Vorgespräch für Kitaplatz

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  • Kommenden Dienstag haben wir das erste Vorgespräch für einen Kitaplatz, juchhe! Einerseits freue ich mich darüber, denn es ist ein Anfang auf dem Weg zu einem Platz, aber andererseit habe ich auch gehörigen Bammel davor.


    Ich würde gerne mal fragen, welche Fallstricke es gibt (Fragen z.B., die überhaupt nicht gut ankommen) und wie so ein Gespräch in der Regel abläuft.


    Was mir auch noch Sorgen bereitet ist, dass es sich um eine katholische Kita handelt und meine Freundin und ich beide aus der Kirche ausgetreten sind. Wir sind der Meinung, dass eine christliche Erziehung viele Vorteile hat (Gemeinschaftsgefühl durch Beten und Singen, spannende Liturgien, Vertmittlung wichtiger Werte - Nächstenliebe z.B.). Meint ihr, dass unsere Konfession bzw. die Gründe, warum wir ausgetreten sind im Gespräch eine Rolle spielen könnten?


    Der Kitastart ist 01.08.2023 in Berlin.

  • Hallo,


    wir hatten ja diverse Gespräche in diversen und wirklich diversen, also unterschiedlichen Kindergärten. Jedes Gespräch war anders. Meine Erfahrung ist: Es nützt nichts, sich zu verstellen oder Dinge zurückzuhalten, die man fragen möchte. Entweder ist es egal, und die wollen nur schauen, ob das Kind passt und einen mal gesehen haben, und ansonsten geht es ja darum, ob man zusammenpasst, und da ist es ja eher hinderlich für die Zeit, in der das Kind dann dort ist, wenn man sich verstellt. Ehrliche Antworten in Bezug auf die Kapazitäten z.B. bei der Elternmitarbeit sind wichtig, um hinterher Frust zu vermeiden.


    Ob die Frage nach dem Kirchenaustritt kommt, weiß ich nicht. Ich vermute eher, dass das nicht gefragt wird, weil Ihr nicht die einzigen Konfessionslosen seid, die Ihr Kind an eine konfessionelle Kita bringen wollen.


    Am Ende werden Ihr bestimmt eine gute Kita finden. Viel Spaß beim großen Abenteuer!

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Bei uns (auch katholische KiTa) würden die Gründe des Austritts keine Rolle spielen. Allerdings würde die KiTa-Leitung erläutern, dass es eine katholische KiTa ist und demzufolge religiöse Aktivitäten zum Alltag gehören und man das als Eltern akzeptieren müsse.


    Ehrlich gesagt werden die Plätze hier ohnehin nach festen Regeln vergeben und nicht nach Nasenfaktor. Dazu käme die Erläuterung, dass katholische Kinder bevorzugt würden bei der Platzvergabe (und Alleinerziehende, Geschwisterkinder und welche die in der Nähe wohnen....)

  • Wir führen solche Gespräche, damit die Eltern uns kennenlernen, unser Konzept und die Räumlichkeiten, damit SIE entscheiden können ob die KiTa der richtige Ort für sie und ihr Kind ist. Wir dürfen keine Familie abweisen, nur weil wir sie unsympathisch finden oder uns die Fragen oder Antworten nciht gefallen haben. Es gibt bestimmte Kriterien, die man erfüllen muss, wer eine Einladung zum Kennenlerngespräch bekommt hat die Hürde bereits gemeistert und es geht wirklich nur darum dass die Familie entscheiden können ob es passt, Die Konfession spielt übrigens bei uns (evangelische KiTa) keine Rolle bei der Vergabe der Plätze.

    Geht ganz entspannt an das Gespräch ran, überlegt euch vielleicht vorher schon, was für euch wichtig ist, was ihr fragen möchtet, viele Dinge ergeben sich meist im Gespräch.

  • Ich kann nicht so viel hilfreiches schreiben, aber es regt mich tierisch auf, dass man überhaupt darauf achten muss, was man sagt und dass nicht einfach JEDES Kind einen vernünftigen Kitaplatz bekommt, egal was die Eltern sagen.


