Ein Elternteil krank, Betreuung wie regeln

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  • Hallo zusammen,


    mich würde interessieren wie andere mit folgender Situation umgehen.

    Elternteil (ich), der sich sonst tagsüber um die Kinder kümmert, ist krank. Kinder sind gesund.

    Diese Situation sorgt bei uns für Stress und Frust.

    Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich den funktionierenden, gewohnten Ablauf durcheinander bringe. Ja ich weiß ?, krank ist krank.

    Mein Mann ist pflichtbewusst, will zur Arbeit und bekommt dort auch regelmäßig Druck wenn solche Situationen eintreten. Wobei Druck noch untertrieben ist, sein Chef ist nennen wir es mal altmodisch und das Gegenteil von Familienfreundlich.

    Mein Mann ist dann schon bereit sich um die Kinder zu kümmern, keine Frage, aber es ist schwierig.

    Kindkranktage sind in so einem Fall ja nicht möglich. Habt ihr für sowas einen Notfall Babysitter? Wegen Corona ist das momentan auch nicht so easy. Oma/Opa ist nicht möglich.

    Wie regelt ihr sowas? Wie geht ihr damit um? Irgendwelche Tipps ? #confused

  • Kein Tipp, nur viel Verständnis für das Problem. Bei uns war es ähnlich, Mann konnte nicht einfach auf der Arbeit fehlen spontan, schon gar nicht wegen Kind. Und Homeoffice ist in seinem Job nicht möglich. Ehrlich gesagt habe ich mich auch krank immer allein um die Kinder gekümmert. Selbst wenn ich mit Magen-Darm kaum noch aus dem Bett gekommen bin und einmal sogar mit einer schweren Lungenentzündung. #hmpf
    Theoretisch kann der Arzt da eine Haushaltshilfe verordnen, aber das muss erst an die Krankenkasse geschickt werden, die muss zustimmen und dann muss man sich die auch noch selbst suchen. Völlig utopisch, wenn man krank ist, dringend sofort jemanden braucht und dann auch noch auf dem Dorf wohnt, wo es schlicht so ein Angebot auch nicht gibt. Großeltern hatten wir auch nicht.

  • Ich glaube der Partner kann den Part der verordneten Haushaltshilfe übernehmen und bekommt dann die Bezahlung von der Krankenkasse.

    Ja. Haben wir so ein-zweimal in Anspruch genommen. War etwas Papierkram, um an das Geld zu kommen, aber der zeitliche Ablauf war unproblematisch, ging quasi sofort nach einem Telefonat mit der Krankenkasse.

    Ansonsten ist es halt die Frage, wie alt die Kinder sind und wie die sonstigen Umstände sind.

    Generell bin ich inzwischen sehr dafür, den gesetzlichen Rahmen auszuschöpfen, nur so lernen solche AGs endlich mal, dass die Welt nimmer so ist wie vor 50 Jahren.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ich halte es auch aus emanzipatorischer Sicht für unabdingbar, dass auch die Väter endlich ihrer Sorgepflicht nachkommen. Sowohl familienintern, aber noch wichtiger als Zeichen nach außen, dass Care-Arbeit Geld-Arbeit schlägt: Alle Arbeitgeber:innen mit Kindern können potentiell ausfallen. Wenn das mal ankommt, könnte hoffentlich/vielleicht die Unfairnis im Arbeitsleben weniger werden, dass Frauen schon abgewiesen/ungerner genommen werden und schlechtere Chancen haben, allein weil sie schwanger werden könnten.

    Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht!


    Aber es hilft ungemein, wenn man ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten Wasser gibt, ab und an etwas Dünger und gute Erde zur Verfügung stellt und ihm Schatten spendet wo die Sonne zu stark scheint

  • Bei uns sind die Rahmenbedingungen etwas anders, da wir beide auch Homeofficemöglichkeiten haben. Bei Betreuungsengpässen im Krankheitsfall haben wir bisher diese Dinge genutzt:


    Kind so lange wie möglich in Schule/Nachmittagsbetreuung lassen

    Kind großzügig Zeit mit Tablet etc. verbringen lassen

    Flexibilitätsspielräume bei der Arbeitszeit nutzen (Überstundenabbau, Homeoffice, Terminverschiebungen)

    Kind mit Freund verabreden (notfalls auch mit Übernachtung)

    selbst krank melden

    Urlaub nehmen

    Haushaltshilfe beantragen (Partner als Haushaltshilfe)

  • Normale Krankheit (also sowas wie Bronchitis, Angina, Magen Darm) irgendwie überstehen. Mit elektronischen Helfern. Krankenhaus Aufenthalte mit Schicht tauschen/frei nehmen, Betreuungszeiten ausnutzen, Omas.

