Sponsorenlauf in der Schule

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  • Mir geht es nicht darum nichts soziales tun zu wollen #blink

    Hier gehen die Kinder jährlich Müll sammeln, sie haben jahrelang ein Stück Halde wieder zu einem wertvollen Lebensraum umgeformt, es werden alte Schulranzen gesammelt usw.


    Es geht mir 1. um den Zwang. Es ist weder freiwillig noch haben die Kinder eine Wahl. Ich habe auch keine Übersicht wohin das Geld geht.


    Und selbstverständlich reden die Kinder untereinander. Das der eine Oma und Opa und Tante und Cousine und.....auf dem Blatt hat und die Kinder, die sowieso keine interessierte Familie haben, mal wieder total am A.... sind. Und dreimal wenn es Preise am Ende gibt. Am Besten noch für die ganze Klasse damit die anderen Klassenkameraden genau wissen wer kaum Sponsoren hatte und daher am Wenigsten Geld gebracht hat und der ist dann natürlich schuld....das hatten wie kurz vor Corona in der Parallelklasse. Echt nett für die betroffenen Kinder.


    Das muss echt alles nicht sein.

  • Kissix ich verstehe dich voll und ganz und hasse diese spendenläufe aus tiefer Überzeugung.

    Ich fühle mich dadurch genötigt zu spenden. Es werden die Kinder angespitzt die Nachbarn anzusprechen. Toll, das möchte ich nicht. Auch die sollen, genauso wie ich bitte selbst entscheiden wem sie spenden.

    Ich spende unter anderem an Ärzte ohne Grenzen. Das ist eine Organisation die mich anspricht und deren Ziele und Verhalten ich für gut halte. Trotzdem möchte ich nicht meine Kinder verschicken um Spenden für die zu sammeln.

    Ich finde ,wenn auf einem Schulfest eine Spendenkiste (oder mehrere) neben den Essens und Getränkeständen steht und kommuniziert wird, wofür gesammelt wird, kommt auch Geld zusammen ohne dass ich mich so genötigt fühle.


    Btw als die kleine dicke die nie gut in Sport war, hätte es mich endlos gestresst nicht gut genug zu sein.

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Okay, ich habe hier Kinder, die mich im der Hälfte der Fälle nie darüber informiert haben (weil Zettel vergessen, sonst was). Irgendwie war es nie ein Thema, wenn jemand nicht mitmachen wollte und entsprechend gab es keinen Druck #weissnicht


    Ich finde es nur echt schade, wenn solche Veranstaltungen an Schulen nicht stattfinden können - für die Schulgemeinschaft geht etwas verloren.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Es gibt da wirklich sehr unterschiedliche Herangehensweisen - diese Spendensammelzettel bereiten mir auch Unwohlsein. Bei einem meiner Kinder wird mit dieser Aktion eine Partnerschule in Kenia unterstützt, um die sich einige Lehrkräfte selbst kümmern. Der Lauf geht durch Park und Wäldchen mit Wasser- und Stempelstationen zwischendurch. Am Schluss erfährt man nur, was die Schule gemeinsam gesammelt hat. Das ist wirklich ein schöner Tag. (Dennoch würde ich lieber direkt das Geld spenden, sie könnten ja trotzdem einen gemeinsamen Lauftag organisieren.)

  • Aber das ist viel komplizierter zu organisieren für die Schule.

    Nein. Man gebe den Kindern einfach einen Zettel mit, dass an Tag X kein Unterricht stattfindet, sondern die Kinder sich für diesen Tag eine Arbeit suchen müssen, entweder in einer Firma oder innerhalb der Familie/Freunde, und das erarbeitete Geld dann spenden. Der Betrag wurde im Vorfeld zusammen mit dem "Arbeitsvertrag" abgefragt.


    Danke janana für den Hinweis mit dem Spendensiegel! Das werde ich aufgreifen, wenn ich die Klassenlehrerin anspreche. Dazu kommt (in unserem Fall), dass ich mich ziemlich ärgere über die Aufmachung des Flyers und wie das Spendenthema behandelt wird, da ist gut gemeint ja auch nicht immer gut.

  • Na gut, aber es hat ja nun auch von denen, die die Aktion doof finden, keiner gesagt, dass so was prinzipiell nicht stattfinden darf.


    Es wurde doch vor allem kritisiert, dass die Teilnahme scheinbar z.T. verpflichtend ist bzw. ein gewisser sozialer Zwang besteht.


    Ich selber fand so was damals immer toll, obwohl ich eigentlich auch immer nur meine Eltern als Sponsoren hatte. Nur einmal hane ich dann mal ganz frech meine Sportlehrerin gefragt. :D


    Die Veranstaltungen waren aber auch immer außerhalb der Unterrichtszeit und komplett freiwillig.

    Manches fängt klein an,
    manches beginnt groß,
    aber manchmal ist das Kleinste das Größte. #love

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber ich will auch erzählen, weil ich mich so geärgert hab.


    Bei uns gab es den Spendenlauf auch (Edit sagt: als Pflichtveranstaltung während der Schulzeit). Ganz groß aufgebauscht für die Ukraine. Und im Kleingedruckten stand dann, dass 50% an die Schule gehen, für neue Sportgeräte etc. Die Art des Geld Sammelns an sich finde ich schon äußerst bedenklich, aber die Unehrlichkeit war noch viel schlimmer.


    Unser Kind ist dann als einziges mit leerem Zettel gelaufen, hat uns aber die geschafften km gesagt, und durfte dann privat bei uns einen Zweck aussuchen, an den es spenden mag. Einen Betrag pro km hatten wir vorher vereinbart. Kind konnte damit gut leben.

