Mich macht das verrückt, deshalb wollte ich mal horchen, ob eine*r von euch eine Idee hat, wieso es das (so häufig) gibt.
Aufhänger gestern und damit der Auslöser dafür, dass ich das heute aufschreibe, ist, dass mein Freund auf der Webseite des hier neu eröffneten Sportgeschäfts rumgesurft ist und über UV-Schutz-T-Shirts gestolpert ist, mit dem Fazit, dass wir sowas für den Urlaub ja vielleicht auch besorgen könnten. Woraufhin ich meinte, dass ich die ja vom Trockungsverhalten ganz angenehm finde, aber dass das mit dem überlegenen UV-Schutz im Vergleich zu T-Shirts, mit dem sie immer beworben werden, ja meiner Ansicht nach Kokolores ist.
Also hat er gegoogelt, und es ist tatsächlich noch so wie vor 15 Jahren, als unsere Kinder für den Badeurlaub (wegen des schnellen Trocknens) solche T-Shirts hatten: Angeblich sollen normale Baumwoll-T-Shirts oder Leinenhemden je nach Farbe und Webart einen Lichtschutzfaktor von 10-15 haben. Das widerspricht komplett meinen Erfahrungen. Wenn ich mit Sonnencreme mit einem LSF von 10-15 ein paar Stunden in der Sonne rumlaufen würde, hätte ich einen Sonnenbrand vom Feinsten. Unter meinen Klamotten, egal ob T-Shirt, Kleid oder Bluse, hell oder dunkel, noch nie.
Fallen solche Widersprüche den Autor*innen nicht auf? Dass man so etwas auf der Seite der Herstellerfirma findet, kann ich ja noch verstehen. Aber eine der Seiten, wo mein Freund das gefunden hat, war irgendein Prüfinstitut, ich glaube mit irgendwas "Bundes..." im Namen, habe aber selbst nicht nachgeschaut. Und selbst *wenn* in irgendeiner Labormessung tatsächlich rausgekommen wäre, dass unter diesen Bedingungen tatsächlich 10% der UV-Strahlung noch durch das T-Shirt kommen - versucht man dann nicht, diesem offensichtlichen Widerspruch auf den Grund zu gehen? Ich kapiere das nicht.
Ähnlich mein Lieblingsbeispiel aus meiner Kindheit, das sich bis vor wenigen Jahren gehalten hat, dass Alkohol und Koffein entwässernd wirken und man unbedingt noch andere Getränke/Flüssigkeiten zu sich nehmen muss. Mein Onkel hat sein ganzes Leben lang nur schwarzen Kaffee, Bier und ganz sporadisch mal 'ne Cola getrunken. Ich kann doch nicht die einzige sein, die so ein Beispiel kennt, das einem ins Gesicht springt mit der Aussage: "Was für ein Quatsch!". Vor ein paar Jahren wurde das in den Ernährungswissenschaften (oder wer auch immer sich darum kümmert) dann doch noch erkannt.
Oder etwas, das mein Freund wohl kürzlich auf gmx las (ich habe gerade gesucht, habe es aber nicht gefunden): Man solle Essen zum Energiesparen auf dem Herd oder im Backofen warmmachen, und nicht in der Mikrowelle. Hä? Weil es energietechnisch so supergünstig ist, auch noch den Herd, den Topf und/oder den Backofen mit warmzumachen, statt nur das Gargut?
Schreiben die Autor*innen sowas nur wegen der Klicks (bei der Alkohol-/Kaffee-Empfehlung gab es das noch nicht..)? Oder was könnte sonst der Grund sein?
Das mit dem Sonnenschutz und mit dem Erhitzen sind ja Allerweltserfahrungen - ich möchte gar nicht wissen, was mir in solchen Artikeln an Unfug untergejubelt wird, dem vielleicht etwas speziellere Erfahrungen direkt widersprechen würden.
Ich wäre froh, wenn ihr Erhellendes beitragen könntet.