Warum hat Deutschland so wenig Kinder?

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  • Den "Zeugungsstreik" beobachte ich übrigens auch. Und den Effekt, daß Männer mit Mitte 30 keine Erwachenen sind, sondern auf irgendeinem regressiven, kindischen Entwicklungsstand stehengebleibene Jammerlappen.


    #stumm


    Ich weiss wohl, was ich an meinem Mann habe.
    Für die Statistik: Eigentlich waren bei uns nur die gesellschaftlich anerkannten 2 Kinder geplant, mit Zwillingen haben wir nicht gerechnet.


    OT: Hera, ich freu mich grade einen Keks "unseren" Manduca in deinem Ava wiederzusehen.

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Hallo,


    @anne


    Wie gesagt, vielleicht ist es auch nur falsch verstanden.

    Sarah Blaffer Hdry sagt in ihrem Buch "Mutter Natur", dass diejenigen Gesellschaften am meisten Nachwuchs bekommen, die ein gut funktionierendes Betreuungssystem haben. Je mehr Unterstützung eine Mutter bei der Aufzucht ihres Nachwuches bekommt, desto mehr Nachkommen hat sie.

    ... las sich für mich in der direkten Antwort auf das Hinterfragen ob die Betreuungsplätze tatsächlich so ausschlaggebend sind, wie:


    Unterstützung = "fubktionierendes Betreuunungssysthem"


    und daraus folgend:


    Besser ausgebautes "Betreuungssysthem" = mehr außerhäusige Betreuungsplätze = mehr "Unterstützung" = auch mehr Kinder.


    Vieleicht weil es mir als Entgegnung das Zitat schien, vielleicht auch weil das Wort "Betreuungssysthem" in meinem Umfeld in der Regel auf die von Krippe bis Hort duchgehend ganztags organisierte institutionelle Betreuung (und eher nicht auf das private Netz) angewendet wird.

    2 Mal editiert, zuletzt von Trin ()

  • @ Anne: Ich wollte dich nicht angreifen und weiß um deine interessanten Posts. das (u.a. mit dir) war darauf bezogen, dass wir uns im altem Forum über dieses Thema ausführlich unterhalten hatten und da warst du eben auch mit dabei. Was genau du geschrieben hast, weiß ich nun nicht mehr, aber dass du viele Studien eingestreut und nicht nur Polemik, weiß ich sehr wohl.


    Ansonsten finde ich unseren "staat" ( wer ist das, nicht wir alle?) nicht kinder- oder Elternfeindlich-
    Es gibt hier wirklich tolle Sachen, z.B. große Parks in fast allen Städten, breite Gehwege, vieles kostenlos oder kostengünstig wie Bibliotheken, verschiedene Gelder, Radfahrwege, und 1000 andere Sachen, was in anderen Ländern in denen ich mich länger aufgehalten habe oder gelebt habe nicht selbstverständlich war. und ist....Kinderfeindlich finde hier den Umgangston der z.B. in der Betreuungsgelddebatte angeschlagen wurde.
    Mit Begriffen wie Gluckenprämie oder Verdummungsprämie haben die Leute, die sich hämisch gegen das Betreuungsgeld ausgelassen haben, sicher nicht für mehr Verständnis für die durchaus anstrengende Erziehungsarbeit gesorgt und auch nicht für mehr Lust sich dieser auszusetzen.
    ( Egal ob sie nun zuhause oder in der Kita statfindet, denn bei den meisten Menschen, die nichts von der Sache verstehen ist nur angekommen: Die die Kinder haben, wollen sich auf unsere Kosten durchschmarotzen und unser Geld für ihre Kinder haben) Ich glaube, diese ganzen Begrifflichkeiten "Kinder sind Privatangelegeheiten der Eltern" sorgen für eine tendenzielle kinderfeindliche Stimmung.


    @ trin: Danke, ich hatte es ebenso verstanden.

