Im Dialekt geht das nicht, da lautet das Verslein:
Es isch emol en Maa gsy,
de het en hoole Zah ghah.
I dem Zah isch es Trückli gsy,
i dem Trückli isch es Briefli gsy,
und i dem Briefli isch gstande:
Im Dialekt geht das nicht, da lautet das Verslein:
Es isch emol en Maa gsy,
de het en hoole Zah ghah.
I dem Zah isch es Trückli gsy,
i dem Trückli isch es Briefli gsy,
und i dem Briefli isch gstande:
ich finde ja interessant, dass die Frage hier aufkam. Im Studium hieß ich bei einem Freund immer "die, die auch im Präteritum redet". Das fand ich ganz lustig, weil mir das selber nicht aufgefallen war und auch nicht weiß wo das her kommt, so besonderes intellektuell ist meine Familie nicht. Aber schön, dass es auch andere gibt, die das machen. Bei Silbermöwe ist mir das auch nicht ins Auge gesprungen, aber ich lese sie immer sehr gerne. Ich mag grundsätzlich schöne und treffende Worte, viele liebe ich wohl wegen des Klanges oder wegen der Betonung. Ich finde es immer sehr schade, wenn ich bewusst nicht die schönen Worte verwenden kann, weil das sonst für andere überheblich klingt. Dabei ist das nun wirklich nicht meine Absicht, sondern nur ein Leidenschaft, oder ein Empfinden. Andere lieben andere Dinge. Die Wertung finde ich bedauerlich.
Hier im dialektalen Hochdeutsch heißt es übrigens aufgehongen. Und gewunken finde ich total richtig, gewinkt würde ich für falsch halten
Alles anzeigenEin Hund kam in die Küche
und stahl dem Koch ein Ei.
Da nahm der Koch den Löffel
und schlug den Hund entzwei.Bei uns kam ein Mops ?.
Da kamen viele Möpse
und gruben ihm ein Grab.
Und setzten ihm 'nen Grabstein
auf dem geschrieben stand:
"Mama, guck mal, eine Woge!"
"Ja, Kind, da steht eine Waage."
"Mama, darf ich mich wagen?"
"Kind, wiegen darfst du dich."
"Mama, ich habe mich gewiegt, ich bin sooo schwer."
"Ja, Kind. Gewogen."
"Mama, dann ist das DOCH eine Woge!"
Das lieben meine beiden.
Wir sprechen hier auch hauptsächlich im Perfekt.
Und natürlich heißt es "ich habe an der Haltestelle gestanden". Weil man "sein" hier nur im Zusammenhang mit Verben der Bewegung zur Bildung des Perfekts/Plusquamperfekts nutzt (z.B. ich bin gegangen, ich bin geschwommen, ich bin geklettert, aber ich habe gestanden, ich habe gesessen, ich habe gelegen etc.) . Es heißt allerdings auch "er ist gestorben" oder "er ist geboren worden", also das zählt wohl auch zur Bewegung.
Schriftlich auf jeden Fall deutlich mehr als mündlich, da überwiegt klar das Perfekt, gerne auch ein Mix wie ihn Gnomeline beschrieben hat.
Mein Großer hatte mal eine Phase, in der er gerne den falschen Gebrauch des Genitiv bei uns allen korrigiert hat (oder andere sprachliche Schludrigkeiten).
"Das Auto von den Nachbarn...."
"Das Auto DER Nachbarn, bitte!"
"Von Mia das Fahrrad ist kaputt."
"Mias Fahrrad bitte!"
Boah, waren wir alle genervt!
Das Präteritum wird und wurde im Bayerischen überhaupt nicht genutzt, daher wäre es eigentlich sinnvoll, wenn nur Rabinnen aus Gegenden antworten, in denen die Nutzung des Präteritum in der gesprochenen Sprache geläufiger ist/war.
mir war umgekehrt nicht klar, dass man anderswo tatsächlich im Präteritum spricht - käme mir nie in den Sinn. Selbst wenn ich versuche Standarddeutsch zu sprechen rutsche ich ins Perfekt noch bevor mir andere Patzer passieren.
flocke das ist doch aber in manchen Dialekten üblich - mitunter auch "der Mia sein Fahrrad ist kaputt"...
und immer mit sein - "da Mia s Radl is hii"
So viel ich weiß geht beides: ich war gestanden und ich hatte gestanden. Und das ist beides Plusquamperfekt. Nur das von mel_kane war definitiv Perfekt. Ich bin gestanden und ich hab gestanden.
Ich habe gestanden geht hier nur, wenn Du bockmist verzapft hast und es zugeben musstest
kann ich das liken?
Ich musste jetzt echt überlegen und mir einige Alltagssätze vorgesagt:
Ich ging mit dem Hund - ich war mit dem Hund
Ich kochte Spaghetti - ich habe Spaghetti gekocht/gemacht
Ich putzte die Zähne - ich habe die Zähne geputzt.
Nein, ich würde sagen, wir nutzen hier kein Präteritum.
Es gab Nudeln.
Es war heiß.
Sie fühlte sich nicht gut. Ihr ging es schlecht.
Der Schlüssel lag vorhin noch da.
Sowas sag ich schon. Es gibt offensichtlich einige Verben, die eher im Präteritum genutzt werden als andere.
