Was kommt nach dem 9€ Ticket?

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  • Die fahren dann weg oder?

    Spazieren fahren ist für mich einfach im Auto sitzen und rumfahren.



    Ich glaube es gibt viele Menschen, die sich den ÖPNV nicht leisten können.

    Der ist hier so unglaublich überteuert, dass ist eigentlich ein schlechter Scherz.


    Es gibt auch Berechnungen was der ÖPNV kosten würde, wenn er einfach nur kostendeckend wäre.

    Dann müsste man halt gucken wie der Ausbau usw. finanziert wird

  • Ja genau dass, die sitzen in ihrem Wohnmobil und fahren einfach durch die Lande um nicht daheim zu schlafen. Ich wohne an so einem Punkt der in diesen unsäglichen Apps angegeben ist für kostenloses unbehelligtes schlafen im Auto. Und wenn ich mit denen ins Gespräch komme, dann geht es darum einfach rumzufahren.

    Grüße Jufena


    Alles Große und Edle ist einfacher Art
    (Gottfried Keller)

  • Als die Kinder klein waren, sind wir immer mal mit der Straßenbahn spazieren gefahren. Natürlich nicht zur Rush-Hour. Als junge Erwachsene habe ich das auch manchmal gemacht, um meine Ruhe zu haben.


    Mit Autos und Motorrädern machen das jede Menge Leute.

  • ..und andere nennen sowas Roadtrip oder schlicht Urlaub? Wo ist der Unterschied? Ich kann verstehen dass die Massen bei dir zuhause nerven, aber ich hab das Gefühl es werden so viele Fahrten unnötig unternommen, ob für Einkauf der nah ist und leicht, zum Fitnessstudio um dort auf dem Crosstrainer zu laufen, Kinder zur Schule bringen wenn’s auch anders ginge.. ?‍♀️

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • ..und andere nennen sowas Roadtrip oder schlicht Urlaub? Wo ist der Unterschied? Ich kann verstehen dass die Massen bei dir zuhause nerven, aber ich hab das Gefühl es werden so viele Fahrten unnötig unternommen, ob für Einkauf der nah ist und leicht, zum Fitnessstudio um dort auf dem Crosstrainer zu laufen, Kinder zur Schule bringen wenn’s auch anders ginge.. ?‍♀️

    Mich nerven nur die, die sich nicht benehmen können. Der Platz ist eine Müllhalde geworden.

    Aber ich wollte eigentlich nur wiedersprechen, dass keiner so aus Spass In der Gegend rumgondelt.


    Ich wollte das neun Euro Ticket übrigens auch gerne nutzen ( habe eh ein Abo) um mir mal was anzusehen. Ich kann mir Urlaub nicht leisten und dachte mit dem Ticket kann ich mir dann mal eine andere Stadt als Tagesausflug ansehen. Ich habe es kein einziges Mal gemacht, weil ich aus gesundheitlichen Gründen nicht länger und schon gar nicht im wackeligen Zug stehen kann. Das war mir dann zu unsicher bei der guten Auslastung und es war auch die drei Monate viel zu warm für mich. Pech gehabt, aber ich habe mich für alle gefreut, die so mal teilhaben konnten was ihnen sonst nicht möglich ist.

    Ich finde ein gesamtes erschwingliches Ticket für die Öffis den richtigen Weg.

    Grüße Jufena


    Alles Große und Edle ist einfacher Art
    (Gottfried Keller)

  • Ah, das hab ich gestern auch gelesen Spinosa (neue NABU-Zeitung da #freu ), und ich fand das auch sehr schlüssig. Ich denke auch, dass wir unseren Konsum niemals so abfedern können, egal wie nachhaltig das gemacht werden soll, denn auch nachhaltige Ressourcen- und Energiegewinnung verbrauchen Ressourcen, dass wir auf dem jetzigen Niveau weitermachen können. Und es gibt ja noch ganze Regionen, die noch gar nicht so ressourcen-intensiv leben, wie wir hier. Noch!


    Ich denke also, dass es ohne Reduktion nicht gehen wird, und dazu braucht es eine Umstrukturierung. Mehr Versorgung am Ort z.B., wie Spinosa das ja auch erwähnt. Damit die Menschen, die eben nicht zum Spaß durch die Gegend fahren, kürzere Wege haben.


    Ich sehe das als parallelen Ansatz, nicht als reines Konkurrenzmodell, und halte den Ruf nach weniger Mobilität für sehr grundlegend.. Kybernetisch gesehen, muss man einfach so vorgehen, dass man an vielen Stellen ansetzt, es wird nicht reichen, allein den ÖPNV auszubauen.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Auch das schließt sich nicht aus mit einem erschwinglichen, gut ausgebauten ÖPNV, finde ich. Man kann für Nachhaltigkeit durch Reduzierung von Mobilität sein und gleichzeitig klimaschonende Mobilität fördern, indem man die Infrastruktur ausbaut und finanziell für alle ermöglicht und attraktiv macht.

