Eine Generation der Unmotivierten

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  • Beth meiner Erfahrung nach (so furchtbar viel habe ich nicht unterrichtet), aber es koennen sich sehr ungute Dynamiken entwickeln, ausgehend zT von nur 1-2 Schüler:innen, so dass der allgemeine Tenor dann ein "kein-Bock/will ich nicht" ist. Umgekehrt, koennen 1-2 sehr motivierte Schüler auch eine ganze Klasse mitsichziehen.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • huehnchen69 du schreibst mir aus der Seele. Vielen Dank.


    Meine Kinder wirken sicher auch auf manche unmotiviert, bestimmt auch in der Schule (wobei der kleine in seinen ersten 2 Wochen noch recht begeistert ist). Vor allem die große, wenn sie Kinderbücher lesen soll, die sie nicht die Bohne interessieren. Und nein, mehr Druck in die Richtung wird keine leseratte aus ihr machen. Ganz im Gegenteil. Manchmal bin ich darüber traurig, weil mir lesen immer so viel bedeutet hat. Aber: mein Kind ist nicht ich!


    Und zum drüber streuen wieder mal eine Runde gamerbashing. Wenn ich meinen Kinder beim Minecraft spielen zuschau, ist da nix unmotiviert. Da wird kooperiert, da gibts geniale Problemlösungen, da wird YouTubern nachgeeifert und so lang recherchiert bis es klappt. Da heißt es mindestens 3 mal am Tag „Mama, Mama, komm mal her, du musst dir das anschauen!“ Und das ist jetzt nicht nur bei Minecraft so.

  • Ich glaube, die Diskussion bewegt sich ein bißchen in eine Richtung, die eigentlich überflüssig ist - zum einen glaube ich nicht, dass Beth pauschal "alle" Kinder meinte. Zum anderen hat man immer schon versucht zu erklären, wie Kohorten "ticken". Da ist man dann bei "Generation x, y, z" - aber wie allen Kategorisierungen ist ein bißchen was dran und ganz viel auch nicht. Bzw. kann man in 'ner anderen Phase oder bei anderen "Beispielkindern" auch das genaue Gegenteil entdecken. Ich meine, ich selber gehöre, glaube ich, zur Generation "Null Bock" oder "No Future". Ob das auf mich zutraf? Keine Ahnung. Ich war halt in der Pubertät und wollte nur machen, worauf ich Lust hatte. Daran dürfte sich bei vielen Pubertisten ;) nichts geändert haben.

    Dennoch darf man ja beschreiben, was sich beim Arbeiten mit Kindern und jugendlichen vielleicht auch verändert. Medienkonsum im frühen Kindesalter - ja, da macht es einen Unterschied, ob das einmal abends das Sandmännchen ist oder Dauerberieselung für U3. Das können wir uns als Raben vielleicht nicht vorstellen, aber das gibt es ja, dass die Konsole/das Ipad/der Fernseher dauerhaft als Babysitter benutzt wird. Dann noch Dauerberieselung am PC durch Homeschooling - bei gleichzeitigem Wegfall vieler sozialer Angebote im RL. Befreundete Lehrerinnen sagen, die Jugendlichen, die vorher schon gestresst waren, sind völlig fertig zurück in die Schule gekommen.

    Zu dem Versuch, Kohorten zu erklären oder zu analysieren: Mich fasziniert es schon, wenn das neue Semester startet - und vor mir eine Gruppe sitzt, die "als Gruppe" komplett anders tickt als die, die ich gerade ins Examen entlassen habe. Und das ist relativ häufig so. Das finde ich spannend. Die eine Gruppe ist nicht besser oder schlechter als die andere, die ticken nur anders. Manche können "als Gruppe" mit meinem Humor, andere Gruppe starren mich nur aus großen Augen an, wenn ich sie ermuntere, die Argumentationsmuster des BGH auch mal zu hinterfragen. Früher oder später finden wir immer zueinander. Trotzdem ist es ein Phänomen, wie unterschiedlich man starten kann.