    Fix it even if you didn't break it

    Einmal editiert, zuletzt von Reisetomate ()

  • Trin, dann habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt:
    Bei der Unterstützung von der die Anthropologin Blaffer Hdry schreibt, geht es um konkrete Unterstützung von Müttern durch Entlastungen. Dazu gehört natürlich auch die Kinderbetreuung. Blaffer Hdry spricht in diesem Zusammenhang von "Alloeltern" bzw. "Allomüttern". Instituionelle Betreuung (im Sinne von bezahlt und "fremd buchbar") nennt sie nicht. Es geht ja hauptsächlich um Evolution und um die sozialen Stukturen von anderen Primaten und nicht um heutige industrielle Gesellschaften, die gegen Bezahlung Kinderbetreuung buchen.
    Blaffer Hdry stellt nur dar, dass wir eine kooperativ (= nicht nur durch die Mutter) aufziehende Spezies sind und belegt das an unendlichen vielen Beispielen.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Trin, dann habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt:
    Bei der Unterstützung von der die Anthropologin Blaffer Hdry schreibt, geht es um konkrete Unterstützung von Müttern durch Entlastungen. Dazu gehört natürlich auch die Kinderbetreuung. Blaffer Hdry spricht in diesem Zusammenhang von "Alloeltern" bzw. "Allomüttern". Instituionelle Betreuung (im Sinne von bezahlt und "fremd buchbar") nennt sie nicht. Es geht ja hauptsächlich um Evolution und um die sozialen Stukturen von anderen Primaten und nicht um heutige industrielle Gesellschaften, die gegen Bezahlung Kinderbetreuung buchen.
    Blaffer Hdry stellt nur dar, dass wir eine kooperativ (= nicht nur durch die Mutter) aufziehende Spezies sind und belegt das an unendlichen vielen Beispielen.


    LG,
    Anne

    Dann ist es wohl wirklich in dem Zusammenhang falsch angekommen.


    Nach meiner Erfahrung wird allerdings die Anerkennung der Leistung als ELTERN eher kleiner, wenn von der Gesellschaft erwartet wird, daß man die Kinder so früh wie möglich zur Krippe gibt. Und das wird erzeit definitv erwartet, zumindest da, wo die Plätze vorhanden sind. (Was anderes mag die Anerkennung als "Organisatoren" sein, die wird durchaus gegeben).


    Was soll daran schon schwer sein, die meiste Zeit gibt man sie eben ab und lebt sein (Arbeits)Leben wie vorher. Es wirk manchmal auch fast so als könnte man es selber nicht gut genug, das können nur die "Profis" richtig gut".
    (Ich dagegen habe das Gefühl, daß ich mich bis auf wenige Ausnahmen nie so gut und individuell um die betreuten Kleinkinder kümmern konnte wie Eltern das tun könnten, was allein schon an der Zahl und an der Stärke der Bindung liegt)...


    Und auch die Bereitschaft, wirklich gerne und bereitwillig zu helfen und zu unterstützen sinkt oder ist mit einem leichten Vorwurf verbunden - schließlich KÖNNTE man das Kind ja auch in Krippe oder Kindergarten geben. Das unterstützende und durch sien Vielfalt an Menschen entwicklungsfördernde "Dorf" reduziert sich so auf den Kindergarten - in dem die Kinder aber nicht die Vielfalt kennenlernen, die sie eigentlich brauchen um ihre gesamte soziale Kompetenz zu entwickeln (die ihnen dann irgendwann auch wieder hilft selber "Dorf" zu sein) sondern sie sind bis ins junge Erwachsenenalter hineinvorrangig in Gruppen von annähernd Gleichaltrigen (maximal +/-3 Jahre) mit 1-2 erwachsenen Gegenüber zusammen.


    Lustigerweise wurde die ganztägige Betreuung von 4 eigenen Kindern von anderen nie als "Arbeit" wahrgenommen, das stundenweise Betreuen EINES Tageskindes dagegen schon. Schon verrückt...

