Was kommt nach dem 9€ Ticket?

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  • Aber da kann man doch Regelungen finden "unterhalb" eines Schwerbehindertenausweises.

    Also ich verstehe, dass Ihr Sorge habt durchs Raster zu fallen. Aber ich finde, das ist ein Grund beim Abfassen neuer Regelungen die Gruppe "mobilitätseingeschränkt, aber nicht schwerbehindert" , zu berücksichtigen und nicht ein Argument für "Es muss alles so bleiben wie es ist".


    Zum Liefern: Ja, das kostet. Aber selbst hin- ubd zurückfahren kostet auch: Zeit und Geld. Damit sind wir beim alten Kernproblem Energie (diesmal in Form vom Benzin/ Ökostrom und Autobauressourcen) ist heute billiger als Arbeitsleistung. Ebenso wie neue Schuhe oder ein neues Smartphone billiger sind als die Reparatur.

    Wenn Energie und Ressourcen vernünftig bepreist werden, wird sich das ändern.

  • Es fallen ja leider heute schon viele Menschen durchs Raster, in allem möglichen Bereichen, daher bin ich da wirklich skeptisch.


    Und auch das mit dem Lieferservice auf dem Dorf, das würde ich auch als sinnvoll erachten, bedeutet aber auch, dass für viele Menschen wieder Sozialkontakte und Abwechslung wegfallen. Gerade für ältere Menschen ist sowas oft wichtig.


    Egal von welcher Warte man es sieht, es wird sicher Verlierer geben…

  • Naja, ein Dorflieferservice muss nicht zwangsläufig weniger Sozialkontakte bedeuten. Die Frage ist, wie man das gestaltet. Liefert der vielleicht erst aus und stellt sich dann noch 2h an die Dorfkirche als Marktstand? Wird dann vielleicht gleichzeitig ein Dorfcafe organisiert? Bestückt er vielleicht Verkaufsautomaten "für zwischendurch" an denen man sich trifft beim Milch kaufen?


    Und ich glaube, dass das eine Frage ist, die nur lokal von den Betroffenen beantwortet werden kann. Was Politik hier machen kann, ist Geld in die Hand nehmen und ein Förderprogramm auflegen, dass die "Erstellung von Konzepten zur Einrichtung und Erhaltung der Lebensmittelnahversorgung im ländlichen Raum" fördert.

    Da könnten sich dann Kommunen, Vereine etc. Bewerben, die dann gemeinsam mit den potentiellen Kund*innen ein Konzept erstellen und einen Umsetzungsplan.

    Das wird für jedes Dorf etwas oder auch deutlich anders aussehen. Vom oben "verordnen" kann man das m.M.n. nicht.

  • Also ich verstehe, dass Ihr Sorge habt durchs Raster zu fallen. Aber ich finde, das ist ein Grund beim Abfassen neuer Regelungen die Gruppe "mobilitätseingeschränkt, aber nicht schwerbehindert" , zu berücksichtigen und nicht ein Argument für "Es muss alles so bleiben wie es ist".

    Ich suche nicht nach Argumenten für "Es muß alles so bleiben". Ich sehe, dass die Vorschläge, die gemacht werden, nicht passen - habe aber gleichzeitig keine besseren Vorschläge.

    Damit habe ich das Gefühl, nicht widersprechen zu dürfen und das verärgert mich.

    Ja, das ist mein Problem... Ich realisiere, dass ich auf der Verliererseite bin, fühle mich Macht- und Hilflos und lese dann so krasse Forderungen, wie die von Spinosa einige Seiten weiter vorne und verzweifle noch mehr.

    Und dann sehe ich in den Nachrichten, dass in Russland massenhaft Gas einfach abgefackelt wird und frage mich ernsthaft, wozu ich mich so sehr einschränken soll. Das bischen CO², das ich sparen kann, das macht den Kohl nun auch nicht fett...

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Also ich verstehe, dass Ihr Sorge habt durchs Raster zu fallen. Aber ich finde, das ist ein Grund beim Abfassen neuer Regelungen die Gruppe "mobilitätseingeschränkt, aber nicht schwerbehindert" , zu berücksichtigen und nicht ein Argument für "Es muss alles so bleiben wie es ist".

    Ich suche nicht nach Argumenten für "Es muß alles so bleiben". Ich sehe, dass die Vorschläge, die gemacht werden, nicht passen - habe aber gleichzeitig keine besseren Vorschläge.

    Damit habe ich das Gefühl, nicht widersprechen zu dürfen und das verärgert mich.

    Ja, das ist mein Problem... Ich realisiere, dass ich auf der Verliererseite bin, fühle mich Macht- und Hilflos und lese dann so krasse Forderungen, wie die von Spinosa einige Seiten weiter vorne und verzweifle noch mehr.

    Und dann sehe ich in den Nachrichten, dass in Russland massenhaft Gas einfach abgefackelt wird und frage mich ernsthaft, wozu ich mich so sehr einschränken soll. Das bischen CO², das ich sparen kann, das macht den Kohl nun auch nicht fett...

    Blödes Gefühl ... verstehe ich...

