Elternsprechtag mit Kind?

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  • Wir haben nächste Woche ein Gespräch mit einem Fachlehrer, weil E. nicht mehr in den Werkunterricht gehen mag (und einmal auch schon früher von der Schule abgehauen ist deshalb, also Werken geschwänzt hat).


    Der Fachlehrer wünscht, daß E. bei dem Gespräch dabei ist.

    Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Es ist auch sonst nicht so üblich.


    Hattet Ihr das schonmal, daß das Kind dabei war, und wenn ja, wie waren Eure Erfahrungen?

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Hier ist es üblich, dass Kinder dabei sind. Beide Seiten sind ja wichtig. Je nachdem geht das Kind dann kurz raus, dass die Eltern alleine mit der Lehrperson sprechen können.

  • Ich würde in dem Fall auch das Kind dabei haben wollen. Ihr könnt ohne E ja keine Lösung finden, er muss ja mitmachen. Und er sollte auch seine Sichtweise einbringen, es gibt ja Gründe, weswegen er abhaut.

  • Je nach Lehrer und Kind würde ich aber recht schnell eingreifen, wenn der Lehrer in Richtung "problemkind" geht, Druck ausübt und von oben irgendwelche zielvereinbarungen mit dem Kind treffen will.

    Ansonsten finde ich das eine sehr gute Möglichkeit, offen mit allen Beteiligten das Problem zu erörtern und eine Lösung zu finden.

  • Wie Jaxell schreibt: hier ist das völlig normal und ich finde es gut. Wir sind ein Team und so bespricht man das auch zusammen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hier ist das seit der ersten Klasse so und ich finde es super.

    Ich würde da in jedem Fall auch das Kind mitnehmen. Evtl geht es kurz raus.

  • Oh. Okay. Das überrascht mich jetzt.

    Wieso?


    Ich finde es im Gegenteil immer recht befremdlich, wenn da die Erwachsenen zusammen sitzen und über das Leben/den Alltag des Kindes referieren und Entscheidungen treffen.

    Wenn im Lauf des gemeinsamen Gesprächs klar wird, dass auch "sensiblere" Sachen besprochen werden müssen, die für das Kind in dem Moment nicht gut wären (bei uns war es die Frage, ob und wie eine LRS abgeklärt werden soll), kann man das ja immer noch vereinbaren.

  • An der Schule meiner Großen nennt sich das ganze Lernentwicklungsgespräch und ist in erster Linie ein Gespräch zwischen den Lehrern und den Kindern. Die Eltern dürfen bei Fragen aber natürlich gerne dabei sein. #freu


    Ansonsten kenne ich es aber auch eigentlich nur so, dass es durchaus üblich ist, dass die Kinder dabei sind.

    Manches fängt klein an,
    manches beginnt groß,
    aber manchmal ist das Kleinste das Größte. #love

  • Ich biete hier mal verschiedene Sichtweisen an:

    Als Lehrerin (Klasse 5-13) finde ich es toll, wenn die Kinder mitkommen. Ich berede dann auch alles mit dem Kind und frage dann die Eltern, ob sie noch etwas wissen wollen. Schließlich muss das Kind mit mir (und ich mit ihm) noch länger aushalten.

    Als Mutter habe ich mein eines Kind immer zu Hause gelassen, da ich der Lehrerin nicht zugetraut habe, ihre Kritik kindgerecht zu verpacken.


    In deinem Fall würde ich das Kind mitnehmen, da Lehrer und Kind gemeinsam einen Weg finden müssen.

  • Ein positiver Aspekt ist, dass es alle Beteiligten motiviert, wertschätzend über Anwesende zu sprechen.

    War bei uns an allen Schulen so üblich von Grundschule bis zum Abi.

  • Hier ist es üblich, dass Kinder dabei sind. Beide Seiten sind ja wichtig. Je nachdem geht das Kind dann kurz raus, dass die Eltern alleine mit der Lehrperson sprechen können.

    unterschreib

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Hier ist das auch üblich. Meine Kinder haben manchmal keine Lust dazu und kommen nicht mit.

    Ein Kind mag solche Dreier-Gespräche grundsätzlich nicht - hier gibt es Eltern-Sprechtage und Schüler--Sprechtage, wo immer jeweils die Schüler bzw. Eltern auch prinzipiell eingeladen sind. Da besteht dieses Kind drauf, den Schüler-Sprechtag allein wahrzunehmen und dass ich den Elternsprechtag auch allein wahrnehme. #weissnicht

  • Meine Kinder sind schon lange nicht mehr in der Schule, in der Vergangenheit war es nicht üblich. Aber es gab Ausnahmen, und da haben wir positive Erfahrungen gemacht.


    Wenn LehrerInnen mit dem Verhalten meiner Kinder Probleme hatten, war es sogar gut, dass das Kind dabei war. So konnten wir beide Perspektiven anhören, und gemeinsam nach Lösungen suchen, und nicht nach Schuld.

