Gibt es hier Sozialwissenschaftlerinnen oder Politikwissenschaftlerinnen?

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  • Wir sitzen hier etwas überfordert vor den vielen Optionen. Wenn einen diese Fächer interessieren, wie findet man denn heraus, ob der angebotene Studiengang von den Studierenden gut bewertet wird, wonach sich die Studiengänge gegebenenfalls unterscheiden, ob es Schwerpunktsetzungen gibt, die schon relevant für die Auswahl des Masters sind?

    In meinem Studienfach waren die Unterschiede je nach Uni sehr erheblich und tatsächlich auch ziemlich prägend für die spätere berufliche Richtung. Ich hatte allerdings keine Wahl (ZVS) und Glück, dass das für mich gepasst hat. Insofern bin ich etwas vorsichtig damit, den Studiengang hauptsächlich nach Attraktivität des Studienorts und Kneipendichte auszusuchen, habe aber keinen Plan wer mir sagen könnte, worauf da zu achten ist. Die Studienberatungen der Hochschulen werben natürlich für ihre eigenen Institute.

    Insofern setze ich meine Hoffnungen auf Euch. Vielleicht hat ja eine Lust, ein bisschen zu erzählen oder es gibt sogar Rabenkinder die diese Fächer studieren und die aktuelle Eindrücke haben? #danke

  • Ich habe Politikwissenschaften an der FU studiert - ist aber schon ein bisschen her.

    Grundsätzlich: Das politikwissenschaftliche Institut der FU ist groß (ich meine sogar das größte in Deutschland?), was zur Folge hat, dass man vor Ort viel Auswahl hat: Politik mit Recht, Wirtschaft, Theorie, Umwelt, etc. Das ist natürlich ganz nett, falls man noch nicht weiß, in welche Richtung es genau gehen soll. Allerdings "verläuft" man sich in Berlin gerne mal, das ist schon eine große, eher unpersönliche Universität für den Studienanfang.

    Falls es einen Länderschwerpunkt gibt - an etlichen Universitäten gibt es Länder-Institute: Frankreichzentrum, GB, etc. Die bieten auch politikwissenschaftliche Themen an, halt aus einem anderen Blickwinkel - das könnte vielleicht auch noch spannend sein.

    Ich lass das jetzt mal als erste Gedanken da - gibt es denn einen Schwerpunkt? Ein Ziel (Journalismus, Wissenschaft)?

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Ich habe Politikwissenschaften in Halle und Leipzig studiert - Soziologie als Schwerpunktbereich - ist aber auch schon etwas her. Für Politikwissenschaften gelten als besonders renommierte Studienorte meines Wissens München, Mannheim, Münster, Berlin, Leipzig und Tübingen. Die Fakultät in Halle hat mir persönlich auch sehr gut gefallen, sie ist klein und daher kennt man Professorinnen und Mitstudierende schnell persönlich- für das Grundstudium perfekt! Beide Universitäten waren auch im Bereich Soziologie gut aufgestellt.

    Im Grundstudium/Bachelor hat man vereinfacht gesagt, die Einführungen in Statistik/Methoden, politische Theorien/Ideengeschichte, Systemanalyse und Internationale Beziehungen - das Grundgerüst bieten einem alle Universitäten- Schwerpunkte setzt man im Master grob gesagt auch in diese Richtungen und das bieten einem auch alle Fakultäten.

    Grundsätzlich halte ich es auch nicht für verkehrt, zwischen Bachelor und Master die Uni zu wechseln - dann kann man auch nochmal genauer schauen, welche Lehrstühle da ein besonderes Angebot haben. Im wesentlichen bieten aber alle mir bekannten Universitäten genügend Raum auch eigene Themen zu setzen.

    Politikwissenschaften ist grundsätzlich ein Neigungsstudium, in dem man sich viel selbst aneignen muss - man sollte sich in jedem Fall für politische Theorien interessieren. Ich habe bisher auch noch keinen Politikwissenschaftler getroffen, der von einer Uni tatsächlich abgeraten hat. Zu welcher Uni tendiert ihr denn?

  • Hier, Sozialwissenschaften, vor ca 10 Jahren.

    Uns sagte man , wir könnten alles, aber nichts richtig ?‍♀️

    Was ich unterschätzt habe, war Statistik. Ich bin kein rationaler Zahlenmensch.

    Quanti und Quali war die Hölle.

