Was machen eure Neunjährigen im Haushalt?

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  • Hier ebenfalls keine festen Pflichten, außer nach dem Essen das eigene Geschirr weg räumen.

    Auf Zuruf räumen sie die Spülmaschine aus, decken Tisch, gehen mal was einkaufen, mit dem Hund raus oder verräumen die Wäsche. Manchmal helfen sie auch mit, wenn wir was größeres in Haus und Garten arbeiten.

    In den Ferien kochen sie auch manchmal.

  • Was macht meine Neunjährige im Haushalt?

    Meine Antwort: Zu wenig, ihre: zu viel.

    Sie hat die Verantwortung dafür, ihr Zimmer in begehbarem Zustand zu halten, die Regel "wenn du Besuch bekommst, bring eine Grundordnung rein" und "Papa will staubsaugen, räum den Kram vom Boden dahin, wo er hingehört" hat sich bewährt. Ihr Zeug, das sie gern in Gemeinschaftszimmern verteilt, muss regelmäßig zurück zu ihr wandern.

    Sie ist die Verantwortliche für Handtuchwäsche-Zusammenlegen.

    Ihre dreckigen Klamotten bringt sie in den Wäschekorb.

    Eigenes Geschirr wird in die Spülmaschine geräumt.


    Das war es allerdings.

    Ich lese interessiert mit.

  • Ich fand es immer wichtig, dass die Kinder das Gefühl entwickeln: Ohne mich kommen die anderen (Eltern, Geschwister) schlechter zurecht, ich bin wichtig, ich bin eine Hilfe für die anderen. Von daher hab ich sie eher "viel" übernehmen lassen.

    Und ich fand es wichtig, sie auch regelmäßig in "schöne" Haushaltsaufgaben einzubeziehen: Kochen (natürlich nicht ohne Aufsicht mit kochendem Wasser, heißem Bratfett, superscharfen Messern u.Ä. hantieren) - das Lieblingsessen, aber auch das "normale" Essen, beim Kochen/Salat schnippeln/Backen helfen und dabei feste Aufgaben haben, Teig kneten, Nachtische/Obstsalat/Müsli vorbereiten usw., den Tisch schön decken können, Wasser für Blumen auswechseln, Lebensmittel auf dem Markt einkaufen, ausuchen, selbstständig bezahlen. Also nicht nur Müll rausbringen und sich um die dreckige Wäsche kümmern, sondern auch etwas "Schönes" machen/vorbereiten. Und: Haushaltsdinge gemeinsam tun. Alle putzen gemeinsam, dabei wird Popmusik gehört. Alle beziehen zusammen die Betten (Bettbezug abziehen schaffen Neunjährige ja), auch dabei: Musik hören, gute Stimmung verbreiten, so etwas Gemeinsam tun.

  • Hagendeel Das finde ich einen schönen Ansatz. Den ich im Alltag viel zu wenig umsetze. Ich glaube, das liegt vor allem daran, dass Haushaltskram hier allen lästig ist, wir keine Routinen haben, und immer nur das gemacht wird, was grad aktut auffällt oder nervt (außer Kochen und Backen). Danke für den Denkanstoß!

  • Ja Hagendeel so machen wir das auch!

    Uns ist Haushaltskram auch lästig und wir machen insgesamt recht wenig davon, finde ich. Aber manchmal ist es einfach nötig, und dann nehmen wir uns ein paar Stunden am Wochenende, und machen es alle zusammen. Und dann machen wir alle zusammen etwas Schönes in der frisch aufgeräumten Wohnung :)

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Ich lese hier gespannt mit, weil ich meinen Sechsjährigen gerne mehr einbinden würde. Er hilft momentan sehr sporadisch Mal beim Kochen oder Spülmaschine ausräumen. Geschirr selber wegräumen macht er auch auf Ansage, aber eigentlich räumt da meist einer von uns Erwachsenen gleich alles ab.

    Ich erlebe es aber auch so ähnlich wie Hagendeel es beschreibt, dass wenn er eine Aufgabe übernimmt, er sich auch als nützlich und wertvoll innerhalb der Familie erlebt und ihm das gut tut. Aber so richtig weiß ich nicht, wie wir anfangen sollen. Lieber ab und zu auf Ansage oder doch eine feste Aufgabe, die er sich aussuchen kann?

