Warum gibt es Kindergartenferien?

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  • Offiziell heißt das bei uns "Schließzeit" und alle Einrichtungen im Ort - auch die konfessionellen - haben die exakt gleichen zwei Wochen im Sommer geschlossen.

    (Ich weiß, dass es hier auch Kommunen gibt, in denen es drei Wochen sind.)

    Diese Wochen werden zentral festgelegt und keiner darf davon abweichen.

    Nun komme ich aus dem Osten und kenne das nicht und ich habe meine Mama gefragt, die 45 Jahre als Erzieherin in verschiedenen Einrichtungen gearbeitet hat und die hat mich so 8o angeschaut und gemeint, nein, das kenne sie auch nicht.

    Dann habe ich mal den Bürgermeister gefragt, warum es denn zentral festgelegte Schließzeiten gibt und er meinte, das sei schon immer so (natürlich) und wann sollte man denn sonst notwendige Renovierungen durchführen?!

    Das fand ich nicht ganz unlogisch und habe meine Mama gefragt, wie denn in ihren Kindergärten notwendige Renovierungen durchgeführt würden und sie zuckte mit den Schultern und meinte "im laufenden Betrieb" und "sicher nicht in zwei oder drei Wochen mitten im August, wo viele Handwerker ja auch urlaub haben".

    Fand ich wiederum auch logisch.

    Dann habe ich eine Kita-Leiterin gefragt, warum es denn diese zentral festgelegten Schließzeiten gäbe und sie meinte, sonst könnten ja die Erzieherinnen keinen Urlaub nehmen?! Auch das fand ich schlüssig und habe meine Mama gefragt, wann denn die Erzieherinnen in ihren Einrichtungen Urlaub haben und sie meinte, dass man einen Urlaubsplan erstelle und bei den Familien abfrage, wann ihr Kind komme und es gerade in den Sommerferien bzw. -monaten nie voll sei und man da dann durchaus auch Urlaub nehmen könne und mit dieser zweiwöchigen Schließzeit seien ja ALLE Erzieherinnen und Familien mit Kita-Kindern gezwungen Urlaub zu nehmen?! Ob das nicht auch herausfordernd sei, zum Beispiel wenn Betriebsferien nicht mit den Schließzeiten übereinstimmen?! Oder wenn alle in der Verwaltung, die Kinder haben, zwei oder drei Wochen nicht kommen können?

    Ja, auch das finde ich logisch.


    Eigentlich gibt es viele logische Gründe, die für einheitliche Schließzeiten aller Einrichtungen einer Kommune im Sommer sprechen, aber auch mindestens genauso viele dagegen.

    Das überzeugendste für mich war bisher "Das haben wir immer schon so gemacht."


    Gibt es in euren Kommunen/Einrichtungen Schließzeiten im Sommer?

    Habt ihr eine Erklärung, warum es das heute noch gibt?

    Oder findet ihr das logisch und gut?


    Viele Grüße von einer, die gleich ihr Kind abholt und dann die dreiwöchigen Kindergartenferien beginnen und die danach zwei Wochen in den Urlaub (weil der Mann anders keinen Urlaub bekommen hat) geht und das Kind somit fünf Wochen nicht in die Einrichtung gehen wird und die danach vermutlich neu mit der Eingewöhnung anfangen wird #rolleyes

  • Bei uns waren es immer drei Wochen, immer im Wechsel, einmal die ersten drei Wochen in der Ferien, einmal die zweiten drei.


    Unser Kindergarten hat sich mit dem anderen Kindergarten im Dorf und der OGS abgesprochen. Wer wirklich Betreuung brauchte, da durfte das Kind dann in den jeweils anderen Kindergärten gehen. Wurde aber in unserer Zeit soweit ich weiss nur einmal genutzt, als bei einer Familie das Haus abgebrannt war, damit die Eltern das wieder auf die Reihe kriegen konnten. Die Geschwister waren dann gemeinsam in unserer Gruppe untergebracht.