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Hm, das ist echt schwierig zu beantworten.


    Hier bei uns in der Stadt steigen die Geburtenzahlen unaufhörlich. Wurden 2001 noch ca. 3.800 Kinder geboren, sind es mittlerweile fast 6.000 Kinder im Jahr.
    Entsprechend rar sind mittlerweile hier auch die Betreuungsplätze. War es 2006, als ich für meinen Sohn einen Krippenplatz suchte, noch kein allzugroßes Problem, ist es nun für die Kleine fast aussichtslos.
    Also daran kann es auch nicht liegen.
    Das Elterngeld usw. kann auch nicht der Grund sein, denn das gibt es ja in ganz Deutschland gleich und da ist kein entsprechender Aufwärtstrend zu erkennen.


    Ich habe hier eine Auswertung gefunden: http://www.staedtestatistik.de…/BI222_FJT_Dr.Schultz.pdf


    Ich denke, hier liegt es v.a. an der persönlichen und wirtschaftlichen Sicherheit. Und es muss natürlich viele junge Leute geben, die optimistisch in die Zukunft blicken.
    Ich selbst kenne auch kaum gewollt Kinderlose #weissnicht .
    Es ist hier auch mittlerweile deutlich der Trend zum "Drittkind" erkennbar, wo lange Jahre bei max. 2 Kindern Schluss war, weil das eben so der "Standard" ist.

  • ch denke auch, dass es nicht nur an der Kinderbetreuung liegt. Ich glaube viel liegt daran, dass es kaum noch Großfamilien gibt, in dem Sinne, dass die Kinder im selben Ort bleiben, wo sie aufgewachsen sind.
    Und dann eben ein ganzes Netz aus Onkels, Tanten, Großeltern und so vorhanden ist.
    In vielen anderen Ländern ist das ( noch) nicht so, und da, wo die Familie auch plötzlich wegbricht aufgrund unserer dynamischen Arbeitswelt, sinkt die Geburtenrate binnen einer Generation drastisch ( siehe Portugal/Griechenland)
    Das widersprecht auch deiner These, Annie: Denn "Unterstützungssystem" kann, muss man aber nicht mit institutioneller Betreuung gleichsetzen. Unterstützung kann auch sein, dass eine Frau als Mutter in der Gesellschaft ein hohes Ansehen hat, dass sich die Frauen gegenseitig bei der Kinderaufzucht unterstützen, oder dass der Ort an sich kinderfreundlich ist und sich die Mutter keine Sorgen machen, wenn ihr Kind mal draußen spielt, ohne dass sie immer daneben stehen muss.
    Institutionelle Betreuung kann durchaus auch nicht unterstützend wirken, nämlich da, wo es zwischen Eltern und Einrichtung und Kind nicht passt und der tägliche Gang zur Kita zur einem nervenaufreibenden Slalomlauf wird.


    das muss ich unterschreiben.
    wenn ich mir vorstelle, ein kind zu bekommen und es nach sechs wochen für den kompletten tag in einer ollen ddr-kinderkrippe abgeben zu müssen, dann würde ich den kinderwunsch lieber erstmal vertagen. ;(

  • Spannendes Thema #ja


    Woher sollen wir Mütter auch wissen, warum es immer weniger Kinder in Deutschland gibt? #freu
    In meinem direkten Umfeld steigt die Geburtenrate jedenfalls. Der Trend geht zum 3. Kind, den hab ich einfach mal mitgemacht #augen
    Ich wollte immer schon mehr als ein Kind, schon seit ich denken kann. Kinderlos zu leben war nie auch nur ansatzweise ein Option, weshalb es mir auch immer sehr schwer fällt, Menschen zu verstehen, die ganz bewusst KEINE Kinder möchten #weissnicht
    Andererseits glaube ich nicht, dass es genau diese Menschen sind, die die Geburtenrate zurück gehen lassen. Selbstverwirklicher, Karrieremenschen hat es immer schon gegeben und gibt es in allen Gesellschaften, Ländern etc.
    Ich denke, es sind die Einzelkindfamilien und diejenigen, die auf Grund von gesundheitlichen Einschränkungen keine Kinder zeugen/bekommen können. meine ganz subjektive empfindung sagt mir, dass es von diesen beiden "typen" immer mehr zu geben scheint.
    Aber warum gerade in Deutschland?
    Ich finde, das Steuersystem, die Betreuungsplatz-Situation, die kinderfeindliche Stimmung werden alle dazu beitragen #ja


