Der Autist das Gymnasium und der ganze Rest (It`s over now)

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  • Meine Tochter wird jetzt auch auf die Wirtschaftsschule wechseln. Die Schulberatungsstelle hat uns von der Realschule abgeraten. Aber ich habe echt einen Hass aufs Gymnasium bekommen, so schnell kannst du gar nicht gucken, wie man da aussortiert wird. Sogar die Wiedereingliederung wurde abgelehnt #flop

  • Wie gesagt, eigentlich sollte es ein Frühwarnsystem geben und die Jahre davor kippelte es immer wieder mal und wir haben immer rechtzeitig was gehört und konnten noch reagieren. Ich unterstelle tatsächlich Unwillen. Man möchte ihn loswerden. Auf meine Mail gestern, ob mich die Schulleitung bitte zurückrufen könnte, ist bisher auch nicht reagiert worden.


    Schulbegleitung ist hier auch ein Thema.

    Wir hatten lange eine. Eine sehr (!!) gute Frau, die dann jedoch aus persönlichen Gründen in ein anderes Bundesland gezogen ist. Mit der Nachfolgerin hatte ich mich arrangiert. Allerdings war sie mir nie uneingeschränkt sympathisch. Mein Sohn konnte aber mit ihr. Als sich dann aber die "Ratschläge" in Form von Hinweisen zu Nahrungsergänzungsmitteln und Globuli häuften und auch die Diagnose Autismus generell immer wieder infrage gestellt wurde, habe ich die Zusammenarbeit beendet. Ging für mich einfach nicht. Ich brauche Hilfe, nicht noch mehr Schuldzuweisungen.


    Ihr könnt euch vorstellen, dass die Schule mir das jetzt natürlich auch negativ auslegt. "Seit die SB weg ist, ist es komplett den Bach runter gegangen...." (Das sehe ich anders, dafür gibt es nämlich andere Gründe, die mit der Schule rein gar nichts zu tun haben.)


    Alles in allem macht es das nicht leichter.

    Habe eben mit seiner Psychologin telefoniert, die findet meine Idee mit dem Förderzentrum für Hörgeschädigte optimal.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Ja, ich hatte einfach keine Energie mehr zum kämpfen. Das Signal war sehr deutlich, es wurde uns sehr nahe gelegt, die Schule zu verlassen. Und meine Tochter hat „nur“ Depressionen, sie ist 0,0 auffällig oder sonst irgendwie eine Belastung für die Lehrkräfte. Sie hat nur gerade eine Zeit, in der sie die geforderten 100% nicht erbringt und dafür ist dort kein Platz.

  • Ja, ich hatte einfach keine Energie mehr zum kämpfen. Das Signal war sehr deutlich, es wurde uns sehr nahe gelegt, die Schule zu verlassen. Und meine Tochter hat „nur“ Depressionen, sie ist 0,0 auffällig oder sonst irgendwie eine Belastung für die Lehrkräfte. Sie hat nur gerade eine Zeit, in der sie die geforderten 100% nicht erbringt und dafür ist dort kein Platz.

    Ich könnte grad heulen! Das macht mich alles so wütend! Das ist eine Scheißkackgesellschaft mit einem Scheißkacksystem. Sorry ich weiß Nettikette und so. Aber ist doch wahr! Alle müssen immerzu funktionieren und zwar möglichst ohne Abweichungen! Und wer nicht funktioniert, fliegt raus. Ungeachtet dessen, was er eigentlich an Fähigkeiten mitbringt. Mein Sohn hat einen enorm hohen IQ, ist sozial, unfassbar musikalisch und kreativ. Er ist aber einfach nicht belastbar und schnell vom Lärm und den visuellen Reizen überfordert. Wo sollen diese Menschen ihren Platz finden? Ich selbst bin auch sehr sensibel, möglicherweise undiagnostizierte ADSlerin. Ich habe aber halt meine Schule irgendwie hinbekommen und mir dann alles auf mich ausrichten können.

    Liebe Myrte, es tut mir so leid für dich und deine Tochter, ich fühle das so sehr nach. Aber es öffnet sich ein Weg, ich bin sicher!