    Je nach Sommerferien war es doof, weil das Kindergartenjahr bis zum 31.7. ging und das Schuljahr, also OGS ab dem 1.8. anfing. Wenn der Kindergarten die ersten drei Wochen zu hatte und die OGS die zweiten drei Wochen, waren für die Eltern trotzdem fast die gesamten Sommerferien zu überbrücken.


    Ich denke, heutzutage spielt auch mit rein, dass die Kinder auch mal Urlaub haben. Es soll Eltern geben, die ihre Kinder das ganze Jahr ohne Pause schicken (bzw. schicken würden).

  • ... wie ich deinen Frust verstehe...


    In der U3 Betreuung hatten wir Belegplätze über unsere Firma. In dieser Einrichtung gab es Schließzeit lediglich zum Jahreswechsel und auch da hätte man Notbetreuung bekommen können. Das war aber auch ein Träger, dessen Konzept darin bestand, Belegplätze an Firmen zu verkaufen und damit musste man sich natürlich nach den Wünschen der Arbeitgeber richten, die größtmögliche Flexibilität ihrer Mitarbeiter ermöglichen wollten.


    Im Kindergarten angekommen war das schlagartig anders, egal ob städtischer oder kirchlicher Träger. Hier waren zwei oder drei Wochen Schließzeit im Sommer Standard und sind es immer noch. Allerdings dürfen die Träger den Zeitraum selbst festlegen. Es ist aber unrealistisch zu glauben, man bekäme für die Ferienwochen einen Platz in einer der geöffneten Einrichtungen. Und vermutlich ist es ja auch nicht sinnvoll, man will ja nicht wegen drei Wochen eingewöhnen.


    Meiner Meinung nach vereinfacht diese Praxis die Personalplanung. Der AG muss nämlich sicherstellen, dass die Mitarbeiter die Möglichkeit haben 2 Wochen Erholungsurlaub am Stück zu nehmen. Da ist es einfacher das zentral auf einen bestimmten Zeitraum zu legen. Das vermeidet die ständige Diskussion wer wann gehen darf oder muss.


    Unsere Lösung in dieser Zeit war zeitversetzter Urlaub mit Überlappung in der wir dann weggefahren sind. Allerdings haben wir beide Arbeitgeber, die ihrerseits keinerlei Betriebsferien haben und genügend Teamkollegen, die auf Urlaub während der Schulferien keinen Wert legen.

  • Ich denke, heutzutage spielt auch mit rein, dass die Kinder auch mal Urlaub haben. Es soll Eltern geben, die ihre Kinder das ganze Jahr ohne Pause schicken (bzw. schicken würden).

    So war es bei uns auch -Brennpunktkita- und es wurde sehr darauf geachtet, dass Kinder, die in den Kitaferien in die Notgruppe gingen, anderweitig mindestens zwei Wochen mal frei hatten.

  • Das ist typisch "Westen" incl. irgendwelcher spontaner "pädagogischer Tage" und anderer Schließtage mitten in der Woche, an denen der Kiga zu hat.


    Hier beim AWO-Kiga hieß es aber, dass die beiden Kigas vom gleichen Träger in der Kleinstadt zeitversetzt geschlossen haben. Wenn man sein Kind nachweislich gar nicht anders betreut bekommt, kann man das Kind im anderen Ortsteil für die Schließzeit betreuen lassen.

  • Hallo!

    Spannende Frage!

    Vorab meine Kinder sind inzwischen aus der Kita raus und wir sind selbstständig, so dass die Kinder in den Schließzeiten einfach nebenher gelaufen sind.

