Ist Psyche mehr als reiner Geist?

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  • Frisch Genau das meinte ich. Ja, freier Wille ist wahrscheinlich ein besser Ausdruck als Selbstbestimmung, weil man mit dem Phänomen ja nicht fremdbestimmt ist, es ist immer noch das eigene Gehirn das agiert.

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


  • Nayala Interessant, dass GEO Behavioural scientist mit Neurowissenschaft übersetzt hat. Für mich sind das doch andere Fachgebiete.


    Ich hatte außerdeM gehofft, dass da ein Link zu der erwähnten Studie von „Gehirnhälftentrennung“ bei Epilespie wäre.


    Wikipedia schreibt dazu https://en.m.wikipedia.org/wiki/Corpus_callosotomy




    Ich finde diesen Artikel zum Thema interessant zu Nick Chater https://amp.theguardian.com/bo…ater-review-hidden-depths

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Spannend finde ich übrigens, dass Darmbakterien die Psyche beeinflussen. Dazu gab es Tierversuche in dem man mutigen Mäusen die Darrmflora von ängstlichen Mäusen "verabreicht" hat, die daraufhin auch ängstlich geworden sind.


    die die kleinen Toxoplasmen, die das Verhalten von Lebenwesen verändern. Ich glaube wir sind fremdbestimmter, als wir uns das vorstellen.

  • Inselrose ja das gibt es mittlerweile einiges an Forschung dazu. The gut - Brain Connection.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


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  • Danke für den Link!


    Das, finde ich, erklärt einiges:


    "Bei einem faszinierenden Experiment in Schweden wurden Wähler gebeten, auf einem Fragebogen anzugeben, wie sie zu politisch umstrittenen Fragen stehen: mehr Steuern oder weniger, mehr Migranten oder weniger – solcherlei Fragen. Durch einen Trick wurde ihnen unmit­telbar nach dem Ausfüllen ein gefälschter Fragebogen zurückgegeben, der vielen ihrer ur­sprüng­lichen Antworten widersprach. Und? Die meisten Wähler haben die Widersprüche nicht ­bemerkt! Mehr noch: Sie haben sogar fließend die Positionen, die sie wenige Minuten zuvor noch abgelehnt hatten, erklärt und verteidigt."

  • Astarte und genau da habe ich mich auch gewundert. Warum wird die Studie nicht korrekt zitiert oder sogar verlinkt? Nicht mal die Namen der forschenden sind genannt, so dass man da gar nicht weiter nachlesen kann.

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    Pierre Marc Orlan


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  • Mir stellte sich z.B. schon länger die Frage, welche Position dann die Psychologie innerhalb der Wissenschaften einnimmt und wie Neurowissenschaftler auf diesen Forschungsbereich blicken. Was also im streng wissenschaftlichen Sinne Psychologen tun, dass über die Neurowissenschaft hinausgeht.


    Die unsterbliche Seele soll hier gar nicht Thema sein und war nur ein Randbemerkung von mir, um einordnen zu können, dass ich irgendwo dazwischen stehe. Das habe ich aber nicht zur Diskussion gestellt bzw. war nicht die Frage.

  • Ich weiss nicht, die Psychologinnen, die ich kenne, sehen sich eher als Geisteswissenschaftlerinnen. Die Neurowissenschaftlerinnen, die ich kenne, haben aber meist einen anderen Background als Psychologie. Oft einen naturwissenschaftlichen oder medizinischen.

    Eine bunte Truppe, hatte ich den Eindruck.


    Mir ist noch nicht ganz klar, was Du mit "streng wissenschaftlich" meinst? Geisteswissenschaften arbeiten auch wissenschaftlich, halt nicht nach naturwissenschaftlichen Regeln - weniger wissenschaftlich ist es deswegen nicht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Nach meinem Verständnis: Die Psychologie als Forschungsgebiet sitzt an der Schnittstelle von Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften. Neurowissenschaften interessieren sich eher nicht so für die Gesellschaft und was das alles eigentlich bedeutet.


    Du fragst so kritisch. Magst du Psychologie nicht?