    Oft spiegelt sich auch, wie die Schulen vorbereiten - einige Zeit waren die Studierenden im Durchschnitt auffallend viel strebsamer als zu meiner eigenen Zeit, die waren schon vom Elternhaus darauf getrimmt gewesen, einen bestimmten Abi-Schnitt zu haben (der uns übrigens nicht ansatzweise interessiert im Staatsexamen), die haben teilweise einen unglaublichen Druck mitgebracht und wollten alles so vorgelegt bekommen, dass sie es möglichst komplett auswendig lernen können. Nach Corona scheint sich eine Tendenz zu verfestigen - vielleicht auch durch den Fachkräftemangel - dass bei den Studierenden die Gewissheit zuzunehmen scheint, dass es auch mit weniger Stress geht (oder gehen muss). Das finde ich menschlich übrigens super, trotzdem ist es nach den letzten Jahren ungewohnt, Studierendengruppen zu haben, die in der Tendenz lieber Stoff weglassen möchten (ein Semester vor ultimo). Dafür wächst wieder das Interesse daran, wirklich zu verstehen, was Sache ist - und nicht bloß auswendig zu lernen. Das wiederum macht mich geradezu glücklich, so macht Lehre auch Spaß.

  • meine Musikstunden (Querflöte und Klavier) waren für mich wichtige, haltgebende Momente ich meiner kindlichen und dann jugendlichen Entwicklung


    Das geht aber auch ohne regelmässiges üben.

    Und das hier:


    Der Kleine pausiert jetzt und ich sehe mich nach einem anderen Klavierlehrer um. Manchmal passt einfach auch die Chemie nicht.

    ist doch ganz was anderes als das hier:

    Wer nicht übt, braucht keinen Klavierunterricht.

    Finde ich. :)

    Ich bin jedenfalls sehr froh, dass meine Eltern mich nicht abgemeldet haben, nur weil ich den übungsplan nicht eingehalten habe.


    die waren auch vollumfänglich aufgeklärt

    Sehr gut! Mir wird immer anders, wenn ich kindergartenkinder von "da unten" und vom Storch reden höre.



    Ich kann Eltern nicht verstehen, die solche Situationen nicht als Chance zu sehen,

    Es sieht einfach jeder andere Dinge als Chance und als Belastung an.

    Und nicht alle Kinder funktionieren so simpel. #haare



    Ich sehe meine Aufgabe darin, meinen Kindern alle möglichen (oder eher: sehr viele) Wege zu zeigen, und nicht, sie in eine Richtung zu schubsen.

    Ja, genau das.

    Deshalb finde ich es auch komisch, wenn jemand wechselnde hobbies der kinder gar nicht mag und nicht unterstützt. Ich möchte, dass die Kinder eine mindestzeit bei etwas bleiben, das in der Zeit auch regelmässig machen ohne grossen Widerstand. Aber dann dürfen sie selbstverständlich wechseln. Neues kennenlernen, ausprobieren. Und irgendwann haben sie vielleicht etwas gefunden für immer. Oder auch nicht. Oder greifen etwas von vor ein paar Jahren wieder auf. Oder machen etwas neues, können dafür aber auf ein anderes Hobby als Basis zurückgreifen.

    Das finde _ich_ viel schöner als jahrelang dasselbe aus Prinzip.

  • Sehr gut! Mir wird immer anders, wenn ich kindergartenkinder von "da unten" und vom Storch reden höre.

    Nicht böse sein - aber meinst Du wirklich, anhand von Porno-Content ist besser? Darum ging es nämlich natürlich, ich wollte das nur nicht so platt hier reinschreiben.


    PS.: Das ergab sich ja auch aus dem Kontext:

    Ipads mit offenem Internet

    Wenn Zitate so aus dem Zusammenhang gerissen werden, frage ich mich echt manchmal, ob das Zufall ist - oder ob man jetzt extra blöd hingestellt werden soll.

  • Danke Zeitmeisterin* . Es muss doch möglich sein, über die Metaebene zu reden, ohne dass sich einzelne gleich beleidigt fühlen, weil sie ihre Kinder nicht unmotiviert finden.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich glaube, die Diskussion bewegt sich ein bißchen in eine Richtung, die eigentlich überflüssig ist

    Echt?


    Ich habe ja wie gesagt nicht alles gelesen. Aber Beth s Eingangsposting mit der Erwähnung eines Buches, das offensichtlich tatsächlich eine ganze Generation charakterisieren möchte und das offenbar ihre Zustimmung findet, klingen für mich so, als wäre das eine Richtung, die passend und in meinen Augen wichtig ist. Selbst wenn der Anlass für ihr Posting anscheinend eine konkrete Klasse/Gruppe war, und ich zustimme, dass es in Gruppen oft eine gewisse Eigendynamik gibt. Auch die Schnipsel, die ich zwischendrin gelesen habe, drängen mich, das zu thematisieren.


    edit: Oder meintest du gar nicht mich mit der falschen Richtung? #gruebel

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • edit: Oder meintest du gar nicht mich mit der falschen Richtung?

