Studien- und Berufswahl: Ab wann Kompromisse eingehen?

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  • Hoffe die Frage ist in Ordnung, aber sind die Bewerbungsunterlagen fürs Praktikum richtig gut? Diese Firmen sollten ja eigentlich ein Interesse daran haben, die Praktikas durchzuführen, bzw. es muss ja irgendwo Plätze geben. Bevor er seinen Traum aufgibt, würde ich mal alles von einem Profi durchgehen lassen. Viele Firmen haben ja auch für Praktika maslose Anforderungen was die „Form“ angeht

  • Da hier so viele zum dualen Studium raten muss ich mal eine naive Frage stellen: geht das nur an ehemaligen FHs? Oder auch an den ehemaligen oder noch bestehenden technischen Hochschulen? Je nachdem, was dein Sohn mit dem Studium anstellen mag, gibt es da inhaltlich immer noch grosse Unterschiede denke ich. Maschinenbau ist nicht gleich Maschinenbau. Es zwar Vorteile, schon in einem Betrieb Fuss zu fassen, aber vielleicht ist es auch für den einen oder anderen besser gleich im Grundstudium an einer grossen Universität wie Karlsruhe, München, Aachen,… zu studieren da man fachlich sowohl tiefer als auch breiter einsteigen kann.

    mit zwei Jungs (2010 und 2012) schon lange nicht mehr mit tapatalk unterwegs aber endlich wieder mit laptop im Forum

  • Interessant, dass das mit dem Vorpraktikum von den Unis so unterschiedlich gehandhabt wird. Ich musste es damals genauso wie das Grundpraktikum nur irgendwann im Verlauf der Bachelors nachweisen, aber nicht schon zu Studienbeginn absolviert haben. (Ist natürlich die Frage, wie gut man das ins laufende Studium integrieren kann, vor allem, wenn man nebenbei noch arbeitet.)


    Hier (Berlin) waren viele kleine und mittelständische Unternehmen im räumlichen Umfeld der Uni auf die Vorpraktika eingestellt und haben die Stellen auf ihrer Website auch ausgeschrieben oder zumindest irgendwo drauf hingewiesen, dass sie Vorpraktika anbieten. Falls ihr bisher eher nur bei den ganz großen gesucht habt, wäre das vielleicht nochmal eine Idee. Und bei der/dem Praktikumsobfrau/-mann des Studiengangs nachfragen hilft sicherlich auch. Die haben oft Listen passender Unternehmen. Alternativ wäre auch die studentische Studienberatung eine Anlaufstelle, falls es das an der Uni gibt


    Ein Aspekt, der für mich gegen ein duales Studium spricht: ich sehe einen Nachteil darin, dass man dabei nur ein Unternehmen kennenlernt. Für mich waren meine Praktika und Werkstudententätigkeiten die Möglichkeit unterschiedliche Unternehmensgrößen und -kulturen zu erleben, so dass ich nach Studienabschluss ansatzweise wusste, was mir mehr liegt und was weniger.

  • Bosch und ZF hat er auf dem Schirm. Von Knorr kam leider schon eine Absage, ebenso von Heideldruck und ABB. Sein Traum wäre ja Doppelmayr (in Bregenz) oder die DB speziell am Standort Meiningen.

    Kann es sein, dass er sich sehr auf die ganz großen Firmen fokussiert?


    Wir waren beim Maus-Tag bei einer Firma mit ca 600--700 Mitarbeitern, nur ein Standort. Ich würde sie nach der Besichtigung als "hidden champion" bezeichnen. Die machen etwas, was die ganze Welt bei ihnen kauft und ohne das wir alle etwas nicht hätten, was die meisten von uns täglich benutzen. Die suchen händeringend Leute, auch für ein duales Studium. Haben eine Lehrwerkstatt, wo sie momentan über 90 Auszubildende / Praktianten drin haben (bei der o.g. Firmengröße!). Firmenkultur machte einen richtig, richtig guten Eindruck und wenn man da gut ist, kommt man bei dem Wachstum garantiert schnell in eine gute Position.