    Liebe Grüße, Lillian

    "Okay Hazel Grace?"

  • Ich glaube der Partner kann den Part der verordneten Haushaltshilfe übernehmen und bekommt dann die Bezahlung von der Krankenkasse.

    Ja. Haben wir so ein-zweimal in Anspruch genommen. War etwas Papierkram, um an das Geld zu kommen, aber der zeitliche Ablauf war unproblematisch, ging quasi sofort nach einem Telefonat mit der Krankenkasse.

    Ansonsten ist es halt die Frage, wie alt die Kinder sind und wie die sonstigen Umstände sind.

    Generell bin ich inzwischen sehr dafür, den gesetzlichen Rahmen auszuschöpfen, nur so lernen solche AGs endlich mal, dass die Welt nimmer so ist wie vor 50 Jahren.

    Wie genau geht das denn? Wir haben die Situation auch gerade, ich Corona, die anderen nicht.

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Reeza : Gute Besserung! Wie krank fühlst Du Dich denn? Bei uns war es so, dass ich teilweise zeitlich gebunden arbeiten musste, als mein Mann Covid hatte. Er hat zu der Zeit hauptsächlich im Bett gewohnt, und das Kind war dann eben viel dabei, hat Ferngesehen, mit Fußballkarten gespielt, im Raum Fußball gespielt, und zwischendruch ging mal etwas Vorlesen, Maumau oder so. Aufstehen war gelegentlich möglich, um eine TK-Pizza in den Ofen zu schieben oder ähnlich einfaches. Wäre sowas in Deinem Zustand möglich oder geht es Dir dafür zu schlecht?

  • Lang ists her, aber wir haben eine Bescheinigung vom Arzt erhalten, dass Haushaltshilfe nötig ist und damit dann bei der Krankenkasse angerufen. Den Rest hat mein Mann erledigt, aber wie genau, weiss er nimmer, sorry. Ich lag im KH und hatte damit nicht wirklich Einblick, was für Formulare da waren.

    Finanziell wars klar ein Minusgeschäft, aber besser als nix.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Reeza : Gute Besserung! Wie krank fühlst Du Dich denn? Bei uns war es so, dass ich teilweise zeitlich gebunden arbeiten musste, als mein Mann Covid hatte. Er hat zu der Zeit hauptsächlich im Bett gewohnt, und das Kind war dann eben viel dabei, hat Ferngesehen, mit Fußballkarten gespielt, im Raum Fußball gespielt, und zwischendruch ging mal etwas Vorlesen, Maumau oder so. Aufstehen war gelegentlich möglich, um eine TK-Pizza in den Ofen zu schieben oder ähnlich einfaches. Wäre sowas in Deinem Zustand möglich oder geht es Dir dafür zu schlecht?

    Das ginge zur Not, aber ich will eine Infektion der andern vermeiden und isoliere mich, daher ist das eigentlich ausgeschlossen.


    Lang ists her, aber wir haben eine Bescheinigung vom Arzt erhalten, dass Haushaltshilfe nötig ist und damit dann bei der Krankenkasse angerufen. Den Rest hat mein Mann erledigt, aber wie genau, weiss er nimmer, sorry. Ich lag im KH und hatte damit nicht wirklich Einblick, was für Formulare da waren.

    Finanziell wars klar ein Minusgeschäft, aber besser als nix.

    Danke, heißt also Montag einfach erst mal Hausarzt anrufen.

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Danke für eure Antwort. Ich sehe schon es ist und bleibt ein Problem unserer Zeit.

    Ich habe auch schon mehrmals mit Magen Darm oder ähnlichem einfach weiter gemacht. Dazu bin ich aber mittlerweile oder momentan nicht mehr bereit.

    Das was Anaba schreibt finde ich auch richtig und wichtig. Es ist nur so anstrengend und mir scheint, es entstehen viele Nachteile daraus. In dem Fall berufliche Nachteile für meinen Mann.


    Wenn der Partner den Part der verordneten Haushaltshilfe übernimmt, wie wird das mit dem Arbeitgeber geklärt? Der muss doch bestimmt seine Zustimmung geben?


    Unsere Kinder sind 3 u. 7 längere Betreuung ist nicht möglich. Die Große kommt um 12.30 Uhr von der Schule und die Kleine geht erst seit ein paar Wochen in den Kiga. Da ist mehr noch nicht drin.