    Vielleicht wäre der "Ja, und ..."-Ansatz was für Dich.

    Also so wie "Ja, es sollen weniger Fahrzeuge im öffentlichen Raum stehen UND die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen müssen berücksichtigt werden"


    Also "Mobilität für alle", was wir im Moment haben ist ja leider keine "Mobilität für alle". Es werden nur andere Gruppen eingeschränkt. Z.B. Menschen ohne Führerschein, Kinder, Fußgänger, Radfahrer,...


    Zukünftige Mobilität sollte für alle da sein, also auch für Dich und Menschen mit Parkinson und und und...


    Möglicherweise werden für einige Personen Mischformen möglich sein, z.B. Auto am Parkplatz, weiter entfernt aber ein Golfcart, manche werden eine Sonderberechtigung für Parken vor dem Haus brauchen (und der Parkplatz ist dann auch da) und wieder dritte kommen vielleicht mit einem Dreirad mit E-Motor (statt Fahrrad) zurecht.


    Ich glaube, da braucht es viel Fantasie, viel zuhören und ein gutes Aufeinander acht geben. Gerade letzteres würde ich mir ohnehin wünschen.

  • Also "Mobilität für alle", was wir im Moment haben ist ja leider keine "Mobilität für alle".

    Das ist leider so.

    Auf dem Land - weil der Bus nur dreimal am Tag kommt, und in der Stadt, weil der ÖPNV Betriebsruhe hat. (Von Berlin reden wir jetzt mal nicht, ok?)

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Wir müssen bei all den Planungen auch bedenken, dass für viele schöne Ideen die Leute fehlen. Wir werden sehr bald mit deutlich weniger Busfahrern, LKW- Fahren usw. auskommen müssen.

    Gleichzeitig hat das ehrenamtliche Engagement in den letzten Jahren abgenommen. Auch Dörfer funktionieren oft nicht mehr so wie noch vor zehn Jahren.

    Ich glaube, für vieles braucht es ganz neue Modelle.

  • DANKE.


    hier finde ich mich wieder. wobei ich das glück habe, finanziell okay aufgestellt zu sein, das aber auch nur aufgrund SEHR harter abeit.


    wenn hier so abfällig über "bequem" gesprochen wird: dass ich so klarkommen kann, und das ganz alleine (!!!!!) liegt nur an den vielen kleinen bequemlichkeiten, die ich dankenswerterweise nutzen kann.


    bequem ist eben nicht unbedingt nice to have in diesem system.

    lg patrick

  • Mir ist nicht so klar, warum ihr dann nicht fordert, dass es für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen auf ihr Auto angewiesen sind, Ausnahmen gibt?


    Es faellt mir richtig schwer zu lesen, wie wirklich jede Idee abgewunken wird und totgeredet wird. Warum nicht gucken, wie man es umsetzten kann? Warum immer nur ein "also hier geht es nicht"? Ich versteh das nicht.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich denke auch, dass man halt entsprechend die Dinge gestalten muss. Oder sich halt drum bemüht. Von vorneherein abzuwinken, weil es nicht geht, wird zu keiner Änderung führen. Wir leben jetzt auch mit einer Situation, die eigentlich nicht geht. Dennoch geht sie, und zwar super, so super, dass man meint, sie nicht loslassen zu können.

    Ich glaube, wir müssen positiver denken, anstatt immer nur auf die Hürden zu schauen und uns davon entmutigen zu lassen. Wir müssen gestalten.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Mir ist nicht so klar, warum ihr dann nicht fordert, dass es für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen auf ihr Auto angewiesen sind, Ausnahmen gibt?

    Nunja, wenn jeder aus Grund xy Ausnahmen fordert, dann wird sich nur der Bürokratische Aufwand verändern. Weil dann nämlich der Anspruch nachgewiesen werden muß.

    Dann muß ich zum Arzt und mir mein "ich bin schlecht zu Fuß" attestieren lassen. Muß mich vor einer Behörde nackig machen.

    Oder eben zu Hause bleiben und auf Teilhabe am sozialen Leben verzichten.


    Wie ich schon sagte - eine Lösung habe ich nicht.


    Ich sehe aber sehr wohl die Gründe, aus denen viele "das können die nicht machen, das geht doch nicht!" sagen.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich glaube, wir müssen positiver denken, anstatt immer nur auf die Hürden zu schauen und uns davon entmutigen zu lassen. Wir müssen gestalten.

    Da hast du sicher Recht.

    Und die, die es schaffen positiv zu denken, sollten die, die es gerade nicht schaffen, über die Hürden zu sehen, ein wenig hoch heben und ein Stück weit mittragen. Bis auch sie den Weg hinter der Hürde wieder sehen können.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich denke, dass manches auch erst angenommen werden wird, wenn die bisher bequeme, aber umweltmäßig nicht mehr vertretbare Alternative zu teuer oder verboten oder zu nervig wird.


    In Frankfurt würden sicherlich mehr Leute mit dem Rad fahren, wenn privater Autoverkehr und privates Parken im öffentlichen Raum ohne Sondergenehmigung in den meisten Teilen der Stadt schlicht und ergreifen verboten wären. Dann wäre auch auf den Straßen mehr Platz, so dass Radfahren nicht so gefährlich und stressig wäre.