    Mein kleineres Kind war in einer Elterinitiative mit regelrechten Castings. So schön es für das Kind doch war, so sehr lehne ich das inzwischen ab.

    Mein drittes Kind wird deshalb eine städtische Einrichtung mit ganz klaren Aufnahmekriterien (Alter, Geschlecht, etc.) besuchen.

    Ich bin bei dem Thema mittlerweile so auf Krawall, dass ich notfalls auch eine "schlechtere" Betreuung in Kauf nehme.


    Unsere Krippe, auch eine Elterninitiative, vergibt die Plätze auch nach klaren Regeln und nicht nach Sympathie. Das geht problemlos.

  • Wir hatten als Konfessionslose auch eine Aufnahmegespräch mit dem katholischen Kindergarten. Ich habe gefragt, welche Rolle die Religion im Kindergartenalltag spielt und darauf Antworten bekommen (im Westenlichen bezog es sich auf Feste, und der Pfarrer turnte regelmäßig dort herum). Einen weitaus größeren Teil meiner Fragen hat die Eingewöhnung eingenommen und organisatorisches Drumherum.

    Ich bin mir sicher, dass ihr nicht die einzigen Ex-Katholiken dort seid und würde auch dazu raten, an so ein Gespräch nicht mit der Idee von Fallstricken heranzugehen. Die beißen nicht, die wollen nur informieren :)

  • Die Gespräche Neuburgs waren immer sehr nett.

    Bei meinem Erstgeborenen (uns war der Kindergarten neu) wurden uns die Gruppenräume gezeigt, Fotos aus dem laufenden Betrieb gezeigt, die Leitung hat sich kurz vorgestellt, dann wurde das frühestmögliche Datum der Eingewöhnung geklärt, wir haben gesagt wann wir gerne hätten, dass er beginnt. Wir haben eine Liste bekommen was wir alles brauchen (Rucksack, Hausschuhe...) bzgl Jause wurde alles geklärt, finanzielles für die nachmittags Betreuung wurde erklärt... Aja, und die Kontaktdaten wurden von uns aufgenommen. Liste wer das Kind abholen darf, wenn wir nicht erreichbar sind

    Haben wir mit nach Hause bekommen.


    Und das war's dann schon.

    Hat vielleicht 20min gedauert. Mein Sohn saß auf meinem Schoß und hat dann irgendwelche Sachen angeschaut.

  • Habt ihr den Platz schon? Dann ist es ja ein ganz anderes Setting als wenn ihr euch quasi noch bewerbt. Wir hatten kürzlich ein Vorgespräch (nach Platzzusage!) in der katholischen Kita. Das katholische war eigentlich kein Thema. Sie haben zwar erklärt, dass sie eben die christlichen Feste feiern, aber nichts zu unserer Haltung dazu gefragt und ich bin mir sicher, dass da nicht nur katholische Familien in der Kita sind.

    Ansonsten war ganz viel Kennenlernen, sie haben alles mögliche zum Kind abgefragt, wie wir Dinge so handhaben und wir durften natürlich auch Fragen stellen und der Kleine durfte sogar schon ein bisschen im zukünftigen Gruppenraum spielen gehen.


    Vorgespräche vor Platzzusage kenne ich gar nicht, weil hier inzwischen alle Plätze zentral vergeben werden, auch die der freien Träger. Das kenn ich nur von Tageseltern, wo das Verhältnis ja aber auch persönlicher ist und man sich erstmal beschnuppern muss.

  • Direkt vorab, weil ich es nicht dazugeschrieben habe: Der Platz ist noch nicht sicher. Das einzige, was bisher stattgefunden hat ist, dass ich eine E-Mail an die KiTa geschrieben habe à la "Wir wohnen in der Nähe, finden Euch toll und möchten einen Platz und können uns gerne mal vorstellen". Daraufhin hat die KiTa-Leiterin sehr lieb zurückgeschrieben und wir haben diesen Termin vereinbart.


    Eure Antworten haben mich schonmal sehr beruhigt. Ich hatte die Befürchtung, dass es eine Art Vorstellungsgespräch wird, wie man sie von der Jobsuche kennt. (Eigentlich war mir ein bisschen klar, dass es primär ums gegenseiteige Vorstellen geht, aber weil der Termin näher rückt, entspinnen sich so falsche Vorahnungen.)