    Momentan hilft der fast Zweijährige hier mehr im Haushalt mit (Wäsche abhängen, abwaschen, Spülmaschine und Waschmaschine anstellen und mitkochen). Nur das man da natürlich immer noch Mal nachjustieren muss #zwinker

  • Hier eher wenig ohne feste Pflichten und nach Bedarf.

    Ich finde die Schultage sehr lang, je nach meinen Arbeitszeiten ist anschließend noch Betreuung. Mir fällt der Vergleich mit meiner eigenen Kindheit deshalb schwer, weil ich selbst in der Oberstufe keinen Unterricht bis 14.30 hatte, wie es hier in der Grundchule ist. Auch die inhaltl. Anforderungen scheinen mir viel höher zu sein (Vorträge und Selbstorganisation). Die Kinder sind hier geschafft und hungrig. Wie schaffen sie bei euch die Haushaltspflichten noch?

    Bei uns sind es ja Dinge, die nicht lange dauern. Die Spülmaschine auszuräumen ist da mit vielleicht 4-5 Minuten noch das längste.
    Müll rausstellen (einmal pro Woche) oder die gelben Säcke raustragen (zweimal im Monat) sind Aufgaben, die in 30 Sekunden erledigt sind, anderes, was ich ihm übertrage - Klopapierrollen mit hochnehmen, wenn er ins Bad geht - erfordert gar keinen Zeitaufwand.


    Der Kleine macht seine Aufgaben meist, wenn wir uns eh gemeinsam in der Küche aufhalten und unterhalten. Einer schnibbelt Gemüse, einer räumt die Maschine ein, einer wischt den Tisch ab ...

    Alles nichts Anspruchsvolles, das kann man auch mit 8 mal eben nebenbei. Müssen wir nach dem Arbeitstag ja auch.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Hier klappt vieles nur gemeinsam oder nebenbei. Beim Kochen das Gemüse schnibbeln, Äpfel schälen, die ich weiterverarbeite, gleichzeitig aufräumen, Müll wegbringen während ich sauge. Aber wenn ich keine Haushaltssachen mache, braucht es zehn Aufforderungen und erzeugt viel Widerwillen.


    Dafür ist die Mithilfe im Garten manchmal kaum zu bremsen: Rasen mähen, Hecke schneiden, Brennholz sägen. Manches vielleicht jetzt eher erst ab 10 oder 11, aber das wirklich sehr hilfreich und ausdauernd.

  • *seufz*

    Ich muss die 9jährige auch unbedingt mehr einbinden.

    Mein 16jähriger hat eben, als ich ihn bat, die Spülmaschine auszuräumen, gesagt: "Mama, kannst du das nicht EINMAL selbst machen?!"

    Ich habe schon lange nicht mehr so gelacht #rolleyes

  • Mein 10-jähriger muss beim Tisch abdecken helfen, den Tisch sauber machen und die Stühle, zumindest abends, hochstellen so das der Roboter saugen und wischen kann. Auch die Roboter versorgt er mit neuem Wasser. Zumindest theoretisch, klappt mal besser mal schlechter. Aber was ich im Sommer aus einer Not heraus, 2 Tage vor dem Urlaub, Massen an Bügelwäsche, festgestellt habe, er kann bügeln wie ein Profi! Ich finds grandios, niemals hätte ich ihm das zugetraut oder verlangt, aber er wollte unbedingt, also habe ich ihn natürlich gelassen :D Und das Ergebnis ist wirklich perfekt #super

    In Summe muss er also ziemlich viel machen, wir sind 6 Personen und viele Aufgaben fallen mir sicher gerade nicht ein, aber er ist eh ein ziemlich hilfsbereites Kind, sieht auch Dinge die gemacht werden müssen #love Aber kein Neid, er hat noch 3 ältere Brüder, die sind ganz normal jugendlich #haare

  • Aber es ist mir ein Anliegen, dass sie sich auch im Hinblick auf die täglich notwendige Arbeit als wichtige und verantwortliche Familienmitglieder erleben und begreifen. Deswegen arbeiten wir eben auch oft zusammen.