    Das denke ich auch, und deswegen bin ich auch für das 9-Euro-Ticket oder eine gute Alternative (Geringverdiener kostenlos, alle anderen 29,- zB). Und zwar aus dem Grund, dass es schnell umfangreiche Veränderungen braucht, und die müssen attraktiv sein, damit sie genutzt werden. Sonst steigen die Leute nicht um, und bis die Infrastruktur überall besser ist (und Menschen nur allein deswegen ihre Gewohnheiten aufgeben, das tun sie aber ohne den finanziellen Anreiz weniger), geht noch viel Zeit ins Land, die wir nicht haben. Es muss jetzt Dinge geben, die kurzfristig einen Wandel bewirken und langfristig die Strukturen umgebaut werden.


    Und auch deinen zweiten Punkt möchte ich unterschreiben. Hier wurden während der Pandemie überall Pop-Up-Radwege eingerichtet, die jetzt dauerhaft gemacht werden. Dadurch sind viel mehr Leute aufs Rad umgestiegen, denn es ist weniger lebensgefährlich möglich, Fahrrad zu fahren. Gleichzeitig wird Autofahrern öffentlicher Raum genommen, es ist schwieriger, einen Parkplatz zu finden, es gibt weniger Fahrspuren, Straßen werden in Anwohner- und Fahrradstraßen umgewandelt; Autofahren wird unbequemer.


    Es muss einfach an vielen Stellen gleichzeitig etwas passieren, und der Prozess braucht Zeit, gleichzeitig muss geschaut werden, was kurzfristig machbar ist.


    Für eine gerechtere Verteilung der finanziellen Lasten kann man gut bei der Besteuerung ansetzen, um die Menschen entsprechend ihrer finanziellen Mittel zu be- und entlasten.

  • Für Menschen, die nicht so weite Strecken laufen können, könnte ich mir Hilfsmittel wie Elektromobile oder je nach Einschränkung vielleicht auch einfach E-Roller oder E-Fahrräder vorstellen. Die brauchen zumindest weniger Platz und sind energiesparender als ein Auto. Oder man hat halt so ein ganz kleines Auto, wo wirklich nur eine Person mit Gepäck reinpasst. Wenn es eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h in der Stadt gibt, dann reichen auch solche Autos, die nur 45 km/h schaffen. Damit würde der Parkplatzbedarf schon deutlich sinken. Solche platzsparenden Fahrgelegenheiten sollten dann am besten auch zumindest an häufiger frequentierten Haltestellen zum Ausleihen bereitstehen. Keine Ahnung, ob das so funktionieren würde, aber ich stelle es mir auf jeden Fall besser vor als weiterhin so viele von den großen Autos zu haben. Zumal jedesmal auch das Fahrzeug transportiert werden muss, es würde also sehr viel weniger Energie für den Transport des Transportmittels verschwendet werden, wenn man möglichst kleine Fahrzeuge verwendet.


    Was das 9-Euro-Ticket betrifft, da bin ich bei Spinosa, ich finde auch, dass man für jede Fahrt bezahlen sollte, so, wie man es beim Auto auch tut. Cool fände ich so eine Karte, wie es sie auch in anderen Ländern/Städten teilweise schon gibt, die man einfach bei jedem Ein- und Aussteigen einmal scannt und dann werden automatisch die Fahrtkosten abgebucht. Da könnte man dann z. B. flexibel den Fahrpreis verringern für Menschen, die sehr viel fahren. Aber sie würden dann eben auch noch für die hundertste Fahrt im Monat etwas bezahlen, wenn auch weniger als für die erste.

  • Und die, die es schaffen positiv zu denken, sollten die, die es gerade nicht schaffen, über die Hürden zu sehen, ein wenig hoch heben und ein Stück weit mittragen. Bis auch sie den Weg hinter der Hürde wieder sehen können.

    Ach, ich weiß nicht, sollten sie? Ich kann niemanden irgendwo hochheben... Ändern muss sich schon jeder Mensch selbst.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Was das 9-Euro-Ticket betrifft, da bin ich bei Spinosa, ich finde auch, dass man für jede Fahrt bezahlen sollte, so, wie man es beim Auto auch tut

    Also keine Monats- und Jahresabos mehr? Aber genau die sind doch für viele der Grund aufs Auto zu verzichten, weil da eben nicht jede Fahrt wie beim Auto zählt.

  • Was das 9-Euro-Ticket betrifft, da bin ich bei Spinosa, ich finde auch, dass man für jede Fahrt bezahlen sollte, so, wie man es beim Auto auch tut

    Also keine Monats- und Jahresabos mehr? Aber genau die sind doch für viele der Grund aufs Auto zu verzichten, weil da eben nicht jede Fahrt wie beim Auto zählt.

    Die einzelne Fahrt könnte doch trotzdem billiger sein als die Fahrt mit dem Auto, insbesondere für Vielfahrer. Ich hatte ja danach auch geschrieben, dass ich es dann so machen würde, dass die einzelne Fahrt immer weniger kostet, je öfter man fährt.