  • Nach meinem Verständnis: Die Psychologie als Forschungsgebiet sitzt an der Schnittstelle von Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften.

    Das sehe ich auch so.

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • das ist schon klar. Ich glaube, ich kann mich heute nicht gut verständlich machen. Gestern scheinbar auch nicht. :)


    Vielleicht hole ich ein anderes Mal aus, jetzt gehe ich erst mal wandern.

  • Spannend finde ich übrigens, dass Darmbakterien die Psyche beeinflussen. Dazu gab es Tierversuche in dem man mutigen Mäusen die Darrmflora von ängstlichen Mäusen "verabreicht" hat, die daraufhin auch ängstlich geworden sind.


    die die kleinen Toxoplasmen, die das Verhalten von Lebenwesen verändern. Ich glaube wir sind fremdbestimmter, als wir uns das vorstellen.

    Das finde ich auch super spannend! Und gruselig :D (ich grusel mich gerne)

    Auf die Spitze getrieben kann man darüber nachdenken, ob wir als Menschen nicht nur riesengroße von Bakterien gesteuerte Maschinen sind, die all ihre Eigenschaften (bis hin zu so komplexen Gehirnen, Kultur etc) nur entwickelt haben, weil sich auf diese Art die in uns lebenden Bakterien einen Vorteil im überlebenswettbewerb verschaffen. Wir sind nur Instrumente von kleinstorganismen. Wie ein Gorilla, in dessen Kopf eine von einem Zwerg gesteuerte Kommandozentrale ist...

    Ich weiß nicht mehr, wo ich das her habe. "Das egoistische Gen" oder so.

    Ich weiß ehrlich gesagt auch garnicht so genau, ob das hier passt. Ich finde den Thread super spannend, auch wenn er meinem Hirn ziemlich Mühe macht (das scheinen aber irgendwelche Bakterien in meinem Darm für eine gute Idee zu halten, also lese ich mal weiter mit).

  • Du meinst so in etwa? enfj-a


    Wie Meet Dave?


    Meet Dave - Pop Culture Cross-References and Connections on @POPisms
    What are the pop culture references for Meet Dave? What Song is played in Meet Dave?
    www.popisms.com


    Dazu gibt es ja viele Geschichten seit vielen Jahrzehnten immer wieder dazu in der Literatur. Ein amüsantes Thema und faszinierendes Gedankenspiel, aber naturwissenschaftlich unbegründet.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • For startete Bakterien können nicht denken und planen. Und auch Zwerge im Kopf des Gorillas passt da nicht als Vergleich.


    Wie gesagt, nette Spinnereien. Wir Menschen personifizieren ja gerne.

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    Pierre Marc Orlan


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  • hm, nein, aber ich dachte, das ist genau das Witz. Dass der evolutionäre Mechanismus eben an sich so simpel ist, dass man nicht denken udn planen muss, sondern dass die aus der Evolution hervorgebrachten denkenden und planenden Wesen damit garnicht die Krone von irgendwas sind, sondern das nur können um sich viel simpleren Mechanismen besser unterwerfen zu können. Und dass wir (so long and thanks for all the fish) im Irrtum üner unsere Rolle sind :D

    Wie gesagt, ich weiß leider nicht mehr so genau, wo ich das her habe und wie das da im Einzelnen dargelegt war. Es war jedenfalls nicht humoristisch gemeint.


    Wenn Darmbakterien wegen ihrer schierer Anzahl und Rolle in meinem Organismus Auswirkungen auf mein handeln haben (und das ist ja soweit ich es verstehe tatsächlich so und unbestritten), dann brauchen sie a) überhaupt nicht planvoll handeln und b) ist dann die idee garnicht so weit her geholt.


    Ich denke das gehört aber eher in eine Unterhaltung über "Was ist das ICH" und trägt jetzt nicht zu dieser Abgrenzungsfrage bei, um die es hier geht

  • nein nein, ich finde, das passt hier rein.


    mein anliegen konnte ich sowieso nicht vernünftig vermitteln, scheint mir.


    also nehmt den thread stattdessen gern für das, was passend oder interessant ist.