    Hier sind es in der Regel die letzten drei Wochen der Sommerferien, die alle Kindergärten zu sind, einzig die benachbarte kleine Doppelstadt hatte lange Zeit die Regelung, dass die beiden Kindergärten, einer auf der einen Seite des Flußes und einer auf der anderen Seite des Flußes sich abgewechselt haben. Im einen Jahr hatte einer die ersten drei Wochen zu und einer die letzten drei und im Folgejahr dann umgekehrt. Wenn die Kinder dieser Einrichtungen während der Ferien also unbedingt betreut werden mussten, konnten sie in den anderen Kindergarten gehen (dieses Modell ist inzwischen auch überholt und beide Kindergärten schließen die letzten drei Wochen).

    Von meiner Schwägerin in Hessen kenne ich es so, dass die KiTa offiziell das ganze Jahr (außer um Weihnachten) geöffnet ist, aber sie sind verpflichtet zu Beginn des Jahres zwei Wochen Ferien im Sommer anzugeben, in denen das Kind nicht kommt, damit die Erzieherinnen entsprechend Urlaub planen können. Das finde ich im Grunde eine ganz elegante Lösung. (Dafür haben sie in der Kita das "Problem", dass ein Montag pro Monat zu ist, damit das Team sich besprechen kann; sowas findet hier an einem festen Tag statt, wenn die Kinder alle abgeholt sind.)

    So, damit habe ich zwar nur die erste deiner Fragen beantwortet, denn eine logische Erklärung außer der von dir genannten (war schon immer so) habe ich auch nicht.

    Im Grunde finde ich es logisch (vor allem für die Kinder, die vom Kindergarten in die Schule wechseln, weil dann 3 Wochen Pause zwischen Kindergarten und Schule liegen als wenn sie von einem auf den anderen Tag wechseln würden). Ob ich es gut finde #weissnicht ich glaube das es unterschiedlich ist. Zu der einen Familie passt es vielleicht gut und zu einer anderen weniger gut, wie immer im Leben?!

    Ich bin mal auf weitere Antworten gespannt!

    Liebe Grüße

    BEB

  • Meine Schwester, die Gruppenleitung in einem Kindergarten ist, sagt dass es ganz einfach die Urlaubsplanung der Erzieherinnen erheblich vereinfacht. Das ist mit weitem Abstand der wichtigste Grund. Außerdem gibt es ja auch Schulferien (sogar noch viel längere) und viele Kindergartenkinder haben ältere Geschwister, die schon in die Schule gehen, da müssen die Eltern ja sowieso schon einen Plan für die Ferienzeit haben. Und falls das Kindergartenkind das Älteste ist oder Einzelkind, dann können die Eltern anhand der Kindergartenferien schon einmal für die Schulferien üben.

  • Hier gab es einen Kindergarten die es mit ohne Schließtage probiert haben. Hat nicht gut geklappt. Die haben jetzt fest zwei Wochen im Sommer zu.

    In unserer Gemeinde haben die Kitas ne Vorgabe, welche Wochen in den Sommerferien zu sein dürfen. Da in den ersten drei Wochen der Ferienspaß/Betreuung für die Grundschüler/innen statt findet müssen in der Zeit die Kitas auch offen haben.


    Wenn die Erzieherinnen einer Kita irgendwie verteilt übers Jahr Urlaub haben, dann fehlt immer eine. Dazu Krankheit und nicht besetzte offene Stellen. Man läuft also immer auf Notbesetzung. Das tun die meistens Kitas derzeit eh, weil es einen krassen Erzieherinnenmangel gibt und dazu Corona. Aber auch davor war das schon ein Problem.

  • Unsere Kita hatte gar keine Schließungszeiten, man war allerdings verpflichtet, sein Kind mindestens 3 Wochen am Stück zu Hause zu lassen, egal wann (genau aus dem oben genannten Grund, damit Eltern das Kind nicht durchgehend bringen). Ich fand das optimal für uns und die Erzieher:innen waren auch froh, dass sie dadurch flexibel mit ihrem Urlaub waren. Schwierig ist das ein bisschen, wenn ein Kind sehr extrem an einer Erzieherin hängt und diese dann Urlaub hat, aber das kann ja auch im Krankheitsfall schwierig sein und lässt sich bei Urlaub sogar vorbereiten und leichter begleiten.