    Genau. Erstens meine ich nicht "falsch", sonst würde ich das schreiben :), zweitens war es jetzt so, dass nach meinem Eindruck viele Postings wiederholt hatten, dass man es nicht verallgemeinern kann, was ja klar ist - oder es die eigenen Kinder nicht betrifft, etc. Das war aber, glaube ich, gar nicht unterstellt worden. Sondern es ging übergreifend um die Frage, ob eine Erklärung für das geschilderte didaktische Problem auch ein übergeordnetes Phänomen sein könnte - Stichwort: Veränderte Kindheit/Gesellschaft/starres Schulsystem etc. Und zum Schutz der Kinder allgemein kann man ja überlegen, wo neue Herausforderungen für Kinder/Jugendliche/Erziehungsberechtigte liegen könnten, selbst, wenn viele Kinder individuell nicht betroffen sind.

  • In „manche unmotivierte Kinder und Jugendliche“ oder so…

    Wie waere es mit "Umgang mit unmotivierten Kindern und Jugendlichen"?

    Völlig übersehen - das finde ich einen sehr schönen Vorschlag. Das trifft es doch ganz gut. Und vielleicht kann man ja trotzdem ein wenig überlegen, was sich gesamtgesellschaftlich geändert hat, wo vielleicht neue Herausforderungen liegen (bzw. auch ein wenig nach den Ursachen fragen).

  • Ja, das hat auch viel mit den Eltern zu tun. Ich hatte letztens ein Kind in meinem Kurs, das von den Eltern angemeldet wurde, aber dann doch nicht wollte. Der Vater hat mich mehrmals angerufen, ob sie nun austreten kann. Er hat auch die Klassenlehrerin mehrmals angerufen. Ich habe den Vater gebeten, sein Kind zu begleiten. Klar ist es unangenehm für alle, irgendwohin zu müssen, wo man nicht weiß, was genau auf einen zukommt. Der Kurs fand aber an der Schule des Kindes statt. Es hat seine Freunde in der 1. Pause auf dem Schulhof gesehen. Nach der 4. Stunde war es eh zurück in seiner Klasse. Ich kann Eltern nicht verstehen, die solche Situationen nicht als Chance zu sehen, 1. sein Kind zu stärken (du schaffst das!) und 2. seine Beziehung zum Kind (ich weiß, du fühlst dich unwohl. Ich glaube an dich und bin für dich da. WIR schaffen das.) zu stärken. Das Kind wollte am Ende übrigens bei mir im Kurs bleiben und fragt mich jetzt immer, wann sie mal wieder zu mir kann.

    Ich fühle mich bestärkt durch jemanden an meiner Seite, der mich ermutigt und begleitet, Dinge zu schaffen, die ich schaffen möchte. Würde mich jemand bestärken, Dinge zu schaffen, die ich gar nicht schaffen möchte oder zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht vorhabe, hätte ich das Gefühl, absichtlich übersehen zu werden, was der Beziehung zueinander nicht gut täte. Ich finde die Anwendung von Manipulationstechniken an Kindern sehr fragwürdig, bei denen Erwachsene so tun, als könnten sie zwischen Menschen nicht unterscheiden oder verschleiern, dass sie Dinge bemerken oder wissen.


    Ich finde sehr nachvollziehbar, wenn ein Vater sein Kind von einem Kurs wieder abzumelden versucht, an dem es nicht teilnehmen möchte. Das würde ich bei meinem Sohn auch so machen. Er lernt keine Sachen, wenn er sie nicht lernen möchte, würde auch nie bei irgendeiner Förderung oder Therapie engagiert und kooperativ mitmachen, wenn er selbst für sich keinen Bedarf an Hilfe sieht. Es gibt Erwachsene, die das schwer hinnehmen können und mit mir in Überlegungen einsteigen möchten, wie sich das Kind manipulieren lassen könnte, damit es dann doch...

  • Ich finde sehr nachvollziehbar, wenn ein Vater sein Kind von einem Kurs wieder abzumelden versucht, an dem es nicht teilnehmen möchte.

    Ja.


    Mein Mann hat heuer die große für die sommerschule angemeldet, weil es die Lehrerin empfohlen hatte. Das kind war stinksauer. (Verständlich, wer verzichtet schon gern auf 2 Wochen Sommerferien)


    Wir haben dann ausgemacht sie soll sich das bitte einen Tag anschauen und wenn es ganz schrecklich ist, bekommt sie eine Entschuldigung no questions asked.