  • Ich finde das mit dem Preis im Eingangspost unsäglich. Da gehe ich mit allen Empörten mit!


    Ansonsten mag ich das Konzept des Spendenlaufs. Eben weil es nicht unbedingt vom Einkommen der Eltern abhängt sondern a) vom Engagement der Kinder (wieviele Runden schaffe ich, und b) wieviele Menschen spreche ich an.

    Klar spielen da auch andere Faktoren mit rein und dem einen oder der anderen macht das Angst oder Unwohlsein. Aber ist das nicht bei fast allen Veranstaltungen so?

    Meine Kinder z B haben Kita-Ausflüge gehasst. Ist aber trotzdem eine tolle Sache und da mussten sie halt mit.

    Und sie fanden den Gedanken ganz furchtbar, Nachbarn anzusprechen und waren schlussendlich um eine gute Erfahrung reicher, dass sie tatsächlich einige Sponsoren gefunden hatten. Und sogar der olle Meckernachbar, der immer den Ball einkassiert hatte, was gespendet hat.

    Ich finde es völlig legitim, da nicht mitzumachen und das Kind für den Tag abzumelden.

    Aber wenn die Schule das an und wann macht (war bei meinen Kindern glaube ich je ein bis zwei Mal während der Grundschulzeit), finde ich das nett. (Um Längen besser als die Bundesjugendspiele)

  • Gibt es bei uns (USA) auch, mir gefällt es nicht (ich möchte auch keine Nachbarn oder Freunde fragen), aber ich fühle mich nicht gezwungen, da gross mitzumachen. Ich spende da mit als Elternteil und das reicht für mich. So wie es bei uns aufgezogen ist, sieht man nicht, wie viel Geld jedes Kind sammelt, das finde ich gut.


    Edit: Es gab neulich schon einmal einen ähnlichen Strang.


    Nochmal Edit: Wir spenden auch so in der Schule und ich arbeite da ziemlich viel kostenlos im Unterricht mit, mehr geht nicht, kann ich nicht. Und ich gebe lieber so Geld, als das Kinder da durch die Gegend laufen müssen. Bei uns wird aber tatsächlich auch für die Schule gesammelt, ohne Spenden kein Sportlehrer z.B.

  • Ich war das unsportliche, schüchterne Kind, für das Sponsorenläufe der absolute Horror gewesen wären. Ich hätte mich nie getraut, Nachbarn oder ähnliche anzusprechen und auch keine Möglichkeit gehabt, das durch "Engagement" wett zu machen, weil ich bei jedem normalen Lauf Letzte war. Wahrscheinlich hätte ich den Zettel verschwinden lassen, weil ich wusste, dass bei meinen Eltern das Geld knapp war, und mich für den Tag mit sehr schlechtem Gewissen krank gestellt.


    Glücklicherweise gab es damals solche Läufe nicht, aber ich bin sicher, dass es heute noch solche Kinder gibt.


    PS Ich bin nicht gegen gesellschaftliches Engagement an Schulen, aber da lassen sich Alternativen finden, die nicht manche Kinder ausschließen und ihnen weniger Sorgen bereiten.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • Es gibt und gab auch Sponsorenleseaktionen - pro gelesene Seite oder Kapitel sollte man Gelder sanmeln. Das kann sportlich sein, muss es aber nicht.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich kenne aus Frankreich auch Tombola Tickets, die man verkauft oder selbst kauft oder unverkauft zurückgibt.


    Oder konzertkarten, die man verkaufen soll.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Zum Glück gibt es sowas hier kaum bis nicht. Ich habe tatsächlich nach dem letzten Thread zu diesem Thema zum ersten Mal in den lokalen Medien davon gelesen, dass eine Schule einen Spendenlauf gemacht hat. Ansonsten kenne ich das nur von den Raben.


    Wenn ich das Konzept richtig verstehe, geht es darum, dass die Kinder möglichst weit laufen (ggf. im Kreis auf dem Sportplatz?) und sie hören auf, wenn sie nicht mehr können? Puh ... Und es geht darum, dass man möglichst viele Leute darum bittet, pro gelaufenem Kilometer (???) Geld spendet. Aber laufen dann alle gleichzeitig los? Und man sieht dann, wer wann aufhört? Oder geht es nicht darum, dass man am Stück läuft? Und wer misst die Strecke? Zählen die Kinder selbst? Stehen da Eltern am Rand, die zählen? Mir kommt das ganze Konzept wirklich ziemlich seltsam vor. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wer nicht lange laufen kann, hat Pech gehabt und wer nicht viele Leute kennt oder nicht viele, die spenden können, hat auch Pech gehabt? Nochmal puh ...


    Ich glaube übrigens nicht, dass meine Kinder ein explizites Problem damit hätten. Es kann sein, dass es ihnen Spaß machen könnte. Ob eines von ihnen Angst hätte, nicht gut genug zu sein, weiß ich nicht sicher. Ist stimmungsabhängig. Sie sind sportlich, hätten auch kein Problem, die Familie und die Nachbarn als Sponsor zu werben, bei den meisten wäre das Geld sicher auch kein Problem. Trotzdem fallen mir spontan einige Kinder ein, für die das sicher kein Spaß wäre.


    Mir gefällt die Idee mit dem Lesen. :D Am besten hätte man die Wahl. Lesen, Laufen oder den Eltern/Großeltern/Nachbarn beim Rasenmähen etc. helfen.