Genervt von modernen Redewendungen

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  • Schockverliebt


    Ich hasse hasse hasse dieses Wort. Warum kann ich gar nicht sagen.

    Warum mir aber in neuester Welt Anarchie gar so gut gefällt? Ein jeder lebt nach seinem Sinn, das ist nun also auch mein Gewinn! Ich laß´ einem jeden sein Bestreben, um auch nach meinem Sinn zu leben.

    Johann Wolfgang v. Goethe



  • Ich hasse "Wir sind alle ganz verliebt."

    Das ist in meiner Branche ein Code für: "Ja, ist nicht der Knaller, wissen wir auch, aber das Budget ist aufgebraucht und so bleibt es jetzt, das kannst du gut finden oder nicht."


    Solche Erfahrungen reichen, um allen "verliebt"-Kombinationen mit äußerstem Misstrauen zu begegnen.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Zwei Drittel meiner Kinder nervten mich eine Zeitlang, in dem sie Sätze immer mit "Altä, ...." begonnen haben. Ich meine "alt" ist schon hart. Aber dann noch in männlicher Form? Ich fühlte förmlich, wie mir ein weisser Damenbart am Kinn zu spriessen begann. Irgendwann hat es nachgelassen und ich konnte es im Kopf auch besser als "Du glaubst es nicht..." übersetzen.

    Die Anglizismen die mir so täglich ins Ohr gekaut werden, bereiten mir nur Mühe, wenn ich keine Ahnung habe, was es bedeuten soll. Aber sie übersetzen mir das grosszügig. Das ist nett. Und hin und wieder rutscht mir dann selber irgendwo in einer völlig unpassenden Situation so ein jugendlicher Anglizismus raus. Ich spreche wahrscheinlich zu oft mit meinem Nachwuchs. #zwinker


    Aber irgendie mag ich Jugendsprache. Wenn mir meine Tochter von so einem random dude erzählt oder mein Mitschüler meint, er fühle es total, dass ich ihn bei Nachnamen nenne, weil das alles seine Bros so machen.

    Und manchmal verändern sich ja dann auch wieder diese Begriffe, als mein Jüngster wird von seinen Schwestern dann oft "Bro-li" genannt. Also der Anglizismus mit der helvetischen Verkleinerungsform. #freu

    Daroan mit Zottel 01, Zick 03, Zwerg 05 und Sternenkind (98-99)

  • Aber sie übersetzen mir das grosszügig. Das ist nett. Und hin und wieder rutscht mir dann selber irgendwo in einer völlig unpassenden Situation so ein jugendlicher Anglizismus raus. Ich spreche wahrscheinlich zu oft mit meinem Nachwuchs. #zwinker


    Aber irgendie mag ich Jugendsprache. Wenn mir meine Tochter von so einem random dude erzählt oder mein Mitschüler meint, er fühle es total, dass ich ihn bei Nachnamen nenne, weil das alles seine Bros so machen.

    Und manchmal verändern sich ja dann auch wieder diese Begriffe, als mein Jüngster wird von seinen Schwestern dann oft "Bro-li" genannt. Also der Anglizismus mit der helvetischen Verkleinerungsform. #freu

    Lieben wir.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Kann ich mal das Salz?

    Machen meine Kinder auch gerne. Meine Antwort: „Aus dem Fenster werfen? Nein!“


    Noch furchtbarer finde ich die totale Verkürzung, die es in meinen Teeniejahren in meinem Umfeld gab: statt „Kann ich bitte die Butter haben?“ kam nur noch „buBi“. #haare

    Klar, manche Sachen wusste man dann, aber oft war es ein elendes Gerate, was der / die Betreffende denn nun haben wollte. #rolleyes

  • Wir verwenden Alter und geil nicht. Mag ich beides nicht. Mich stört es aber nicht, wenn andere es verwenden.


    Und ich finde Sprachwandel unglaublich spannend und toll! Nichts ist langweiliger als Stillstand und nichts spießiger als das krampfhafte Festhalten an Althergebrachten und der Ablehnung von neuen und ungewohnten Begriffen.


    Ich finde es auch faszinierend, wenn z. B. in einem Hörbuch plötzlich im Bezug auf Veränderungen im Leben der Menschen im 2. WK der Begriff "Neues Normal" verwendet wird und ich dann schnell gucke, ob das Buch tatsächlich erst nach 2020 geschrieben wurde. Der Begriff wurde so einfach vorher nicht verwendet.


    Was ich an Wendungen allerdings nicht mag sind die hier viel zitierten sich aufrollenden Fußnägel (schreckliches Bild und einfach auch nicht nett) und ich verstehe nicht, warum man nicht sagen kann, dass jemand Tränen in den Augen hat. Ist das unangenehm und man überspielt das mit dem anderen Begriff? Das mit dem Pipi ist doch noch unangenehmer bei diesem Bild.

  • Alman ist doch auch voller Selbstironie.

    Das sagen die Teenies hier auch über sich selbst und liebevoll zu anderen.


    Teenie hat hier eine Tasse: Almanz With Attitude

    Ich glaube das ist eine N- oder K-Wort Sache. Wenn man seine eigenen Leute meint, darf man das sagen, von anderen Kulturen ist es nicht ok.

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


  • Alman ist doch auch voller Selbstironie.

    Das sagen die Teenies hier auch über sich selbst und liebevoll zu anderen.


    Teenie hat hier eine Tasse: Almanz With Attitude

    Mein Sohn ist in seiner Klasse als "Alman des Vertrauens" bezeichnet worden. Er fands nett und witzig, war wohl auch so gemeint. :D Ansonsten "fühlt" er auch ständig irgendwas total "Mama, Moment, ich muss jetzt eben dringend dieses Lied fühlen!" und macht mich dann darauf aufmerksam, wenn ich angeblich irgendwas gerade total fühle. 8o

  • - passt schon (auf Angebote, Hilfestellungen, oder ähnliches).