    Die Lehrerin dort hat dann ein halbes Wunder bewirkt: sie hat das Kind gefragt woran es gerne arbeiten würde und sie hat dann mit einem anderen zusammen ein tolles Referat über den Weltraum gehalten und sogar ihr Teleskop mit gebracht und hergezeigt. Freiwillig und mit Spaß. Aber sie wurde eben auch ernst genommen und in ihren Interessen bestärkt und hat gar nicht gemerkt, dass sie dabei auch Schreiben, lesen, Referate halten und Teamwork geübt hat.


    Ja, ich weiß, sowas ist nicht immer möglich und je größer die Kindergruppe umso schwieriger. Aber so ein „meh, die sind so ein unmotivierter Haufen und überhaupt, die Jugend heutzutage“ hilft halt auch niemandem.

  • würde auch nie bei irgendeiner Förderung oder Therapie engagiert und kooperativ mitmachen, wenn er selbst für sich keinen Bedarf an Hilfe sieht

    Grundsätzlich ist das hier auch so

    Aber es gibt auch einen riesigen Graubereich und wir hatten auch schon oft, dass eine gute Beziehung zum Erwachsenen da wahre Wunder bewirkt hat.

    Und beim Schulbesuch hört einfach auch der Verhandlungsspielraum auf.

    Da ist es dann unsere Aufgabe als Eltern, den richtigen Erwachsenen zu organisieren.


    In die Gegenrichtung -starre, unempathische, unkreative Erwachsene- hat sich das in der Regel innerhalb von Sekunden erledigt.

  • Susan Sto Helit Mir war nicht bewusst, dass hier ausschließlich über Kinder bis zur 2. Klasse gesprochen wird.

    ich dachte Kinder und Jugendliche?

    Dennoch, auch 14jährige müssen ja irgendwoher Geld haben. Auch etwas, das ich beobachte: manche Kinder bekommen sehr viel sehr früh. Ein Klassenkamerade meiner Grossen hat zb einfach für die Schulprojektwoche einen neuen Laptop bekommen. Kein Geburtstag, kein Weihnachten, einfach halt Schulprojektwoche. Derselbe Junge hat zuhause 3 Bildschirme zum zocken, Lautsprecheranlagen, Lichtershoweffekte an den Computern, das ist so krass... und der Junge ist 13.

    Haben meine Jungs13 und 15 auch alles.

    Die Arbeiten schlicht für das Geld.

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D

  • Im wesentlichen würde ich bei Yuri unterschreiben. Die heutige Jugend hat objektiv die A*schkarte gezogen. Sie kann miterleben, wie sich die Menschheit bei vollem Bewusstsein ihre guten Lebensbedingungen einfach selber beseitigt.


    Deswegen ist für mich das wichtigste Kriterium, wenn ich auf die Zeitgestaltung meiner Kinder Einfluss nehme auch nicht „bringt‘s was für später“ sondern „bringt es heute Freude“.


    Irgendwo besonders viel Motivation einzufordern, um sich ans System anzupassen, würde mir im Traum nicht einfallen. Wobei Silke1978 natürlich recht hat mit ihrer Feststellung, dass das Einfordern von Motivation eh nichts bewirken würde.

    Bereits bei mir selbst war es so, dass ich auf die Schule hingefiebert hatte, weil ich so, so, so jeck darauf war, endlich soooo viele Dinge lernen zu können.

    Hat meine Kleine nie gemacht. Also einerseits vermutlich deshalb, weil es auch schon die letzten beiden Kindergartenjahre eine Art Vorschulprogramm gab, das schon einen ganz guten einen Eindruck davon vermittelt hat, welche Ansprüche aus Schüler*innenperspektive an Unterricht realistisch sind - und welche nicht.


    Aber vor allem weil:

    Dauerberieselung für U3. Das können wir uns als Raben vielleicht nicht vorstellen, aber das gibt es ja, dass die Konsole/das Ipad/der Fernseher dauerhaft als Babysitter benutzt wird.

    Doch, ich kann mir das sehr gut vorstellen. :D

    Nur mit einer anderen Wertung.


    Meine Kleine hatte ungefähr mit einem Jahr schon freien Zugriff auf ein iPad und das auch ausgiebig genutzt. Ich war zwar immer anwesend, aber ich war halt einfach auf die Dauer nicht interessant genug. Den einzigen Einfluss den ich genommen habe war, dass ich ihr immer beim Start gutes nordamerikanisches Kleinkinder-Bildungsprogramm auf YouTube eingestellt habe. Zu der Zeit gab es da auf Deutsch noch nichts brauchbares, weil Bildschirmzeit für Kleinkinder in Deutschland völlig verpönt war. Außerdem habe ich für Freiheit von Werbung gesorgt (erst gab es das gratis mit dem iPad, danach halt YouTube Premium).