    Falls das bei euch ähnlich ist, informiert euch mal in die Richtung, ob Ihr bereit seid, da auch mathematisch einzusteigen #angst

    Liebe Grüße

    Musicus mit gar nicht mehr so kleinem Mädchen (05)

  • Ich fürchte, das mit der Statistik wird tatsächlich kein Spaß, aber es gibt keinen Studiengang in der Richtung, in der man ohne auskommt. Ist ja für diejenigen, die später wissenschaftlich arbeiten wollen auch unumgänglich, sich da die Grundlagen anzueignen. Mathe war hier jetzt nicht das Lieblingsfach, aber ich hoffe mal, dass es fürs Bestehen reicht.

    Was macht Ihr denn beruflich inzwischen, falls Ihr das sagen mögt? Alles aber nichts richtig mag ja stimmen, aber bei der Art und Weise wie sich die Berufswelt in den nächsten Jahrzehnten ändern wird ist das vielleicht ein gutes Fundament.

    Und würdet Ihr das Studium wieder machen?

  • Wegen Statistik rate ich unbedingt ein Tutorium zu besuchen- wird entweder von der Fachschaft oder der Fakultät angeboten; dann drei/vier Mitstudierende suchen und gemeinsam üben und Altklausuren besorgen und rechnen, bis man sie auswendig kann - dann ist das gut zu schaffen. Ohne Statistik geht es tatsächlich nicht- auch im Berufsleben müssen Politikwissenschaftlerinnen Statistiken verstehen, präsentieren, erstellen und/oder erläutern ;)

    Die meisten Politikwissenschaftlerinnen, die ich kenne, arbeiten im vorpolitischen Raum (NGOs, Vereine, Verbände, Gewerkschaften, wenige auch in größeren Konzernen) oder im politischen Raum (Parteien und deren Organisationen) oder in größeren Behörden (Bundes- bzw. Landesministerien), manche bleiben auch in der Wissenschaft.

    Grundsätzlich ist es schwieriger einen gutbezahlten Job zu finden - Juristinnen, Lehrererinnen, Medizinerinnen, Ingenieurinnen haben es deutlich leichter- sowohl beim Gehalt als auch beim Berufseinstieg und der Planbarkeit bis zur Rente. Auch der Wiedereinstieg in den Beruf kann schwierig sein, wenn man zum Beispiel Erziehungszeiten nimmt oder umzieht. Es ist wichtig, schon während des Studiums ein Netzwerk aufzubauen. Blöd ist, wenn man dieses Netzwerk durch Umzug verliert.

    Zudem muss ich ganz klar sagen, dass sich die Jobs für Politikwissenschaften in Städten befinden- zieht man auf das Land, wird es deutlich schwieriger (das geht aber Historikerinnen, Literaturwissenschaftlerinnen oder Theaterwissenschaftlerinnen usw. nicht anders).

    Diejenigen, die ich kenne und die während des Studiums schon gut vernetzt waren, haben auch den Berufseinstieg problemlos geschafft - das war bei mir auch so. Aber, ich bin ja dann umgezogen und im ländlichen Raum gelandet und brauchte dann schon einen Moment um beruflich weiterzukommen- letztendlich habe ich noch einen Bachelor of laws gemacht und bin jetzt in der Kommunalverwaltung.

    Ich habe mein Studium geliebt und ,bin’ tatsächlich auch Politikwissenschaftlerin - also nicht bloß Job sondern tatsächlich Passion ;) - ich beschäftige mich nach wie vor mit dem Fach und lese auch entsprechende Fachbücher und Zeitschriften - aber ich mag zum Beispiel auch Jura und hätte es beruflich leichter gehabt, hätte ich Jura studiert - ob ich damit auch glücklicher wäre, weiß ich aber nicht. Vielleicht wäre ich dann auch Anwältin in einer Wirtschaftskanzlei und würde abends in mein Kissen weinen #freu

    Was ich sagen will, wenn man Politikwissenschaften studiert, dann tatsächlich, weil man das Fach liebt - sonst wird man wechseln oder abbrechen, was übrigens auch kein Beinbruch ist ;) - dümmer wird man nämlich nicht. :) Wenn man etwas macht, was man liebt, kann das nicht verkehrt sein :D

  • hier sozialwissenschaften in bochum, aber vor 30 jahren angefangen, daher nicht mehr wirklich aktuelle vergleichsmöglichkeiten. ich würde auch unbedingt schauen, was du damit anfangen willst und danach die uni wählen.

    journalismus = dafür gibt es eigene studiengänge.

    absoluter vorteil von bochum = es gibt nichts, was es dort nicht gibt. und alles soweit ich es von damals kenne in guter qualität. du kannst also sehr gut ergänzen. die uni mag ich auch (soweit man unis mögen kann), es ist eine campusuni, alles gut zugänglich.

