Frage zur Qualitätskontrolle von Nahrungsergänzungsmitteln

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  • Meine Bitte vorab - ich suche wirklich nur eine Information und möchte keine Diskussion eröffnen.


    Welche Präparate/Nahrungsergänzungsmittel werden kontrolliert? (bezieht sich auf Deutschland)


    Wenn man in der Apotheke ein Präparat (das kein Medikament ist) eines bekannten Herstellers (idealerweise einer Pharmafirma) kauft, gibt es da eine Überwachung/ Qualitätskontrolle? (zB Magnesium V*erla)


    Gibt es in dem Bereich kontrollierte Präparate und wie erkennt man die?

  • Es kommt auf die rechtliche Einstufen des Präparates an.
    Man kann Nahrungsergänzungsmittel und Diätetika finden.
    Beiden liegen unterschiedliche (EU-)Verordnungen zu Grunde.

    Speziell bei Verla habe ich gerade gefunden, dass es sich um Nahrungsergänzungsmittel handelt.
    Laut Verordnung über Nahrungsergänzungmittel gibt es nur eine Anzeigepflicht über die Deklaration und Zusammensetzung, aber keine Kontrolle des Produktes.


    Demnach muss man also dem Versprechen des Herstellers glauben.

    In unserem Hause unterliegt die Herstellung der Nahrungsergänzungsmittel den gleichen Standards wie die der Arzneimittel. Denn auch die ergänzende Aufnahme von Mineralstoffen oder Vitaminen zur Erhaltung einer gesunden Lebensweise hat für uns einen hohen Stellenwert.


    Rein praktisch ist es so, dass die Zulassung als Arzneimittel einfach unglaublich teuer und aufwendig ist.

  • Du kannst auf der Webseite der Hersteller Informationen über dessen Qualitätsmanagement-System und ggf. Zertifizierung finden. Wie das jeweils ausgestaltet ist, kann sehr unterschiedlich sein.

  • Nahrungsergänzungsmittel werden grob gesagt wie Lebensmittel gehandhabt. D.h. anders als bei einem Arzneimittel brauchen sie keine Zulassung, sondern man darf sie erstmal produzieren und verkaufen. Der Hersteller muss auf entsprechende Hygiene etc. bei der Herstellung achten und hat üblicherweise eine internes Qualitätsmanagement. Die Lebensmittelüberwachung kontrolliert im besten Fall einmal im Jahr und zieht ggf. Proben (das mitunter auch öfter).


    Wer in Deutschland verkaufen will muss sich an die deutschen bzw. europäischen Vorgaben halten. Davon würde ich bei einem Präparat aus der Apotheke ausgehen, bei "irgendwas aus dem Internet" eher nicht. Nahrungsergänzungsmittel sind aus rechtlicher Sicht (und daran hängen die Kontrollen/Zulassungspflicht) eine ziemlich spannende Sache, aber das hilft dir als Verbraucher leider nicht.

    Du hast eine Brezel im Mund, sei doch einfach glücklich.

    Weisheit einer hohenlohischen Mutter

  • Man kann Nahrungsergänzungsmittel und Diätetika finden.

    Und Diätetika unterliegen einer strengeren Kontrolle, als NEM? Ist das ausgezeichnet, was was ist?


    Wie wird überwacht, dass ein Präparat das enthält, was draufsteht? Bei den großen Firmen muss man sich da vielleicht weniger Gedanken machen?


    Ich hätte in ein von Apotheken vertriebenes Produkt mehr Vertrauen, aber dort kann ja auch vieles extra bestellt werden, also macht das dann einen Unterschied?


    Wieso werden manche Produkte nur in Drogerien und manche nur in Apotheken verkauft (also apothekenpflichtig ist klar, aber darüber hinaus)?

  • Es gibt auch Produkte, die vom Hersteller "apothekenexklusiv" vermarktet werden (z.B. Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika). Das ist keine rechtlich Sache sondern geht ums Image. Der Hersteller positioniert sich so im hochwertigen Segment, für die Apotheke bedeutet es, dass die Gefahr geringer ist, dass der Kunde sich ausführlich beraten lässt und es dann doch beim Discounter kauft. Die Apothekerin erwartet von einem apothekenexklusiven Produkt eine sehr hohe Qualität, damit der höhere Preis gerechtfertigt ist und das Image der Apotheke nicht leidet. Aber, wie gesagt, keine rechtliche Sache, theoretisch könnte man auch den letzten Schrott als apothekenexklusiv bewerben. Kein vernünftiger Apotheker wird das dann aber ins Sortiment nehmen. Wenn ein Hersteller mit Apothekenexklusivität wirbt und das Produkt dann doch im Drogeriemarkt auftaucht, sind die Apothekerkollegen ziemlich sauer und sowas kann Anlass sein, eine Marke aus dem Sortiment zu nehmen.

    Der Friede, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen.

  • Und Diätetika unterliegen einer strengeren Kontrolle, als NEM? Ist das ausgezeichnet, was was ist?

    Ich habe jetzt noch mal extra nachgelesen.
    Diätetika sind vollbilanzierte Diäten, wie z.B. Säuglingsnahrung, enthält also weitaus mehr als nur einen MIneralstoff.
    Ja, das ist ausgezeichnet.

    Wie wird überwacht, dass ein Präparat das enthält, was draufsteht?

    Laut Verordnung: gar nicht. Bzw. wie Angua schon schrieb, wie ein Lebensmittel.
    Weiterführende Informationen würde ich dann jetzt bei Stiftung Warentest oder Ökotest suchen.

    Bei den großen Firmen muss man sich da vielleicht weniger Gedanken machen?

    Siehe Verla. Die machen schon seit Jahrzehnten die Magnesium Dragees als Arzneimittel, haben aber bei den anderen Präparaten auf die aufwendige Zulassung verzichtet. Und: sie haben ja auch einen Ruf zu verlieren.

    Ich hätte in ein von Apotheken vertriebenes Produkt mehr Vertrauen, aber dort kann ja auch vieles extra bestellt werden, also macht das dann einen Unterschied?

    Leider nein. Ausschlag geben ist nur die Deklaration. Den großen Unterschied macht nur die Beratung. (Alles was ich dir hier schreibe, sollte dir auch eine Apotheke so erklären können.)
    Für die genaue Dosierung und Anwendung wäre eine Beratung meist sinnvoll


    Leider nutzen viele Hersteller genau diese Annahme aus, um über einen exklusiven Vertrieb über Apotheken eine gewisse Qualität zu suggerieren.

  • Das ist natürlich sinnvoll, dass bzgl Anwendung und Dosierung in Apotheken eine Beratung möglich ist.

    Aber für die Qualität des Produktes hilft ja die Beratung auch nicht so..

  • Ich kenn die Seite „gute Pillen schlechte Pillen“, da gibts oft Infos zu uaw s oder schlechter Qualität von Produkten. Wenn’s ums was konkretes geht bin ich oft fündig geworden.

  • Es gab vor 2 Jahren mal eine Doku vom SWR, bei der es um Nahrungsergänzungsmittel ging.

    Fazit: sie werden so gut wie gar nicht von staatlicher Seite kontrolliert. Die Registrierung und auch die Verkaufszulassung in Apotheken sind nur formale Schritte.


    Hier das Video. Aber Vorsicht, es geht auch um Tod, weil sich schwerkranke Menschen auf die Aussagen der Hersteller mehr verlassen haben als auf die ihrer Ärzte. Ab Minute 10:00 kommen die Infos.

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