    Das einzige Problem damit war, dass sie vor Schuleintritt besser Englisch als Deutsch konnte. Aber sie hat sie sich da eine Welt selber erschlossen und käme nie auf die Idee, auf real anwesende Erwachsene angewiesen zu sein um etwas lernen zu können.


    Sie geht jetzt trotzdem gerne in die Schule und ist auch überhaupt nicht auffällig dort, höchstens positiv.

  • Meine Tochter ist gerade auf ein Oberstufengymnasium gewechselt und sowohl Schulleiterin als auch Tutor haben den diesjährigen Jahrgang als ausgesprochen freundlich und interessiert beschrieben. Das fand ich sehr schön. In meiner Wahrnehmung wird gerade in der Grundschule sehr defizit-orientiert auf Kinder und Eltern geschaut. Das war echt ungewohnt, solche positiven Aussagen zu hören.

  • Ich fühle mich bestärkt durch jemanden an meiner Seite, der mich ermutigt und begleitet, Dinge zu schaffen, die ich schaffen möchte. Würde mich jemand bestärken, Dinge zu schaffen, die ich gar nicht schaffen möchte oder zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht vorhabe, hätte ich das Gefühl, absichtlich übersehen zu werden, was der Beziehung zueinander nicht gut täte. Ich finde die Anwendung von Manipulationstechniken an Kindern sehr fragwürdig, bei denen Erwachsene so tun, als könnten sie zwischen Menschen nicht unterscheiden oder verschleiern, dass sie Dinge bemerken oder wissen.

    Interessanter Punkt. Aber ich bitte trotzdem, das nicht als Manipulation zu sehen bzw mir Manipulation zu unterstellen! Weiß Gott nicht!! Als Eltern habe ich aber unbedingt das Recht, meinen Kindern zu sagen, dass ich es wichtig finde, dass sie Lesen und Schreiben lernen (meine Förderkurse). Das kann man gut erklären. Mit dem Kind kann ich in Kontakt kommen und über seine Ängste sprechen. Hat es Angst, weil es den Lehrer nicht kennt? -kann man super schnell ändern. Hat es Angst, weil es die anderen Kinder nicht kennt? - Hier kann man sein Kind auch gut begleiten. Selbst als Erwachsener fühlt man sich unwohl, auf eine Party zu gehen, bei dem man niemanden kennt (es waren aber in besagtem Fall einige aus ihrer Klasse mit dabei). Alle Eltern bekommen meine Handynummer und ich sage immer wieder, rufen Sie mich an, wenn irgendetwas ist. Leider tun das die Eltern viel zu selten bzw gar nicht.

    Später in der Schullaufbahn kommen die LRS Kurse. Soll das Kind dann da auch nicht hin, weil es niemanden kennt? Nein, ich kann diese Eltern wirklich null verstehen.

  • Meine Tochter ist gerade auf ein Oberstufengymnasium gewechselt und sowohl Schulleiterin als auch Tutor haben den diesjährigen Jahrgang als ausgesprochen freundlich und interessiert beschrieben. Das fand ich sehr schön. In meiner Wahrnehmung wird gerade in der Grundschule sehr defizit-orientiert auf Kinder und Eltern geschaut. Das war echt ungewohnt, solche positiven Aussagen zu hören.

    Das finde ich auch voll schön!

    Der Klassenlehrer meines Sohnes und auch die Mathelehrerin haben das auch über die 10. Klasse gesagt (jetzt wurden sie auch in der Oberstufe aufgeteilt). Also dass das total sympathische und lustige Jugendliche seien, mit denen es Spaß mache, zu arbeiten :)

  • Und das brauchen sie auch mit 15 noch!

    "Eigentlich mag ich Mathe ja nicht, aber Frau XY glaubt wirklich an uns und sie mag unsere Klasse. Da kann ich mich viel besser motivieren!"

  • Und das brauchen sie auch mit 15 noch!

    "Eigentlich mag ich Mathe ja nicht, aber Frau XY glaubt wirklich an uns und sie mag unsere Klasse. Da kann ich mich viel besser motivieren!"

    Das brauch ich mit über 40 noch. Eine Chef*in, die man mag und die an einen glaubt, sorgt definitiv für mehr Motivation und bessere Arbeitsergebnisse und kann so manches ausgleichen.

  • Ohne die beste Mathelehrerin der Welt hätte ich meine (mathematisch-naturwissenschaftliche) Matura niemals gemacht.


    Liebe Grüsse


    Talpa