    Als bekennende Süddeutsche (Grenze zu Österreich) ist das für mich sowas von normal und livestyle. Normaler gehts gar nicht. "Basst schooo" kann man in so vielen verschiedenen Situationen verwenden. Mal 100% zustimmend, mal eher zweifelnd und und und.

    Das ist aber in Bayern auch nicht neu sondern eine sehr alte, umgangssprachliche Redewendung.


    Ansonsten mag ich Anglizismen gern und verwende sie viel. Liegt bei mir aber wohl eher weniger an Jugendsprache sondern das ist der Tatsache geschuldet dass ich beruflich nur Englisch spreche/schreibe und auch in der Freizeit viel Englisch um mich habe (ich lese gerade ausschliesslich Englische Werke, schau nur im Originalton gegebenenfalls mit englischen Untertiteln, lerne eine weitere Fremdsprache mit Englisch als Basis). Dazu kommt, dass mein K2 genauso gern Englisch spricht wie ich und zuhause fast nur Englisch spricht/liest/hört.Allerdings übersetze ich Anglizismen nicht sondern verwende sie dann auch in Englisch. Ich würde also nicht "ich fühle Dich" sagen sondern immer "I feel you". Allerdings verwende ich nie so gefühlt erzwungene Anglizismen wie ich oben in einigen Beispielen gelesen habe. Zu "mein Umfeld" würde ich definitiv "meine bubble" sagen, aber "auf der einen Seite" würde ich nicht übersetzen.


    "Ich bin am Arbeiten" ist für mich bayerische Umgangssprache, das ist hier völlig normal. Das sagt jeder so.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Danke für die Erläuterungen zu Rogers. Gelegentlich geschieht etwas Ähnliches mit: „Wo siehst du dich in 5/10/15 Jahren“…

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • "ich bin am arbeiten" ist im pott absolut normal. bedeutet, dass man wirklich gerade arbeitet und sich nicht bloß einfach im büro/am arbeitsplatz befindet. dann gibt es noch "auf arbeit", was heißt, dass man am arbeitsplatz ist, ganz unabhängig davon, was man da gerade tut.


    "ich arbeite" gibt es auch, das hat aber eine andere bedeutung, nämlich "ich bin grundsätzlich erwerbstätig".


    lg patrick

  • Ich weiß noch wie entrüstet meine mutter ob "das bringt Bock ey" war. ?


    Und es kommt sehr darauf an wer etwas sagt. Wenn mein präpubi etwas nice findet oder feiert denke ich "hach, er wird groß"

    Bei Erwachsenen finde ich nicht alle Ausdrücke passend ?


    Das einfordern eines verbs fand ich als Kind auch völlig überflüssig. Inzwischen höre ich es immerhin. Mein Mann findet das auch ganz furchtbar.

  • Was haltet ihr eigentlich von Alman? Das wird in gerade von der Jugend hier heiß diskutiert, als Wort für den spießigen Deutschen (und Gegenwort zu Bezeichnungen für türkisch- und arabischstämmige Deutsche die ich hier mal nicht ausschreibe).

    Ich finde es beleidigend und herabwürdigend.

  • Sehr goldig war meine damals vierjährige, die nach der Geburt vom zweiten Kind viel bei den pubertierenden Nachbarskindern war. Das Baby war etwa zwei Monate alt, lag auf der Wickelkommode und sie wollte auch da mit drauf. Versucht hat sie es mit: „Alter, rutsch mal!“ #freu


    Ganz furchtbar finde ich bei meinen gerade die Kommentare LOL und WTF. An nice und „das ist safe so“ konnte ich mich dann doch gewöhnen.

  • Alman ist doch auch voller Selbstironie.

    Das sagen die Teenies hier auch über sich selbst und liebevoll zu anderen.


    Teenie hat hier eine Tasse: Almanz With Attitude

    Ich glaube das ist eine N- oder K-Wort Sache. Wenn man seine eigenen Leute meint, darf man das sagen, von anderen Kulturen ist es nicht ok.

    Mir ist es tatsächlich egal. Kommt halt immer auf den Zusammenhang an und nicht darauf aus welche Kultur der andere kommt.

  • Alman ist doch auch voller Selbstironie.

    Das sagen die Teenies hier auch über sich selbst und liebevoll zu anderen.


    Teenie hat hier eine Tasse: Almanz With Attitude

    Mein Sohn ist in seiner Klasse als "Alman des Vertrauens" bezeichnet worden. Er fands nett und witzig, war wohl auch so gemeint. :D Ansonsten "fühlt" er auch ständig irgendwas total "Mama, Moment, ich muss jetzt eben dringend dieses Lied fühlen!" und macht mich dann darauf aufmerksam, wenn ich angeblich irgendwas gerade total fühle. 8o

    Ich finde es ja immer lustig, wenn mein Kind Sachen "nicht fühlt"

    Das Essen fühle ich nicht so....

  • Danke für die Erläuterungen zu Rogers. Gelegentlich geschieht etwas Ähnliches mit: „Wo siehst du dich in 5/10/15 Jahren“…

    Ja, danke, das kann auch dazugehören, wenn damit das Gleichgewicht der Gesprächspartner verschoben wird, wenn sich also einer über den anderen dadurch erhebt (ich therapier dich jetzt mal...), statt sich auf Augenhöhe zu begegnen (ist natürlich etwas ganz anderes, wenn man gerade einen Durchhänger hat und einen anderen konkret um Rat oder Perspektivwechsel bittet).