    statistik hatte ich damals das volle programm und habe es auf der linken arschbacke abgesessen, das ist keine gehirnchirurgie, logisch und eindeutig. viele haben da so eine irrationale "uaaaaah mathe"-ladehemmung, das lohnt sich, sie über bord zu werfen. methoden der empirischen sozialforschung dagegen hatten wir bei helmut kromrey, koryphäe seines bereichs und verfasser des standardwerks, der sich null mühe gegeben hat, irgendwas zu vermitteln. das war kacke. ist aber mit anderen profs auch unkompliziert.

    also, schwalleradall, ich finde bochum empfehlenswert, schränke aber ein, mein wissen ist ggf veraltet.

    lg patrick

  • ich habe ja auch publizistik- und kommunikationswissenschaften studiert und arbeite in dem bereich.

    es war knallhart, ich habe mein leben lang geackert. erst als journalustin und im PR-bereich (mit 21 angefangen, vollzeit zu arbeiten, daher studiendauer 22 semester), dann marketing, unternehmensberatung, jetzt quasi vertrieb (spenderinnenkommunikation in einer NGO).

    grundsätzlich würde ich es NICHT noch mal machen. das liegt aber nicht am studium, das fand ich sehr interessant, sondern daran, dass ich es als überaus anstrengend empfand, mir jeden beruflichen schritt so hart selbst erarbeiten zu müssen und dass ich ultra genervt bin von personen, die ohne einschlägige ausbildung in meinem bereich rumdillettieren und damit das vorurteil bestärken, dass das ja krethi und plethi kann.

    mir wäre ein fokussierterer, beruflich zielführender studiengang wesentlich hilfreicher gewesen. ich habe mal ein paar semester medizin studiert (spezielle gründe) und hätte nie daran gedacht, ärztin zu werden, weil ich unglaublich pienzig und pingelig bin bei allem ekligen. aber heute finde ich das schon schade (also, ich weiß, dass ich ungeeignet für den beruf bin, wäre aber gerne geeignet).

    lg patrick

  • Danke Euch. Das bestätigt ein bisschen meine Hoffnungen und auch meine Befürchtungen.

    Der von patrick erwähnte fokussierte beruflich zielführende Studiengang wäre aus Elternsicht natürlich prima, aber wenn ich Stadtkaninchens Begeisterung über ihren Beruf lese, dann spricht das doch dafür, erstmal dem Interesse zu folgen :)

  • Ich bin ein bisschen "quer" reingerutscht - eigentlich habe ich Geschichte studiert und dann im FB Historische Grundlagen der Politik promoviert.

    Entsprechend habe ich keine Ahnung von Statistik und bin eher Geistes- als Sozialwissenschaftlerin, wobei ich die "Berührung" mit den Sozialwissenschaften als Geisteswissenschaftlerin sehr bereichernd fand.

    Aber das ist für die Entscheidungsfindung deines Kindes höchstens insofern relevant, als dass es nicht den einen Weg gibt.

    Inzwischen - nach Zwischenstationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni und an einer Gedenkstätte - arbeite ich als Lehrerin, was mit Politikwissenschaften ja auch eine Option ist.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    Willy Brandt, 1969

  • Eigentlich wollte ich Psychologie studieren, das ging aber im sose nicht, also hatte ich mit Soziologie angefangen, diplom, vor 30 Jahren, omg, angefangen.

    Im wise kam dann psycho dazu. Letztlich fand ich Soziologie so spannend, dass ich das weiter gemacht habe, und dort mein diplom. In psycho hatte ich nur Statistik gemacht. Ja, gehört als Methoden basic absolut dazu.

    Nach dem diplom habe ich noch ein postgraduierten Studiengang gemacht, und darf mich nun Master public health nennen.

    DA habe ich dann eher den Schwerpunkt gehabt, der mir dann beruflich in den Job half. Dazu hatte ich studienbegleitend und vor allem -finanzierend in der Psychiatrie gejobbt. Diese Praxiserfahrung, und der erst hiwi, dann wiss. MA job an der Fakultät halfen dann glaube ich auch, den ersten Job nach Abschluss zu bekommen.

    In der Soziologie habe ich vor allem die interdisziplinarität und die Art zu gucken, gelernt. Eben nicht der Blick auf das Individuum, sondern auf die Gesellschaft und die Strukturen, Systeme, Rollen etc...

