Liebe Denise,
mein Baby (11,5 Monate, > 11 kg) schläft bei uns im Familienbett. Ich stille ihn morgens, dann einmal mittags/früher Nachmittag in den Mittagsschlaf und dann abends/nachts, jeweils immer in der Seitlageit wechselnden Seiten. Tagsüber isst er (eher wenig) Brei und Beikost. Einen Schnuller nimmt er nicht.
Nachts trinkt er fast stündlich an meiner Brust, gegen Morgen dann sogar noch häufiger. Das belastet natürlich meinen Schlaf, aber ich käme damit eigentlich klar ... Aber ...
Meine Brustwarzen waren seit er auf der Welt ist immer etwas gereizt und wund, aber es war erträglich. Stillen hat an und für sich nicht weh getan, nur die Höhe der Stillfrequenz und das viele Nuckeln (Nuckeln tat immer ein klein wenig weh) haben die Brustwarzen in Mitleidenschaft gezogen. Es war aber nie sonderlich schlimm, nur eben auch nie komplett gut (ich musste immer Silverette Brustschoner tragen, da Kleidung auf meinen Brustwarzen zu sehr gescheuert hat, aber mit diesen Silberhütchen war das Gefühl OK, dadurch hatte ich keinen Anlass, etwas an der Situation zu ändern, zumal in seiner vierten Lebenswoche eine Stillberaterin auf ihn und unser stillen geschaut hat und an sich das Anlegen etc gut fand, sie meinte nur, ich habe zuviel Milch, was ihn damals wohl etwas überfordert hatte).
Jetzt, seit circa einer halben Woche, ist alles viel schlimmer geworden.
Ich habe den Eindruck, dass er auf einmal die Kiefer nicht mehr weit genug auseinander nimmt. Es fühlt sich dann an, als würde sich im Verlauf des Stillens der Mund des Babys wie ein Schraubstock um die Brustwarze legen. Ein wieder An- und Abdocken ändert leider nichts daran, war der Kiefer einmal zu fest, dann bleibt es auch nach 3-4 Versuchen noch so. (An und Abdocken nachts im Dunkeln ist sowieso so ein Thema ... Bisher hatte er es aber zum Glück immer intuitiv richtig gemacht).
Schlimmer noch, auch beim Andocken spüre ich jetzt häufig einen Schmerz, als würden die Zähne des Unterkiefers meine Brustwarze streifen. Es ist kein "Beißen" -- das hatte ich anfangs, als er mit acht Monaten die ersten Zähne bekommen hat, das war noch schmerzhafter, er hat dann aber zum Glück nach einer halben Woche gelernt, die Zähne mit der Zunge zu bedecken. Das jetzt ist eher ein "Schaben" mit den Zähnen, als würde er die Brust nicht einsaugen, sondern danach schnappen, aber auch das tut weh, mittlerweile bei fast jedem Anlegen. (Wenn ich so rekapituliere, fingen die ganzen Probleme mit genau diesem Andockschmerz an, das etwas früher beschriebene Kieferklemmen kam dann zwei Tage später hinzu).
Durch diesen Schmerz beim Andocken ist es auch kontraproduktiv, immer wieder zu versuchen, ihn ab und anzulocken, da sich a) sowieso nichts verbessert und b) dann noch der Andockschmerz hinzukommt.
Wenn ich bei online Stillratgebern schaue, was man machen soll, wenn Babys Zähne beim Stillen stören, dann wird dort immer gesagt "Abdocken, "nein sagen" (bzw Baby klar machen, dass Beißen nicht geht). Aber bei mir beißt er ja gar nicht bewusst, wie soll ich da "erzieherisch" drauf einwirken?
Jeder einzelne Stillvorgang nutzt meine Brustwarzen mehr ab und gegen Ende der Nacht tut es sehr weh. An Weiterdösen beim Stillen ist da nicht zu denken.
Momentan beiße ich die Zähne zusammen und erdulde es, damit er weiterschläft (letzte Nacht haben wir drei Stunden nicht geschlafen, weil meine Brustwarzen eine Pause brauchten, ich aufs Sofa gezogen bin, und der Papa versucht hat, den kleinen ohne Brust zu trösten, aber das war einfach nur schlimm, da der Kleine nur geweint hat).
Der Kleine kommt in zwei Wochen in die Kita, und ich wollte mindestens noch ein paar Monate weiterstillen, bis er sich da gut eingelebt hat (und, falls es dann gut für uns beide klappt evtl sogar noch länger stillen, er ist doch noch so klein). Aber so wie die letzten Nächte waren, halte ich das keine zwei Wochen mehr aus.
Was kann ich tun? Was mache ich falsch? Und wieso ist es jetzt so schlagartig schlimmer geworden? Die Position hat vor ein paar Tagen noch funktioniert, und seine fünf Zähne hat er bereits seit vielen Wochen. Gezahnt hat er auch schon öfter, aber nie war das so schlimm
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe!
Pia