    Es nützt nichts, sich zu verstellen oder Dinge zurückzuhalten, die man fragen möchte.

    Das ist eine schöne Maxime, das werden wir so beherzigen.


    Vielen Dank für die hilfreichen Rückmeldungen! Ich habe jetzt eine viel positivere Grundhaltung zu dem Gespräch und werde (hoffentlich) viel entspannter da rangehen und nicht, wie Liv angemerkt hat, mit meiner Fallstrick-Mentalität.


    knopf Bei Eurem Gespräch hattet ihr aber schon eine Platzzusage?

  • Ob die Frage nach dem Kirchenaustritt kommt, weiß ich nicht. Ich vermute eher, dass das nicht gefragt wird, weil Ihr nicht die einzigen Konfessionslosen seid, die Ihr Kind an eine konfessionelle Kita bringen wollen.

    Angeblich sollen in Städten auch z.T. religiösere Eltern anderer Religionen (z.T. Muslime) ihr Kinder explizit in katholische Kitas geben, weil die Religions-basics ja bei den Weltreligionen austauschbar ähnlich sind. Und dann haben die daheim eben die nicht passenden Teile "korrigiert".


    Was mir wichtig war bei unserer Suche als harter Atheist und Kirchen-Verachter: Für mich wäre auch eine katholische Kita in Frage gekommen, wenn sie keine Hardliner sind. Das merkt man anhand der Webseiten aber sehr schnell (wie wichtig sind Gebete beim Essen, wie stark ist der Glaube auf der Webseite vertreten? Ist Glaube einfach nur etwas, was dabei steht im Sinne von "wir sind katholisch, sind aber anderen Religionen gegenüber auch aufgeschlossen, aber wir feiern die katholischen Feiertage und das wars auch schon - das wäre für mich z.B. ok gewesen)


    Wir sind dann bei einer Städtischen gelandet, zum Glück auch bei der Wunsch Kita.


    Was ich auch empfehlen würde:


    Macht euch Fragen-Listen mit allem, was ihr wissen wollt, wir haben uns an solchen Listen orientiert:


    Checkliste Kita - Deine Fragen für das Erstgespräch » Naaa Mama Mamablog, Zwillingsblog, Familienblog

    Kita-Qualität: 14 Fragen, die ihr euch und den Erziehern stellen solltet
    Fröhliches Chaos oder frühe Förderanstalt? Für Eltern ist es manchmal schwer, die Kita-Qualität von außen zu beurteilen. Diese Fragen solltet ihr stellen.
    www.leben-und-erziehen.de


    Evtl ist das für dich auch noch interessant:


  • Wir haben vor allem nach Konzept gefragt (dabei ist aber z.B. nicht deutlich geworden, dass es einen Probierzwang beim Essen gab, man kann einfach nicht alles abchecken) und nach er Eingewöhnung.


    Unser Schwerpunkt war aber, wie die Kinder dort sind, wie sie sich da bewegen, wie sie auf uns wirken. Und da gab es sehr große Unterschiede von einem Kindergarten zum anderen.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Vielleicht kannst du es wirklich als gegenseitiges vorstellen im eigentlichen Sinne sehen? Es hilft ja am Ende nichts, wenn ihr einen Kita Platz habt, aber der gar nicht zu euch passt. Und auf der Webseite kann alles mögliche stehen, ein persönlicher Eindruck vor Ort ist schon viel wert. Viel Erfolg!

  • Oh wow Probierzwang wäre auch komplett gegen unsere Überzeugungen.


    Danke Ghost für die Links. Den Strang fand ich total spannend.


    Ich freue mich jetzt schon fast auf den Termin, dank der ganzen Impulse, worauf man alles achten kann.

  • Naja, so wurde das auch nicht formuliert als Probierzwang.
    In der Realität war das aber so. Dabei war unser Kindergarten richtig super. Aber an der Stelle waren die echt... anders als wir.

    Das ist auch sehr weit verbreitet und lässt sich dann auch nicht im Gespräch knacken.