    Sehr spannend

    Ach so, war Bielefeld, zumindest damals sowohl für die Soziologie eine sehr renommierte Fakultät (hab noch eine Vorlesung bei Niklas Luhmann mitgemacht) als auch für die Gesundheitswissenschaften in einer Vorreiterrolle

  • Ich kenne einen Politikwissenschaftler, der hat erst im Landtag Protokoll geschrieben und arbeitet jetzt im Prüfungsamt einer Uni. Er hat sich sehr schwer damit getan, einen Job zu finden und musste letztlich das Bundesland dafür wechseln.

    Eine Verwandte hat Politikwissenschaftstudiert und macht jetzt Teamleitung berufliche Reha.

    Für die Wahl der Uni würde ich auch einen Blick auf die diversen Rankings werfen. Und dann einmal hinfahren. So habe ich z.B. rausgefunden, dass ich keinesfalls nach Konstanz will, weil ich eine Campus-Uni jwd aufm Berg ziemlich blöd fand. .

    Ich habe mein Studium geliebt und ,bin’ tatsächlich auch Politikwissenschaftlerin - also nicht bloß Job sondern tatsächlich Passion ;) - ich beschäftige mich nach wie vor mit dem Fach und lese auch entsprechende Fachbücher und Zeitschriften - aber ich mag zum Beispiel auch Jura und hätte es beruflich leichter gehabt, hätte ich Jura studiert - ob ich damit auch glücklicher wäre, weiß ich aber nicht. Vielleicht wäre ich dann auch Anwältin in einer Wirtschaftskanzlei und würde abends in mein Kissen weinen #freu

    Pffff, Anwältin in einer Wirtschaftskanzlei ist 90% der Zeit ein total toller Beruf. ;)

    Vor allem kriegt man Probleme, die man tatsächlich selbst oder mithilfe von Kolleg:innen lösen kann. Und nicht immer nur so Probleme, die die Leute eigentlich selber lösen müssen.

    Außerdem sind die Arbeitsbedingungen tendenziell besser als in den [andere] Sozialwissenschaften.

    absoluter vorteil von bochum = es gibt nichts, was es dort nicht gibt. und alles soweit ich es von damals kenne in guter qualität. du kannst also sehr gut ergänzen. die uni mag ich auch (soweit man unis mögen kann), es ist eine campusuni, alles gut zugänglich.

    Warst du in letzter Zeit mal da? Ich war ca. 2005 und 2015 zweimal dort und fand es ziemlich trostlos und kaputt. #angst

    die_ruhr-universitaet_hat_neben_konzerten_im_audimax_auch_kunstsammlungen_zu_bieten.jpg&crop=0x20x1000x625&resize=1000x625&dt=201907091751270

  • Danke für diese vielen Einblicke. Ich bin erstmal erstaunt, wie viele von "Euch" es hier gibt und über die spannenden Lebensläufe.

    Ich merke beim Begleiten dieses Entscheidungsprozesses, dass ich schon ziemlich beeinträchtigt bin von Zukunftssorgen die die Arbeitswelt betreffen, in der unsere Kinder sich mal zurechtfinden müssen. Ich scheine nicht die einzige zu sein. Heute morgen las ich in der Zeitung, dass das lange etwas angestaubt wahrgenommene Beamtentum der jungen Generation wieder attraktiv erscheint.

    Noch vor ein paar Jahren wäre es mir leichter gefallen so ein Studium zu finanzieren bei dem nicht klar ist, wohin das führen wird (zumal ich selber anfangs auch nicht wusste, was ich mit meinem Studium mal anfangen will, reinfühlen kann ich mich da durchaus).

    Das mit der Campus-Uni ist übrigens Geschmackssache, ich hab in Konstanz und Tübingen studiert und fand das Campus-Modell viel, viel besser. In der Stadt hat sich zwischen den Instituten alles so verlaufen während wir "auf dem Berg" ganze Tage zwischen Bib, Hörsaal und Cafeteria im Pulk verbracht haben.

  • Zum Statistik Teil: ich hab 20 Jahre nach dem Abi angefange, Erziehungswissenschaft zu studieren und hatte Mathe damals nach der 11 abgewählt wegen absoluten Desinteresse und nicht-verstehen (damals mit 1 oder 2 Punkten). Als ich dann fürs Studium nochmal ran musste hab ich es zumindest kurzzeitig kapiert.. und vor Angst nicht zu bestehen eine 1 geschrieben.. (danach weitgehend wieder vergessen, also wie man was rechnet und so)

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Mein Mann hat Soziologie (Geschichte, Psychologie) als Magisterstudium gemacht und arbeitet nun in einem großen Konzern im Bereich Data- Science. (KI, Big data....)