  • Das, finde ich, erklärt einiges:


    "Bei einem faszinierenden Experiment in Schweden wurden Wähler gebeten, auf einem Fragebogen anzugeben, wie sie zu politisch umstrittenen Fragen stehen: mehr Steuern oder weniger, mehr Migranten oder weniger – solcherlei Fragen. Durch einen Trick wurde ihnen unmit­telbar nach dem Ausfüllen ein gefälschter Fragebogen zurückgegeben, der vielen ihrer ur­sprüng­lichen Antworten widersprach. Und? Die meisten Wähler haben die Widersprüche nicht ­bemerkt! Mehr noch: Sie haben sogar fließend die Positionen, die sie wenige Minuten zuvor noch abgelehnt hatten, erklärt und verteidigt."

    Gerade diesen Absatz fand ich beim verlinkten Artikel besonders wenig überzeugend. Für mich klang die daraus abgeleitete Erkenntnis so, als wäre unsere Meinung quasi ein Zufallsprodukt und könnte sich jederzeit beliebig ändern, ohne dass wir das merken.


    In meinen Augen ist das aber Kokolores, deshalb stimme ich Nachtkerze zu, dass ich über diese Studie gerne mehr wüsste.


    Denn in meinen Augen ist so etwas eher Ausdruck davon, dass wir oft verschiedene Aspekte abwägen und zu manchen Themen vielleicht zu wenig wissen, bei manchem vielleicht mal einen kurzen Gedankenblitz haben, der uns eher in eine Richtung neigt, und beim nächsten Nachdenken über die Frage vielleicht einen anderen Aspekt als dominant empfinden und in eine andere Richtung neigen, insbesondere vielleicht bei Themen, mit denen wir uns nicht so oft beschäftigen.


    Wenn ich an meine Erlebnisse mit dem Wahl-O-Maten denke, könnte man mit mir sicherlich genau so ein Ergebnis erzeugen. Aber nicht mit Fragen wie "sollte in Deutschland die Todesstrafe wieder eingeführt werden", "sollte die Zahl der in Deutschland aufgenommenen Asylbewerber stärker beschränkt werden", oder "sollte der Verkauf von Alkohol verboten werden".


    Wenn es aber (willkürlich aus dem 2022er NRW-Wahl-O-Maten rausgepickt) beispielsweise um eine Frage wie "Soll die Polizei mehr Befugnisse für die Verfolgung von Hasskriminalität im Internet bekommen?" geht, wäre meine Antwort nicht so eindeutig. Die schwankt zwischen "klar ist Hasskriminalität Scheiße und strafbar, mehr Möglichkeiten, die Täter*innen zu identifizieren, sind gut" und "die Polizei hat doch schon einige Befugnisse - was genau bedeuten "mehr Befugnisse" dann - die Berechtigung, sich willkürlich in irgendwelche Fremdrechner reinhacken zu dürfen? Nein, will ich nicht", und noch irgendwelchen Positionen dazwischen.


    Und bei sowas könnte es gut sein, dass ich letztlich bei einem Ergebnis rauskomme, und wenn mir jemand später sagt, ich hätte das andere angekreuzt, würde ich das ggf. für plausibel halten und die Begründung, die für mich dafür sprach, als Grund nennen, und nicht merken, dass ich eigentlich bei einem anderen Endergebnis angekommen war.


    Wenn mich aber jemand fragen würde, weshalb ich dafür bin, die Todesstrafe wieder einzuführen, wäre meine einzige Idee dazu, dass ich mich verklickt haben muss. Und nicht, wieso ich die Todesstrafe klasse finde.


    Dementsprechend halte ich die Schlussfolgerung, dass Meinungen quasi beliebig seien, nicht für zutreffend.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Genau das habe ich gestern auch schon gedacht. Ich habe einen ganzen Hundespaziergang lang über die Themen nachgedacht, bei denen ich sofort merken würde, dass das Kreuzchen falsch sitzt ...


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.