    Ich würde unbedingt versuchen herauszufinden, ob es in seinem Umfeld auch kleinere Firmen gibt, wo man das Praktikum machen könnte.

  • Hoffe die Frage ist in Ordnung, aber sind die Bewerbungsunterlagen fürs Praktikum richtig gut? Diese Firmen sollten ja eigentlich ein Interesse daran haben, die Praktikas durchzuführen, bzw. es muss ja irgendwo Plätze geben. Bevor er seinen Traum aufgibt, würde ich mal alles von einem Profi durchgehen lassen. Viele Firmen haben ja auch für Praktika maslose Anforderungen was die „Form“ angeht

    Das ist eine gute Frage. Bei der Erstellung von Anschreiben und Lebenslauf hat er sich an Mustern aus dem Netz orientiert, wir sind beides mehrfach zusammen durchgegangen und haben daran gefeilt. Zeugnisse hat er dazugepackt und auch die entsprechende Praktikumsordnung der Uni. Bisher mussten die Bewerbungsunterlagen online über spezielle Seiten hochgeladen werden und zusätzlich mehr oder weniger passende Fragen beantwortet werden. Ein Profi hat bislang nicht draufgeschaut - wo findet man denn so jemanden? Von der Schule kommt da nichts.

    gleich im Grundstudium an einer grossen Universität wie Karlsruhe, München, Aachen,…

    das ist sein Plan bislang. Keine der drei genannten, aber die nächste im Ranking des Studiengangs.

    Ich musste es damals genauso wie das Grundpraktikum nur irgendwann im Verlauf der Bachelors nachweisen, aber nicht schon zu Studienbeginn absolviert haben.

    Theoretisch kann er das Praktikum bis zum Beginn der 3. Semesters nachweisen. Praktisch ist in der vorlesungsfreien Zeit aber kein Zeitfenster, um mehrere Wochen Praktikum absolvieren zu können, weil dort über etliche Wochen gespreizt die Klausurtermine liegen.

    ich sehe einen Nachteil darin, dass man dabei nur ein Unternehmen kennenlernt.

    Das ist tatsächlich seine Motivation. Am liebsten würde er schon das Vorpraktikum aufteilen, damit er möglichst viele Betriebe kennenlernt.

    Kann es sein, dass er sich sehr auf die ganz großen Firmen fokussiert?

    Die sind halt leichter ausfindig zu machen. In unserer Region ist eher ein Dienstleistungs- und IT-Standort, nicht so sehr Industrie. Es wird auf jeden Fall auf eine Erweiterung des Radius hinauslaufen, da bin ich mir sicher. Er war durchaus auch schon so schlau, bei der IHK nach Ausbildungsbetrieben zu schauen. Leider bringt die HP von der für unsere Region zuständigen seit Wochen "404 - Page Error" wenn man die Liste der Ausbildungsbetriebe abrufen will.

    geht das nur an ehemaligen FHs?

    Ich vermute es, bei den TUs habe ich keine Dualen Studiengänge gesehen. Meiner Meinung nach sind es auch nicht zwangsläufig ehemalige FHs. Das duale Studium gab es zu meiner eigenen Schulzeit nur in Baden-Württemberg und ist erst im Laufe der Jahre auf andere Bundesländer ausgeweitet worden. Die dualen Hochschulen waren m. W. schon immer ausschließlich dual.

  • Mir fällt gerade etwas ein, dass die vielen Absagen erklären könnte: und zwar ist in großen Firmen die Anstellung von Praktikanten ganz klar an die Einschreibung an die Universität gekoppelt: keine immatrikulation, kein Praktikum. Kann es sein, dass dein Sohn sich für die Zeit zwischen Abitur und Einschreibung bewirbt? Dann passt er vermutlich einfach nicht ins Raster der möglichen Anstellungsverträge?