    Daraus nehme ich mir viel mir: es macht einen gewaltigen Unterschied, ob Aufgaben (und Verantwortung) aufs Kind abgewälzt werden (so wie bei mir damals), oder ob ganz selbstverständliche alle einen Teil dazu tun, dass der Laden läuft und sich alle wohlfühlen.

  • Sie hat die Verantwortung dafür, ihr Zimmer in begehbarem Zustand zu halten, die Regel "wenn du Besuch bekommst, bring eine Grundordnung rein" und "Papa will staubsaugen, räum den Kram vom Boden dahin, wo er hingehört" hat sich bewährt. Ihr Zeug, das sie gern in Gemeinschaftszimmern verteilt, muss regelmäßig zurück zu ihr wandern.

    Das und ihre gebügelte Wäsche in den Schrank räumen. Sie ist allerdings 10.

    Mein 12-jähriger hat dieselben Aufgaben


    Tatsächlich helfen sie freiwillig auch mit, backen mal einen Kuchen, gehen mal was einkaufen. Wenn ich um Hilfe bitte (also nicht im Sinne einer Aufgabe), machen sie das immer und ohne Gemecker.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • Ich vermute, dass Kinder mit alleinerziehenden Eltern mehr mitmachen müssen, oder?


    Hier ist es nämlich auch so: wir sind ein Team (Mutter und 3 Kinder), jeder trägt seinen Teil bei. Mal mehr mal weniger fröhlich. Mein Teil ist am größten, aber ich kann und möchte nicht alles alleine machen. Das verstehen die Kinder und tun etwas. Der 9 jährige räumt auf in seinem Zimmer, bringt den Müll raus, räumt Mülltonnen rein und raus, gießt im Garten, bügelt einfache Dinge, saugt Staub auf Zuruf, sortiert Wäsche, kauft Kleinigkeiten ein. Pfandflaschen bringt er weg, lauter Kleinkram. Wir machen auch viel zusammen: Mahlzeiten vorbeireiten, Sachen sortieren und verräumen, rasen mähen, einkaufen… und er hat trotzdem noch ne Menge Freizeit und Freiheit.

  • Kuekenmama: vielleicht beides ausprobieren? Feste Aufgabe mag ich nicht, ich finde, das bringt bei uns mehr Arbeit und unruhe und Stress rein, als es nützt.

    (Ok, schulsachen und Kinderzimmer sind ihre Sache.)

    Mir ist wichtig, dass sie alles lernen, was dazugehört.

    Und mir ist wichtig, dass sie lernen, dass alle helfen müssen.

    Je nach Arbeitsanfall bitte ich um mehr, fordere was ein.

    Aber am schönsten finde ich es, wenn ich in die Küche komme und 4 Augen mich anstrahlen, weil sie gerade den beutel mit Einkäufen entdeckt hatten und alles weggeräumt haben oder das Bad putzen, weil sie es nötig fanden.



    das kann man auch mit 8 mal eben nebenbei


    Hm, hier gibt es Tage, an denen das einfach nicht geht. Da geht nichts nebenbei, da ist die Energie einfach aufgebraucht.

    Da führt die Bitte, Klopapier mit hoch zu nehmen, zu einem Zusammenbruch.

    Das schon morgens zu sagen, kann dazu führen, dass diese minuaufgabe im kopf so gross wird, dass sie unüberwindlich wird.

  • Ich lese mit und denke viel rum. Ich wünschte manches würde besser laufen.


    Und dann sehe ich: Wäsche sortieren machen sie. Tisch decken, fegen, staubsaugen, Geschirrspüle einräumen, Becken putzen, Pfandflaschen wegbringen, mal beim Kochen helfen.


    Eigentlich gar nicht schlecht.


    Oft störe ich mich dann an der Ausführung - ein halb gedeckter, unordentlicher Tisch, ärgert mich zT, oder wenn das Essen fertig ist und es dann noch 20minuten dauert den tisch zu decken, dann mache ich es oft schnell selbst. Aber damit tue ich eigentlich niemandem einen Gefallen?


    Oder geschirrspuele ist ausgeräumt - aber alles ist irgendwo in den Schränken.


