Kiefer/Zahnwurzel - was kann das sein?

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  • Ein halbes Stündchen mit der Suchfunktion (naja, gut, ein bisschen übertrieben, aber nicht so viel) hat mir geholfen, diesen Thread wieder auszugraben…


    Ich wollte mal erzählen, wie es weiterging, sind ja immer mal solche Themen hier und mir hat es geholfen, von anderen zu lesen. (Und heimlich hoffe ich auf ein freundliches Wort oder einen Kopf- oder Rückentätschler… das wäre schön)


    Ich habe nun drei Eingriffe am Kiefer hinter mir, zwei mit Vollnarkose, einer mit lokaler Betäubung. Dieser, der Dritte, war gestern und ich fühle mich, als wäre ein mittelgroßes Gartengerät über mich drüber gefahren. Ich sehe aus, als hätte ich mich geprügelt, denn das Provisorium passt nun nicht mehr und ich habe also eine Lücke, wo mal mein armer rechter oberer Schneidezahn war. Ich nehme an, morgen überwiegt schon die Erleichterung, es soweit geschafft zu haben. Nach dem Fädenziehen nächste Woche kommt dann irgendwann das Aufstecken des Implantat-Zahns, das macht aber nicht mehr der Chirurg, sondern der Zahnarzt. Wie lange ich jetzt so lädiert rumlaufe, weiß ich nicht, die Terminabstimmung mit der Praxis ist vorher irgendwie schief gegangen, mein Zahnarzt ist diese Woche im Urlaub. Montag erfahre ich dann mehr.


    Natürlich weiß ich, dass es sein musste. Es war eine große Entzündung, der Kiefer war stark geschädigt, es musste gemacht werden. Aber ich fühle mich so lädiert. Seit dem vorletzten Eingriff kann ich kaum noch Riechen und Schmecken (zunächst wochenlang gar nicht mehr, jetzt in ganz zarten Ansätzen, wenn ich meine Nase direkt in eine Fliederblüte halte, nehme ich einen süßlichen Hauch wahr…), ich sehe liederlich aus mit meiner Lücke, ich fühle mich elend, beschädigt, nicht mehr heil und überhaupt nicht sicher, ob es heil werden wird.


    Aber nun ja, der Chirurg ist zufrieden, sagt er. Die Entzündung wurde rausgekratzt, neues Kiefermaterial aufgebaut (ich bin jetzt ein Hybridwesen), die Implantatschraube ist gut eingewachsen, der Aufsatz sitzt angeblich gut (fühlt sich noch nicht so an, aber naja) und irgendwann demnächst kommt ein Zahn obendrauf, der meinem eigenen ähnlich sehen soll. Und dann soll ich angeblich wieder abbeißen können. Das heißt, ich kann wieder ein Fischbrötchen in der Öffentlichkeit essen - statt mir zu Hause die Einzelteile in kleinen Stücken separat in den Mund zu schieben. Mal wieder einen Döner ohne Messer und Gabel. Überhaupt - Brötchen. (Ich bin geübt darin, sie unauffällig klein zu schneiden, selbst wenn andere in der Nähe sind, wurde mir bescheinigt, dass es kaum auffällt) Womöglich sogar mal wieder einen Apfel essen - ohne ihn klein zu schneiden. Ziemlich verrückte Vorstellung. Die kleinen Dinge im Leben… Wenn dann noch Geruch und Geschmack zurückkommen, irgendwann?

    Wär schön. Ich schicke es jetzt einfach mal ab. Schönen Gruß an alle, die sich auch gerade mit Zahngeschichten herumschlagen… Und mein Fazit bleibt: Lieber machen lassen, auch wenn es noch so blöd ist. Es wird sonst blöder. Seufz.

  • Liebe Löffelkraut, ganz viel Bewunderung und Kopftätschler von mir. Du warst sehr mutig! Schön, dass du das Schlimmste hinter dir hast und noch schöner, dass du bald wieder vernünftig abbeißen kannst!