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Ihr Lieben,


    ein für alle gleiches System und Kinder, die anders sind - das ist immer wieder schwierig. NSG, ich drücke die Daumen für eine unkomplizierte Annahme an einer Schule, die zum Kind passt!


    Jetzt in den Ferien haben wir wieder gemerkt, dass ohne das Schulsystem unser Spezialist keine Diagnose bräuchte. Er lernt alles übliche, bloß in anderer Reihenfolge als die meisten anderen. Mit vier Jahren las er begeistert Stadtpläne und Landkarten, mit zwölf kann er sich manchmal ganz alleine die Haare waschen. Solche Menschen passen nicht in ein System, welches in bestimmten Jahrgängen bestimmte Lernschritte erwartet.


    Wir kämpfen weiter um einen gelingenden Bildungsweg und ein gesundes Selbstwertgefühl unserer Kinder.

    #knuddel

  • Mein Sohn hat einen enorm hohen IQ, ist sozial, unfassbar musikalisch und kreativ. Er ist aber einfach nicht belastbar und schnell vom Lärm und den visuellen Reizen überfordert. Wo sollen diese Menschen ihren Platz finden?

    Dann hoffe ich sehr für Euch, dass das mit dem Förderzentrum passt.


    Ich finde es wirkilch schwierig, wie im Gleichschritt unterrichtet wird und wer mit 30 Kindern in einem Raum und Bergen an Arbeitsblättern nicht klar kommt, fällt hinten runter. Das Blöde ist nur, dass die Lehrkräfte nur sehr begrenzt Gestaltungsmöglichkeiten in diesem System haben und Kinder, die zu sehr von der definierten "Norm" abweichen zum Problem und zur Belastung werden.

  • Nun, es gibt in Bayern schon Frühwarnsystem (Halbjahreszeugnis oder Zwischenstandsbericht), aber dann wird erwartet, dass die Eltern sich von sich aus melden, wenn da der entsprechende Hinweis drunter steht. Ich finde es auch schade, dass die Schulen da nicht früher das Gespräch mit den Eltern suchen :(

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Mein Sohn hat einen enorm hohen IQ, ist sozial, unfassbar musikalisch und kreativ. Er ist aber einfach nicht belastbar und schnell vom Lärm und den visuellen Reizen überfordert. Wo sollen diese Menschen ihren Platz finden?

    Dann hoffe ich sehr für Euch, dass das mit dem Förderzentrum passt.


    Ich finde es wirkilch schwierig, wie im Gleichschritt unterrichtet wird und wer mit 30 Kindern in einem Raum und Bergen an Arbeitsblättern nicht klar kommt, fällt hinten runter. Das Blöde ist nur, dass die Lehrkräfte nur sehr begrenzt Gestaltungsmöglichkeiten in diesem System haben und Kinder, die zu sehr von der definierten "Norm" abweichen zum Problem und zur Belastung werden.

    Völlig richtig! Ich mache auch keiner einzelnen Lehrkraft einen Vorwurf. Natürlich gibt es auch hier Persönlichkeiten, die einfühlsamer und engagierter sind, als andere. Es ist das System, das ein Problem darstellt und das lässt sich ja auf die Gesamtgesellschaft ausweiten. Es hört mit dem Leistungsdenken ja nach der Schule nicht auf.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Oh wow. #eek Krass! Ich dachte auch nicht, dass man das dann so kurzfristig erfährt. #knuddel

    Wer weiß, wofür es gut ist! Ich drück die Daumen! #blume

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Oh wow. #eek Krass! Ich dachte auch nicht, dass man das dann so kurzfristig erfährt. #knuddel

    Wer weiß, wofür es gut ist! Ich drück die Daumen! #blume

    Seh ich auch so. Wird schon alles werden. Bin nur genervt über den ganzen Aufriss, der jetzt nötig ist. Die Sache an sich stresst mich nicht. War ja eh nie sooooo toll für ihn an der Schule.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Nun, es gibt in Bayern schon Frühwarnsystem (Halbjahreszeugnis oder Zwischenstandsbericht), aber dann wird erwartet, dass die Eltern sich von sich aus melden, wenn da der entsprechende Hinweis drunter steht. Ich finde es auch schade, dass die Schulen da nicht früher das Gespräch mit den Eltern suchen :(