Alles anzeigenSchriftlich auf jeden Fall deutlich mehr als mündlich, da überwiegt klar das Perfekt, gerne auch ein Mix wie ihn Gnomeline beschrieben hat.
Mein Großer hatte mal eine Phase, in der er gerne den falschen Gebrauch des Genitiv bei uns allen korrigiert hat (oder andere sprachliche Schludrigkeiten).
"Das Auto von den Nachbarn...."
"Das Auto DER Nachbarn, bitte!"
"Von Mia das Fahrrad ist kaputt."
"Mias Fahrrad bitte!"
Boah, waren wir alle genervt!
Kann ich verstehen, ginge mir auch so. Wobeis bei uns heissen würde "Der Mia ihr Fahrrad ist kaputt"
Schlimmer ist nur "Das kaputte Fahrrad ist der Mia/Das im Weg stehende Auto ist dem Nachbarn" (hieße bei uns "Das kaputte Fahrrad ist der Mia IHRS/gehört der Mia bzw. Das Auto das im Weg steht/das im Weg stehende Auto ist dem Nachbarn SEINS") (lässt dafür vermutlich bei Anderen Regionen die Zehennägel hochrollen )
Alles anzeigenEs gab Nudeln.
Es war heiß.
Sie fühlte sich nicht gut. Ihr ging es schlecht.
Der Schlüssel lag vorhin noch da.
Sowas sag ich schon. Es gibt offensichtlich einige Verben, die eher im Präteritum genutzt werden als andere.
Ja, so ist es bei mir tatsächlich auch.
Ich habe gestern und heute mal drauf geachtet.
Solid Ground ? das wird in Hessen oft so gesagt.
Das ist mein Auto…das ist das Fahrrad von meiner Tochter.
Solid Ground ? das wird in Hessen oft so gesagt.
Das ist mein Auto…das ist das Fahrrad von meiner Tochter.
Das kenn ich, sagen wir hier auch wenn wir versuchen wenig Dialekt zu sprechen. Z.b. im Umgang mit Einheimischen die man nicht/nicht so gut kennt und die einen nicht direkt mit Dialekt anquatschen (Dialekt schafft Nähe und jemanden im breiten Dialekt anquatschen kommt bei manchen Leuten distanzlos an - zumindest hier in der Gegend bei Leuten, die eher die Nase etwas höher tragen. ) oder im Gespräch mit Fremden wenn man nicht weiß wie viel Dialekt die verstehen (meine persönlcihe Erhebung in meiner kleinen Bubble: die zwei Personen aus Köln bzw. Düsseldorf die ich kenn verstehen mich wesentlich schlechter wenn ich Dialekt sprech als der gesamte Rest dem ich bisher begegnet bin. Egal woher. Die sprechen aber auch lupenreines Hochdeutsch im Stil der 50er-Jahre-SChulbücher (obwohl eine davon damals noch lange nicht geboren war). Ob das so häufiger ist oder obs Zufall ist weiß ich nicht. Jedenfalls bemüh ich mich seitdem, mit Leuten die sehr hochdeutsch sprechen möglichst gar keinen Dialekt zu sprechen weils mir unglaublich peinlich war, die vollzulabern und die sagen mir erst nach etlichen Sätzen dass sie kein einziges Wort verstanden haben.
Nee, was mich stört sind diese Halbsätze. Ich weiß in irgend ner Region sind die üblich, aber ich finds trotzdem schwer auszuhalten.
"Das AUto ist mir" /"Das Fahrrad ist meiner Tochter" (v.a. das "ist mir" )
SOhni hat kürzlich von nem Klassenkameraden abgeschaut diese letztes-Wort-in-Frage-Abkürzen gemacht. Macht mich sebst wenn ichs von Fremden hör und ich überhaupt nicht beteiligt bin kirre. Ich möcht dann immer das fehlende Wort ersetzen.
"Kann ich Süßi?"/"Darf ich Fußball?" Zum GLück hatte ne Freundin von mir da mal ne kluge Strategie die ich direkt übernommen hab:
"Was? Anschauen, an die Wand werfen, vermissen, ..." Und Sohni hat schnell kapiert "haaaaaben "
Ging genau einen Tag lang, dann wars ihm zu langweilig.
Also ergänzung zum ersten ABsatz:
Bemühe mich möglichst gar keinen Dialekt zu sprechen heißt hier leider nur "man hört den Dialekt schon trotzdem, aber es klingt zumindest einiges deutscher als der Dialekt. Ich kann alles außer Hochdeutsch.
"Kann ich Süßi?"/"Darf ich Fußball?"
Da lautet meine Standardantwort "Dieser Satz kein Verb."
"Kann ich Süßi?"/"Darf ich Fußball?"
Da lautet meine Standardantwort "Dieser Satz kein Verb."
Eher Prädikat, oder? Verb ja schon, wenn auch ein Hilfsverb
"Kann ich Süßi?"/"Darf ich Fußball?" Zum GLück hatte ne Freundin von mir da mal ne kluge Strategie die ich direkt übernommen hab:
"Was? Anschauen, an die Wand werfen, vermissen, ..." Und Sohni hat schnell kapiert "haaaaaben "Ging genau einen Tag lang, dann wars ihm zu langweilig.
Ich mach das seit Jahren, intensiv nachfragen mit abstrusen Beispielen - ist meinen Kindern leider völlig egal, da zeigt sich überhaupt kein Lerneffekt. Und ich *hasse* diese halben Sätze so sehr!