  • Ich habe im Prinzip kein Problem, da ich ja als Lehrerin eh im Sommer frei habe. Aber die meisten haben das ja nicht und ich sehe so viele, denen das Probleme macht. Oder wenn man kein schulpflichtiges Kind hat und außerhalb der Ferien in den Urlaub fahren könnte, das aber nicht geht, weil man ja unbedingt zwei oder gar drei Wochen Urlaub im Sommer noch nehmen muss.

    Hm. Ich werde mich darum nicht streiten, nur zukünftig darauf bestehen, dass mein Mann auch in den zwei Wochen frei nimmt.


    Das mit den Ferien für Kita-Kinder verstehe ich schon auch, man könnte dem aber abhelfen, indem im Betreuungsvertrag steht, dass soundsoviele Tage "Urlaub" genommen werden müssen und davon auch ein oder zwei Wochen am Stück. Ließe sich ja regeln und viele würden das ja auch in den Sommerferien machen, aber eben nicht zwangsläufig in den festgelegten Wochen.


    Dadurch dass es bei uns wirklich alle Einrichtungen sind, gibt es auch keine Möglichkeit der Betreuung in einer anderen Einrichtung. So machen dann auch viele Ärzte in genau der Zeit zu und alle sind unterbesetzt.


    Oben habe ich am Ende Mist geschrieben, wir haben nur zwei Wochen Schließzeit und dann könnte das Kind noch zwei Tage wieder gehen, bevor wir erst zur Verwandtschaft fahren und dann in den Urlaub. Aber am Ende sind es halt doch fünf Wochen am Stück.

  • Warum sollen die Kinder nicht dauerhaft in die KiTa gehen? Wenn die Eltern nicht von sich aus Ferien mit den Kindern machen könne oder wollen dann ist dem Kind damit doch nichts Gutes getan, wenn man sie dazu zwingt.

    Im schlechtesten Fall ist es sich selbst überlassen oder sitzt nur vor dem Bildschirm, weil die Eltern arbeiten müssen oder keine Lust haben, was zu unternehmen. Da geht es den Kindern in der Kita doch sicher besser.

  • Meine Schwester, die Gruppenleitung in einem Kindergarten ist, sagt dass es ganz einfach die Urlaubsplanung der Erzieherinnen erheblich vereinfacht. Das ist mit weitem Abstand der wichtigste Grund. Außerdem gibt es ja auch Schulferien (sogar noch viel längere) und viele Kindergartenkinder haben ältere Geschwister, die schon in die Schule gehen, da müssen die Eltern ja sowieso schon einen Plan für die Ferienzeit haben. Und falls das Kindergartenkind das Älteste ist oder Einzelkind, dann können die Eltern anhand der Kindergartenferien schon einmal für die Schulferien üben.

    Zu DDR-Zeiten gab es auch die 8 Wochen Sommerferien über durchgängig "Ferienspiele" in der Schule (mit Ganztagsbetreuung incl. Verpflegung).

    Außerdem mussten die Betriebe Ferienlagerplätze für die Kinder der Angestellten anbieten. Die Ferienlager gingen in der Regel 14 Tage und waren sehr preisgünstig (d.h. ich bin über den Betrieb meines Vaters mehrmals ins Ferienlager gefahren - da gab es auch internationale Kooperationen mit Betrieben, so dass ich so auch ins Ausland ins Ferienlager fahren konnte).



    Im Westen ist irgendwie immer noch ein nicht arbeitendes Elternteil mit eingeplant - oder zumindest nicht arbeitende Großeltern (die zu DDR-Zeiten auch meist einen Vollzeitjob hatten).