    Ich habe Deutschland eigentlich nie als besonders kinderfeindlich auf menschlicher Ebene empfunden, aber diverse Urlaube im Ausland (egal wo) und diverse ausländische Freunde haben mich eines Besseren belehrt. Kinder sind hier oft ein Störfaktor, das fängt schon beim Café-Besitzer an, der nicht will, dass Du dort Dein Baby stillst, geht weiter über die Vermieter, die am liebsten an Double-Income-No-Kids vermieten, Arbeitgeber, die Kinder eben nicht als Selbstverständlichkeit im Leben ihrer Angestellten ansehen, all die älteren, eher preußisch geprägten Herrschaften, die schon normal lebhafte Kinder nur schwer ertragen können (typisch deutsche Mecker-Mentalität) und dann noch der ohnehin recht hoch angesetzte Lebensstandard mit hübsch eingerichteten Wohnungen und Häusern, in denen man nur ungern ein paar Jahre auf Tischdeko verzichten möchte ;)
    Hinzu kommen (berechtigte) Zukunftsängste, wenn man daran denkt, dass die eigenen Kinder alle studieren wollen oder ein teure Ausbildung machen möchten. Reell kann sich das eine normal verdienende Familie kaum leisten, mehr als ein Kind auf die Uni zu schicken #weissnicht


    Aber das sind alles natürlich nur Mutmaßungen. Genaues weiß ich nicht. Woher auch, ich habe ja 3 Kinder und damit auf all das gepfiffen, was ich im obigen Absatz zu bedenken gab. #super

    "Erziehen heißt Vorleben, alles andere ist höchstens Dressur."

  • Ich habe nicht alles gelesen, aber ich finde es gehört schon eine gewaltige Menge Idealismus zum Kinder kriegen.
    Ich finde, D ist ein ziemlich kinderunfreundliches Land. Das geht bei Restaurants los, die Kinder unter 12 verbieten. Das geht weiter bei Schwimmbädern, die Kindern verbieten auch mal das tiefe Wasser auszuprobieren. Wiedereinstieg in den Beruf und all die vermutlich schon genannten Dinge... reden wir nicht drüber.


    Es ist auch immer schwieriger, früher waren die Familien groß, viele Generationen unter einem Dach, viel Hilfe für die Mütter. Heute steht man ziemlich einsam da.
    Finanziell hat sich auch einiges geändert, ich MUSS arbeiten, und das, obwohl wir nur 1 Auto haben und nie in Urlaub fahren.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • -In den USA ist es bei der Jobsuche von Vorteil wenn man Kinder hat, Denke: Die Frau kennt das leben und kann organisieren

    Das kann ich so nicht bestaetigen. Mein Job ist einer der Gruende warum ich erst jetzt (leider) mit der Babyplanung anfange, denn ich kann so leicht entlassen werden hier; ja, auch in der Schwangerschaft. Offiziell nicht wegen Schwangerschaft, aber was heisst das schon...


    Als ich selbst Mitarbeiter eingestellt habe, war es mir egal ob diejenigen Kinder haben oder nicht. D.h. es kann schon sein, dass Kinder als Einstellungskriterium weniger bedeutend in den USA sind, es wird einfach vorausgesetzt, dass man sowieso voll fuer die Firma einsatzbereit ist. Aber ob das als Vorteil zu sehen ist? #weissnicht

  • Zur Ausgangsfrage: Mein Hauptgrund (mit der Einzige): Ich fange erst jetzt mit der Kinderplanung an (33) weil ich meinen Job nicht verlieren moechte (USA) und eine bestimmte Position erreichen wollte. Kinderwunsch habe ich trotzdem schon laenger :( Jetzt haette ich am liebsten schon mehrere...

