Was kommt nach dem 9€ Ticket?

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  • Es gibt aber nun ja inzwischen Zahlen, dass das 9-Euro-Ticket wirklich nennenswert CO2 eingespart hat.


    • Drei Monate 9-Euro-Ticket haben so viel CO2 eingespart wie ein Jahr Tempolimit.


    Ich erlebe das auch genau so in meiner Umgebung: Hier gibt es auf vielen Strecken guten ÖPNV, aber er ist teuer, und die Leute haben alle ein Auto, weil es auf anderen Strecken eben keinen ÖPNV gibt. Ich kenne mehrere Leute persönlich, die während des 9-Euro-Ticket-Zeitraums regelmäßige beruflich nötige Strecken mit dem ÖPNV gemacht haben, für die sie jetzt wieder aus finanziellen Gründen das Auto nehmen.


    Ich finde auch, dass es nicht die einzige Lösung ist, den ÖPNV (fast) kostenlos zu machen. Ich fände es zum Beispiel kontraproduktiv, wenn der ÖPNV für jemand, der ständig nur kurze Strecken fährt, billiger ist als Fahrradfahren.


    Aber vor allem muss man den Autos seine vielen Privilegien wie zum Beispiel das kostenlose Parken nehmen. Einkaufszentren, die kostenlose Parkplätze anbieten wollen, sollten gezwungen werden, zum Ausgleich halbstündliche Shuttlebusse zur nächsten Eisenbahnhaltestelle anzubieten.

    Anwohnerparken wurde ja schon diskutiert, muss einfach viel teurer werden. Oder gar nicht mehr exisiteren, so wie in Japan.

    In Einfamilienhaussiedlungen, in denen es weniger eng zugeht, muss man einfach das Parken nachts auf der Straße verbieten, so dass jedes Haus mit der Anzahl Autos zurechtkommen muss, das es auch unterbringen kann, wie zum Beispiel an manchen Orten in Kanada.

  • Warum sind Fahrverbote so langwierig?


    Das kann doch jede Kommune für sich beschließen. Es gibt doch in vielen Städten schon Fußgängerzonen. Die könnte man einfach ausweiten.


    Ich wäre total für weitgehende Fahr- und Parkverbote (mit angemessenen Ausnahmen für Leute, die nicht laufen können, und für Lieferverkehr).


    Das passt natürlich nicht ins Autoland Deutschland; typische Deutsche fahren lieber wie Thelma und Louise mit dem Auto in den Abgrund.


    Ich glaube übrigens auch nicht, dass die Klimakatastrophe in den nächsten Jahren noch verhindert wird, aber die vielen Autos nerven mich unabhängig davon.

  • Können schon, aber die Realität zeigt, dass das ein langsamer Wandel ist. Und so lange keine vernünftigen Alternativen da sind, kann man schlecht das Autofahren einfach verbieten. Selbst ein gut ausgebauter ÖPNV kann nicht von einem Tag auf den anderen alle Autofahrer aufnehmen.


    Und ja, ich bin da auch dafür. Vor einigen Seiten schrieb ich, wie zB in Barcelona Viertel für Viertel umgestellt wird.

  • Warum sind Fahrverbote so langwierig?


    Das kann doch jede Kommune für sich beschließen. Es gibt doch in vielen Städten schon Fußgängerzonen. Die könnte man einfach ausweiten.

    Ich vermute mal, dass eine Kommune eine Fußgängerzone auch nicht „einfach so“ beschließen darf, sondern umfangreiche rechtliche Bedingungen dafür erfüllen muss inklusive anpassender Baumaßnahmen.


    Kommunen dürfen fast nichts wirklich selbständig entscheiden.

  • In Einfamilienhaussiedlungen, in denen es weniger eng zugeht, muss man einfach das Parken nachts auf der Straße verbieten, so dass jedes Haus mit der Anzahl Autos zurechtkommen muss, das es auch unterbringen kann, wie zum Beispiel an manchen Orten in Kanada.

    Bei uns ist das auf natürliche Weise so, da die Straßen so eng sind, dass selbst Feuerwehr und Müllabfuhr gerade so durch kommen. Da kann niemand auf der Straße parken. Ich wüsste im Ort kaum eine Stelle an der es möglich wäre.


    Wenn wir Besuch bekommen, wird es immer sehr abenteuerlich wer wo parken kann. Meist rufe ich vorher beim Bauern an und frage, ob er die Zufahrt an dem Tag braucht und dann kann der Besuch von dort laufen. Busse kommen hier nur wenige Male am Tag an. Im Grunde nur morgens vor 8.00 und dann mittags und nachmittags.