  • Auch das schließt sich nicht aus mit einem erschwinglichen, gut ausgebauten ÖPNV, finde ich. Man kann für Nachhaltigkeit durch Reduzierung von Mobilität sein und gleichzeitig klimaschonende Mobilität fördern, indem man die Infrastruktur ausbaut und finanziell für alle ermöglicht und attraktiv macht.

    Genau DAS. Beides. Und noch viel mehr. #pro

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  • Auch das schließt sich nicht aus mit einem erschwinglichen, gut ausgebauten ÖPNV, finde ich. Man kann für Nachhaltigkeit durch Reduzierung von Mobilität sein und gleichzeitig klimaschonende Mobilität fördern, indem man die Infrastruktur ausbaut und finanziell für alle ermöglicht und attraktiv macht.

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    #top

  • Salamander ihr habt doch auch das Maxx Ticket, oder?

    Ich finde die Reichweite damit gar nicht mal so schlecht.

    Die Kinder könnten damit von Würzburg bis Kaiserslautern fahren.

    Ja, der Preis könnte günstiger, aber geht noch. https://www.vrn.de/tickets/tic…reskarten/maxx/index.html

  • Okay, das kenne ich nicht. Bei den Spritpreisen auch echt heftig.

    Aber ich kenne auch nicht so viele Leute, die überhaupt ein Wohnmobil haben.

    Und wenn dann wirklich um Urlaub zu machen oder so fest auf einem Platz, die fahren dann ja aber garnicht herum....

  • Die Reichweite ist gut, wenn man sie den nutzt.


    Als reines Schulweg-Ticket finde ich es zu teuer und zudem finde ich es ungerecht, dass Erwachsene für ein Jib-Ticket in etwa genauso viel zahlen.


    Es betrifft uns allerdings nicht direkt, meine Kinder haben keines, weil sie eh mit dem Rad fahren / laufen.

  • Die Ausflügler die die Bahnen verstopfen dürften dich irgendwann erledigt haben. Ich habe, als ich Urlaub hatte das Ticket auch für Ausflüge genutzt die ich mir sonst verkniffen hätte. Aber das geht im normalen Arbeitsalltag nicht. Dafür braucht man Freizeit und die hat man ja nicht einfach so.


    Wir müssen unseren Konsum tatsächlich herunterfahren, das glaube ich auch aber da als erstes bei der Mobilität anzusetzen halte ich für falsch.

    Das die Landbevölkerung sofort auf bis und Bahn umsteigt sobald das Angebot nur gut ist halte ich für Unsinn. Oft wird ein akzeptables Angebot schon nicht wahrgenommen weil man ja das Auto eh hat und die naturgemäß längeren Fahrzeiten als Zumutung wahrgenommen werden. Im Alltag werden reine Spritkosten gegen den Preis des einzelnen fahrscheins gerechnet. Da erscheint das Auto immer attraktiver.


    Die Dörfer wieder mit mehr Infrastruktur versorgen ist ja nett, aber genau diese Bevölkerung bestellt im Internet und kauft im großen Supermarkt auf der grünen Wiese. Da kann der kleine Supermarkt im Ort nicht mithalten, weder vom Angebot noch von den Preisen.

    Die Hausarztstellen auf dem Land sind völlig unattraktiv. Der Verdienst ist überschaubar und der Aufwand groß. Man kann die Leute ja nicht zwingen dorthin zu gehen, zumal es je nach Gegend auch gar nicht trivial ist. Wenn man nicht aus der Gegend stammt hat man unter Umständen erhebliche Akzeptanz und Sprachprobleme.

    Das sind Probleme für die ich keine Lösungen weiß, aber ich finde ein günstiges ÖPNV Angebot ist schon eine Verbesserung.

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Also ich hab im Lauf der letzten Jahre wirklich viele Pokemon GO Spieler kennengelernt und davon fahren viele mit dem Auto um zu spielen. Oder wenn ein besonderes Pokemon in der Whatsappgruppe gepostet wird fährt man halt kurz hin um das einzusammeln. Ich bin auch schon mit Bus gefahren um zu spielen. Hatte da aber halt ne Monatskarte.

  • ich sage schon die ganze zeit, dass es nichts bringt, die mobilität nur zu "verlagern" und alles vom auto wegzudrücken, bringt niemanden voran. die straßen sind voll, die bahnen sind voll, wo sollen denn alle hin?


    mobilität und flexibilität wurden jahrzehntelang gefordert auf biegen und brechen. das war früher anders. man hat im umfeld der eigenen stadt eine arbeit angenommen und gefunden. dort hat man sich auch verliebt und geheiratet. eltern gehörten ganz selbstverständlich zum leben dazu und waren nicht 500 km entfernt. "ausgehen" und hobbys waren ebenfalls recht wohnortnah angesiedelt. dass man etwas weiter weg gefahren ist zu konzerten von bands, war etwas ganz besonderes.


    meine mutter hat damals bei einem arbeitgeber aufgehört, weil der eine stadt weiter weggezogen ist mit seinem standort. das wäre heute undenkbar. da suchst du als dortmunderin ganz automatisch bis duisburg oder bis soest auf der anderen seite.


