Was kommt nach dem 9€ Ticket?

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  • Warum gibt es keine Verpflichtung, das Auto auf privatem Grund zu parken? Wenn ich ein Auto besitze, muss ich einen Stellplatz nachweisen und diesen auch nutzen.

    Wie soll das in Städten mit Mietshäusern funktionieren? Da gibt es einfach keinen privaten Grund #weissnicht . Unser Mietshaus hat tatsächlich als eines von ganz wenigen im Viertel eine Einfahrt mit Parkplätzen im Hof, ansonsten sind die Altbaufronten normalerweise zur Straße hin geschlossen.

    Was es durchaus gibt, sind Gebiete, in denen man Anwohnerparkausweise braucht, um auf der Straße zu parken. Das finde ich durchaus recht effektiv, weil es tatsächlich dafür sorgt, dass andere dort nicht einfach so mal ihr Auto abstellen können. Sorgt aber auch wieder für viel Kritik, z.B. von Pflegediensten, Kunden von Firmen, die sich dort befinden oder von Arztpraxen ...

    Apropos Pflegedienste - das ist auch so ein Ding. Da ist so eine Flut an Autos unterwegs um von Patient x zu Patient y zu kommen und ggf. kommen drei Pflegedienste zu drei Patienten, die im selben Haus wohnen. Da wäre ich auch mal dafür, Zuständigkeitsbereiche einzurichten, die dafür sorgen, dass das Pflegepersonal keine langen Wege mehr mit dem Auto zurücklegen muss und damit auch mehr Zeit für die Patienten bleibt.

  • Wie soll das in Städten mit Mietshäusern funktionieren?

    Indem die Mietshäuser Parkplätze haben, oder man zahlt für einen Stellplatz in der Nähe. Das ist doch nichts ungewöhnliches.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Wie soll das in Städten mit Mietshäusern funktionieren?

    Indem die Mietshäuser Parkplätze haben, oder man zahlt für einen Stellplatz in der Nähe. Das ist doch nichts ungewöhnliches.

    In Stadtteilen mit historischer Bebauung ist dafür gar kein Platz. wie gesagt, (kostenpflichtiges) Anwohnerparken im öffentlichen Raum ist dann eine Alternative (wird hier aber nur innenstadtnah gemacht).

    Es gab mal eine Zeit, wo man für Neubauten Stellplätze nachweisen musste (das wurde dann aber runtergefahren, um Kosten zu senken), aber da gab es auch die Möglichkeit sich "freizukaufen" als Bauherr, was oft attraktiver war, als eine Tiefgarage mitzubauen.

  • Wie soll das in Städten mit Mietshäusern funktionieren?

    Indem die Mietshäuser Parkplätze haben, oder man zahlt für einen Stellplatz in der Nähe. Das ist doch nichts ungewöhnliches.

    In Stadtteilen mit historischer Bebauung ist dafür gar kein Platz.

    Da braucht man aber auch häufig kein eigenes Auto sondern es würde reichen, wenn es Taxi, Car Sharing und Busse gibt.


    Das gilt NATÜRLICH nicht für jede(n), aber für wirklich sehr, sehr, sehr viel mehr Leute als bereits autofrei in Städten wohnen.

  • Aber ich kenne tatsächlich niemanden, der sich ins Auto setzt oder in die Bahn zwängt, um nur zum Spaß herumzufahren.

    Du vielleicht nicht. Aber es gibt doch einige, die jeden Weg fahren oder die einfach auch mal nur spazieren fahren.