  • Ich überlege gerade, ob das z. B. in den USA anders ist, wie sieht denn da die Altersverteilung aus? Durften Frauen da schon immer ohne Erlaubnis Geld verdienen?

    Zur Altersverteilung kann ich nicht viel sagen. Aber was ich in unseren Meetings sehe (das kann natuerlich subjektiv sein, ist eine tech-Firma): Irgendein Fuehrungskraefte-Gespraech, es nehmen teil: 23 Maenner, 2-3 Frauen

  • Ich hab nur zwei Kinder.


    In unserem Umfeld(Familie, Nachbarschaft, Freunde) muss ich mich dafür oft rechtfertigen.Was, nur zwei Kinder? Wo zwei groß werden, ist doch auch Platz für ein drittes ...


    mich haben aber die Schwangerschaften und Geburten extrem belastet. Hatte jeweils OPs nach den Geburten (Krampfadern, nabelbruch, Beckenboden usw. usw.). Hab ewig gebraucht, um mich wieder aufzurappeln. Auch die Stillzeit fand ich körperlich enorm anstrengend (vor allem beim 2. Kind, das ich dann auch nicht lange gestillt habe).


    Dann die vielen Kleinkinderkrankheiten (sind wir nun gotteseidank mit durch), körperlich hat mich auch das sehr belastet.


    Kinderbetreuungsmöglichkeiten, berufliche Einschränkungen durch Kinder spielten bei mir eher keine Rolle.



    Deshalb bei uns: nur zwei Kinder.


    Hagendeel

  • Ich habe 2 Kinder. Hätte schon gern mehr, aber:


    • viele Dinge scheinen rein logistisch auf nur max. 2 Kinder ausgelegt zu sein (Wohnungen, Autos, Ermäßigungen bei Urlaub und Eintrittsgeldern...)
    • es fühlt sich (für mich) dadurch an, als würde die Akzeptanz in der Gesellschaft mit steigender Anzahl der Kinder sinken ("Zwei Kinder, das geht ja noch, aber drei... da habt ihr wohl nicht aufgepasst.")
    • Kinder kann man heute weitgehend "planen" (oder man bildet sich ein, das wäre so), wodurch viele vielleicht den Wunsch nach (mehr) Kindern aufschieben... bis die einen eben in der Kinderwunschpraxis sitzen und die anderen sich vom Kinderwunsch verabschieden, weil sie sich jetzt "zu alt" für Kinder fühlen
    • daneben gibt es viele unsichere Faktoren wie befristete Arbeitsverträge, arbeitgeberfreundliche Kündigungsmöglichkeiten, die erwartete "Flexibilität" und "Einsatzbereitschaft" in der Arbeitswelt
    • Kinder SIND ein Armutsrisiko
    • Kinder kosten Zeit und Geld - nicht jeder ist bereit, geliebte Gewohnheiten und Freiheiten dafür aufzugeben und viele fürchten vielleicht auch, sich Kinder am Ende nicht mehr leisten zu können
    • Vielleicht (ich weiß es nicht) findet der Berufseinstieg heute auch tendenziell später statt, dann braucht es noch den berühmten "Fuß in der Tür", bevor man sich (mehr) Kinder ohne größere Einbußen im Berufsleben leisten könnte... bei einigen ist es dann gefühlt zu spät-
    • die erste Frage bei Bewerbungsgesprächen ist: "Wie machen Sie das mit der Kinderbetreuung?" (bei männlichen Bewerbern weiß ich es nicht, bei mir war es bislang IMMER so. Weshalb ich beschlossen habe, meine Kinder künftig nicht mehr anzugeben in der Bewerbung.)
    • Männer haben vielleicht schlicht Angst, dass die Beziehung am Ende nicht hält, und dass sie dann Unterhalt zahlen müssen

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    There is no foot too small, that it cannot leave an imprint on this world.

