claraluna Eigentlich mag ich diese Diskussion nicht aufmachen. Es ist aber eindeutig statistisch erfasst, dass deutlich mehr Frauen länger in Elternzeit sind, öfter und länger in Minijobs oder in Teilzeit arbeiten, deutlich mehr Zeit mit unbezahlter Care- und Hausarbeit verbringen, im Laufe ihres Erwerbslebens deutlich weniger verdienen, weniger Vermögen haben, häufiger im Alter arm sind usw. Kleine Schritte hin zu einer Änderung sind toll, aber sie sind nicht die Normalität und schon gar nicht haben wir da irgendeine Form von Gleichberechtigung bei diesem Thema erreicht.
Ich bin in meinem Umfeld die radikale Feministin, die Emanzipierte, deren Männer (mitgemeint ist mein Ex-Mann, den ich bei diesem Thema nie aus der Verantwortung gelassen habe) ganz schön was aushalten müssen mit meinen Forderungen nach paritätischer Aufteilung der Aufgaben bzw finanziellem Ausgleich derjenigen Person, die beruflich zurücksteckt und mehr Care-Arbeit übernimmt. Das ist hier definitiv nicht normal und die Statistiken geben mir absolut recht und nur weil ich eine Kollegin habe, die mit vier Kindern in Vollzeit arbeitet und ihr Mann in Teilzeit und mal eine nach weniger als einem Jahr Elternzeit zurückkommt oder ein Mann mal mehr als zwei mal einen Monat Elternzeit nimmt oder auch mal Kindkranktage, sind es in (West)Deutschland mehrheitlich die Frauen, die in jedem Sinne für die Kinder "bezahlen" und die Männer, die politische Entscheidungen treffen.
Einzelfälle sind toll, aber eben nicht die Norm.
Kannst Du Dir denn tatsächlich nicht vorstellen, dass manche Familien (ja-auch und gerade die Frauen!) das genau so WOLLEN?
Nur, weil es für Dich nur und ausschließlich (Vollzeit-) Erwerbstätigkeit gibt und alles andere in Deinen Augen nichts wert ist, muss das doch nicht genau so für alle anderen gelten!
Freu' Dich über Dein ach so emanzipiertes Leben , aber akzeptiere doch bitte, dass andere Familien anders leben...