  • Aus unserer EKI-Sicht:


    Schließzeiten verbessern am Ende vom Tag den Betreuungsschlüssel. Der wird sozusagen durch die Schließzeiten erkauft. Man braucht für die Betreuung von wenigen Kinder im Verhältnis mehr Personal als bei vielen.


    Ohne Schließzeiten gibt es im laufenden Betrieb relativ viele Zeiten wo dann nicht noch jemand krank werde darf oder auf Fortbildung gehen kann, ohne das es Stress für Erzieher und Kinder bedeutet.


    Würden Betreuungsplätze besser gefördert, wäre das vermutlich weniger ein Argument.

  • BEB Das Argument mit Pause zwischen Kita und Schule zieht bei uns nicht, weil hier die zweite und dritte Ferienwoche zu ist und die Schule ja erst Mitte September startet.

    Ach da fällt mir noch die lustige Geschichte ein, dass es jahrelang so war, dass die künftigen Erstklässler nach den Schließzeiten dann nicht mehr in den Kindergarten zurückkommen durften und weil bei uns erst am Ende der ersten Schulwoche eingeschult wird also sechs Wochen ohne Betreuung waren. Das hat dann eine Freundin von mir, die wie ich aus dem Osten kommt, mit einem massiven Aufstand geändert. So war dann nach einer Woche im Sommer "nur noch" eine Woche im September unbetreut. Das Kind, um das es damals ging, kommt jetzt in die 8. Klasse. Mein Gott, diese Veränderungen dauern echt ewig und drei Tage hier.


    Spinosa Enthält der letzte Satz Ironie?

    Ich hätte ja wirklich nie gedacht, dass die Grundschulzeit berreuungstechnisch noch so viel schlimmer sein kann als die Kita-Zeit.

  • Was bedeutet EKI?

    Diese Erklärung klingt für mich absolut plausibel und der letzte Satz enthielte sogar eine Lösung.

    Das liebe Geld #rolleyes

  • Hier gibt es auch in vielen Einrichtungen Schließzeiten, die aber die Träger selbst festlegen. Mir sind bisher folgende Systeme begegnet:

    1. Keine Sommerschließzeit, aber die Familien müssen Anfang des Jahres angeben, wann ihr Kind zwei Wochen am Stück Urlaub hat, was ich unglaublich wichtig finde, da es sonst Kinder gibt, die niemals Urlaub haben.

    2. Die komplette Einrichtung ist für zwei Wochen geschlossen. Familien, die in dieser Zeit keinen Urlaub nehmen können, können ihre Kinder in einer anderen Einrichtung des Trägers betreuuen lassen, müssen aber dann zu eine anderen Zeitpunkt 2 Wochen Urlaub nehmen und brauchen einen Schein von Arbeitgeber, dass kein Urlaub gewährt wurde.

    3. Es gibt zwei Schließzeiten, eine vor den Ferien und eine in den Ferien. Die Familien müssen angeben, welche Schließzeit sie nutzen wollen und danach wird der Urlaub des Personals geplant. Als ich dort gearbeitet habe, war es aber so, dass das Personal sich weigerte in den Schließzeiten Urlaub zu nehmen, was dazu führte, dass wir im Juli zu dritt mit 5 Kindern da saßen und dann nach der Schließzeit meine Kolleginnen nacheinander Urlaub hatten und wir über Wochen nur zu zweit mit 15 Kindern waren, weil die Kolleginnen zusätzlich zum Urlaub auch noch abwechselnd erkrankt waren.

    4. Es gibt eine Krippenschließzeit und eine Kindergartenschließzeit. Notbetreuung findet dann im jeweils anderen Bereich statt.


    Eine Chefin von mir hatte mal, nach dem sich Eltern über die Schließzeit beschwert hatten, ausgerechnet, was ein Wegfall der Schließzeit für den Personalschlüssel bedeutet. Es wäre wohl vergleichbar damit, dass permanent 2 Kolleg:innen wegen Urlaub fehlen, zusätzlich zum Ausfall wegen Krankheit. Allerdings hätten natürlich auch die Kinder über das Jahr verteilt Urlaub, statt alle gleichzeitig, ich weiß nicht, ob sich das nicht vielleicht ausgleichen würde.