    Meine Eltern machen das, hauptsächlich mit dem Auto. Als Kind sind wir fast jedes Wochenende mit dem Auto einfach irgendwohin gefahren, das Ziel spielte keine wirkliche Rolle, sondern die Gegend durch das Fahren kennen zu lernen. Für meine Eltern, die in den 50er/60er Jahren eher ländlich aufgewachsen sind, bedeutet das Auto und damit rum fahren zu können Freiheit und ich glaube das geht vielen Leuten ihrer Generation so. Es fällt ihnen schwer zu verstehen, dass wir auch mit Kindern ohne eigenes Auto klar kommen. Das Bedürfnis meine Umgebung zu erkunden (ohne ein bestimmtes Ziel anzusteuern) habe ich übrigens auch - aber ich mache das hauptsächlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder ÖPNV, ich fahre/laufen also auch gerne zum Spaß irgendwohin. Es als Ziel zu sehen, Mobilität generell einzuschränken finde ich deshalb schwierig - viele würden das als Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit sehen und so etwas ist immer unpopulär. Das Tolle am 9EUR Ticket war ja gerade auch, dass es vielen Leuten mehr Freiheit ermöglicht, vergünstigten und/oder vereinfacht hat, bei gleichzeitig wahrscheinlich weniger Emissionen.


    Vom 9EUR Ticket haben wohl auch die Innenstädte profitiert, weil die Anfahrt damit nahezu kostenlos war, sobald man Ticket eh genutzt hat. Damit sind viele eher in die Städte gefahren als zum Einkaufszentrum auf der grünen Wiese mit kostenlosen Parkplätzen, und das ohne die Städte mit zusätzlichen Autos zu verstopfen.

    "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." - Niels Bohr

  • Aber ich kenne tatsächlich niemanden, der sich ins Auto setzt oder in die Bahn zwängt, um nur zum Spaß herumzufahren.

    Du vielleicht nicht. Aber es gibt doch einige, die jeden Weg fahren oder die einfach auch mal nur spazieren fahren.

    Meine Eltern machen das, hauptsächlich mit dem Auto. Als Kind sind wir fast jedes Wochenende mit dem Auto einfach irgendwohin gefahren, das Ziel spielte keine wirkliche Rolle, sondern die Gegend durch das Fahren kennen zu lernen. Für meine Eltern, die in den 50er/60er Jahren eher ländlich aufgewachsen sind, bedeutet das Auto und damit rum fahren zu können Freiheit und ich glaube das geht vielen Leuten ihrer Generation so. Es fällt ihnen schwer zu verstehen, dass wir auch mit Kindern ohne eigenes Auto klar kommen.

    Meine Eltern und auch viele ihrer Freunde und Geschwister usw., die in der Zeit aufgewachsen sind, haben ihre Autos verkauft und fahren garkein Auto mehr.


    Sie sind entweder auf den ÖPNV umgestiegen oder nehmen das Rad/gehen zu Fuß.


    Für weitere Strecken fragen sie nach Fahrdiensten oder Einkaufshilfe.


    Da sieht man wie unterschiedlich das ist.

  • Kam gestern auch in den Abendnachrichten bei uns. An sich eine interessante Idee, allerdings würde ich persönlich nicht riskieren ohne Fahrschein erwischt zu werden, bei mehrmaligem Erwischen geht das Ganze nämlich ans Gericht, auch wenn das "erhöhte Beförderungsentgelt" gezahlt wurde.

  • Ich erinnere mich dunkel, dass Schwarzfahren eine Straftat ist und man im mehrfachen Wiederholungsfall durchaus ins Gefängnis muss.


    Wie ist denn da die Rechtslage bei so einem Fonds?

    Steht in den Bedingungen.

    Es ist eine Straftat.

    Scheinbar wird es nach Zahlung häufig nicht zur Anzeige gebracht. Aber darauf kann man sich nicht verlassen.

  • 8o Schöne Idee, so wunderbar aufmüpfig.


    Und noch dazu an den Arbeitsmarkt gedacht, die Verkehrsbetriebe stocken Personal in Kontrolle und Sicherheit auf. :)


    Ist für mich noch mal was anderes, als einfach so schwarz zu fahren. Machen würde ich es wohl eher nicht. Ich fahr aber auch kaum mal mit der Bahn. Und der Aufwand dann hinterher würde mich überfordern gerade.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich finde die Idee auch entzückend, aber würde nicht mitmachen, weil ich Schwarzfahren echt gar nicht mehr kann, ich wäre da die ganze Zeit nervös und angespannt.


