein Frauenphänomen. Männer leiden nur anders und versuchen es oft mehr mit Sport.

  • Sorry, ich habe heute mal wieder meinen zynischen Tag... aber ich bin einfach nicht gewillt mir einreden zu lassen, dass es nur mein persönliches Problem und meine Schuld ist. Dieser Thread zeigt ja sehr deutlich, wie viele betroffen sind.


    Unser Gefühl trügt uns nicht: es ist ein ewiger Kampf gegen einen übermächtigen Gegner aber der Gegner sind nicht wir oder der innere Schweinehund, der Gegner ist eine übermächtige und hochprofitable Lebensmittelindustrie, die an unserer Gesundheit kein Interesse hat sondern nur an der maximalen Gewinnspanne.

  • Hagendeel

    Ich habe bisher nur still mitgelesen, weil ich das Problem auch kenne. Ich finde deinen Beitrag gut und wichtig. Bin auch deiner Meinung. Ich habe ein gutes Buch zum Thema "aufhören mit Diäten" gelesen - "Die Fuck-it DIät"

    Dennoch triggern mich solche Aussagen. Weil ich nämlich stets versuche einfach zu essen worauf ich Lust habe und es auch zu geniessen. Bei mir ist aber das Problem irgendwo tiefer..... Ich esse nämlich ohne Lust und Genuss. Es gibt also faktisch keinen Moment in dem ich diese Momente wo ich zuviel esse geniessen kann. Weder verspüre ich Gelüste denen ich nachgehe, noch geniesse ich den Moment wenn ich das Essen im Mund habe. Das Gefühl danach ist sowieso doof, weil eben schon vorher doofe Gefühle aufkamen. Und triggern mich Aussagen wie: "Iss doch einfach worauf du Lust hast" enorm. Und geben mir einmal mehr das Gefühl zu versagen.

    Es ist schwierig zu beschreiben.... und ich möchte dich auf keinen Fall angreifen. Ich finde deinen Beitrag sehr wertschätzend und empathisch.

  • Ich finde es großartig und wichtig was Du schreibst, Hagendeel. Das erst einmal vorweg.

    Fakt ist - ich esse zB viel weniger als früher und nehme dennoch zu. Das liegt daran, dass man in den Wechseljahren mit einem mal einen anderen Stoffwechsel zu bekommen scheint ( so zumindest bei manchen/Vielen) und das normale Essverhalten nicht mehr passt. Ich war früher sehr schlank und sportlich, dann nicht mehr so ganz schlank und sportlich, aber ok. Und jetzt habe ich in 2 Jahren 8kg zugenommen und bin leicht übergewichtig und mag mich gar nicht mehr so wirklich optisch.

    Aber ich quäle mich weder mit irgendwelchen Programmen noch versuche ich mir krampfhaft alles zu verbieten.

    Ich gehe da echt sehr langsam und behutsam mit der Ernährungsumstellung ( als eigentlich einfach weniger essen) um und vertraue darauf, dass das wieder wird. Also so, dass ich sagen kann - ist ok.

    Wenn ich natürlich unbedingt auch mit 50 Plus die Figur einer 30jährigen haben möchte, dann hilft nur ein fetter Verzicht. Und zwar für den Rest der Tage. Mehr Sport ist zwar super und gut für die Gesundheit, aber viel Sport macht einfach auch logischerweise mehr Hunger, Kalorienmäßig wird es da schwer das abzufangen ohne mehr essen.

    Natürlich will sich jede hier gefallen, da bin ich ganz bei Euch, aber man muss irgendwann die Veränderung des Körpers durchaus auch akzeptieren lernen und der Fokus sollte für mich eher auf „gesunde Ernährung“ liegen. Wenn das dann viel ist ab und an #weissnicht- so what ? hat man es eben gebraucht.