    Ich muss man nachdenken, wie ich da nachadjustieren kann.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Oft störe ich mich dann an der Ausführung - ein halb gedeckter, unordentlicher Tisch, ärgert mich zT, oder wenn das Essen fertig ist und es dann noch 20minuten dauert den tisch zu decken, dann mache ich es oft schnell selbst. Aber damit tue ich eigentlich niemandem einen Gefallen?

    Hmmm, klar gehört zum Üben sicher dazu. Unordentlich oder "falsch" gedeckter Tisch könnte ich lassen und würde hoffen, dass da irgendwann die Vorbildwirkung einsetzt, aber das mit dem Essen fertig würde mich auch ärgern und ich würde es selbst machen. Ist aber ja eh manchmal ein schwieriges Thema, dass man mit dem fertigen Essen alleine dasteht.

  • halb gedeckter, unordentlicher Tisch,

    Das stört mich vor allem, wenn es an mangelndem einsatz liegt. Bei gutem Willen aber mangelndem können bin ich sehr tolerant.

    Manchmal sage ich deutlich etwas dazu und fordere Nachbesserung.

    Ich habe mich aber auch schon so an den Tisch gesetzt und gegessen. Und bei Beschwerden über fehlendes Trinken oder Besteck das kind freundlich angesehen und weitergegessen.

    Oder den tisch selbst fertig gedeckt und dafür das abräumen dann abgegeben.

    Hängt immer von der situation und stimmung ab.

  • Unsere Kinder sind ins mithelfen ganz selbstverständlich reingewachsen....wir haben immer den Grundsatz vertreten: "Wir sind eine Großfamilie, kein Hotel mit Service"


    Seit etwa Schulalter haben sich feste Dienste bewäht die Wochenweise wechseln.:

    -Geschirrspüler ausraumen (wer in dieser Famile unter 1,5% Sehfähigkeit hat darf das Gläser und Tassen auf den Tisch stellen, die räumt dann jemand anders in den Schrank)

    - Hühner / Enten / Hund / Katzen füttern

    - Papier rausbringen

    - Glas zum Container bringen


    - eigene Wäsche zusammenlegen und in den Schrank räumen

    - eigenes Zimmer begehbar und hygienisch vertretbar halten (das ist so ein Punkt der doch noch viel Erinnerung und Druck braucht, je nach Kind)



    Dann gibt es ne Menge Tätigkeiten die erledigt werden nachdem wir jemanden drum bitten. Das sind aber dann Aufgaben wo wir wissen wer was gerne macht oder zumindest nicht schlimm findet:

    - Rasen mähen (Aufsitzmäher, darf man bei uns ab 12 J. fahren wenn man mehr als 1,5% Sehfähigkeit hat.....)

    - Stall ausmisten

    - Wäsche aufhängen oder abnehmen

    - bei irgendwelchen Gartenaktionen oder Bauaktionen man eben was mit anfassen


    Und es gab schon früh, also schon im Kiga-Alter, Tätigkeiten die die Kinder für mich übernommen haben wenn ich das wegen meines Rheumas mal nicht konnte. So Sachen wie Dunstabzugshaube mal abwischen. Sobald ich sage "kann mal bitte jemand....., mir fällt das heute schwer"geht das völlig ohne Gemecker. Ich bitte aber auch selten mal jemanden um was.


    Wir merken deutlich daß jetzt - wo alle Kinder "groß " sind (zwischen 15 und 18) es sehr hilfreich war daß sie schon immer irgendwas mit erledigt haben.

    Solche Sachen wie Tischdecken, abräumen, abwischen, Einkäufe ausladen und wegräumen,, Wäschekörbe von A nach B tragen...... sehen sie alle von selbst und der der grade da ist macht das einfach.


    Wir arbeiten noch daran zu sehen wenn der Müll voll ist......es ist unglaublich wie hoch man da stapeln kann bevor man den Müllsack doch nach draußen in die Tonne bringen muß.

    Die langweiligsten Frauen haben die ordentlichsten Haushalte...

  • Ich würde beim halbgedeckten, unordentlichen Tisch jedes Mal darauf beharren, dass es verbessert wird. Sonst bringt es der Gemeinschaft keine Entlastung.

    Ich habe mich aber auch schon hingesetzt. Und die fehlenden Sachen noch holen lassen, aber mir ist eine ruhige Mahlzeit wichtiger.