  • Ich habe mir selber nie Gedanken gemacht um Betreuungsplätze, Finanzen, "kinderunfreundliches Deutschland", zuerst Arbeit, Haus und erst danach Kinder, ...


    Für mich stand immer fest, dass ich mehrere Kinder haben werde (eigene oder auch Pflege-, Adoptivkinder). Woher diese Einstellung kam? #weissnicht

    Liebe Grüße von junis



    "Bitte hör`nicht auf zu träumen, von einer besseren Welt!" Xavier Naidoo

  • Ich denke auch, dass da ein wenig die deutsche Mentalitaet mit Schuld hat.


    Generell haben Deutsche ein sehr hohes Sicherheits- und Ordnungsbeduerfnis. Man faengt mit Mitte 20 an, sich Gedanken um die Rente zu machen, hat diverse Versicherungen fuer alle Eventualitaeten, diskutiert alles und jedes bis ins kleinste letzte bisschen durch, stellt sicher, dass auch ja kein dies oder das irgendwo dran ist usw. usf.


    Kinder passen da schlicht ueberhaupt nicht rein. Sie sind so ziemlich das groesste Risiko, dass man eingehen kann im Leben und lassen sich nur mit viel Aufwand einordnen. Was natuerlich auch immer und jederzeit in allen Medien bis ins Kleinste besprochen werden muss. ;)


    Das schreckt ab. Ich denke selbst diese ewigen Diskussionen um Elterngeld usw. usf. schrecken am Ende ab. Denn scheinbar braucht man sowas ja um Kinder haben zu koennen. Was gerade in D eigentlich irrsinnig ist, weil abgesicherter als dort kann man doch gar nicht leben.


    Ich denk aber auch, nicht jeder Mensch ist dafuer gemacht (viele oder ueberhaupt) Kinder zu haben. Bin mir oefters nicht ganz sicher, ob ich da nicht auch dazu zaehle #pfeif



    Was den USA Vergleich betrifft ... ich erlebe es hier als sehr sehr viel kinderfreundlicher als in D. Das faengt meist schon im Flugzeug an wo mich bislang noch bei jedem Flug mit Kindern ein aelterer deutscher Mensch angesprochen hat, was ich doch fuer wunderbar brave Kinder haette. Weil das ja scheinbar das wichtigste an ihnen ist. Mich aergert das immer tierisch.
    Das Leben mit Kindern empfinde ich hier jedenfalls im Alltag deutlich einfacher als in D.

    Einmal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • ich glaub man darf nicht unterschätzen, was tortellini schrieb. Viele Menschen mögen einfach keine Kinder, bzw. mögen ein nettes Leben, in dem man nur für sich selbst verantwortlich ist einfach lieber. Da helfen Betreuungsplätze oder gesellschaftliche Anerkennung auch nicht.

  • Eine Freundin hat in Schweden in einem der größten Pharmakonzerne weltweit gearbeitet.
    Ihre Vorgesetzte, Chefin einer Forschungsabteilung, hat den Job als Halbtagskraft gemacht.
    Sitzungen mit den ganz hohen Tieren wurden von eben diesen pünktlich beendet, weil die Herren die Kinder aus dem Kindergarten holen mussten.


    All sowas ist doch hier in D undenkbar.


    Mal Abgesehen von meinem persönlichen Akku, der mit meinem einen Kind ausgelastet ist, spielt das Armutsrisiko sicher eine große Rolle (wobei das glaube ich viel zu wenigen Frauen wirklich bewusst und präsent ist) und, dass Frau allein gelassen ist.
    Es fehlt "das Dorf", die Unterstützung, die einfach da ist und nicht mühsam erkämpft oder beantragt werden muss.


    Das sind meines Erachtens die Hauptgründe für wenige Kinder.