  • Eine Chefin von mir hatte mal, nach dem sich Eltern über die Schließzeit beschwert hatten, ausgerechnet, was ein Wegfall der Schließzeit für den Personalschlüssel bedeutet. Es wäre wohl vergleichbar damit, dass permanent 2 Kolleg:innen wegen Urlaub fehlen, zusätzlich zum Ausfall wegen Krankheit. Allerdings hätten natürlich auch die Kinder über das Jahr verteilt Urlaub, statt alle gleichzeitig, ich weiß nicht, ob sich das nicht vielleicht ausgleichen würde.

    das beinhaltet dann aber eine sehr gut voraus schauende Planung wer wann Urlaub nimmt und welche Kinder wann nicht da sind. Ich bezweifle, dass sich das ausgleichen würde. weil wie schon erwähnt: es gibt schon länger viel zu wenig Erzieherinnen. Jetzt steigen die Geburten auch noch an, das wird sich nicht entspannen. Dazu gehen noch viele Erzieherinnen in Rente (Baby-Boomer) und es kommen zu wenige nach.

  • es jahrelang so war, dass die künftigen Erstklässler nach den Schließzeiten dann nicht mehr in den Kindergarten zurückkommen durften und weil bei uns erst am Ende der ersten Schulwoche eingeschult wird also sechs Wochen ohne Betreuung waren.

    Den Aufstand gab es hier ebenfalls, was die Stadt dazu veranlasst hat sog. "Schulanfänger Wochen" einzuführen. Also ein spezielles Betreuungsangebot für den Zeitraum Ende Kindergartenferien bis zum tatsächlichen Einschulungstag. Möglichst schon am Schulstandort, dann macht es der OGS-Träger, aber auch andere Träger (z. B. Verein) können Angebote machen. Der Sohn einer Bekannten ging damals zu einem Angebot des Turnvereins, wurde "angefixt" und turnt seit mehreren Jahren im Landeskader. Nächstes Schuljahr kommt er in die 9. Klasse.

  • Wenn ich höre, was mein Mann (Jahrgang 1968) über seine Kindheit in der DDR berichtet, dann waren 1. Gehorsam und 2. KEINE Individualität die beiden Grundpfeiler der Erziehung in Kindergarten und Schule. Auf diese Weise ist es natürlich möglich, im Kindergarten mit relativ wenigen Erzieherinnen auszukommen. Ich weiß nicht wie das heute in ostdeutschen Kitas ist. Aber der Betreuungsschlüssel ist ja nach wie vor in westdeutschen Kitas besser (Quelle: https://www.berliner-zeitung.d…westdeutschland-li.178757 ) Der bessere Betreuungsschlüssel wird eben unter anderem auch durch die Schließzeiten und somit feste Urlaubszeiten der Erzieherinnen erreicht. Es hat alles seine Vor- und Nachteile.

  • Juana Aktuell ist das Thema Personalmangel sicher ein Argument. Aber diese Praxis scheint es seit Jahrzehnten zu geben ("Wir machen das schon immer so!") und da gab es den ja auch sehr lange nicht.


    Ich vermute ja, wie es auch schon gesagt wurde, dass dies auch ein Relikt aus Zeiten ist, als der Halbtagskindergarten eine nette Ergänzung für Kinder ab 3 Jahren war, damit die (Haus)Frau ein paar Stunden zuverdienen oder sich anderem widmen konnte. Heute ist es sicher nützlich, was den Personalschlüssel angeht - ich finde das wirklich eine sehr plausible Erklärung!


    Gerade erfahren: Sogar die (wenigen) Horte haben die gleichen zwei Wochen zu 8o