    Von mir auch gute Besserung Reeza

  • Ich halte es auch aus emanzipatorischer Sicht für unabdingbar, dass auch die Väter endlich ihrer Sorgepflicht nachkommen. Sowohl familienintern, aber noch wichtiger als Zeichen nach außen, dass Care-Arbeit Geld-Arbeit schlägt: Alle Arbeitgeber:innen mit Kindern können potentiell ausfallen. Wenn das mal ankommt, könnte hoffentlich/vielleicht die Unfairnis im Arbeitsleben weniger werden, dass Frauen schon abgewiesen/ungerner genommen werden und schlechtere Chancen haben, allein weil sie schwanger werden könnten.

    Dankeschön

    Ich kriege schnappatmung wenn ich so etwas lese

    Antwort mein Mann kümmert sich um die Kinder


    Aus anderer Perspektive

    Ich als Chefin ermögliche das meinen Mitarbeitern selbstverständlich

    Von überstundenabbau zu unbezahlten Urlaub

    Zu ich arbeite in Randstunden oder oder oder


    Wir sind im Jahr 2022 und ich lese immer noch … mein Mann kann nicht fehlen…


    War jetzt vermutlich nicht hilfreich

    Ich versichere euch

    Auch Männer sind nicht so unabkömmlich wie sie oft meinen

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Wenn der Partner den Part der verordneten Haushaltshilfe übernimmt, wie wird das mit dem Arbeitgeber geklärt? Der muss doch bestimmt seine Zustimmung geben?

    Wer Kinder betreuen muss, hat das Recht auf unbezahlten Urlaub.


    Ich habe damals #gruebel auf der Internetseite meiner Krankenkasse den Haushaltshilfe-Antrag runtergeladen und ihn von meinem Arzt unterschreiben lassen.

  • Danke.

    Das ist sehr schön wenn du das deinen Mitarbeitern ermöglichst. Ist aber leider die Ausnahme.

    Sorry, ich fühl mich genötigt, für meinen Mann und auch mich etwas Partei zu ergreifen. Er hatte z.B. bei Kind 1 1/2 Jahr Elternzeit und bei Kind 2 ein Jahr Elternzeit, ohne Teilzeit.

    Dadurch hat sich die Einstellung seines Arbeitgebers übrigens nicht geändert. Ganz im Gegenteil, er kann sich jetzt jedes mal anhören, er war doch in Elternzeit, jetzt ist auch mal gut mit Kindern und so…

  • Ich hoffe, Dir geht es morgen schon besser! Ich fürchte, die Verordnung einer Haushaltshilfe käme nicht in Betracht, sofern Du mal eine Pizza in den Ofen schieben und rudimentär Kinder beaufsichtigen und versorgen kannst. Der Wunsch nach Isolation ist meines Wissens nach kein Grund für eine Verordnung.

  • puh, also soll man lieber seine Kinder infizieren weil man sich um sie kümmern muss? :(

    Ich wär ja grad auch über unbezahlten urlaub froh - mein Mann meinte eben, er bekäme wahrscheinlich keinen Urlaub nächste Woche, weil ein wichtiges Projekt abgeschlossen werden muss und er das übergeben muss. Versteh ich auch alles, aber was soll man denn dann machen :/


    Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich den funktionierenden, gewohnten Ablauf durcheinander bringe. Ja ich weiß ?, krank ist krank.

    Mein Mann ist pflichtbewusst, will zur Arbeit und bekommt dort auch regelmäßig Druck wenn solche Situationen eintreten. Wobei Druck noch untertrieben ist, sein Chef ist nennen wir es mal altmodisch und das Gegenteil von Familienfreundlich.

    Mein Mann ist dann schon bereit sich um die Kinder zu kümmern, keine Frage, aber es ist schwierig.

    ich kann as echt gut nachfühlen, das ist bei uns ganz genauso.

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Habt ihr mal mit der Krankenkasse gesprochen? Wir hatten das vor kurzem genau so, ich war infiziert, Mann und Kind noch nicht und wir wollten uns voneinander isolieren. Ich habe dann mit der Krankenkasse telefoniert und sie meinten, mein Mann könnte in diesem Fall die Corona-Kinderkrankentage beantragen, da das Kind ja in Quarantäne war und ich mich nicht kümmern könne. Haben wir auch für zwei Tage gemacht, dann waren auch Mann und Kind positiv und das Problem hatte sich erledigt.

    Mein Mann hat aber einen sehr tollen Arbeitgeber, der da keine Probleme macht.

  • Ich fürchte auch, dass das kein Grund für eine Haushaltshilfe ist. Zumal ich bezweifel, dass irgendjemand grade freiwillig zu euch in den Haushalt möchte, wenn die Kinder möglicherweise ja auch schon infiziert sein könnten (nur ggf. noch negativ und/oder ohne Symptome) und mit Pech dann die Haushaltshilfe anstecken. #angst