    Ich kann seit nun mehr vier Monaten oder länger rechts nicht mehr kauen, weil sowohl oben als auch unten (unten seit dem Aufsetzen einer Teilkrone) starke Schmerzen dabei auftreten. Zwischendurch muckt es immer mal wieder und hört dann wieder auf. Mein Zahnarzt hat geröngt, aber nichts gefunden und mich dann schulterzuckend meinem Schicksal überlassen.


    Nach deinem Bericht werde ich dann wohl doch eine Zweitmeinung einholen, insofern danke ich dir für dein Update!


    Zahnsachen sind so furchtbar. :( Ich hab auch schon so viel durch, weil ich wegen starker Ängste im Teenageralter viel zu selten beim Zahnarzt war.


    Ich drücke die Daumen, dass du es bald über die Ziellinie geschafft hast!

  • Liebe Temple Bar vielen Dank für deine lieben Worte, das tut mir gut… ich hoffe, du hast recht!


    Und es tut mir leid zu hören, dass dein Zahnarzt dir bei deinen Schmerzen nicht hilft! Ja, hol dir eine zweite Meinung, das ist bestimmt gut. Mein früherer Zahnarzt war ja auch nicht hilfreich, erst der Endodontologe hat anders geguckt und dann auch klar was gesehen. Hoffentlich findest du dafür jemand hilfreiches, freundliches. Mit schwieriger Vorgeschichte ist es noch viel herausfordernder, sich immer wieder auf so etwas einzulassen - das kenne ich gut. Wenn du magst, erzähl gern mal, wie es weitergeht, ich drücke dir auch die Daumen!

  • Löffelkraut mein Respekt! Bis das Implantat drin ist und hält, Maske tragen und Seniorenschnipsel essen, das ist nicht mehr lange! Und dann ist alles gut. Das Riechen und Schmecken kommt sicher wieder, sobald dein Körper kapiert hat, dass er nicht mehr auf Notstrom laufen muss. Ich drücke die Daumen, dass es schnell geht!

  • Das klingt total belastend Löffelkraut, Respekt wie du das durchziehst!


    Hoffentlich wird es schnell besser und fühlt sich irgendwann richtig an.

    "Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich
    im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte
    und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern." Thich Nhat Hanh

  • Löffelkraut Toll, dass Du schon so viel überstanden hast!!


    Schade, dass das Provisorium nicht mehr passt und auch nicht mehr angepasst werden kann!!


    Aber gestern war der Termin zum Freilegen des bereits fertig eingewachsenen Implantats, nehme ich an? Dann geht es jetzt ja nicht mehr so lange, bis Du Deine Krone bekommst, hoffentlich!


    Seit dem Ziehen des Zahns und dem Ausräumen der Entzündung bestehen Geruchs- und Geschmacksprobleme? Warum? Hat Dir der Kieferchirurg eine schlüssige Erklärung liefern können?

    Ja, ich hoffe mit Dir, dass diese Probleme verschwinden!


    Auf jeden Fall hast Du schon viel geschafft und ich wünsche Dir eine rasche Heilung jetzt und dann ein schnelles Gewöhnen an die neue Krone!!

    Das wird sicher toll, von der Ästhetik und der Funktion her!!

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


    "Das Gras wird gebeten, über die Sache zu wachsen!" ... ... ... "Das Gras bitte!"


    "You can get it if you really want - daran glaube ich nicht." (Richard Häckel, Jazzmusiker)

  • Liebe Löffelkraut , auch von mir gibt es ganz viele Kopftätschler und Bewunderung für das, was du geschafft hast! Das Schlimmste liegt nun hinter dir und nun bleibt nur noch geduldig sein, bis alles verheilt ist. Ich drück die Daumen, dass das schnell geht und du auch bald wieder normal riechen und schmecken kannst! Und natürlich, dass du bald dein Implantat bekommst und bald gar nicht mehr merkst, dass da was Neues drin ist!

  • Ihr seid sehr lieb, vielen Dank!