    und bevor man überlegt, wie man den privaten spaß- und luxusverkehr eindämmt: die MASSE entsteht durchs pendeln und durch dienstliche termine! da muss zuerst angesetzt werden. zumal dezentralisierung bei der arbeit auch dezentralisierung im freizeitbereich nach sich zieht (!). aber so rum muss es sein, nicht andersrum.


    lg patrick

  • Oh, im Gegenzug denke ich, dass Reduzieren neben sinnvoller Umgestaltung derzeit DAS Mittel der Wahl ist, das mit am schnellsten vielen proportional gerecht zugänglich ist. Ist halt nur was, das man selbst machen muss. Und das fällt, auch mir, sehr schwer, weil wir als Spezies nicht darauf angelegt sind, im Überfluss Enthaltung zu üben (Denn wer weiß, wann es wieder was gibt, es könnte ein Mangel auftreten!).

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

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    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • wenn Menschen im H4 oder Wohngeldbezug ein kostenloses ÖPNV Ticket bekommen könnten

    In meiner Wohnortgemeinde ist das so. Nicht komplett kostenlos, aber zu einem sehr niedrigen Eigenbeitrag. Ob man Menschen mit niedrigem Einkommen Teilhabe an Mobilität ermöglichen möchte, steht und fällt mit den lokalen Möglichkeiten. Leider ist es so, dass in strukturschwachen Regionen (RLP ist da immer mal ein Beispiel) alleine die kommunalen Verpflichtungen für auszuzahlenden Sozialgelder den Haushalt mancher Kommunen übersteigen.

    Aber ich kenne tatsächlich niemanden, der sich ins Auto setzt oder in die Bahn zwängt, um nur zum Spaß herumzufahren.

    Zumindest für die Bahn kenne ich einige Menschen in meinem Umfeld, die so etwas tun. Die haben das aber schon vor dem 9-EUR-Ticket getan und auch extra dafür bezhalt. Es gibt jede Menge eisenbahnhistorisch interessante Strecken in Deutschland und Europa. Selbst meine Tochter hat mittlerweile den Plan, den nächsten Besuch bei der in Portugal lebenend Freundin der Famile mit dem Zug zu machen.

    Außerdem ist es ein Unding, dass Schwarzfahren immer noch eine Straftat (!!!) ist und man dafür in den Knast wandern kann!

    Das ist auch so ein Ding, das mich wurmt. Falschparken kostet 20 EUR, ist teilweise billiger als ein Tagesticket im Parkhaus. Da stimmen meiner Meinung nach die Dimensionen nicht.


    Wir haben uns autotechnisch an viele Privilegien gewöhnt und da fällt es nach jahrzehntelanger Gewohnheit schwer, sich gesellschaftlich umzuorientieren.

    - Nach dem 2. Weltkrieg gab es Autobahnen, ohne dass wir in nennenswerter Menge PKWs hatten.

    - Jeder darf sein Auto im öffentlichen Raum abstellen, von wenigen Orten mit Parkraumbewirtschaftung abgesehen. Warum gibt es keine Verpflichtung, das Auto auf privatem Grund zu parken? Wenn ich ein Auto besitze, muss ich einen Stellplatz nachweisen und diesen auch nutzen.

    - Mit der Pendlerpauschale haben wir eine prima Zersiedelungsprämie etabliert. In anderen Ländern (Frankreich wurde ja schon genannt) ist der Weg zu Arbeit Privatsache und wird nicht steuerlich begünstigt behandelt.

    - Firmenwagen zur privaten Nutzen hatten wir schon vor ein paar Seiten bzw. in einem anderen Thread.

    - tbc

    -

  • Jeder darf sein Auto im öffentlichen Raum abstellen, von wenigen Orten mit Parkraumbewirtschaftung abgesehen. Warum gibt es keine Verpflichtung, das Auto auf privatem Grund zu parken? Wenn ich ein Auto besitze, muss ich einen Stellplatz nachweisen und diesen auch nutzen.

    In Japan darf man kein Auto kaufen ohne nicht einen eigenen Parkplatt nachzuweisen. Parken am Straßenrand ist so gut wie nirgendwo erlaubt.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Aber ich kenne tatsächlich niemanden, der sich ins Auto setzt oder in die Bahn zwängt, um nur zum Spaß herumzufahren.

    Zumindest für die Bahn kenne ich einige Menschen in meinem Umfeld, die so etwas tun. Die haben das aber schon vor dem 9-EUR-Ticket getan und auch extra dafür bezhalt. Es gibt jede Menge eisenbahnhistorisch interessante Strecken in Deutschland und Europa. Selbst meine Tochter hat mittlerweile den Plan, den nächsten Besuch bei der in Portugal lebenend Freundin der Famile mit dem Zug zu machen.

    Aber das ist für mich etwas völlig anders, als spazieren zu fahren.

    Spazieren zu fahren ist für mich sich ins Auto oder die Bahn setzen und ohne Ziel, ohne Not, ohne Plan... einfach zu fahren.


    Mit dem Zug eine Freundin zu besuchen oder auch sehr sehenswerte Strecke zum Sightseeing auszusuchen, ist doch was anderes.