    Elektra meine Liste der Unis ist spontan niedergeschrieben; ich bin Physikerin. Also keine Rangfolge irgendeiner Art.

    Am liebsten würde er schon das Vorpraktikum aufteilen, damit er möglichst viele Betriebe kennenlernt.

    Was spricht gegen ein praktisches Jahr vor Studienbeginn?

    ich denke, dass man als Abiturient ohne jedes Studiumsgrundwissen in einem Betrieb vermutlich ähnlcih wie ein Azubi eingesetzt werden kann, aber der Zutritt zu Fachabteilungen bleibt einen versperrt. Je nachdem was man lernen möchte, kann das dann auch ein eher verschwendetes Jahr sein, wenn man eher schnell Fachwissen erlernen möchte. Dann halte ich ein Jahr als Pre-Master im abgeschlossenem Bachelor deutlich sinnvoller um Einblicke in Firmen zu erhalten.

    mit zwei Jungs (2010 und 2012) schon lange nicht mehr mit tapatalk unterwegs aber endlich wieder mit laptop im Forum

  • Elektra mir ist noch etwas anderes eingefallen: wie wäre es, wenn dein Sohn mal die Studentenvertretung Maschinenbau an der Wunschuni anschreibt? Die können ihm sicherlich weiterhelfen. Sowohl mit Listen von Betrieben, bei denen Studierende bekannterweise ihr Praktikum absolvieren können, als auch bei der Frage ob es wirklich der richtige Zeitpunkt ist oder die Prüfungen später im Studium nicht doch ein Grundpraktikum nach dem ersten Semester erlauben.

    mit zwei Jungs (2010 und 2012) schon lange nicht mehr mit tapatalk unterwegs aber endlich wieder mit laptop im Forum

  • Was spricht gegen ein praktisches Jahr vor Studienbeginn?

    Maegwin hat es schon ausformuliert. Letztlich ist es die Outputorientierung. So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Ziel des Praktikums ist es, Grundfertigkeiten der Materialbearbeitung praktisch zu erlernen. Azubis machen das typischerweise etappenweise über mehrere Jahre und größere Betriebe (auch Mittelstand) unterhalten hierfür eigens Lehrwerkstätten. Da müssen halt Plätze frei und Betreuer verfügbar sein. Momentan bewirbt er sich für den Zeitraum zwischen Schule und Studienbeginn.


    Maegwin

    Deine drei Nennung entsprechen zufälligerweise ziemlich genau der Reihung in den einschlägigen nationalen Rankings: Aachen, München, Karlsruhe, Darmstadt.


    Ich habe jetzt nochmal mit passenden Stichworten bei der Agentur für Arbeit gesucht und tatsächlich zwei Treffer bekommen. Die soll er unbdingt auf die Liste nehmen.


    cashew

    Bei den österreichischen Firmen müsste er tatsächlich klären, ob das von der Uni anerkannt werden kann. Leitner wäre schon auch cool ;)

  • ich glaube am einfachsten wäre, mit Studen:innen der HS KOntakt aufzunehmen und zu verstehen, wo und wie diese ihre Praktika bekommen haben.

    Da gibt es doch bestimmt Austauschgruppen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Wollte mal ein Update geben.


    Er hat sich auf ein paar Ausschreibungen beworben., diese gibt es nicht in Massen, aber immer mal wieder. Aktuell zwei im Raum Regensburg. Außerdem mehrere Initiativbewerbungen in kleineren Firmen hier in der Region. Die beste Idee kam aber von der Oma. Ihr fiel eine Familie ein, die einen kleinen metallverarbeitenden Spezialbetrieb in einem der Nachbarorte hat. Von der Homapage her ist es das, was er sich vorstellt. Sie konstruieren und produzieren gedrehte und gefräste Einzelteile und Kleinserien als Zulieferer für größere Anlagen und bilden auch aus. Gestern kam von der Juniorchefin eine vorläufige Zusage, er solle mal zum Kennenlernen vorbeikommen.