„Wissenschaftlicher Mitarbeiter“ in der Klinik

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  • Diese Trennung zwischen Psychiater fr die somatischen Beschwerden und Psychologen für die therapeutischen Gespräche ist sehr seltsam.

    Wie bitteschön soll den der Arzt die Wirkung der Medikamente überprüfen wenn nicht im Verlauf durch weitere Gespräche?

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ja, das frage ich mich auch immer, wie das funktionieren soll… Ich könnte es mir in meiner Ärztin:Patient:innen-Beziehung nicht vorstellen und bin froh, dass es bei uns anders ist.


    Je nach Klinik trifft man dieses Modell aber immer mal wieder an. In manchen kleineren Abteilungspsychiatrien ist es vielleicht schlichtweg der Ärzt:innenmangel. Wenn ich mehrere Stationen ärztlich versorgen muss und auch noch Dienste machen, wird es schwierig, wirksam psychotherapeutisch tätig zu sein. In anderen Häusern ist es möglicherweise auch finanziell bedingt. Psycholog:innen als Psychotherapeut:innen in Ausbildung waren bislang deutlich billiger als Ärzt:innen, was sich jetzt aber (unter anderem) mit neuen gesetzlichen Vorgaben zur Vergütung, dem Studiengang Psychotherapie und Personalvorgaben-Richtlinien hoffentlich ändern wird. Nur muss das Personal, was per Richtlinie vorgegeben wird, halt auch irgendwoher kommen, und das ist schon deutlich spürbar, dass es schlichtweg zu wenig Ärzt:innen (und vor allem auch Pflegekräfte) gibt, die man einstellen könnte…


    Um auf das Thema des Threads zurückzukommen :): Meine persönliche Meinung dazu ist, dass bei dieser Art des Einsatzes die Psychiater:innen zu sehr auf die medikamentenbasierte Behandlung u.ä. reduziert werden. Und wenn man so ausgebildet wird, lernt man natürlich auch, sehr rasch den Rezeptblock zu zücken. Weil für alles andere sind ja dann andere zuständig (Psycholog:innen, Psychosomatiker:innen).


    Genau um das zu vermeiden, ist der Facharzt ja irgendwann in den 90er Jahren mal bewusst vom „Facharzt für Psychiatrie“ zum „Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie“ erweitert worden.

  • Für Patientinnen ist es eigentlich irrelevant, ob der Arzt (zB Assistenzarzt in Weiterbildung zum Psychiater oder FA für Psychosomatik und Psychotherapie) formal auf einer Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter sitzt oder auf einer Klinikstelle oder von Drittmitteln bezahlt wird. An Universitätskliniken sind doch alle Ärzte klinischer Fächer mehr oder weniger sowohl mit Patientenversorgung als auch mit wissenschaftlichem Arbeiten (+/- Lehre) befasst.

    Deshalb wäre es wahrscheinlich sinniger, auf dem Namensschildchen die Funktion zu nennen und nicht die formale Anstellung.