    Er hat sich trotz, oder wegen schlechten Abinoten in Mathe bei der Statistik total reingekniet.

    Aus seiner Sicht ist ein Sozialwissenschaftastudium sehr zu empfehlen, da es dort einen großen Überblick über Themenbereiche gibt und dieser umfassende Blick in der Arbeitswelt sehr gesucht ist. Er ist seit einigen Jahren mit seinem Background kein Exot mehr.

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • Nona, bei solchen Geschichten staune ich immer wie das möglich ist. Mit diesen Data-Science-Themen hat sich Dein Mann doch nicht im Studium beschäftigt? Oder doch? Woher kommen die Kompetenzen dafür dann?

  • Ich habe "nur" Lehramt Sozialkunde studiert und deshalb quasi nur ein halbes PoWi-Studium. Grundstudium war in Halle und Hauptstudium in Erlangen. Das war damals nicht üblich nach der Zwischenprüfung zu wechseln, ich habe das aus privaten Gründen gemacht und fand es super, zwei unterschiedliche Systeme kennenzulernen. Durch Bachelor und Master ist das ja heute viel eher möglich und ja auch erwünscht den Studienort zu wechseln. So habe ich es zumindest verstanden.

    Halle fand ich ganz familiär, Erlangen eher elitär und distanziert von den Lehrpersonen her, aber das ist auch schon 15 Jahre her und da sind heute bestimmt ganz andere Leute am Ruder.

    Was ich wirklich nie verstanden habe war die Angst vor Statistik. Das hatte ja eine enorme Durchfallquote und ich habe nicht verstanden warum. In Mathe war ich auch eher im Zweier- und Dreierbereich in der Schule, aber Statistik war für mich kein Problem. Also es kann auch so laufen :)

    Aus meinem Schuljahrgang haben einige PoWi oder Soziologie auf Master studiert, die sind ja nach weiteren Fächern bei Stiftungen, in Museen, bei Abgeordneten oder auch in der Unternehmensberatung gelandet.

    Hach, ich würde so gern nochmal studieren, so nebenher eins, zwei Vorlesungen oder Seminare pro Semester, ganz ohne Ziel, einfach für neuen Input. Leider hat meine Stadt keine Uni. Aber dafür eine Seniorenuni und wenn ich mal alt bin, werde ich einfach Gasthörer #zwinker

  • even und Nona das macht mein onkel auch. er ist soziologe aus bochum und arbeitet seit jahrzehnten im bereich big data. dazu hat er sich selbst weiter qualifiziert und man sattelt gerade mit den statistik-und methodenkenntnissen da sehr leicht auf. Die daten müssen ja interpretiert werden, dafür bist du dann perfekt geeignet.

    er inzwischen über 70 und arbeitet immer noch, einfach, weil er das so gern macht und seine beratungskompetenz hoch geschätzt wird. und er ist sehr sehr wohlhabend durch diese arbeit geworden. wobei ich bei so beispielen immer zurückhaltend bin wegen des generationenunterschiedes.

    Susan Sto Helit das klingt ja traurig... ich war 2004 zuletzt da (bei meinem abschluss ?, ich habe 22 semester gebraucht, allerdings die meiste zeit nicht studiert, sondern halt vz gearbeitet und dazwischen das baby bekommen). damals war es noch wie ich es kannte. ich muss echt noch mal da hinfahren.

  • Hach, ich würde so gern nochmal studieren, so nebenher eins, zwei Vorlesungen oder Seminare pro Semester, ganz ohne Ziel, einfach für neuen Input. Leider hat meine Stadt keine Uni. Aber dafür eine Seniorenuni und wenn ich mal alt bin, werde ich einfach Gasthörer #zwinker

    Ganz genau so geht es mir auch. Wenn ich im Lotto gewinnen würde, wäre das eines meiner Projekte, nochmal studieren!

    Ich fühle mich sehr bereichert durch Eure Schilderungen, vielen Dank dass Ihr Euch Zeit genommen habt, zu erzählen. Ich wüsste nicht, woher ich diese vielen Eindrücke sonst hätte bekommen können!

    In vielen Fällen hat sich offensichtlich aus diesen interessanten aber eben nicht so stark berufsorientierenden Studiengängen Gutes ergeben und Ihr hattet spannende Arbeitsbereiche genannt, das hilft mir wirklich nochmal, die Entscheidung für so ein Studium auch zu unterstützen, wenn es das am Ende werden soll.