    Mein Sohn hatte vor ein paar Jahren mal die Idee entlang der Straßen je eine Schiene/ Laufband zu verlegen auf der man sich mit Fußstützen einhängen kann und so von Straßenkreuzung, zu Straßenkreuzung mitfahren kann.

    Auf die Idee kam er, weil man als Fahrradfahrer mit den engen kurvigen Straßen schnell in gefährliche Situationen kommt. Vielleicht erfinden jemand in der nahmen Zukunft noch Transportmöglichkeiten die umsetzbar und finanzierbar sind.

    Denn nicht in allen Teilen sind Busse und Bahnen ausreichen verfügbar - und je nach Bevölkerungsdichte auch nicht umsetzbar.


    Ich bin gespannt was da von der neuen Generation in Zukunft noch kommt. Es gibt ja heute schon so viele Modelle und Ideen. Das alles zu bündeln und zu prüfen und zu finanzieren, würde uns einen großen Schritt weiterbringen.

  • Was ich nicht verstehe ist, warum vieles hier schlecht gemacht ist. Um nochmal auf Barcelona zurückzukommen (gibt sicher noch andere gute Beispiele): Es gibt dort ein stadtweites Leihfahrrad-System mit festen Stationen alle paar km, wo man die Räder wieder abstellen muss. Die Nutzung ist für Menschen, die dort leben, kostenlos, soweit ich weiß (anderswo das gleiche System ist für eine halbe Std kostenlos, aber man kann einfach immer wieder ein neues Rad leihen, sodass es auch kostenlos ist).


    Hier gibt es X unterschiedliche Anbieter von Rädern und E-Rollern. Diese werden oft mitten auf dem Gehweg abgestellt oder einfach hingeworfen. Diese Probleme hat man mit festen Stationen nicht. Mit einem guten Netz eines Anbieters sind Räder/Roller überall verfügbar.

  • dort ein stadtweites Leihfahrrad-System mit festen Stationen alle paar km, wo man die Räder wieder abstellen muss.

    Man könnte auch vor jedem Haus einen Autoparkplatz in einen Fahrrad/Roller/eScooter-Parkplatz umwandeln. Damit könnte man vielen Menschen helfen, die nicht gut zu Fuß oder auch einfach bequem sind.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • dort ein stadtweites Leihfahrrad-System mit festen Stationen alle paar km, wo man die Räder wieder abstellen muss.

    Man könnte auch vor jedem Haus einen Autoparkplatz in einen Fahrrad/Roller/eScooter-Parkplatz umwandeln. Damit könnte man vielen Menschen helfen, die nicht gut zu Fuß oder auch einfach bequem sind.

    Ja, auch eine gute Idee. Die Stationen haben den Vorteil, dass die Räder da gesammelt werden und viele verfügbar sind. Aber es ist ja auch eine Kombination denkbar. Dort werden auch viele Parkplätze umgewandelt, da hat man auch mehr Raum für anderes.

  • Ich bin heute auf dem Rückweg vom Museumsausflug direkt mal ein paar Stationen schwarz gefahren bevor mir eingefallen ist, dass ich wohl mal das zuvor gekaufte 4-Fahrten-Ticket entwerten sollte. #rolleyes Zum Glück wurden wir nur auf dem Hinweg kontrolliert. Das war schon sehr komfortabel völlig gedankenlos einfach einsteigen zu können.

  • Weil sie politischer Entscheidungen bedürfen.

    Da wo die Mehrheiten so sind, dass Fahrverbote umgesetzt und Parkgebühren erhöht werden, wird das ja auch gemacht. Siehe zum Beispiel Tübingen oder Freiburg i.B.

    In meiner Kommune gibt es einen mehrheitlich bürgerlich-konservativ besetzten Gemeinderat und da geht kein Weg rein, dass die Einkaufsstraße autofrei wird ("Aber die Einzelhändler!") oder Anwohnerparken teurer wird als 30€ pro Jahr (!).

    Naja, hier wurden sogar große alte Bäume auf dem Bahnhofsvorplatz weggemacht, weil man ein Parkhaus darunter gebaut hat...

    Und der letzte Lärmentwicklungsplan hätte es ermöglicht alle ortsdurchfahrten bei uns auf 30 zu setzen - das ist in Kommunen tatsächlich nicht so einfach möglich, wenn es Landesstraßen betrifft -, aber da hat unser GR auch dagegen gestimmt und stattdessen durften sich die Anwohner Lärmschutzfenster einbauen und einen Teil (!) von der Kommune erstatten lassen.