    Ja, es ist für mich sehr belastend (ich habe auch eine lange Vorgeschichte mit sehr unangenehmen medizinischen Erlebnissen, das macht es nicht einfacher) und ich hoffe, dass ihr recht habt, Aoife und ninuna


    Bidi ja, genau, gestern wurde freigelegt und wieder neu genäht, der Chirurg sagt, er muss nur noch Fäden ziehen, ab dann ist der Zahnarzt dran. Geschmack und Geruch sind seit der letzten Vollnarkose weg, und zwar exakt seit da, vorher ging noch alles, nachher ging nichts mehr. Ich habe aber in den Tagen danach einen Infekt (Coronatests immer negativ) entwickelt und damit zuckten alle immer nur die Achseln, wird wohl am Infekt liegen. Kann ja auch sein, kann man nicht mehr klären. Aber zeitlich war es exakt ab Narkose und Eingriff, deshalb ist es zumindest für mich damit verbunden, ohne kausale Sicherheit natürlich. Und danke, ich hoffe sehr, dass es so kommt, dann kann ich irgendwann sagen, dass es gut ist und es abhaken. Bislang kann ich ja immerhin sagen, dass die Entzündung weg ist, ist auch schon wichtig.


    Bims das wäre cool, das kann ich mir gar nicht vorstellen - aber ich lass mich gern überraschen…


    Und wenn es irgendwann geschafft ist, vermelde ich das auch gern noch mal, das wäre schön, als Abschluss der Geschichte :)

  • Hmm ... Du wurdest ja über die Nase intubiert wahrscheinlich und nicht über den Mund, wie das sonst üblich ist.


    Also ich nehme an, dass Du über die Nase intubiert wurdest, weil das dem Zahnarzt / Kieferchirurgen mehr Platz verschafft zum Arbeiten im Mund.


    Und die Riechzellen, die auch für einen grossen Teil des Geschmacks verantwortlich sind, liegen am Nasendach sehr hoch.


    Und ich hab jetzt keine Ahnung, ob eine (reversible) Schädigung dieser Riechzellen eine Folge der wahrscheinlichen Intubation über die Nase sein kann.


    Aber wenn Du kannst, lass Dir die beiden Narkoseprotokolle der Anästhesistin geben und befrag sie oder eine andere Anästhesistin, ob Du über die Nase intubiert wurdest und ob eine solche Schädigung in diesem Fall möglich wäre.

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


    "Das Gras wird gebeten, über die Sache zu wachsen!" ... ... ... "Das Gras bitte!"


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  • Oh weh… ja, ich wurde über die Nase intubiert und ja, es gab Probleme bei der Narkose, das haben sie mir erzählt, ganz beiläufig, weil es bei der ersten Vollnarkose so problemlos ging und bei der zweiten nicht. Dann muss ich wohl noch mal fragen, obwohl ich mich auch ein bisschen vor der Antwort fürchte… Aber ich frage mal, ja. Vielen Dank für den Tipp Bidi

  • Hi Löffelkraut


    Du darfst stolz auf dich sein, da hast du ja eine Tour hinter dir! Die Kopftätschler schick ich dir noch so gerne! Ich habe seit einigen Jahren ein Implantat. Leider ist es weit hinten und das Rausputzen darunter nicht so einfach. Aber sonst alles tip-top! Du wirst dich sicher schnell dran gewöhnen. #super


    Lieben Gruss und alles Gute für den Schlussspurt #cool

    Barbara

  • Also, selbst wenn da bei der Narkose Nerven geschädigt wurden: Nerven sind wundersame Dinger. Wenn die beleidigt sind, können die durchaus wochen- bis monatelang (mein Neurodingens sagte, bis etwa 18 Monate lang) so tun, als wären sie nicht mehr da, um dann von einem Tag auf den anderen wieder zu funktionieren. So geschehen bei mir nach schwerem BSV und Lähmung im linken Fuß. Kaum hast du dich nach gut einem Jahr an das Hinkebein gewöhnt, ist es, schwupp, weg.