Abstillen

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  • Hallo,

    ich habe mich ein bisschen durchs Forum durchgelesen habe aber nicht so recht etwas gefunden von dem ich finde das ich es auf meine Situation anwenden kann, deswegen möchte ich hier kurz um Rat fragen.

    Meine Tochter ist jetzt 2,5 Jahre und ich stille noch am Abend. Sie fordert das Stillen auch vehement ein. Ich bin Vollzeit berufstätig und mein Mann kümmert sich unter Tags um sie.
    Mein Mann liegt mir jetzt sicher schon einige Monate in den Ohren das ich sie abstillen soll. Er meint das sie teilweise auch unter Tags Terz macht das sie gestillt werden wiil, und am Abend wenn ich heim komme möchte sie auch am liebsten schon gestillt werden.
    Wenn ich ihr dann erkläre das wir das erst zum Schlafen gehen machen gibt es häufig Geschrei und Tränen, die irgendwann dann doch versiegen wenn wir uns viel Mühe geben sie auf etwas anderes zu bringen.

    Mir ist das Stillen nur insofern unangenehm als das es doch immer noch einiges an Zeit in Anspruch nimmt und ich auch gerne mit meiner Tochter kuscheln möchte ohne das sie an der Brust nuckeln will.
    Mein Mann redet davon das das eine Quälerei ist und wenn ich sie Abstillen würde die Hormone sich einstellen würden das es ihr besser geht. Mein Bauchgefühl sagt das das ein großer Bullshit ist, aber ich bin mir halt nicht sicher.
    Daher bitte ich euch um Rat. Habt ihr vielleicht Tipps für mich?

  • Liebe Katse,


    verstehe ich das richtig: dein Mann denkt, dass sich der Hormonhaushalt deiner Tochter durch das Abstillen verändern wird und dadurch der Alltag einfacher wird? Das kann man so natürlich nicht sagen.


    Es wird sich - in einem, nach inzwischen 2,5 Jahren, vermutlich nicht mehr sehr starkem Maß - dein Hormonshaushalt verändern. Dabei kann es sein, dass Du feststellen wirst, dass Du etwas "ungeduldiger" wirst. Das ist eine Rückmeldung, die ich gerade von länger stillenden Müttern nach dem Abstillen immer wieder erhalte, dass sie feststellen, dass ihnen zum Einen die "Ruheinsel im Alltag", die sich durch das Stillen ergeben hat, fehlt und zum Anderen, dass sie weniger gelassen sind (auch wenn der Prolaktinspiegel bei länger stillenden Frauen insgesamt nicht mehr so hoch ist, scheint es da doch noch einen Zusammenhang zu geben).


    Aus dem, was Du schreibst, lese ich heraus, dass dein Mann möchte, dass Du abstillst, Du aber dem Abstillen eher ambivalent gegenüber stehst. Und das könnte genau der Punkt sein: Wenn ein Kind aktiv abgestillt werden soll, ist es ganz wichtig, dass die Mutter sich selbst sicher ist, dass sie abstillen will. Solange Du dir in dieser Frage nicht absolut sicher bist, wird ein Kind deine Zweifel spüren und verunsichert sein. Diese Verunsicherung führt dann nicht selten dazu, dass die Kinder vermehrt gestillt werden wollen. Solltest Du also abstillen wollen, dann ist es wichtig, dass Du diese Entscheidung für dich und dein Kind triffst und voll dahinter stehst. Abstillen aufgrund von Druck von anderen, ist meist schwierig für Mutter und Kind.


    Stillen ist viel mehr als nur Nahrung. Du bist den ganzen Tag außer Haus und dein Kind möchte am Abend, wenn Du nach Hause kommst, "Mama tanken". Dazu gehört aktuell (noch) das Stillen. Wie gesagt, nicht ausschließlich zur Ernährung, sondern aus emotionalen Gründen. Selbstverständlich ist es möglich, abzustillen und andere Wege der Zuwendung und Bindung zu finden. Die Beziehung von Mutter und Kind bzw. generell von Eltern und Kind ist ja nicht statisch und sondern wandelt sich von Geburt bis zum Erwachsenenalter ständig. Wenn deine Tochter tagsüber nach dem Stillen fragt, dann gehe ich davon aus, dass es sich dabei um die Frage nach dir handelt, der Mutter, die "an der Brust dranhängt". Abstillen wird also nichts daran ändern, dass deine Tochter nach dir fragen wird.


    Liebe Grüße

    Denise