    Die Kommune kann viel machen - wenn die politisch Verantwortlichen es wollen!

  • Aber das macht das Fahrverbot ja nicht langwierig in dem Sinne, wie es z.B. langwierig ist, Windkraftanlagen zu bauen oder sämtliche Häuser einer Stadt zu sanieren.


    In dem Sinne sind alle Klimamaßnahmen langwierig, die vom Bürgerlich-Konservativ-Liberalen Lager geblockt werden.

  • Bei uns ist das unter der aktuellen Konstellation nicht langwierig, sondern unmöglich #haare Übernächstes Jahr sind Neuwahlen, mal schauen, ob sich dann was ändert.

  • Magorma

    I feel.you! Es ist sooo mühsam in solchen konservaten Gremien. Mein Mann ist ja auch in der Kommunalpolitik unterwegs und ich verstehe nicht, wie der nicht wahnsinnig wird. Fazit seiner bisherigen Amtszeit: Er hat erreicht, dass an einer Stelle die Fahrradwege an der Querung zur Bundesstraße besser abgesichert wurden. Aber auch das nur an zwei von drei Stellen, weil da eh gerade gebaut wurde. Ansonsten ist es so zäh.

    Und jetzt wurde während der Sommerferien eine Autospur an einer zweispurigen Straße "frei", weil die Straße aus Sicherheitsgründen dort verengt werden sollte. Tja, was könnte man wohl mit einer frei gewordenen Spur auf der Straße anfangen? Kostenlose Parkplätze! Jedes Mal wenn ich da lang fahre oder gehe fluche ich wie Rumpelstilzchen vor mich hin, weil es so absurd ist. Und sicherer ist die Stelle dadurch natürlich auch nicht geworden.

  • solchen konservaten Gremien.

    Das ist hier auch ein Riesen Problem. Denn welche junge Menschen, Eltern, gerade Frauen, haben Zeit sich in der Kommunalpolitik zu engagieren?

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich bin gerade im Netz darüber gestolpert, dass im Gräfekiez in Berlin, einem Gebiet mit 19000 Einwohner:innen, im Rahmen eines Versuch für 6 Monate das Parken im öffentlichen Raum komplett verboten werden soll (Ausnahmen für mobilitätseingeschränkte Menschen wird es natürlich geben).


    Verkehrswende, autofreie Kieze und Gentrifizierung
    Zur Fortsetzung des Neun-Euro-Tickets kommt wöchentlich ein neuer Vorschlag – aber keiner, der dessen Prinzip aufnimmt: ein erschwingliches Ticket bundesweit.…
    www.klimareporter.de


    Wenn auch Berlin für mich weit weg ist, freue ich mich sehr darüber, denn es macht Hoffnung, dass vielleicht mehr Gerechtigkeit in der Verteilung des öffentlichen Raums sowie die so notwendige Mobilitätswende doch möglich ist.

  • Also kommt jetzt das 49-Euro-Ticket. Und das gilt dann monatlich, richtig? Für den ÖPNV. Das sind auch Regionalzüge der DB? Und was bedeutet, es kommt digital? Dass man es nur nutzten kann, wenn man ein app-fähiges Handy hat? Oder dass es nur Online zu kaufen ist?

    Weiß jemand das?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich fürchte, Fiawin, das weiß noch niemand. (Also außer: Regionalbahnen gehen auch, so wie beim 9€ Ticket)

    Es ist eine politische Entscheidung getroffen worden. Jetzt müssen die, die das umsetzen müssen, erst mal arbeiten und die Details klären. Die werden nie auf dieser hohen Ebene geklärt.


    Wir werden wohl warten müssen.

  • Das 49-Euro-Ticket soll digital zu kaufen sein, laut aktuellen Plänen aber auch als Plastikkarte zur Verfügung stehen. Wo genau es erhältlich sein wird, ist noch nicht bekannt. Es ist aber anzunehmen, dass die Verkaufsstellen ähnlich sein werden wie noch beim Neun-Euro-Ticket.“


    Was bisher zum 49-Euro-Ticket bekannt ist
    Der Nachfolger des Neun-Euro-Tickets steht fest: Bund und Länder haben sich auf ein bundesweites Nahverkehrsticket geeinigt. Was bis jetzt über das…
    app.handelsblatt.com

  • Dann vermutlich im Abo, wenn es eine Platikkarte ist, oder?

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