    Was brauchen die Beteiligten?


    Ich würde es probieren, und wenn es nicht auf Augenhöhe geht, dann unterbrechen- und einen neuen Termin vereinbaren.


    Kinder die dem Unterricht fernbleiben, sind aus meiner Erfahrung starke Seelen, und es ist interessant herauszufinden, was sie wirklich zu sagen haben, und ggf lernen sie, wie sie es anders äußern können und dürfen.


    Ich sage hiermit nicht, dass das einfach ist, manchmal auch nicht möglich.


    Ich schicke dir ein Päckchen Zuversicht und glaube an das Gute.

  • Danke Euch allen. Ich kannte das einfach nicht und habe mich gewundert. Elterngespräche sind hier sonst immer ohne Kinder. Und Lernentwicklungsgespräche sind immer ohne Eltern. Aber ich probiere es gerne mal aus.


    Eure Argumente (Sichtweise des Kindes mit einbeziehen, wertschätzend über Anwesende zu sprechen usw.) verstehe ich und finde ich gut.


    Meine Sorge ist so ein bißchen, daß ich meine Rolle in so einem Gespräch nicht klar kriege.

    Der Lehrer erwartet, daß ich vermittle (hat er am Telefon so gesagt, ein Gespräch zwischen ihm und E. hats irgendwie nicht gebracht, deshalb soll ich jetzt vermitteln).

    E. möchte, daß ich voll und ganz hinter ihm stehe bzw. für ihn spreche (klar, bin ja seine Mama). Er will in die Handarbeitsgruppe wechseln oder den alten Werklehrer zurückhaben.

    Die Diabetologin von E. meint, ich soll dem Werklehrer Kante zeigen und einen Nachteilsausgleich für E. aushandeln.

    Mein Mann (Schulbegleiter, vom Fach) hält Nachteilsausgleich für E. für Quatsch. Der Werklehrer soll nicht so ruppig mit den Kindern sein, lieber Schwungübungen und mehr Pausen mit der ganzen Klasse machen, denn es ist nicht nur E., dem es schwerfällt. Bei ihm fällt es halt nur besonders auf, weil seine BZ Werte immer montags in der 5./6. Stunde spinnen und weil er diese Woche einfach gegangen ist, als der Lehrer laut wurde (nicht direkt zu ihm, sondern zu allen, aber das war für E. too much).

    Und ich weiß irgendwie gar nicht... #weissnicht


    Ohne E. wäre ich völlig ergebnisoffen in das Gespräch reingeschlappt und hätte erstmal zugehört und geguckt.

    Mit E. dabei habe ich aber an mich selbst den Anspruch, von vorneherein klar sein zu wollen, um ihm Halt zu geben.

    Aber vielleicht ist das gar nicht nötig.

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Hier sind die Kinder ab der vierten Klasse ausdrücklich zum Elterngespräch mit eingeladen. Ich finde das schwierig. Einerseits finde ich gut, dass das Kind eine Rückmeldung bekommt, andererseits fühlt es sich wie ein Theater an, dass für mich aufgeführt wird. Kind und Lehrer sehen sich ja jeden Tag.


    Wenn das Kind dabei ist, mag ich auch manche Hintergründe nicht ansprechen. Ich habe immer wieder Nachfragen zu Problemen, die eher vorbeugend sind und das Kind nicht akut betreffen. Da mag ich ihm nicht ein Problemgefühl aufdrängen. Dafür rausschicken finde ich aber auch seltsam, weil das noch mehr von Heimlichtuerei hat.


    Im konkreten Fall gibt es aber ja vom Kind ausgehende Probleme, die nur mit dem Kind gelöst werden können. Da gehört das Kind meines Erachtens unbedingt in die Diskussionsrunde.

  • Ich würde in dem Fall auch das Kind dabei haben wollen. Ihr könnt ohne E ja keine Lösung finden, er muss ja mitmachen. Und er sollte auch seine Sichtweise einbringen, es gibt ja Gründe, weswegen er abhaut.

    Genau das.

    In diesem konkreten Fall wirds ohne nicht gehen.


    Ansonsten eher erstmal ohne Kind.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Je nach Lehrer und Kind würde ich aber recht schnell eingreifen, wenn der Lehrer in Richtung "problemkind" geht, Druck ausübt und von oben irgendwelche zielvereinbarungen mit dem Kind treffen will.

    Ansonsten finde ich das eine sehr gute Möglichkeit, offen mit allen Beteiligten das Problem zu erörtern und eine Lösung zu finden.

    Das natürlich auch

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • rausschicken finde ich aber auch seltsam, weil das noch mehr von Heimlichtuerei hat

    Ja, stimmt, jetzt wo Du es sagst... stelle ich mir auch komisch vor, an einem Punkt dann zu sagen, E. soll jetzt mal kurz raus...?

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)