    4 Jungs 2006-2013, 2 Hunde und 6 Schildis


    Für immer im #herz : Mani,Yaco,Emma, Fini,Bilbo und Dotti - meine allerbesten 4-Pfoten-Freunde #kerze

    Wir sehen uns irgendwann wieder #herzen


    Eines Tages werde wir alle sterben - aber an allen anderen Tagen nicht #sonne

  • Hallo,


    mir geht es genauso. Nachdem ich immer am oberen Rand des Normalgewichtes war, bin ich nun schleichend in den letzten Jahren um 10 Kilo drüber. Ich hasse, hasse, hasse das!! Mein ganzer Tag kreist ums Essen. Wenn ich essen würde was ich möchte, würde ich mich wirklich ausschließlich von Schokolade und Nudeln ernähren (kein Obst, kein Gemüse). Ich kämpfe jeden Tag dagegen an. Wie Miss Ellie schreibt, esse ich auch gegen den Druck im Bauch an. Selbst wenn ich sehr satt bin, muss nachdem Abendessen noch Schokolade gegessen werden. Ausnahmslos immer. Ich war bis mein Sohn auf die Welt kam untergewichtig. Seit er da war, ging es stetig bergauf. Irgendwie verbinde ich Essen mit entspannen und Pause machen. Wenn es mir ganz schlecht geht (Depression oder so) kann ich dagegen nichts essen. Ich versuche es jeden Tag aufs Neue und versage jeden Tag wieder #crying . Ich möchte einfach schlank sein, ich denke immer dann bin ich wertvoller. Ich ziehe jeden Tag Shapeware an, damit mein Bauch nicht so hervorsticht.

    Ich habe das jetzt mal ungefiltert aufgeschrieben und schicke es einfach ab, auch wenn ich mich schäme #schäm.


    LG

    wuschel

  • Manchmal habe ich einfach Lust mich „vollzustopfen“, obwohl nix da ist was mir wirklich schmeckt und ich nach jeder Portion denke - ne, darauf hatte ich jetzt auch keine Lust, dafür ist mir jetzt schlecht ! :D

    Ich weiss, dass es dabei eigentlich nicht ums Essen geht, dass ich irgendwo einen Mangel habe. Aber solange das nicht zu gesundheitsgefährdendem Übergewicht wird - warum nicht einfach akzeptieren ? es ist doch bestimmt 100% mehr an Erkenntnis als der Großteil aller Männer, die ich kenne, in dem Zusammenhang hätten. Wir wissen das ja, analysieren das richtig - und erwarten jetzt ernsthaft - am besten in irgendwlechen stressigen Situationen, auf die wir nicht mal wirklich Einfluss nehmen können, das Problem anders zu lösen ? Die erforderliche Befriedigung anders auf die Schnelle hinzubekommen ? hey, wir setzen uns keinen Schuss Heroin, wir essen mal etwas Nutella aus dem Glas !!!!!

    Mir hilft da alles andere „sich gutes tun“ nix - Baden, Duftöle, schöne Musik hören - das ist für mich alles Schnickschnack wenn ich Lust auf Schoki habe #weissnicht

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  • Ich kenne das Gefühl, insbesondere beim Versagen, und dem Glauben man wäre irgendwie wertvoller oder alles wäre einfacher als schlanker Mensch ( alleine die Klamottensuche MUSS doch viel einfacher sein).

    Der Punkt nur - das ist es nicht.

    Die Probleme in Deinem Leben werden kein bisschen weniger wenn Du schlank bist. Das kann ich Dir mir Sicherheit sagen.

    Mir persönlich hat es sehr geholfen mich zu fragen, wofür ich mir den (Schutz)Panzer aus Essen zulege. Sofern man bereit ist mit der Antwort leben zu können.

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  • Staubflocke da sagst du was. Irgendwas hat das gerade bei mir getroffen #crying . Ist es aufgeben, wenn ich mich erstmal damit abfinde so zu sein wie ich bin, übergewichig und verfressen???? (Ich schreibe hier nur, wie es sich für mich persönlich anfühlt)


    wuschel #schäm

  • Ich finde das ja so toll, wie hier wieder so eine fruchtbare und konstruktive Diskussion entsteht. Danke! #herz


    Genau das, was Ihr aufschreibt, geht in meinem Kopf hin und her. Vor allem, was Du, Hagendeel, schreibst, sind auch meine Gedanken. Aber das geht jetzt schon seit Wochen so, dass ich denke: Ist egal, ich erlaube mir das jetzt. Aber es wird einfach nicht weniger. Ich esse und esse und esse und ich hasse es, einen so vollen Bauch zu haben. Das fühlt sich im Moment des Essens gut an, aber direkt danach nicht mehr, weil dieses Völlegefühl einfach nicht schön ist. Aber es wäre paradiesisch, einfach intuitiv essen zu können und damit normalgewichtig zu sein.