    Auch genau das fand ich einen richtig positiven Aspekt am 9-Euro-Ticket: Ich musste mir null Gedanken machen, ob mein Ticket gilt, ob ich es entwertet habe, ob ich damit verbotenerweise über eine Zonengrenze fahre, ob ich einen Umweg fahren darf (musste ich einmal wegen Zugausfällen - ohne 9-Euro-Ticket hätte ich entweder zähneknirschend eine zusätzliche Fahrkarte für die Umwegstrecke gelöst und mich über das verlorene Geld geärgert, oder ich wäre "halbschwarz" gefahren und nervös gewesen)... das war alles so wunderbar entspannt! Ich trauere ein wenig. *snief*

  • Wie soll das in Städten mit Mietshäusern funktionieren?

    Indem die Mietshäuser Parkplätze haben, oder man zahlt für einen Stellplatz in der Nähe. Das ist doch nichts ungewöhnliches.

    In Stadtteilen mit historischer Bebauung ist dafür gar kein Platz. wie gesagt, (kostenpflichtiges) Anwohnerparken im öffentlichen Raum ist dann eine Alternative (wird hier aber nur innenstadtnah gemacht).

    Es gab mal eine Zeit, wo man für Neubauten Stellplätze nachweisen musste (das wurde dann aber runtergefahren, um Kosten zu senken), aber da gab es auch die Möglichkeit sich "freizukaufen" als Bauherr, was oft attraktiver war, als eine Tiefgarage mitzubauen.

    Mein Y plant gerade ein Neubaugebiet (angestellter Architekt), und ein Riesenthema ist auch, dass gerade viel mehr Fahrradstellplätze nachgewiesen werden müssen als in all den Jahren zuvor. Plus unversiegelte Flächen etc... aber PKW-Stellplätze sind immer noch ein riesiges Thema. Auch mit Ladestationen etc.


    Bescheuert sind die xtausend Ausnahmeregelungen. Bei uns in der Anliegerstraße muss man halt keine Stellplätze im Bestand nachweisen, weil die Häuser teilweise sehr alt sind. Und eine Straße weiter ist es schon wieder anders, da wurde so ein altes Haus abgerissen, und die mussten eine Tiefgarage unter den Neubau setzen.


    Meine Eltern leben auch ländlich und sagen, sie können körperlich einfach nicht zu Fuß oder per Rad einkaufen fahren. Aber die haben das anders gelöst, weil sie als pensionierte Beamte auch echt privilegiert sind: ein Hybrid- und ein E-Auto plus Photovoltaik auf dem Dach. ÖPNV an sich ist für sie völlig indiskutabel, aber das liegt nicht an den Möglichkeiten, sondern an mangelnder Gewöhnung. Der ist in dem Ort beschissen, keine Frage, aber ich habe das als Teenager auch gemanagt. Hätten die keinen Führerschein, müsste das ja auch gehen. Ich bin mit 15 auch per ÖPNV in die Kreisstadt oder nach Köln gegondelt. In die Kreisstadt dann halt auch mal mit dem Rad, dauerte dann halt nicht 15 Minuten (PKW), sondern wahlweise 20-40 Minuten (Bus) oder mindestens 45 Minuten (Rad). Das ist für meine Eltern nicht akzeptabel.

  • Mein Y plant gerade ein Neubaugebiet (angestellter Architekt), und ein Riesenthema ist auch, dass gerade viel mehr Fahrradstellplätze nachgewiesen werden müssen als in all den Jahren zuvor. Plus unversiegelte Flächen etc... aber PKW-Stellplätze sind immer noch ein riesiges Thema. Auch mit Ladestationen etc.


    Bescheuert sind die xtausend Ausnahmeregelungen. Bei uns in der Anliegerstraße muss man halt keine Stellplätze im Bestand nachweisen, weil die Häuser teilweise sehr alt sind. Und eine Straße weiter ist es schon wieder anders, da wurde so ein altes Haus abgerissen, und die mussten eine Tiefgarage unter den Neubau setzen.

    Genau das macht es ja so schwierig. Es gibt immer wieder so viel Ausnahme-Regelungen, dass am Ende halt doch keine Veränderung passiert. Nur damit man es auch ja allen gerecht und angenehm macht.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Aber da fängt es doch an: Auch Deine Eltern thistlejo können sehr einfach Ressourcen sparen ohne sich sehr einzuschränken: Nämlich nur ein Auto haben statt zwei.