    Bei uns an der RS wurde mehrfach in den Elternbriefen darauf hingewiesen, dass sich die Eltern von versetzungsgefährdeten Kindern bitte UNBEDINGT bis xxx an der Schule zu Beratungsterminen melden sollten. Also die Schule hat die Eltern nicht einzeln eingeladen, aber schon sehr sehr deutlich auf Beratungsangebote und auch Termine (wann Vorwarnung, wann endgültige Info) hingewiesen.


    Tut mir leid, dass das bei Euch so blöd gelaufen ist. Drücke die Daumen, dass sich ein guter Weg findet.

  • Hier hat man schon einen Überblick wie das Kind steht, einerseits weiß ich ja die Noten der Klassenarbeiten und wenn Tochter dazu schweigt gehe ich von schlechten Noten aus und bohre nach, andererseits gibt es einen Planer für die freien lernzeiten in denen die Lehrer durchaus etwas hineinschreiben. Und das muss von den Eltern gekennzeichnet werden.

    Vor der letzten Klassenarbeit bekommen die Kinder ihren Stand mitgeteilt (war zumindest hier so) und sie erfahren auch was sie im besten oder im schlechtesten Fall (je nach Note in der letzten Arbeit) auf dem Zeugnis erwartet.

    Damit fand ich konnten wir den stand gut einschätzen.


    Bei euch scheint es da ein bisschen am Engagement der Schule zu mangeln. Denn auch wenn der blaue Brief formal nich vorher verschickt werden kann, wissen die einzelnen Lehrer doch eie die Schüler stehen.

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Es tut mir sehr leid, wie mit euch umgegangen wird. Das ist ein Armutszeugnis für die Schule und alle, die mit diesem „Vorgang“ zu tun haben. Das einfach so formalisiert abzuspulen, ist alles andere, als kind-, schüler- oder menschenorientiert.

    Ich drücke euch die Daumen, dass es mit eurer Wunschschule klappt.

    Liebe Grüße und gute Nerven!

  • Wie gesagt, eigentlich sollte es ein Frühwarnsystem geben und die Jahre davor kippelte es immer wieder mal und wir haben immer rechtzeitig was gehört und konnten noch reagieren. Ich unterstelle tatsächlich Unwillen. Man möchte ihn loswerden. Auf meine Mail gestern, ob mich die Schulleitung bitte zurückrufen könnte, ist bisher auch nicht reagiert worden.

    Kannst du ihn erstmal auf der Schule lassen, und in Ruhe und ohne Zeitdruck etwas anderes suchen, und dann, wenn ihr was habt, wechselt er?


    Der Schule würde ich mitteilen, dass das so schnell nicht geht, und, wenn ich sauer bin, gar nicht sagen, dass ich was anderes suche.

    Da er dort nur wartet, bis ihr was Gutes gefunden habt, brauchst du auch nicht groß mit der Schule zu kooperieren.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Hier hat man schon einen Überblick wie das Kind steht, einerseits weiß ich ja die Noten der Klassenarbeiten und wenn Tochter dazu schweigt gehe ich von schlechten Noten aus und bohre nach, andererseits gibt es einen Planer für die freien lernzeiten in denen die Lehrer durchaus etwas hineinschreiben. Und das muss von den Eltern gekennzeichnet werden.

    Vor der letzten Klassenarbeit bekommen die Kinder ihren Stand mitgeteilt (war zumindest hier so) und sie erfahren auch was sie im besten oder im schlechtesten Fall (je nach Note in der letzten Arbeit) auf dem Zeugnis erwartet.

    Damit fand ich konnten wir den stand gut einschätzen.


    Bei euch scheint es da ein bisschen am Engagement der Schule zu mangeln. Denn auch wenn der blaue Brief formal nich vorher verschickt werden kann, wissen die einzelnen Lehrer doch eie die Schüler stehen.