    Interessant finde ich auch immer noch, dass ich, wenn ich bei meinem Freund bin, solche Dinge nicht brauche. Da würde ich wirklich sagen: Ich esse intuitiv. Wir kochen schon auch mal fett mit Käse oder so, aber dann esse ich davon, bis ich satt bin und fertig. Da merke ich, wie sehr Essen für mich einen Trösteeffekt hat.

    Und dann: Ich bin ja so eine kleine Perfektionistin, gerade nervt mich, dass ich keine Arbeit in der Stadt des Liebsten finde. Das triggert meinen Glauben daran, dass ich eine Hochstaplerin bin, die nichts kann und nichts weiß. Und nun kommt es halt raus. Rein rational weiß ich natürlich, dass das Quatsch ist, ich wäre glaube ich ein ziemlicher Gewinn für jedes Team, weil ich klug, zuverlässig, kreativ und lustig bin. Aber der innere Zensor sagt: "Tja, mit dem Lebenslauf würde ich Dich auch nicht einstellen." #hmpf

    Jedenfalls will die Perfektionistin in mir alles, alles richtig machen. Die Kinder gut erziehen und sie gut kleiden. Den Hund liebevoll und hundegerecht behandeln, gute Arbeit leisten, kluge Bücher lesen, sinnvolle Freizeitgestaltung schaffen.

    Die Perfektionistin ist eine ziemlich anstrengende Person.

    Und ich möchte ihr gern ins Gesicht pupsen und einfach nur zu Hause herumgammeln und Nutella essen.

    Argh. Und ich hab so viele Jahre therapeutische Begleitung hinter mir, dass ich es kaum noch zählen kann.

  • wuschel bitte nicht schämen! #herz #knuddel


    Hagendeel und Staubflocke , im Prinzip gebe ich euch Recht, aber es funktioniert für mich nicht.

    Ich habe zeitlebens immer ziemlich ungesund gegessen.

    Ich war als Kind/Teenager tagsüber Zuhause und habe mich von dem ernährt, was Kühlschrank und Vorräte so hergaben.

    Das konnte durchaus roher Kuchenteig, Pommes, Nutella, Mengen an belegten Broten und ähnlichem sein.

    Auf die Idee, mir was gutes zu kochen bin ich nie gekommen. Das war mir zu aufwändig.

    Essen musste schnell satt machen und schnell verfügbar sein.

    Zugenommen habe ich dadurch nie.


    Als meine Tochter geboren wurde habe ich mich erstmals mit gesundem Essen beschäftigt und ab da auch täglich gekocht.

    Meine Essensausfälle gab es dann halt zusätzlich.


    Inzwischen lege ich schon Wert auf gutes Essen, koche gut und oft exotisch, aber diese Essensausfälle kommen wieder und ich bin machtlos irgendwie.


    Und nein, ich fühle mich nicht wohl in meinem „neuen“ schlaffen Körper. Vielleicht lerne ich es irgendwann zu akzeptieren (zumal mein Mann da sehr süß ist und meint, er fände mich sexier, als in jungen Jahren ?), aber im Moment geht’s nicht.


    Und noch ein Nein: Klamottenkauf ist mit kleinerer Konfektionsgröße für mich deutlich einfacher! Ich habe alles kaufen können, ohne dass es irgendwie gefühlt blöd an mir aussah, irgendwo kniff oder ich mich fühlte, wie eine Presswurst.

    Ich zog an, schaute und den Spiegel und dachte, joa, geht gut.

    Jetzt ist das anders.


    Ich denke auch, dieses „einfach“ gesund und normal essen ist eben nicht einfach. Da steckt soviel mehr hinter.


    Ich bin auf jeden Fall NICHT glücklich mit der Situation und kann mich nicht mit ihr anfreunden. #hmpf