    Keiner muss zur Arbeit und mit allem anderen kann man sich zu zweit gut absprechen. Da muss halt dann und wann der eine den anderen abholen oder doch mal Taxi fahren.


    Also vielleicht sind sie die eine Ausnahme, wo das nicht möglich ist. Aber so im Allgemeinen sollte das doch möglich sein.

  • Meine Eltern und auch viele ihrer Freunde und Geschwister usw., die in der Zeit aufgewachsen sind, haben ihre Autos verkauft und fahren garkein Auto mehr.


    Sie sind entweder auf den ÖPNV umgestiegen oder nehmen das Rad/gehen zu Fuß.


    Für weitere Strecken fragen sie nach Fahrdiensten oder Einkaufshilfe.

    Darf ich fragen, wie alt die ungefähr sind? Ich erlebe bei meiner Oma den Klassiker, dass sie ihren Führerschein und das Auto unter keinen Umständen aufgeben will, obwohl sie längst zu schlecht sieht und uns allen wohler wäre, wenn sie nicht mehr fährt. Und das obwohl sie eigentlich vernünftig angebunden ist und auch genug finanziellen Spielraum hätte um im Zweifel Mal ein Taxi zu nehmen.

    War bei meiner anderen Oma auch schon so. Deshalb erstaunt es mich zu lesen, dass deine Eltern und das Umfeld sich da so leicht tun.

  • Mein Y plant gerade ein Neubaugebiet (angestellter Architekt), und ein Riesenthema ist auch, dass gerade viel mehr Fahrradstellplätze nachgewiesen werden müssen als in all den Jahren zuvor. Plus unversiegelte Flächen etc... aber PKW-Stellplätze sind immer noch ein riesiges Thema. Auch mit Ladestationen etc.


    Bescheuert sind die xtausend Ausnahmeregelungen. Bei uns in der Anliegerstraße muss man halt keine Stellplätze im Bestand nachweisen, weil die Häuser teilweise sehr alt sind. Und eine Straße weiter ist es schon wieder anders, da wurde so ein altes Haus abgerissen, und die mussten eine Tiefgarage unter den Neubau setzen.

    Genau das macht es ja so schwierig. Es gibt immer wieder so viel Ausnahme-Regelungen, dass am Ende halt doch keine Veränderung passiert. Nur damit man es auch ja allen gerecht und angenehm macht.

    Aber wie will man das denn gerade bei Bestandswohnungen praktisch durchführen, wenn z.B. ein Block modernisiert wird? Eins der Gebäude abreißen für ein Parkhaus und die Anwohner werden obdachlos?

  • Meine Eltern und auch viele ihrer Freunde und Geschwister usw., die in der Zeit aufgewachsen sind, haben ihre Autos verkauft und fahren garkein Auto mehr.


    Sie sind entweder auf den ÖPNV umgestiegen oder nehmen das Rad/gehen zu Fuß.


    Für weitere Strecken fragen sie nach Fahrdiensten oder Einkaufshilfe.

    Darf ich fragen, wie alt die ungefähr sind? Ich erlebe bei meiner Oma den Klassiker, dass sie ihren Führerschein und das Auto unter keinen Umständen aufgeben will, obwohl sie längst zu schlecht sieht und uns allen wohler wäre, wenn sie nicht mehr fährt. Und das obwohl sie eigentlich vernünftig angebunden ist und auch genug finanziellen Spielraum hätte um im Zweifel Mal ein Taxi zu nehmen.

    War bei meiner anderen Oma auch schon so. Deshalb erstaunt es mich zu lesen, dass deine Eltern und das Umfeld sich da so leicht tun.

    Grob zwischen 70 und 90.

    Wobei unter den 70 Jährigen noch eher welche ein Auto haben und fahren.

    Aber eben nicht spazieren.

  • Danke. Das ist dann schon so die Generation meiner Oma. Aber die ist da wirklich kaum davon abzubringen. Wobei sie auch nicht spazieren fährt. Ich glaube da kenne ich aber in meinem ganzen Umfeld niemanden, der das tut.