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  • Meiner Erfahrung nach ist immer irgendwas bzw. Wird in der KiTa-Zeit immer etwas auftreten, wo man denkt Häh?, Echt jetzt?

    Dann ist es wichtig, dass man darüber sprechen kann und so viel Vertrauen in die KiTa hat, dass man zunächst mal neutral nachfragen kann, was los ist.


    Nicht immer lässt sich alles auflösen, aber häufig eben doch.


    KiTa ist Vertrauenssache und Du solltest dich nachher fragen, hab ich den Eindruck, dass mein Kind dort gut aufgehoben sein könnte? In der Eingewöhnung ist dann der erste, nur selten beschriebene Schritt, dass die Erwachsenen sich kennenlernen und eine "Arbeitsbeziehung" aufbauen. Erst wenn Du meinst, ja mein Kind kann ich hier guten Gewissens 15 Minuten alleine lassen, kann es weiter gehen.

  • Wir haben vor allem nach Konzept gefragt (dabei ist aber z.B. nicht deutlich geworden, dass es einen Probierzwang beim Essen gab, man kann einfach nicht alles abchecken) und nach er Eingewöhnung.


    Unser Schwerpunkt war aber, wie die Kinder dort sind, wie sie sich da bewegen, wie sie auf uns wirken. Und da gab es sehr große Unterschiede von einem Kindergarten zum anderen.


    Naja, so wurde das auch nicht formuliert als Probierzwang.
    In der Realität war das aber so. Dabei war unser Kindergarten richtig super. Aber an der Stelle waren die echt... anders als wir.

    Das ist auch sehr weit verbreitet und lässt sich dann auch nicht im Gespräch knacken.


    Darf ich fragen, wie Ihr damit umgegangen seid? Hier haben wir nämlich eine ganz ähnliche Situation - ganz toller KiGa, tolle Erzieher*innen, aber immer wieder Druck, etwas probieren zu sollen.

  • Da unsere Tochter untergewichtig war und schon länger in ärztlicher Anbindung damit (bis hin zu Uniklinik), haben wir dann von der Kinderärztin eine Bescheinigung bekommen, dass sie nicht zum Essen gezwungen werden darf, mit Begründung. Erst DANACH musste sie nicht mehr. Ansonsten haben wir sie vorher unterstützt, wenn sie sich geweigert hat, mehr konnten wir auch nicht machen.

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  • Danke Dir für die Antwort. Wir unterstützen unser Kind auch, was aber nicht immer leicht ist für das Kind, es möchte ja eigentlich mit den Erzieher*innen kooperieren und gleichzeitig mag es aber nicht alles probieren.

    Wir sprechen ab und zu mit den Erzieher*innen über das Thema, das hilft dann eine Weile.

    Die Erzieher*innen sind auch wirklich wirklich toll - nur bei dem Thema haben sie andere Vorstellungen als wir. Sie empfinden das eigene Verhalten nicht als Druck oder Zwang.

  • Ich möchteich hier mal kurz einklinken weil uns das Thema auch betroffen hat. Wir hatten unsere Tochter in einer privaten Einrichtung. Bei der die Konfession keine Rolle spielt.

    Wir ziehen nächsten Monat um und in unseren neuen Stadt herrscht extremer Kindergartenplatzmangel. Eigentlich gibt es ein Punktes stem an den sich die städtischen Einrichtungen halten müssen. Die privaten und kirchlichen dürfen selbst entscheiden wenn sie nehmen und welche BetreuungsZeiten sie bekommen.

    Wir haben anfangs keinen Platz bekommen und sind nun in einer evangelischen Einrichtung untergekommen. Die Voraussetzung war evangelische Konfession und man durfte nicht ausgetreten sein. (Das gilt für beide Eltern)

    Das ist natürlich heftig da unsere Kinder nicht getauft sind und wir auch nicht wirklich was m Hut haben mit der kirche.

    Alternative wäre halt kein Platz, also haben wir den Platz angenommen. Es ist aber schon komisch das dort keine Andere Religion (nicht mal katholisch) toleriert wird. Wir leben in einer Großstadt in Bawü