    Das kam vielleicht falsch an. Wir wussten durchaus, dass es knapp werden wird. Natürlich kenne ich die Noten meines Sohnes und natürlich gibt es Zwischenstandsberichte. Unser Sohn ist allerdings Legastheniker und gerade in Latein macht der Notenschutz hier einiges aus, weshalb ihn mündliche Noten, die am Schluss noch gemacht wurden, oft gerettet haben. Darum konnte ich nicht direkt davon ausgehen. Von einem Schulwechsel war vonseiten der Schule NIE die Rede bisher.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Nun, es gibt in Bayern schon Frühwarnsystem (Halbjahreszeugnis oder Zwischenstandsbericht), aber dann wird erwartet, dass die Eltern sich von sich aus melden, wenn da der entsprechende Hinweis drunter steht. Ich finde es auch schade, dass die Schulen da nicht früher das Gespräch mit den Eltern suchen :(

    Bei uns an der RS wurde mehrfach in den Elternbriefen darauf hingewiesen, dass sich die Eltern von versetzungsgefährdeten Kindern bitte UNBEDINGT bis xxx an der Schule zu Beratungsterminen melden sollten. Also die Schule hat die Eltern nicht einzeln eingeladen, aber schon sehr sehr deutlich auf Beratungsangebote und auch Termine (wann Vorwarnung, wann endgültige Info) hingewiesen.


    Tut mir leid, dass das bei Euch so blöd gelaufen ist. Drücke die Daumen, dass sich ein guter Weg findet.

    Wir waren in der 6. Klasse bereits in der Situation und da wurden wir tatsächlich vorher drauf hingewiesen und zu Gesprächen an die Schule eingeladen.

    In dieser konkreten Situation gehe ich davon aus, dass die Schule nicht mehr willens ist, für sie unbequeme SchülerInnen weiter zu tragen. Wir sind nicht die Einzigen, denen es gerade so ergeht. Der Leistungsanspruch ist enorm. Wir hatten schon Gespräche, in denen es hieß: "Er hat ja nur eine drei!"

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Mein Sohn konnte aber mit ihr. Als sich dann aber die "Ratschläge" in Form von Hinweisen zu Nahrungsergänzungsmitteln und Globuli häuften und auch die Diagnose Autismus generell immer wieder infrage gestellt wurde, habe ich die Zusammenarbeit beendet. Ging für mich einfach nicht. Ich brauche Hilfe, nicht noch mehr Schuldzuweisungen.

    So ähnlich hatten wir das hier auch.
    Grundsätzlich würde ich da die Träger in der Pflicht sehen, ihre Mitarbeiter da näher zu begleiten.
    Wenn dein Sohn grundsätzlich einer Begleitung zustimmt, und du da, je nach neuer Schule, für ihn einen Vorteil sehen würdest, würde ich mich da aber vielleicht noch mal auf die Suche machen.

  • Du kriegst nicht nur einen sondern eine fette Umärmelung. Und die good Vibes ebenfalls.

    von mir auch.


    Wir hatten auch einen blauen Brief in der 9. nach den Osterferien!!! Dass das Kind in zwei Fächern so steht, dass eine Gefahr zu Versetzung gibt. Damit das Kind auch die Chance hatte es irgendwie auszugleichen.


    Eine Woche vor den Ferien ist es ja sein witz. Oder ist es was anderes gemeint mit dem blauen Brief?

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • wir hatten das in der 8. und die Schule hat uns eng begleitet. Ostern kam der blaue Brief. In zig Elternbriefen wurden Eltern von versetzungsgefährdeten Kindern gebeten mit den Lehrern Kontakt aufzunehmen, ich habe alle 2 bis 3 Wochen Feedback über die Entwicklung bekommen über den Schulmanager etc.

    Eure Schule macht es sich da sehr einfach.

    #knuddel


    Ich wünsche dir und deinem Kind, dass das im Nachhinein genau das richtige Ereignis ist, auch wenn es gerade oberscheiße ist und unmöglich von der Schule. Dass das Entwicklungen anstößt und eine echte Chance wird im Rückblick.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif